Wie wirkt Magie und was ist das überhaupt?

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Wieso "nichts anderes?"? "Veränderung" ist ja nicht gerade ein eng gewählter Begriff.

Man sollte nicht vergessen, dass all unsere "modernen Wissenschaften" ihre direkten Wurzeln im Okkultismus vergangener Jahrtausende haben, angefangen mit der Mathematik, deren frühe Begründer die Natur (Gott) mit einfachsten Prinzipien (Kreis und Linie, weibliches und männliches Prinzip) erfassen wollten. Alle Bekannten Mystiker und Okkultisten waren gleichzeitig auch bedeutende Naturwissenschaftler, allerdings findet diese Seite unserer Wissenschaftshelden im Schulunterricht keinerlei Erwähnung. Unsere angewandte Wissenschaft stellt eine praktische Form von Magie dar und während viele Techniken für uns schon ordinör geworden sind, ist es noch gar nicht so lange her, dass Magnetismus und Elektrizität als mystische Kräfte aufgefasst wurden.

Obige Definition stammt von Aleister Crowley. Besonders interessant ist auch seine Mangusten-Allegorie, die ich hier zu meiner Auffassung von Magie zitiere.
 
Wieso "nichts anderes?"? "Veränderung" ist ja nicht gerade ein eng gewählter Begriff.

Obige Definition stammt von Aleister Crowley. Besonders interessant ist auch seine Mangusten-Allegorie, die ich hier zu meiner Auffassung von Magie zitiere.

Dem nicht zitierten Teil stimme ich voll zu.

Diese Veränderung ändert die Änderung und verhilft ihr somit zum Stillstand, das deshalb weil sich stets alles ändert. Wie bei einem Fluss, der sich im natürlichen Zustand auch stetig ändert und somit sich gleichbleibt, doch der künstliche Staudamm, der nicht der natürlichen Änderung obliegt, bewirkt eine Veränderung, der erst nach Austritt wieder in die Änderung fließt, sofern dort keine Kanäle ergründet wurden. Dort ist die Magie verschwunden, oder eher unterbrochen. Veränderung bewirkt immer einen Eingriff in die stetige Änderung, meiner Meinung nach.

Was den Link betrifft, werde ich in 10 Jahren, wenn ich Glück habe, vielleicht mal drauf antworten können, vorerst muss ich mich dessen enthalten. Es sei denn ich finde irgendwo eine beglaubigte Übersetzung.
 
Dann erspare ich Dir einmal die 10 Jahre. Die Übersetzung lautet in etwa so:

Es gibt da die Geschichte eines Amerikaners in einem Zug, der einen anderen Amerikaner erblickte, welcher einen Korb ungewöhnlicher Form bei sich trug. Seine Neugierde überwältigte ihn und er lehnte sich nach vorn und sagte: "Sag, Fremder, was hast Du in diesem Koffer?" Der andere, hohlwangig und wortkarg, antwortete: "Mungo". Der erste Mann war eher verwirrt, da er noch nie von einem Mungo gehört hatte. Nach einer Pause führte er unter dem Risiko einer Abfuhr fort: "Aber sag, was ist ein Mungo?" "Mungo frisst Schlangen", erwiederte der andere. Dies war eine weitere harte Nuss, aber er hakte nach: "Wozu zur Hölle brauchst Du einen Mungo?" "Nun, siehst Du", sagte der zweite Mann (vertraulich flüsternd) "mein Bruder sieht Schlangen". Der erste Mann war noch verdutzter als zuvor; aber nach langem Überlegen setzte er geradezu kleinlaut fort: "Aber sag, das sind doch keine wirklichen Schlangen". "Schon", sagte der Mann mit dem Korb, "aber dieser Mungo ist ja auch nicht wirklich". ~"Magick in Theory and Practice", Kapitel XVIII, A. Crowley

Crowley behauptet, dass dies eine perfekte Parabel für Magie darstellt.
 
Planewalker schrieb:
Unser zugänglicher Bereich der Realität - einschliesslich mentaler Prozesse - beruht vollständig auf subjektiver Wahrnehmung und der einzige Unterschied zwischen Realität und Illusion liegt in der ziemlich willkürlichen Annahme, dass das eine wirklich ist und das andere nicht. Wahrnehmung ist kein passiver Akt des Empfangens, es ist ein Akt der Erschaffung. Es gibt eine grosse Auswahl an Wörtern, um die Stufe der Gewissheit zu bezeichnen, die wir unseren Überzeugungen beimessen: Naturgesetz, Fakt, Wissen, Theorie, Annahme, Schätzung, Wahnvorstellung, Täuschung, Lüge..., aber wenn eines sicher ist, dann ist es die fluktuative Natur unserer Weltanschauung.

Wahrnehmung und Interpretation sind so eng verknüpft, dass man sie nicht trennen kann und was sonst ist Interpretation, als der Vorgang der Bewertung, basierend auf persönlichen Überzeugungen. Was passiert nun also, wenn Überzeugungen sich ändern... oder manipuliert werden? Beobachte, wie die Medien Deine Wahrnehmung der Welt färben, wie Propaganda Kriege rechtfertigt, wie Werbekampagnen Markenbilder erzeugen. Beobachte, wie religiöse Fanatiker die grundlegendsten wissenschaftlichen Entdeckungen leugnen oder wie Szientismus Menschen dazu bringt, Geschehnisse zu ignorieren und zu verneinen, die gerade ausserhalb der Reichweite zeitgemässer Wissenschaft liegen. Beobachte, wie Deine eigenen Erwartungen bestimmen, ob Du siegst oder versagst und wie Deine Selbstachtung weiten Einfluss darauf zu nehmen scheint, wie andere Menschen Dir begegnen. Dabei handelt es sich um ziemlich alltägliche und offenbare Beispiele, aber der Hasenbau führt viel tiefer, als unsere Vorstellung zu diesem Zeitpunkt reichen mag; wir sind uns womöglich nur einer handvoll der Überzeugungen, die wir besitzen, bewusst, aber der Kernpunkt ist: Ändere Deine Überzeugungen und Du veränderst die Wirklichkeit. Magie.

Das ist jedoch nicht so einfach, wie es klingt. Der Illusionist macht von raffinierten "Tricks" Gebrauch, um das Publikum zu überzeugen, an die Illusionen zu glauben, die er erschafft. Doch während der Illusionist sich nicht anhand seiner eigenen Darbietung überzeugen muss, ist die Aufgabe des wahren Magiers ungleich schwerer, denn dieser muss sich selbst vollkommen überzeugen, ohne auch nur dem winzigsten verbleibenden Fünkchen an Zweifel. Stell Dir vor, wie schwer es wäre, Dich selbst zweifellos davon zu überzeugen, dass ein solider Felsbrocken so weich und verformbar wie ein Stück Knetmasse ist, so dass Du ihn mit deinen blossen Fingern formen kannst. Das erfordert mehr, als ein paar Zeilen suggestiver Phrasen, viel mehr, aber auch weniger. Im Kontrast zum Illusionisten, muss der Magier niemanden überzeugen, ausser allein sich selbst, denn wenn ihm dies gelingt, transformiert er die einzige Realität, die für ihn von Bedeutung ist: Seine eigene.

Wie ersichtlich wird, repräsentiert die obige Parabel Magie - wie ich es erkläre - nicht in jeder Hinsicht, sondern demonstriert eher den Ansatz des Illusionisten, andere zu überzeugen. Die wesentliche Botschaft wird jedoch vermittelt, nur das Ziel der Überzeugung variiert.

Sich selbst von etwas in hohem Masse aussergewöhnlichem zu überzeugen, bedarf grosser Anstrengungen, besonders, wenn es nicht mit Deinen vorherrschenden Vorstellungen übereinstimmt. Aussergewöhnlich Aufgaben erfordern aussergewöhnliche Massnahmen, darum verwendet der Magier mächtige Hilfsmittel: Anpassungsfähige Glaubenssysteme (Panthea, Tarot, Kabbala, I Ching, Astrologie et alii), welche starke symbolische Repräsentationen beinhalten, mühsame mentale und spirituelle Praktiken und profunde sowie sorgfältig ausgearbeitete Rituale. Schrittweise restrukturiert er sein Konzept des Universums in eine konsistente und in sich geschlossene Form, die es ihm erlaubt, deren Elemente gemäss seiner Absichten zu manipulieren. Erst recht nutzt er die Plastizität des Astralreiches zu seinem Vorteil, welches ausserordentlich dienlich dabei ist, sich selbst zu überzeugen, da es die Tendenz aufweist, seine Bemühungen unmittelbar wiederzuspiegeln. Das ist der Grund, warum es sich beim Erlernen der Astralprojektion um eine der grundlegendsten Aufgaben des Magiers handelt und warum die bedeutende Mehrheit magischer (magickal) Rituale dazu bestimmt ist, im Astralzustand ausgeführt zu werden. Wie es heisst: Sehen ist Glauben... nun, zumindest ist es sehr hilfreich.

Natürlich stellt dies eher die weit fortgeschrittene und oft okkulte Seite der Magie dar. Gewöhnliche Magie kann so einfach sein, wie das Umlegen eines Schalters, um ein Licht einzuschalten. Wir bezeichnen solch alltägliche Dinge, wie Elektrizität nicht länger als Magie, aber wir taten es, vor nicht langer Zeit - und lass mich Dir versichern, wir wissen objektiv gesehen nicht mehr darüber, als wie es damals taten. Wir dachten uns einen schicken Namen (Symbolismus) dafür aus und gaben vor, es zu verstehen, bis dies ausser Frage stand. Wir konstruierten ein System aus Theorien, die das Phänomen beschreiben, um es basierend auf den Regeln, die wir ersannen, beherrschen zu können. Das ist Magie.

(c) 2010 Planewalker,


Weshalb Magie und Magier, wenn es lediglich eine Manipulation eines begrenzten Konstruktes des Manipulators ist?

Reicht da Manipulation nicht aus, die es doch letztlich nur ist?
 
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Das ist jetzt Wortreiterei.

Bei ordinären Vorgängen spricht ja auch niemand von Magie, was aber nicht heisst, dass es nicht in die Definition von Magie fallen kann.
 
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