Wir sind Boes - Brandbrief eines entschiedenen Bürgers

Werbung:
Das Wort "Bedingung" ist viel zu undifferenziert. Ich sprach die ganze Zeit von "Verantwortung". Das Kind übernimmt in meinem Beispiel keine zusätzliche Verantwortung, wenn ihm die Eltern zusätzliche Freiheiten einräumen.

es ging aber darum ob Freiheit an Bedingungen geknüpft ist! in diesem Fall wäre es wieder das Zugeständnis der Eltern...du sagst Freiheit sollte etwas mit Verantwortung zu tun haben! sehr löbliche Einstellung! Vorstellungen von Verantwortung werden aber gesellschaftlich ausgehandelt, sind also ebenfalls eine Bedingung.

Doch Fehlschluss. Das ist kein Zwang, der vom Geld ausgeht. Das Geld verursacht meinen Hunger nicht. Es kann ihn aber stillen. Den Hunger (Zwang) hätte ich genauso, wenn ich das Geld nicht hätte. Das Geld gibt mir eine zusätzliche Möglichkeit, keinen zusätzlichen Zwang.

wo soll darin ein Fehlschluss liegen? ich bin gezwungen meine Zeit oder bestimmte Waren in Geld zu verwandeln, weil ich nur so andere Dinge erwerben kann. Ich weiß schon was du meinst, du behauptest ein transitives Verhältnis, denn mein Bedürfnis Geld zu verdienen ist von dem eigentlichen Bedürfnis bedingt meinen materiellen Lebensunterhalt zu bestreiten! Nur, das Geld und damit eine bestimmte Produktionsweise erlaubt es mir nicht mein Leben auf eine andere Weise zu reproduzieren als im Tausch. Damit ist schon ein bestimmter Grad an Arbeitsteilung und Abhängigkeit unterstellt, das macht den zwingenden Charakter nur deutlicher.
 
@ginseng,

Ah okay, der Kerl ist Autist.

Ich nehme daher alles, was ich über seinen Geisteszustand geurteilt habe, zurück.

Wie kommst zu dieser Diagnose, äußert er das irgendwo selber ? Mir ist das bisher verborgen geblieben.
Nur zu Info ich arbeite mit Menschen, welche die Diagnose Kanna-Autismus oder Aspergersyndrom haben.
Falls es nur eine Vermutung von Dir ist begibts Du Dich auf sehr dünnes Eis, ganz nüchtern, fachlich gesehen.

LG Siegmund
 
Sabbah schrieb:
es ging aber darum ob Freiheit an Bedingungen geknüpft ist! in diesem Fall wäre es wieder das Zugeständnis der Eltern...du sagst Freiheit sollte etwas mit Verantwortung zu tun haben! sehr löbliche Einstellung! Vorstellungen von Verantwortung werden aber gesellschaftlich ausgehandelt, sind also ebenfalls eine Bedingung.
Diese Argumentation ist völlig neben der Spur. Wie ich schon sagte; man kann alles als Bedingung bezeichnen. Da wir momentan von Veränderungen im Grade der persönlichen Freiheit reden, ist jede Veränderung eine Bedingung. Wie gesagt; das Wort "Bedingung" ist völlig falsch gewählt.

Sabbah schrieb:
wo soll darin ein Fehlschluss liegen? ich bin gezwungen meine Zeit oder bestimmte Waren in Geld zu verwandeln, weil ich nur so andere Dinge erwerben kann.
Unsinn. Du kannst genauso völlig auf Geld verzichten, in den Wald gehen und Pilze und Beeren sammeln, oder dich von Algen ernähren. Geld gibt dir aber zusätzliche Freiheit - z.B. Früchte zu essen, die bei uns nicht wachsen (Bananen). Und weil der Großteil der Leute nicht Bock haben, den ganzen Tag Pilze zu suchen oder Kartoffelfelder zu beharken, ziehen die meisten Leute das Geld vor.
 
Diese Argumentation ist völlig neben der Spur. Wie ich schon sagte; man kann alles als Bedingung bezeichnen. Da wir momentan von Veränderungen im Grade der persönlichen Freiheit reden, ist jede Veränderung eine Bedingung. Wie gesagt; das Wort "Bedingung" ist völlig falsch gewählt.

jetzt tu nicht herumafferln! wenn ich das so schreibe wie ich es schreibe, dann ist damit nicht mehr gesagt, als dass Freiheit keine metaphysische Größe ist, nichts absolutes! Freiheit ist nicht die Bedingung für Freiheit, sondern ein Zustand, der von bestimmten Bedingungen abhängig ist.

Unsinn. Du kannst genauso völlig auf Geld verzichten, in den Wald gehen und Pilze und Beeren sammeln, oder dich von Algen ernähren. Geld gibt dir aber zusätzliche Freiheit - z.B. Früchte zu essen, die bei uns nicht wachsen (Bananen). Und weil der Großteil der Leute nicht Bock haben, den ganzen Tag Pilze zu suchen oder Kartoffelfelder zu beharken, ziehen die meisten Leute das Geld vor.

also jetzt wirds mühsam...ich würde mich ja schämen so ein Argument zu bringen...

in welchem Szenario liegt mehr Freiheit?

-sich selbst verkaufen oder Dinge zu verkaufen für deren Produktion sich ein anderer verkaufen musste um mit dem Erlös bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen, die anders nicht zu befriedigen wären! (dein liberaler Bedürfnisbegriff kommt über Fressen und Wohnen ja nicht hinaus, selbstverständlich steigern sich die Bedürfnisse mit jeder bedürfnisschaffenden Aktivität, es gibt also mehr im Leben eines Menschen als den lifestyle von bear grylls)

-die gesellschaftliche Zeit die auf die materielle Reproduktion seiner selbst und seiner Mitmenschen verwendet wird auf ein Minimum zu reduzieren und diejenigen Waren erhalten die die eigenen Bedürfnisse befriedigen
 
Eine Studie der Diakonie zum Thema:

Im Frühjahr 2012 hat der Diakonie Bundesverband in einer bundesweiten Umfrage die Erfahrungen von 110 Beratungsstellen der Diakonie zusammengetragen und veröffentlicht. Die Ergebnisse liefern ein erschreckendes Bild: Die Regelsätze und Ansprüche auf einmalige oder personenbezogene Leistungen sind für viele Leistungsberechtigte nicht gesichert; bei den Jobcentern bestehen durchgehend gravierende Mängel in der Beratung und der Erreichbarkeit der zuständigen Beratenden; die Leistungsbescheide sind nicht nachvollziehbar; vielfach werden die Regelsätze unsachgemäß berechnet oder Einkommen unkorrekt und verspätet angerechnet, was zu Engpässen bei den Betroffenen führt; bezahlbarer Wohnraum steht nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung, so dass Wohnungslosigkeit zunimmt; Sanktionen insbesondere gegen junge Erwachsene erfolgen pauschal und ohne Berücksichtigung der persönlichen Situation der Betroffenen; das Bildungs- und Teilhabepaket erreicht die Leistungsberechtigten aufgrund zu hoher Leistungs- und Antragswege nicht.

Die Diakonie fordert die Erhöhung der Regelleistung auf ein menschenwürdiges Existenzminimum, die Erstattung der tatsächlichen Wohnkosten in angemessener Höhe unter Berücksichtigung tatsächlich verfügbaren Wohnraums, die Rücknahme von Kürzungen der Eingliederungstitel und den Ausbau öffentlich geförderter Arbeit insbesondere für arbeitsmarktferne Personen, eine Entschärfung der Sanktionierungspraxis, die Vereinfachung und Erweiterung des Bildungs- und Teilhabepakets, den Wegfall der Anrechnung des Elterngeldes und eine sinnvolle, den Leistungsberechtigten nicht überfordernde Darlehenspraxis.

„Die Kinder sind stets die hauptsächlich Leidtragenden. Wer in Armut und sozialer Ausgrenzung aufwächst, kann es auch als Erwachsener kaum schaffen, aus eigener Kraft der Armutsspirale zu entrinnen“, so Kahl-Passoth.

Die Untersuchung wurde initiiert, weil in den diakonischen Beratungsstellen und Einrichtungen immer wieder festgestellt wird, dass die Betroffenen in den Jobcentern nicht immer umfassend und verständlich über ihre Rechte informiert werden und dass sie sich oft wie Menschen zweiter Klasse behandelt fühlen.

Gabi Brasch, Vorstand des Diakonischen Werks Hamburg, fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen: „Die Menschen vermissen den Respekt vor ihrer Person und ihrer Lebenssituation. Sie erfahren ein hohes Maß an Bevormundung und beklagen fehlende bedarfsgerechte Hilfe und Unterstützung. Viele fühlen sich behandelt wie Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse“. Brasch weiter: „Die Jobcenter sprechen von Kunden, wenn sie SGB-II-Leistungsberechtigte meinen. Aber oft fühlen sich diese Kunden und Kundinnen nicht als solche behandelt, schon gar nicht als Könige“.

Die große Mehrzahl der Leistungsberechtigten wünscht sich nichts anderes als die rationale, nachvollziehbare Prüfung und Gewährung von Rechtsansprüchen sowie Unterstützung beim (Wieder-)Einstieg in Erwerbsarbeit. Sie treffen aber auf eine Verwaltungspraxis, die diesen Erwartungen nicht entspricht. Die Ursachen dafür liegen in einem Bündel verschiedener Aspekte: Controlling-Vorgaben, standardisierten Handlungsempfehlungen, politischen Zielvorgaben, gesellschaftlichen Stimmungen gegenüber Erwerbslosen spielen genauso eine Rolle wie unterschiedliche behördliche Traditionen und berufliche Rollenverständnisse.

Gabi Brasch: „Es geht nicht im Einzelfälle, und es geht nicht um individuelle Schuldzuweisungen. Jeder Bürger hat ein Recht auf ordnungsgemäßes Verwaltungshandeln und einen respektvollen Umgang. Mittelfristig müssen die Konstruktionsfehler der Hartz-IV-Reform selbst beseitigt werden, damit die Verwaltung auf eine andere Grundlage gestellt werden kann.“
Die Hamburger Befragungsergebnisse decken sich mit denen einer bundesweiten Befragung an der 120 diakonischen Beratungsstellen teilgenommen hatten.

Das Diakonische Werk Hamburg fordert konkret:
• ansprechende und bürgerfreundliche Gestaltung der Jobcenter
• fehlerfreie und vollständige Informationen über Rechte und Pflichten
• fehlerfreie, zeitnahe und nachvollziehbare Bescheide
• Verbesserung der Ansprechbarkeit und der Erreichbarkeit bei den Jobcentern
• Errichtung einer unabhängigen Ombudsstelle, an die sich betroffene Bürgerinnen und Bürger wenden können.

LG Siegmund
 
Du kannst genauso völlig auf Geld verzichten, in den Wald gehen und Pilze und Beeren sammeln, oder dich von Algen ernähren. Geld gibt dir aber zusätzliche Freiheit - z.B. Früchte zu essen, die bei uns nicht wachsen (Bananen). Und weil der Großteil der Leute nicht Bock haben, den ganzen Tag Pilze zu suchen oder Kartoffelfelder zu beharken, ziehen die meisten Leute das Geld vor.

Oh, Oh Tarbagan - in dem Bereich habe ich wirklich viel Erfahrung und Du wie diese Worte zeigen keine.

Ich sammle wild und betreibe Garten. Wild sammeln und dich davon ernähren schaffst Du in unseren Breitengraden von Juni bis Oktober (5 Monate), wenn Du die Region sehr gut kennst. Ein bekannter Überlebenskünster, namens Rüdiger Nehberg hat in diesem Zeitraum mal probiert sich in Deutschland davon zu ernähren. Leider musste er feststellen, dass Waldmonokulturen sogenannter Forst da nichts hergibt und aus Gärten als auch von Feldern wollte er nicht stehlen. Er ging also an den Autobahnen lang hat sich von überfahrenen Tieren ernährt.

Nun fremde Felder zu betreten, kommt dich in Deutschland teuer zu stehen - ist Diebstahl, du darfst gar nicht einfach Kartoffeln stoppeln oder einfach heruntergefallene Früchte nehmen. Ich kannte einen Landwirt der kam einem mit dem Schrotgewehr hinterher. Auch in Korsika habe ich erfahren dass an und für sich Obst das sonst vergammelt zu nehmen nicht gewünscht war.

Und übrigens um sich selber zu ernähren braucht man einfach schlichtweg Land, minimum 1000 qm und viel Erfahrung.

Ganz ehrlich wie willst Du das Thema wirklich durchblicken, wenn Du so Natur-Realitätsfern lebst ???

LG Siegmund
 
Wie kommst zu dieser Diagnose, äußert er das irgendwo selber ? Mir ist das bisher verborgen geblieben.
Nur zu Info ich arbeite mit Menschen, welche die Diagnose Kanna-Autismus oder Aspergersyndrom haben.
Falls es nur eine Vermutung von Dir ist begibts Du Dich auf sehr dünnes Eis, ganz nüchtern, fachlich gesehen.

LG Siegmund

In diesem Video.

http://youtu.be/uLVhl3F8oP8?t=1m35s

Bei ca 1:38 deutet er zumindest an, dass er wohl autistische Züge an sich bemerkt hat. War es nur Situationskomik?

Des weiteren verbinde ich mit dieser Information nur, dass ich nicht die geläufigen Kriterien für Glaubhaftigkeit, Seriösität etc an ihn anlegen kann.

Wie stark er sich an Worten hochzieht, ist mir aber durchaus schon nach einigen Minuten aufgefallen. Er ist Idealist, und damit kann ich nichts anfangen, ich finde diese Geistesrichtung schädlich. Nichtsdestotrotz bewundere ich die Hauptvertreter der Strömung wegen ihrer "Leistung", man soll mir nicht vorwerfen, ich könnte einen Hegel oder Kant nicht schätzen.

Ich tu mich bei dem Thema schwer. Inhaltlich bin ich auf seiner Seite, ich würde die 5%, welche nicht arbeiten wollen, weiterhin versorgen, um damit präventiv die Kriminalitätsrate niedrig zu halten.

Von der Argumenation halte ich wenig, ich glaube bei einem "Kreuzverhör" würde er schnell einbrechen und sich auf Glaubenskonstrukte berufen müssen.

Aber prinzipiell finde ich, aus gesellschaftlicher Sicht, Gutes daran, wenn sich unterprivilegierte Menschen wehren.
 
Erdkröte;3931074 schrieb:
Ich kannte einen Landwirt der kam einem mit dem Schrotgewehr hinterher. Auch in Korsika habe ich erfahren dass an und für sich Obst das sonst vergammelt zu nehmen nicht gewünscht war.

Das ist ganz besonders krank und pervers, ganz besonders was die faulen Früchte angeht, wo man doch meinen sollte, dass die Erde für alle da ist.

Früher - in den 40ern kamen Kinder bei uns in Erziehungsanstalten, wenn sie Bienenwaben oder Aepfel von Bäumen "stahlen". Gerade kürzlich war mal in der Zeitung darüber zu lesen, wie ein Kind von der Polizei in der Schule abgeholt wurde und für drei Tage in eine Erziehungsanstalt reingesteckt wurde für drei Tage, ohne dass die Eltern davon wussten. Die waren ja arm und hatten sowieso nichts zu sagen. Geld pervertiert halt schon vieles.
 
Werbung:
Du vergisst zu viel, dass ist aber dein Problem :D

Und du schreibst zuviel Unsinn in dem du Dinge einbringst die dann mit dem vom anderen geschrieben haben nicht direkt was zu tun haben,allerdings für DICH implizit miteinander zu tun hat,weshalb du es ja auch schreibst.
Aber das ist dein Problem!
Ich stecke nunmal nicht in deinem Kopf und du nicht in meinem Kopf,
bitte das jetzt nicht bewertend betrachten,denn so ist es nicht gemeint.

Folgendes kannst du ruhig bewertend betrachten:
Wer sich über einen anderen lustig macht hat schon verloren auf der Ebene wo sich wirklich erwachsende Menschen unterhalten.

Aber ich glaube kaum das du wirklich Willens bist zu verstehen was ich damit meine.Von deinem Bewusstsein will ich da garnicht sprechen.

In diesem Sinne
 
Zurück
Oben