Hilft es Menschen, wenn ihnen ausgependelt wird, der medizinisch diagnistizierte Brustkrebs wäre eine Entzündung? Hilft es Menschen, wenn der "Alternativmediziner" behauptet, er könne Krebs besser heilen als die sog. "Schulmedizin" (was ursprünglich ein Schmähbegriff ist) und so indirekt oder gar direkt davon abrät, sich medizinisch behandeln zu lassen?
Esoteriker übrigens auch, als von der Kirche eingeführter Schmähbegriff.
Wenn ein Alternativmediziner behauptet, Krebs heilen zu können, dann muss er das seinen Klienten auch beweisen. Sonst wird er kein Geschäft mehr machen.
Jetzt wirst Du wieder sagen, dass das kein verantwortungsbewusster "alternativer" Anbieter machen wird. Das mag stimmen. Aber es gibt so einige Anbieter, die so handeln. Wie wird intern der "alternativen Szene" damit umgegangen?
Ja, so kann man es sagen. Natürlich gibt es Anbieter die so handeln. Es gibt auch Ärzte die Diagnosen stellen (oder nicht stellen), ohne das entsprechende Wissen zu haben. Das ist die Verantwortung Selbständiger, hier ethisch und im Rahmen ihres Wissens zu handeln.
Z.B. Antibiotika bekämpfen bakterielle Erreger. Ich würde sagen, das ist verdammt nahe dran an den Ursachen.
Eben nicht. Zum Einen gibt es sehr schonende pflanzliche Antibiotika mit geringeren Nebenwirkungen als bei synthetischen. Zum Andern sind die meisten Bakterien immer im System vorhanden. Ein Bakterienbefall wird durch Herstellen eines für eine bestimmte Bakterienspezies günstigeren Milieus gefördert. Und dahinter liegt die tatsächliche Ursache des Bakterienbefalls ... nicht im Bakterienbefall selber. Ausnahme sind natürlich - wie immer - mechanische Einflüsse wie die Übertragung von Bakterien. Dort liegt die Ursache in einer verringerten Immunabwehr, die wiederum meist mit psychischen Faktoren einher geht.
Antibiotika setzen daher da an, wo die meisten Medikamente ansetzen - an einer sekundären Wirkung. Und das kann man sicher für über 50% der Medikamente so nachvollziehen.
Es bedeutet auch nicht, dass es mehr oder besser wirkt. Und das macht immernoch nicht alle diese Grundlagen wahr. Und solche "alternativen" methoden wie Bioresonanz, Reiki etc. werden dadurch auch nicht wirkungsvoller.
Natürlich macht es die Methoden nicht wirkungsvoller. Aber ihre jahrhundertelange Anwendung zeigt einmal, dass sie als sinnvoll erkannt wurden. Hier ist also sowohl Arbeit für die Wissenschaft, diesen Methoden nachzugehen, als auch für die Alternativmedizin, diese Methoden auf ihre funktionierenden Grundlagen zurückzuführen und aktuellen Erkenntnissen anzupassen.
Wie das? Was macht ein alternativer Anbieter bei schweren Erkrankungen wie beispielsweise bei Krebs? Nun gut, Krebs ist nicht gleich Krebs, und eine Standardbehandlung wird es da nicht geben... aber so rein exemplarisch: Was könnte gemacht werden? Wie hilft das der Psyche? Und wie unterstützt das die Heilung?
Das Thema lassen wir lieber ... nicht weil es nicht zu erklären wäre, sondern weil ich morgen noch sitze, wenn ich es erkläre. Vor allem auf Grund der vielen Varianten.
Ein einfaches Beispiel ist z.B. der grippale Infekt. Es gibt Statistiken dazu, dass depressive Menschen häufiger erkranken als Menschen die ihr Leben aktiv angehen. Das hat in hohem Maß mit dem Umgang mit sich selber zu tun, aber natürlich auch mit Ernährung, organischem Umsatz etc. In der Praxis zeigt sich, dass sich Menschen weitaus leichter verkühlen und öfter verkühlt sind, wenn ihre Psychohygiene nicht stimmt, sie deprimiert sind, sie keine Freude an ihrer Arbeit haben. Hier kann man sehr einfach die Lebensbalance wieder herstellen, und dadurch die dauernden Krankenstände (die ja Auswirkungen haben können, wie z.B. Jobverlust oder Beförderungsverlust) abzustellen. Das ist weder ein Thema für den Arzt (der repariert halt den grippalen Infekt, alles andere ist ihm egal), noch für den Psyhciater/Psychotherapeuten (der Mensch ist ja nicht psychisch krank). Und den Bereich dazwischen decken halt jene Berufe ab, die "Wellness", d.h. Dienstleistungen für Menschen die nicht krank sind, anbieten.
Dass Heilpraktiker mitunter auch esoterische Methoden anwenden, ist Dir klar oder? Der Übergang zwischen heilpraktischen und esoterischen Methoden ist sehr unscharf und fließend.
Du sagst nur mit anderen Worten das, was ich auch gesagt habe.
Von welcher Wissenschaft zu welcher Zeitperiode redest Du hier? Und an welchen tatsächlichen Gegebenheiten geht die heutige Forschung vorbei?
Nun, nehmen wir z.B. das berühmte Reiki. Anscheinend wurde ja bereits auch im klinischen Bereich festgestellt, dass diese Methodik etwas bewirkt. Die Energetik nennt diesen Einfluss hat "Energie", in Wirklichkeit wird es auch Energie sein, vermutlich eine Form elektromagnetischer Energie.
Es gibt also 'irgendwas', das Wirkung erzielen kann ... und das anzuschauen wäre wahrscheinlich ein lohnendes Thema ... insbesondere, da ja auch Fernbehandlungen funktionieren, für die ein Trägermedium vorhanden sein muss.
Nein, das sage ich nicht, denn die methoden, die der Arzt anwendet - sofern er sich der evidenz- und wissenschaftsbasierten Medizin verschrieben hat - sind getestet und es wurde gezeigt, dass die das wirklich können, wofür sie eingesetzt werden.
Das ist eben der Fehlschluss, den die Medizin generiert, um sich besser darzustellen.
Ein Medikament ist evidenzbasiert, und entspricht genau deinen Studienkriterien. Ein Verfahren KANN diesen Kriterien entsprechen, kann aber auch rein eine best practice sein.
Die Diagnose eines Arztes, auf Grund derer eine Behandlung passiert ist aber weder evidenzbasiert noch qualitätsgesichert (insbesondere bei Niedergelassenen). Und damit ist der gesamte Komplex einer Behandlung nicht mehr gesichert.
Nun, wenn gut gezeigt wurde, dass die Methode die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöht, so besteht auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Methode einen Mit-Anteil am Einzelerfolg hat.
Ja. Nur ist es natürlich eine Verdrehung ... eine Methode zeigt zuerst, dass sie etwas kann, und dann wird der Nachweis geführt ....
Ich werte nicht einen ganzen Berufszweig ab.
Der Inhalt diesen Threads ist es, dass in diesem Berufszweig "Alternativmediziner" sich so einige Scharlatane rumtreiben. Viele genug, so dass Klinikärzte beschreiben, dass sie in etwa monatlich z.B. Patientinnen kriegen, bei denen eine Brustkrebsbehandlung verschleppt wurde.
Wobei das natürlich noch keine Aussage liefert, ob diese Person dann auch zu einem Arzt gegangen wäre. Vielfach wird der Alternative ja aus Furcht vor dem Arzt bzw. der Diagnose herangezogen.
Mit diesem Hinweis werte ich nicht die Heilpraktiker und Alternativmediziner ab, die nicht so handeln, die also z.B. nicht von einer medizinischen Behandlun abraten (auch nicht indirekt).
Das ist ja grundsätzlich richtig. Nur schaffen Bücher wie das im Threadthema erwähnte eben auch ein Klima ... und zwar ein Klima das alle Praktizierenden betrifft. Was grundsätzlich ok wäre, würden hier nicht von der "anderen Seite" Glaubensvorstellungen, Unkenntnis und vor allem gravierende wirtschaftliche Interessen dahinter stehen.
Schau Dir mal an, wie eine Vergleichsstudie so aufgebaut ist. Welches energetische Phänomen sollte dafür sorgen, dass es in einer der Gruppen einen anderen Einfluss hat als in der/den anderen Gruppe
, wenn die gruppeneinteilung gut randomisiert stattfindet, und die Studie auch gut verblindet ist? Der einzige Unterschied zwischen den Gruppen ist also wirklich, der zu untersuchende Unterschied - Behandlung vs. Schein-Behandlung. Alle andere möglichen Einflussfaktoren sind durch Randomisierung und Verblindung in den beiden Gruppen gleich verteilt. Statistische Unterschiede in den Erfolgen der beiden Gruppe liegen also relativ wahrscheinlich an eben dem zu untersuchenden Unterschied, weil die anderen möglichen Einflussfaktoren auf alle beteiligten Gruppen den gleichen Einfluss haben.
Ist der Sinn dieser Maßnahmen so schwer zu verstehen?
Alleine wenn ich in die Wahrnehmung gehe, gibt es einen Wissenden, dessen Wissen natürlich unbewusst wahrgenommen werden kann. Ich gehe mal nicht davon aus, dass bei den meisten Studien auf eine strikte Trennung (auch in der Begegnung) zwischen dem Vorbereitenden und dem Weitergebenden geachtet wird.
Falsch positive und falsch negatve Ergebnisse lassen sich alleine durch die Probandenauswahl generieren. Denn alleine der Fakt, dass jemand an einer klinischen Studie teilnimmt, impilziert bereits einen posiven Bias in Richtung Medikament. Minimal positive Abweichungen können daher durch entsprechende psychologische Auswahl (Zweifler/Befürworter) generiert werden.
Dieser Alternative kann dann zuerst einmal damit anfangen, seine Behandlungen zu dokumentieren. Diese Aufzeichnungen kann er dann einem Wissenschaftler geben - es gibt ja doch so einige, die das untersuchen wollen. Und dann kann man weiter sehen.
Manche tun es, für manche ist es halt irrelevant. Gerade den guten Esoterikern reicht das eigenen Wissen und Können ... die brauchen niemandem etwas beweisen.
Und sind es ähnlich geartete Erfahrungen, die z.B. den einen Heilpraktiker behaupten lassen, seine Pendelmethoden wären "aussagekräftiger" als medizinische Diagnosen? Im Rahmen solcher Berichte gebe ich nicht viel darum, wenn ein "Alternativer" etwas von Erfahrungen erzählt. Ungefilterte Erfahrungen sind eben doch sehr anfällig für z.B. den Bestätigungs-Bias, so dass Erfolge aufgebauscht und ausgeschmückt werden und Misserfolge tendenziel kleingeredet. Das ist nicht idiotisch, das ist menschlich. Und im Extremfall führt das dann eben zu solchen argen Selbstüberschätzungen.
Ja. Aber auch das ist ja eine menschliche Eigenschaft, die sich die Alternativen/Esoteriker mit den Ärzten teilen. Es gibt sicher auch Ärzte, die glauben dass sie die tollen Macher sind, nur weil sie schon den 5000sten Schnupfen behandelt haben.
Immernoch: Bestätigte Teilbehauptungen machen einen Behauptungskomplesx nicht automatisch in Gänze wahr. Darum immer die Frage: Was wurde genau "bewiesen"?
Ja, aber der Teil ist wahr. Und es geht ja darum, nicht das Ganze wegzuwerfen, nur weil sich der Gesamtkomplex nicht verifizieren lässt.
Schonmal was von der Münchener Kopfschmerzstudie gehört? Eine Studie organisiert und durchgeführt u.a. von Prof. Harald Walach - also jemadnem, der der Homöopathie positiv gegenübersteht. Das sollte eine methodisch hochwertige Studie sein, die eben auch die individuelle Arzneimittelwahl beionhaltet - also alle Patienten bekommen eine ausführliche Anamnese und erfahrene Homöopathen suchen das Mittel aus. Die Patienten der Versuchs-Gruppe erhalten auch das entsprechende Präperat, während die Patienten der Kontrollgruppe nur leere Globuli bekommen. Das ganze natürlich verblindet und die Patienten wurden randomisiert auf die Gruppen aufgeteilt. Die Studie ging negatibv aus. Das führte dazu, dass die Studienmacher sich selbst methodische Mängel attestierten.
Ja, habe ich. Die Frage die sich mir zu dieser Studie natürlich sofort stellt ist, ob ein Arzt tatsächlich in der Lage ist, die energetischen Implikationen der Homöopathie zu begreifen, oder ob er sie - wie ja immer wieder dümmlich von den "Zuckerkügelchen-Vertretern" als "Medikament" gesehen wird.
Und, wenn der Muskeltest in Studien versagt... was sagt das über die Diagnoseleistung eben dieses Tests aus?
Dass entweder die Studie falsch gemacht wurde, die Beteiligten es nicht konnten, oder vielleicht ein falscher Ansatz gewählt wurde.
Schaut man z.B. bei Wikipedia in das Literaturverzeichnis, so gibt sich die Seite einen ungeheuer gebildeten Anschein. Tatsache ist aber, dass diese gesamte Listeraturliste nur EINE EINZIGE Doppelblind-Studie beinhaltet (und bei der geht's um Materialtestung). Alles andere sind irgendwelche Statements von irgendwem, medizinische Seiten die überhaupt nichts mit Kinesiologie zu tun haben ....
Das ist dann halt "wissenschaftlich" ....
Keine Urteile, die in vielen Fällen nicht stimmen? Also die "Diagnose" des Pendlers stimmte schonmal beispielsweise nicht. Und Diagnosemethoden wie Iris-Diagnostik, Muskeltest o.ä. ... das stimmt auch höchstens auf Zufallsbasis. Es sind also "Diagnosen" von den besagten "Alternativem", die in vielen Fällen nicht stimmen sondern nur auf Zufallsbasis (ansonsten könnten sich diese Diagnosemethoden auch methodisch hochwertigen Tests stellen und sie würden sie mit Bravour bestehen). Tja... wessen "Urteile" stimmen da häufiger nicht?
Nun, Iris-Diagnostik stimmt so sehr auf Zufallsbasis, dass die EU die Aufnahme des Irismusters in den Reisepass verweigert hat, weil daraus Rückschlüsse auf Krankheiten möglich sind. Da bist Du halt wieder im reinen Glauben, ohne die Tatsachen zu kennen.
Bei diagnostischen Methoden muss man immer unterscheiden, mit welcher Sicherheit sie eine Diagnose ermöglichen und wovon diese Sicherheit abhängig ist. Das müsste man dann halt auch mal aufrechnen, wie oft Heilpraktiker solche Fehler machen, und wie oft z.B. bei Ärzten bei simplen Erkältungen Lungenentzündungen übersehen werden ... von schwereren Erkrankungen gar nicht zu reden.
Sind sie? Erzähl. Kommt da jetzt die Quantenmechanik ins Spiel?
Ach geh ... darüber reden wir jetzt schon 3 Jahre ... und das ist bisher nicht angekommen ... das tu ich mir nicht mehr an.
Tja... mit ein bißchen Suggestion, Bestätigungs-Bias etc. lässt sich vieles erleben - auch Dinge, die ncith wahr sind.
Tja, wenn Newton nicht den Apfel gesehen hätte, würden wir heute noch immer alle ins Weltall entschweben.