Hallo
Nun ja, es gibt doch die sogenannten
Schwarzen Raucher. Dort existieren Lebensräume, die unabhängig vom Sonnenlicht sind und ihre Energie stattdessen aus dem Schwefelwasserstoff beziehen, der dort zusammen mit heißem Wasser aus der Erde austritt.
Das ist auch Grundlage für Spekulationen um mögliches Leben auf dem Jupitermond Europa. Der wird durch die starken Gezeitenkräfte dermaßen "durchgeknetet", dass er sich erwärmt es dort flüssiges Wasser und damit eine Möglichkeit für die Entstehung von Leben geben könnte.
Ich könnte mir das gut vorstellen, schließlich kann man schon hier auf der Erde feststellen, wie einfallsreich die Natur ist wenn es darum geht, neue Lebensräume zu erschließen. Ich möchte fast glauben, dass Leben überall dort ensteht, wo es die Möglichkeit dazu hat.
Aber wie steht es um die Entwicklung einer Intelligenz, die Mathematik betreibt und Radioteleskope oder Raumsonden baut? Auf der Erde hat die Evolution in Milliarden Jahren und unter Millionen Arten nur eine einzige hervorgebracht, die so etwas tut - den Menschen. Und den gibt es erst seit einer verhältnismässig kurzer Zeit, in der er schon durch mehrere Flaschenhälse ging. Von gigantischen Vulkanausbrüchen in der Vorzeit bis hin zur Kuba-Krise. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Entstehung der menschlichen Intelligenz nur eine Art Unfall der Evolution ist und nicht etwa ihr Endziel. Schließlich gibt es viele Arten, die bedeutend älter sind als der Mensch und damit in gewissem Sinne auch erfolgreicher, wenn es ums bloße Überleben geht.
Deshalb glaube ich, dass es zwar eine Menge belebter Planeten geben mag, aber nur sehr wenige Zivilisationen, mit denen wir potentiell in Kontakt treten könnten. Aus dem Bauch heraus würde ich für unsere Milchstraße irgendwas zwischen einer und 100 schätzen, was die Wahrscheinlichkeit für eine enge räumliche und zeitliche (!) Nachbarschaft zweier solcher Zivilisationen verschwindend gering werden lassen würde.
Gegen hypothetische Superspezies, die mit exotischen Antriebstechniken wie Raumfaltung oder Zeitmanipulation die gewaltigen Entfernungen im All überbrücken können spricht meiner Meinung nach ganz einfach der Umstand, dass uns offensichtlich noch keiner besucht hat. Nicht nur das. In wenigen Jahrzehnten gibt es wahrscheinlich Teleskope, mit denen man erdähnliche Exoplaneten genauer wird untersuchen und z.B. Sauerstoff bzw. Ozon in deren Atmosphäre als Anzeichen für Leben feststellen können. Dann könnte man gezielte und gebündelte Radiosignale dort hin schicken und auf Antwort warten. Das könnten andere intelligente Wesen doch auch mit der Erde tun um Kontakt zu suchen, ganz ohne hochspekulative physikalische Theorien und Techniken bemühen zu müssen. Aber nichts. Trotz intensiver Suche konnte noch nichts besseres entdeckt werden, als das
Wow!-Signal.
Natürlich ist der Mensch nicht das Maß aller Dinge. Aber aus Mangel an Vergleichsmöglichkeiten bleibt einem doch kaum etwas anderes übrig, als auf uns selbst und die Enstehung des Lebens hier auf der Erde als Modell zurückzugreifen, wenn man sich nicht völlig der Phantasie und der Spekulation hingeben will.
Nur wenn auch Sauerstoff oder ein anderes Oxidationsmittel vorhanden ist. Aber bei so tiefen Temperaturen (Methan wird erst bei -162°C flüssig) laufen chemische Reaktionen so langsam ab, dass ich eine komplexe Biochemie unter solchen Bedingungen für nahezu ausgeschlossen halte. Nicht umsonst konserviert man Lebensmittel, indem man sie einfriert.
Gruß
McCoy