@moonlight1305
Ich denke das hat alles sehr viel mit Glaube zu tun. Was du beobachtest ist, dass viele, sehr sehr viele Menschen den Glauben, den sie vorgeben zu leben sehr wenig ernst nehmen, sich wenig mit ihm beschäftigen, vielleicht sogar tatsächlich im wesentlichen bereits Atheisten sind, wo der angebliche Glaube an Gott nur so eine Art Versicherung ist, die man halt abschließt, von der man aber eigentlich nie etwas hören will ... nur halt zur Not.
Was wir Menschen glauben beeinflusst uns tagtäglich. Es mag oft so sein, dass wir etwas anderes glauben, als uns bewusst ist. Darum erscheint es so, als hätte all das nicht mit glaube zu tun, aber das ist eben ein Schein.
Wir versuchen uns immer bestmöglich an die Welt anzupassen, die wir wahrnehmen, das ist ein Überlebensinstinkt und wir nehmen entsprechend unseres Glaubens wahr.
Könnte ein Glaube an Gott an den Fakten etwas ändern?
Was du Fakten nennst sind bereits Deutungen und Interpretationen, die während des Wahrnehmungsprozess passieren.
Ich kann mir dessen bewusst werden, ich kann mir bewusst werden, dass ich die Dinge auf eine bestimmte Weise deute und wahrnehme und ich kann daran etwas ändern. Also ja, der Glaube an Gott kann etwas ändern, es muss aber mehr sein als nur ein Lippenbekenntnis oder eine Notfallversicherung. Wenn ich wirklich an Gott glaube, dann beschäftige ich mich mit dem Thema jeden Tag, denn diese Welt wirft ununterbrochen Fragen auf. Wenn ich diese Fragen bewusst beantworte, dann beschäftige ich mich bewusst mit Gott.
Ich bin kein Christ oder gehöre sonstirgendeiner Religionsgemeinschaft an, meine Spiritualität ist nicht anerzogen oder von der Umwelt aufgedrückt, wie das scheinbar oft so ist. Sie kommt aus mir heraus, ist etwas lebendiges jeden Tag. Ich hinterfrage diese Welt schon sehr lange.
Der Atheismus ist kein Option, er lässt zu viel unbeantwortet und voller Lücken. Für mich steht er sogar im Widerspruch zum aktuellen Stand der Wissenschaft.