Hi Andreas
Ich habe das Gefühl ich darf bei ihm nicht so sein wie ich wirklich bin und dieses Schema begleitet mich auch in Beziehungen zu anderen Menschen
Wenn es ein Muster ist, das sich im Umgang mit Menschen (nicht nur bei deinem Vater) einstellt, hat es mit dir zu tun. Es könnte sich dahinter mangelnde Ausdrucksfähigkeit verstecken, oder du bist aus irgendeinem Grund noch nicht authentisch genug.
Woher kommt es, sich (noch) nicht angenommen zu fühlen und was kannst du tun, um diesen Zustand zu verändern?
, wo ich aus einem Bedürfnis nach Anerkennung heraus ständig "Vater und Sohn" spiele, allerdings inklusive seiner abweisenden Reaktionen, was mich unruhig macht und unter Druck setzt (unterdrücken von Gedanken).
Es hat einzig mit dir zu tun, du sehnst dich nach der Anerkennung deines Vaters und glaubst, anderen gibt er diese Aufmerksamkeit und strengst dich unnötig an, indem du deine Gedanken unterdrückst.
Wie alle werden hin und wieder mal abgelehnt oder zurückgewiesen, das nennt sich
Frustrationstoleranz.
Dein Vater - oder jeder andere Mensch - muss dich nicht immer bestätigen. Und wenn du die abweisende Reaktion schon einplanst, hast du selbst ein ´Programm geschrieben´, was da lautet: ´gleich werde ich von dieser Person abgelehnt ´
Sowas ist schwierig auszuhalten, in der Psychologie kennt man den Begriff ´der sich selbst erfüllende ´Prophezeiung´.
Ich lese hier viel, dass du Achtsamkeit suchst. Dies ist aber keine Achtsamkeit, sondern eine Fokussierung auf ´nicht angenommen werden ´oder der ´wachsame Stil´. Dahinter verbergen sich meist Ängste, Autoritäten nicht zu trauen und auch ja selbst keine Autorität werden.
Ich stelle mir so ein Verhaltensmuster recht anstrengend vor. Die Lösung wäre, es zu beobachten, ob es wirklich so ist oder du nur es so interpretierst? Lass im Umgang mit andern ES einfach so stehen, wie andere sich verhalten, nicht werten, beurteilen, und ganz bei dir bleiben. Du kannst deinen Vater nämlich nicht ändern, sondern nur schauen, wie du das Beisammensein mit ihm für dich erträglich machst.
Du kannst ihn schonungslos bejahen, oder wenn das nicht geht, die Zusammenkünfte mit ihm auf ein Minimum reduzieren.
Wenn du deinen Vater oder Mutter ständig bewertest, kann nichts Gutes für dich dabei raus kommen, weil die Bewertung abwertend ist und du dann nicht auf Augenhöhe bist und nicht weil deine Eltern das tun sondern du es selbst so machst. (Meine Theorie). Mit anderen Worten, du denkst
nicht gut von deinem Vater und das spürt er (vielleicht macht er das gleiche auch mit dir).
Du kannst das Verhältnis ändern, indem du schonungslos JA sagst, ´das ist mein Vater´, ´und ich nehme ihn so wie es ist ‘ zeige ihm deine bedingungslose Liebe. Wenn ihr zusammen in Urlaub fahrt, kann euer Verhältnis nicht zerstört sein.
Ein Gedanken noch zum Abschluss:
Wenn Menschen sehr, sehr unterschiedlich sind, (kommt leider auch bei Eltern & Kindern vor) kann der Zugang zueinander verschüttet sein, es liegt an einem selbst, ob man die Gräber freischaufelt oder nicht. Manchen Menschen kommt es auch so vor, als wenn sie aus anderen Galaxien stammen und
ich gehe immer davon aus, dass man etwas voneinander lernen soll.
LG