Es dürfen eh nicht mehr Bewerbungen verlangt werden, als an Kosten auf Antrag erstattet werden vom Amt. Drum sag ich den Leuten: tut euch zusammen, holt euch bei Erwerbsloseninitiativen die Infos, geht nicht allein zum Amt.
Die Anzahl ist einzelfallabhängig und da kann es locker auf 30 Bewerbungen pro Monat gehen. Auch zumutbar, z.B. mit Onlinebewerbungen. Diese kosten nichts und hier wird auch nichts erstattet.
Was das Problem ist, es werden auch die Antworten/Ablehnungen erwartet. Und da liegt nachfolgend das Problem.
Leute, die wirklich arbeiten wollen, bewerben sich auch von sich aus. Und da spielt es auch keine Rolle, wieviele Erwerbslose wir haben, auch ob es genug Stellen für jeden Menschen gibt, diese Fluktuation ist doch normal.
....... die Initiativbewerbungen, worüber sich berechtigt Arbeitgeber schon aufgeregt haben, denn es ist für die zusätzlicher Arbeitsaufwand.
Von Kosten postalisch, Bewerbung mit Absage, bei 4,55 Millionen arbeitsfähigen ALG II Empfängern, gar nicht erst zu reden.
Vielleicht sollte man es so langsam verinnerlichen, wir haben eine geschönt gerechnete Arbeitssuchendenzahl von 2,7 Millionen, tatsächlich 4,55 Millionen arbeitsfähigen ALG II Bezieher und 0,8 Mille ALG I Bezieher. Das ist das Doppelte der geschönten Zahlen. So wie Herr Alt aber sagte, diese Beschönigung lässt der Gesetzesgeber zu.
Dagegen gab es bereinigt 400.000 echte offene Stellen, keine 1 Million. Nur, diese offenen Stellen haben zu dieser relativ gut aussehenden Zahl von derzeit 2,7 Millionen Arbeitssuchenden geführt.
Nur real haben wir doppelt so viele arbeitsfähige Arbeitslose ...... und so viele Arbeitsplätze haben wir nicht. Wir brauchen gut 5 6 Millionen Arbeitsplätze ! Haben wir nicht, kriegen wir nicht rein.
Diesen Umstand sollten wir verinnerlichen. Wie hierzu auch Herr Söder sagte, in einigen Teilen Deutschlands sieht es gut aus, die haben wenig Arbeitslose, aber in anderen Regionen sieht es katastrophal aus.
Komisch dabei, oben wird die Misere so langsam erkannt, aber unten scheint es nur teilweise anzukommen.
Ich finde es auch traurig, dass gerade die Menschen, die hier im Thread wenig haben und eigentlich wissen müssten oder zumindest erahnen, wie schrecklich die Lebensbedingungen für den Großteil der Menschen weltweit sind, einen Vergleich unzulässig finden. Wir leben in einer globalen Welt. Die Menschen, die wirklich Existenznöte haben, einfach zu negieren, weil sie weiter weg wohnen, zeugt nicht gerade von einer mitfühlenden Haltung, wenn es zeitgleich als unzumutbar empfunden wird, sich auch aus eigener Kraft einen Arbeitsplatz zu suchen. Finde ich, da passt was nicht zusammen.
Ein Vergleich zur 3. Welt ist dann für mich unzulässig, wenn es nur darum geht, das Sozialsystem hier weiter runterzufahren. Mit Sprüchen garniert, jeder solle doch für sich selbst sorgen.
Denn solches, kann man dann auch für die 3. Welt benutzen, Hilfen einstellen, sollen sich selbst helfen. Die Spirale nach unten. Auf alle anzuwenden, die auf Hilfe angewiesen sind.
Und das aus einer Sichtweise heraus, die einfach hier die Arbeitsmarktlage negiert. Das geht nicht. Wie die drei Affen, nicht sehen wollend, nicht hören wollend, aber drauf schlagen, versorgt euch selbst, z.B. müssen sie in Griechenland auch. Nur, wir sind hier noch Deutschland mit einem Sozialsystem, dass auch bei Arbeitslosigkeit auffängt.
Wir können es demontieren, keine Frage, europaweit. Nur, dann muss jeder auch die Möglichkeit haben sich selbst zu versorgen, durch Arbeit. Wenn diese Möglichkeit nicht da ist, folgen auch hier in Deutschland Ausschreitungen, übelster Art.
Hartz4, ist nicht das europäische Heilmittel, aber es sichert wenigstens noch ein wenig die Menschen ab, auch wenn nicht ausreichend. Es ist aber eine Alternative, wenn nicht genug Arbeit für alle da ist, um sich selbst zu versorgen.
Und es ist finanzierbar, s. DE, mit einem riesigen Wasserkopf der Verwaltung dahinter, der gute Gehälter bekommt, aufgrund vom Dasein und der Verwaltung von Hartzern. Es geht doch, wir können obendrauf sogar noch andere Länder subventionieren. Ob das gut geht und bald es noch mehr Hartzer gibt, die für nen Euro mehr arbeiten müssen, eine ganz andere Frage. Nur dann hätten wir das Grundeinkommen mit Zuverdienst.
Das sollte man noch sehen und was heute gekürzt wird, abgebaut wird, wird zukünftig diese Grundsicherung ausmachen. Denn Hartz4 wird bleiben, BGE ein Wunsch, ein Traum.