Wie beurteilt ihr Prostitution? V2.0

Wie beurteilt ihr Prostitution?

  • stellt eine Verletzung der Menschenwürde dar, und ist daher ohne Wenn und Aber zu verbieten.

    Stimmen: 6 14,3%
  • Bestraft werden sollten die Freier und Bordellbetrieber, nicht aber die Prostuierten

    Stimmen: 7 16,7%
  • Ist ein nicht änderbares Übel und sollte unter staatliche Kontrolle

    Stimmen: 7 16,7%
  • Ist im Grunde eine Dienstleistung wie andere auch und sollte staatlich kontrolliert werden

    Stimmen: 22 52,4%

  • Umfrageteilnehmer
    42
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Für mich ist diese Geschichte von Lilith, Adam und Eva eben keine historische Geschichte. Sondern nur eine Geschichte ... eine Metapher vielleicht. Sie ist ja nicht real ...
Das weiß ich selbst. Aber es hat seinen Ursprung, der wiederum Gründe hat, warum es mythologische Figuren/ Gottheiten etc gab. Ansonsten kann man sich doch auch etwas eigenes ausdenken.
 
Ich nicht, weil die Geschichte um Lilith falsch ist, wie sie hier wiedergegeben wird. Das es sich wieder so zurecht gezimmert wird, wie man das gerade haben will.
Es gibt bei mythologischen Geschichten kein „falsch“, sondern es ist relevant zu erkennen, wie sie sich über die Zeit hinweg verändert haben, und sich dann zu fragen, warum sie sich grade in diese Richtung verändert haben. Da wurde ja weiter oben ein hervorragender Beitrag dazu geschrieben.

Und um es jetzt extra schwierig für die Moderatoren zu machen:

Natürlich hat das alles mit Prostitution zu tun. Wir können uns sogar fragen, ob der Versuch, das Thema auszulagern, nicht genau ein Anzeichen davon ist, eben doch gewisse unbequeme Sachverhalte in Bezug auf Prostitution nicht diskutieren zu müssen.

Wenn wir mal versuchsweise die Lilith als Prostituierte und Eva als Ehefrau sehen, was bedeutet denn diese Geschichte nun in Bezug auf Prostitution und Sexualität innerhalb und ausserhalb der Ehe?

In meinem Beitrag zur schwedischen Prostituierten Kira beklagte jene sich darüber, dass die Polizei „Rettungsüberfälle“ anstellen würde, und dass das Sozialamt das Betreuungsrecht über ihre Kinder infrage stellen würde. In Schweden, dem Land mit dem angeblich besten Schutz von Prostituieren nimmt also der Staat sich das Recht heraus, eben diese Prostituieten zu drangsalieren. Es ist verblüffend, dass sich Kira nicht über gewalttätige Freier beklagt, sondern über Polizei und Sozialamt, also jene staatlichen Instanzen, die ausgerechnet die Prostituierten am meisten schützen sollten!

Und das hat sehr viel mit dem Lilith Mythos zu tun. Warum? Weil Lilith nicht mehr länger zur Gesellschaft gehört. Wenn sie erst einmal rausgeworfen wurde, dann kann der patriarchale Staat (man spricht ja manchmal auch vom Vater Staat…) in Form von Polizei und Sozialamt mit ihr umgehen wie er will. Lilith erfährt also keineswegs einfach Gewalt durch Freier und Menschenschmuggler - das mag auf einige durchaus zutreffen - sondern bezeichnenderweise erfährt sie überdies Gewalt durch den Staat selbst, welcher in Form von Adam und Eva im Paradies verkörpert sind. Sie hat sich selbst aus der Gesellschaft entfernt, und jetzt erfährt sie die Gewalt, die diese Gesellschaft ihr antun will, wenn sie sich nicht „erretten“ lassen und wieder in die Gesellschaft eingliedern will. Das hatte ja Kira kritisiert: sie wolle nicht gerettet werden. Daran werden die Feministinnen eben keine Freude haben, zumindest nicht die älteren Semester unter ihnen. Lilith in der Form von Kira will nicht zurück zu Adam und Eva.
 
Es gibt bei mythologischen Geschichten kein „falsch“, sondern es ist relevant zu erkennen, wie sie sich über die Zeit hinweg verändert haben, und sich dann zu fragen, warum sie sich grade in diese Richtung verändert haben. Da wurde ja weiter oben ein hervorragender Beitrag dazu geschrieben.
Interessante Sichtweise - falls der Beitrag verschoben wird, diskutiere ich gerne mit!
Eine Bemerkung, welche ich nicht als OT empfinde:
Meine persönlichen Beiträge beziehen sich hauptsächlich auf die Zwangsprostitution!
 
Der Grund, warum die Diskussion um Lilith gerade nicht OT ist, besteht darin, weil diese Geschichte das Potential hat, dass wir uns unserer unbewussten eigenen Inhalte unserer Psyche bewusster werden können - und zwar jene Inhalte, die uns genau jene Argumente hervorbringen lassen, die in diesem Thread dauernd wieder auftauchen.

Es gibt überhaupt keine Trennung zwischen einer sachligisch-rationalen Diskussion um Prostitutuon auf der einen Seite und Mythologie auf der anderen Seite. Genau das ist ja der Irrtum, den einige verschleiern wollen.

Der Schattenwurf im psychoanalytischen Sinne ist beim Thema Prostitution so massiv, dass an Rationalität gar nicht mehr zu denken ist. Wie war das noch gleich: „Dafür brauche ich keine wissenschaftlichen Argumente, das sehe ich auch so.“ Genau das wurde ja hier im Thread mehrfach auf unterschiedliche Weise gesagt.
 
Es gibt bei mythologischen Geschichten kein „falsch“, sondern es ist relevant zu erkennen, wie sie sich über die Zeit hinweg verändert haben, und sich dann zu fragen, warum sie sich grade in diese Richtung verändert haben.
Und deshalb plappert man einfach alles nach, was man in wirklich schlechter spirituellen Literatur irgendwann mal aufgeschnappt hat?
 
Es gibt bei mythologischen Geschichten kein „falsch“, sondern es ist relevant zu erkennen, wie sie sich über die Zeit hinweg verändert haben, und sich dann zu fragen, warum sie sich grade in diese Richtung verändert haben. Da wurde ja weiter oben ein hervorragender Beitrag dazu geschrieben.

Und um es jetzt extra schwierig für die Moderatoren zu machen:

Natürlich hat das alles mit Prostitution zu tun. Wir können uns sogar fragen, ob der Versuch, das Thema auszulagern, nicht genau ein Anzeichen davon ist, eben doch gewisse unbequeme Sachverhalte in Bezug auf Prostitution nicht diskutieren zu müssen.

Wenn wir mal versuchsweise die Lilith als Prostituierte und Eva als Ehefrau sehen, was bedeutet denn diese Geschichte nun in Bezug auf Prostitution und Sexualität innerhalb und ausserhalb der Ehe?

In meinem Beitrag zur schwedischen Prostituierten Kira beklagte jene sich darüber, dass die Polizei „Rettungsüberfälle“ anstellen würde, und dass das Sozialamt das Betreuungsrecht über ihre Kinder infrage stellen würde. In Schweden, dem Land mit dem angeblich besten Schutz von Prostituieren nimmt also der Staat sich das Recht heraus, eben diese Prostituieten zu drangsalieren. Es ist verblüffend, dass sich Kira nicht über gewalttätige Freier beklagt, sondern über Polizei und Sozialamt, also jene staatlichen Instanzen, die ausgerechnet die Prostituierten am meisten schützen sollten!

Und das hat sehr viel mit dem Lilith Mythos zu tun. Warum? Weil Lilith nicht mehr länger zur Gesellschaft gehört. Wenn sie erst einmal rausgeworfen wurde, dann kann der patriarchale Staat (man spricht ja manchmal auch vom Vater Staat…) in Form von Polizei und Sozialamt mit ihr umgehen wie er will. Lilith erfährt also keineswegs einfach Gewalt durch Freier und Menschenschmuggler - das mag auf einige durchaus zutreffen - sondern bezeichnenderweise erfährt sie überdies Gewalt durch den Staat selbst, welcher in Form von Adam und Eva im Paradies verkörpert sind. Sie hat sich selbst aus der Gesellschaft entfernt, und jetzt erfährt sie die Gewalt, die diese Gesellschaft ihr antun will, wenn sie sich nicht „erretten“ lassen und wieder in die Gesellschaft eingliedern will. Das hatte ja Kira kritisiert: sie wolle nicht gerettet werden. Daran werden die Feministinnen eben keine Freude haben, zumindest nicht die älteren Semester unter ihnen. Lilith in der Form von Kira will nicht zurück zu Adam und Eva.

Für mich hakt das Beispiel mit der Ehefrau Eva und Lilith als Prostituierte.
Weil eine Lilith, kann auch in einer Ehe sein und sich offen und selbstbewusst als Sexarbeiterin Geld verdienen.
Die Menschen sind nicht reif dafür.
Und solange wir hier in Europa in Wohlstand leben auf Kosten anderer Menschen sind wir hier weeeeiiiit entfernt von frei käuflicher Sexarbeit,
 
Der Grund, warum die Diskussion um Lilith gerade nicht OT ist, besteht darin, weil diese Geschichte das Potential hat, dass wir uns unserer unbewussten eigenen Inhalte unserer Psyche bewusster werden können - und zwar jene Inhalte, die uns genau jene Argumente hervorbringen lassen, die in diesem Thread dauernd wieder auftauchen.
Die Beiträge, welche du jetzt über Lilith bringst empfinde ich keineswegs als OT!
Sie sind sogar eine Bereicherung und sehr interessant!
Zwischendurch gab es Beitrage, die ich aber als OT empfunden habe!
 
(Fortsetzung zum letzten Post.)

Damit ist nichts ausgesagt als dass die Person gerade nicht sachligisch-rational diskutieren möchte. Und wenn das jemand sagt, dann frage ich mich schon: was zum Geier geht hier ab?

Und die einzige Erklärung die ich habe, besteht darin, dass die Person hier offenbar nicht mehr selbst spricht, sondern dass psychische Inhalte die Kontrolle über die Aussagen übernommen haben. Und damit sind wir direkt bei den Archetypen und der Mythologie. Wer oder was hier spricht ist nicht mehr die Vernunft, diese wurde ja grade ganz offiziell beerdigt, als man Wissenschaftlichkeit ablehnte, sondern es spricht irgendwas anderes, das halb vernünftig und halb unvernünftig daher kommt. Gleiche Argumente, aber nicht sachligich begründet, sondern ganz offensichtlich untermauert von Projektionen, Schatten, sowas in der Art. Und wenn man diese erkennen will, dann hilft die Analyse von Märchen oder Mythologie eben weiter.

Mit anderen Worten: wenn wir die Argumente hier um Thread verstehen wollen, und zwar nicht nur oberflächlich, sondern tiefen-analytisch, dann ist eben die Diskussion um Lilith nötig, weil offenbar die Vernunft nicht mehr ausreicht, um überhaupt noch gehört zu werden.

Und das rufen nach Modetatoren, man möge das gefälligst anderswo tun, ist nach ebendieser Logik eine Abwehr, sich auf diese Ebene zu begeben. Denn da wird’s unangenehm, da wird man plötzlich mit den eigenen Ängsten und Lüste und Schatten konfrontiert.Das soll nicht sein, also lieber bitte das Thema andeswohin auslagern, wo wir dann schön abstrakt vernünftig uns drüber streiten können, welche Version der Lilith Geschichte denn nun die erste war. Damit ist dann die Gefahr gebannt, tatsächlich bei sich selbst verstehen zu müssen, warum die Prostituierte Kira sich weder über Freier noch Menschenhandel beklagt, sondern über Polizei und Sozialamt, sowie die Tatsache, dass sie zu spüren kriegt, sie würde keiner anständigen Arbeit nachgehen.
 
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