Mein erster Traumberuf war Sängerin, stand immer mit der Rundbürste vor dem Spiegel und tat so........, gggg.
Ja, sowas habe ich auch gemacht... am liebsten in Spitzenunterröckchen oder Petticoats und mit selbstgebastelten Halsbändern geschmückt (meine Mutter hat viel genäht, da gab es immer Stoffreste und schöne Knöpfe, aus denen man was zusammenzaubern konnte - wurde zwar krumm und schief, aber ich fand's schön
Bis 14 war ich auch im Schulchor, da mir das mit der Sängerin durchaus ernst war. Aber dann traten andere Interessen in den Vordergrund, außerdem wurde mir das Zeug, was wir in der Schule in Chor und Musikunterricht übten, zu fad geworden.
Mit 16, 17 fand ich Gefallen daran, die Tanzfläche im Club für mich allein zu haben - ich ging wirklich hin um zu tanzen, weniger der Unterhaltung wegen (dafür war es eh zu laut). Nicht nach Schritten, sondern rein aus dem Gefühl heraus. Manchen Leuten bin ich mit meinem exaltierten Tanzstil (positiv) aufgefallen, da hatte ich natürlich auch nichts dagegen - typisch Löwe
Zu der Zeit hab ich auch viel gemalt, später fing ich dann mit Collagen an. Ein paar meiner Lover waren Künstler, zumindest "nebenberuflich" (wobei ja eigentlich die Kunst die Berufung ist und der "Hauptberuf" mehr dem reinen Broterwerb dient, da kreative Menschen meist von ihrem Schaffen allein nicht leben können - leider) - Maler, Musiker, ein Photograph... habe mich meistens zu kreativ tätigen Leuten hingezogen gefühlt, das ist auch heute noch so.
Ab Mitte der 80er kam ich dann zu Astrologie, Karten, Spiritismus und fing auch an, mich mit Hexen- und Heidentum zu beschäftigen. Fasziniert hatten mich diese Themen schon immer, aber ich hatte vorher noch nicht den richtigen Zugang dazu bekommen.
Auf die Propaganda-Schiene bin ich noch später gekommen. Gelesen hatte ich zwar immer viel, und früher auch schon mal Leserbriefe an Musikmagazine geschrieben, aber auf den Gedanken, mich publizistisch zu betätigen, kam ich erst in meiner politischen Phase, vor allem, als ich mich auf einmal in einer Funktion wiederfand, auf die ich gar nicht spekuliert hatte. Aber es war eine Herausforderung für mich, die ich annahm, und in der ich heute in weiteres sehr wichtiges Stück meines Weges sehe. Habe eigene Texte für Flugblätter entworfen, meine eigenen Reden geschrieben, Pressemitteilungen und natürlich auch hie und da Leserbriefe, und lernte interessante Leute kennen, die publizistisch tätig waren. Nach meiner Zeit in politischer Funktion hatte ich dann, dadurch geprägt, den Wunsch, beruflich etwas im (mir weltanschaulich nahen) Buch-und Verlagswesen zu machen, und habe tatsächlich mal bei einem kleinen nonkonformen Verleger gearbeitet. Aus betrieblichen Gründen mußte ich das aber beenden, aber machte kurz darauf noch (mit 37) eine Ausbildung als Buchhändlerin.
Hatte eigentlich im Hinterkopf, selber einen eigenen Versandbuchhandel aufzuziehen, was aber dann an meinem mangelnden Organisationstalent in Alltagsfragen scheiterte.
Naja, danach war ich dann eine Weile als Sachbearbeiterin in einer Abrechnungsfirma tätig, und seit ein paar Jahren bin ich selbständig - erst im AD, heute als "Telefonterroristin" und Kartenlegerin.
Ab und zu mache ich eine Collage oder schreibe ein Gedicht, und meine "propagandistische Ader" tobe ich mitunter in Foren aus
Aber ich denke, daß das noch nicht die Endstation ist. Irgendwas spannendes wird da schon noch auf mich zu kommen, auch wenn das wohl keine Sänger- und erst recht keine Tanzkarriere mehr sein wird.