Die
Sepsis (
altgriechisch σῆψις
sēpsis „Fäulnis“), umgangssprachlich auch „
Blutvergiftung“, ist eine komplexe systemische
Entzündungsreaktion des Organismus auf eine Infektion durch
Bakterien, deren
Toxine oder
Pilze.
Seit 1992 werden in diesem Zusammenhang vier separate Schweregrade unterschieden:
Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRS),
Sepsis,
schwere Sepsis und
septischer Schock. Die
Sepsis als solche ist definiert als ein SIRS mit nachgewiesener Infektion (siehe unten bei „Diagnosekriterien“).
Im Verlauf der Sepsis kommt es häufig zu einer lebensbedrohlichen Störung der
Vitalfunktionen und zum Versagen eines oder mehrerer Organe (
Multiorganversagen). Die
Intensivmedizin kann durch vorübergehenden Ersatz oder Unterstützung der Organfunktionen (
Beatmung,
Nierenersatztherapie,
Kreislauftherapie,
Gerinnungstherapie) kritische Phasen überbrücken. Trotzdem ist die Sepsis als eine sehr schwere Erkrankung zu werten und die Prognose äußerst ernst: 30–50 % der Erkrankten sterben trotz maximaler Therapie. Der frühestmögliche Therapiebeginn ist entscheidend für ein Überleben. In Deutschland erkranken jährlich 150.000 Menschen an einer Sepsis; 56.300 davon sterben.