Wie mit WUT umgehen?

Hallo Kaffeesahne,

entschuldige meine späte Antwort.

was ist denn dann "echte" Wut?
Ich kenne keine andere?
Hm... ich denke seit einger Zeit darüber nach, was ich genau damit meine. "Echte" Wut, die wallt einmal auf, die überflutet und durchflutet mich. Und danach ist sie weg. Diese aber, die ist eben wie in einem Hamsterrad oder an einem Gummiband, es ist harte Arbeit, sich davon zu befreien und sie kommt immer wieder. So als säße ich wie in einem Gefängnis aus Glas zusammen mit der Wut, ich schicke sie weg, aber früher früher oder später fließt sie zu mir zurück... keine Ahnung, ob das verständlich ist? Also: Echte Wut ist weg, nachdem sie passiert ist.

Was steht meinem loslassen im Weg?
Will ich ihn eigentlich noch festhalten?
Hm - ich kann hier nur von mir sprechen. Ich glaube, es ging mir darum, den Schmerz über den Verlust auszudrücken. So richtig meine Seele offenlegen und eingestehen, wie weh es tut, diese Liebe zu verlieren. Ich konnte das glaube ich noch nicht mal vor mir selbst so richtig, weil ich eben die Fassung bewahren musste, ihr gegenüber. Vielleicht, denke ich gerade, war ich sogar mehr auf mich selbst wütend als auf ihn? Weil ich mir selbst die Trennung auf diese Weise nicht richtig gestattete? Mich selbst einsperrte in dieses Glas-Gefängnis?

Heftig, wenn du diese Gefühle so lange mit dir rumgeschleppt hast.

Wie hast du denn nach der Trennung gelebt? Hattest /hast du eine neue Partnerschaft?
Mit so gewaltigen Emotionen, obwohl sie negativ sind, fühle ich mich nämlich nicht frei für jemand anders?
Doch doch, ich war zwischendurch in anderen Beziehungen, die Wut-Anfälle kam immer seltener, das Nächtelang-Wach-Liegen beruhigte sich. Aber erst letztes Jahr habe ich es geschafft, wieder in die Stadt zu fahren in der er lebt - das war der entscheidende Schritt (und stell dir vor: ich bin ihm nicht begegnet, obwohl ich das wieder und wieder vor meinem inneren Auge gesehen hatte... :)).
Ich habs halt ausgeblendet in den Jahren, aber gleichzeitig war ich auch noch an ihn gebunden... übrigens meine ich mich zu erinnern, ich hätte damals gesagt: "Ich werde dich immer lieben". Das ist bindender als ich damals je gedacht hatte.



Liebe Daisy,

jahrelang war ich schadenfroh, wenn ich hörte, dass etwas in ihrem Lebem nicht gut lief - als sie getrennt waren, tat er mir nur noch leid. Irgendwie war die Schadenfreude verflogen. :dontknow:


Liebe Grüße

Raeubertochter
 
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Ich habe jetzt nicht den ganzen Artikel durchgelesen und beziehe mich daher nur auf die Frage, wie ich mit Wut umgehe.
Ich 21 Jahre alt, männlich und ich glaube das "junge Männer" eher aggresiv und wütend sind, um so mit ihren Problemen fertig zu werden. Ich sehe mich zwar selbst friedfertig an (zumindest verabscheue ich körperliche Gewalt), aber Wut, Hass und Aggresion sind mir natürlich nicht fremd.
:nudelwalk

Ich für meinen Teil lasse meine Wut herraus.
1. laute passende Musik hören und mitsingen, um die Wut zu artikulieren/rauszulassen
2. Sport! Es gibt nix besseres als ne Stunde mit Langhantel und Hantelbank, sich so richtig abzureagieren. Danach hat man keine Energie mehr wütend zu sein.

Wie ich aber gerade lese, liegt deine Wut/Verletztheit wesentlich tiefer. Hmm okay zu diesen Thema kann ich dann doch nix produktives beitragen, da mir das "loslassen"/"Abschlußstrich ziehen" auch schwer fällt und bei mir auch viel Zeit in Anspruch "nahm"/nimmt. Ich zitiere einfach mal Böhse Onkelz: "Der Schmerz hat dich belogen nichts ist für immer da."
 
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