Hallo Sanhei!
Auch wenn meine Beiträge hier eher "verpufft" sind, so möchte ich doch noch einmal versuchen, Dir klare und erschöpfende Antworten liefern. Die Antworten beziehe ich zwar aus der Bibel - möchte aber betonen, dass ich diese nicht aus irgendeiner Glaubensbrille betrachte (und übersetze). Wenn Du so willst, gebe ich die Antworten aus einer glaubensübergreifender Überlieferung (von Menschen für Menschen). Die Antwort fällt lang aus, da ja auch einige Fragen zu beantworten sind,
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1.) Was ist Gott?
Menschlich nicht zu erfassen. Verschiedene Bilder findest Du in verschiedenen Religionen. Ob einer Recht hat? Ob einer Recht haben kann? ... Interessanter wäre die Frage, wie "Gott" ist. Und hier gibt es Antworten. Denn die Schöpfung ist sichtbar.
2.) Warum ist dann überhaupt Schöpfung nötig?
Die Schöpfung trägt eine "Frucht" - so wie die Liebe ihre Früchte trägt. In der biblischen Überlieferung heißt es auch folgerichtig: Traget Frucht! Und hier bestimmt nicht von Kinder kriegen die Rede!!!
3.) Was geht in der Seele des Universums vor?
Der (liebende) Mensch wird als Schatten eines Schattens (oder Spiegelbild eines Spiegelbilds) von "Gottes Geist" beschrieben. Wir können nur erahnen oder am Rand kratzen, was es mit der "Seele des Universums" auf sich hat. Ob dies wichtig wäre, es zu erfahren? ...
4.) Warum verlangt zumindest der Gott der Bibel von uns emotionale Supraleistungen, mit denen er selber überfordert ist?
Das ist so falsch! "Gott" verlangt nichts! Wozu und warum auch?
Für einen Platz in einem "Paradies" - welches der Glaubenswelt zuzuordnen ist? ...
Nein, wir haben mit unserem Menschsein vielmehr eine Verantwortung im Jetzt und Hier. Mit dem einst erkannten "Handwerkszeug" können wir dieser gerecht werden oder aber nicht. Profitieren tun wir - hier und heute und morgen und übermorgen. "Werdet weise und erfüllt den Sinn der Erde."
Und ich ergänze: Oder lasst es bleiben und schadet euch und euren Nachkommen selber ...
5.) Selbsterhaltungstrieb der stärkste im Menschen ist?
Da wir meines Erachtens auch "nur ein Tier" sind, unterscheiden wir uns in diesem Trieb keineswegs. Ich bestreite aber, dass die Liebe in unserem Leben nur eine dem untergeordnete Rolle spielt. Die Ereignisse vom 11. September belegen dies meines Erachtens eindrucksvoll. Ich erinnere an die vielen vielen Menschen, die da ihre Leben für andere einsetzten ... und ließen ...
6.) das emotionale Bedürfnis erst an fünfter Stelle?
Diese Auflistung bezweifele ich sehr. Wo wäre der Mensch ohne Liebe, Vertrauen und Geborgenheit. Er wäre ein einsamer Kämpfer ... und kein Mensch mehr ...
7.) Wer hat diese Strukturen in uns angelegt, wenn nicht unser Schöpfer?
Die Strukturen wurden bei allen Lebewesen gleich angelegt. Lediglich der Mensch nahm den "Geist der Schöpfung" in sich auf und übertrug sie in sein Leben - und das Leben seiner Nächsten.
Du hast in meinen Augen eine seltsame Vorstellung von den Menschen und dem, was das Menschsein ausmacht ...
8.) weshalb fehlt uns dann das entsprechende Kontrollinstrumentarium?
Wir werden schon gewahr, wenn wir unserer "Verantwortung" nicht gerecht werden. Die Umwelt geht vor die Hunde, unsere Beziehungen, wir selbst ...
"Zum Glück" stumpfen wir mit der Zeit ab und es wird erträglicher ...
Das "Instrumetarium" ist da - es wird nur ausgeschaltet ...
9.) Leiden lernen hilft?
Ist so ein "Kontrollinstrumentarium". Aus Schaden wird man klug, besagt ein Sprichwort. Die Menschen litten viel in der Vergangenheit und heute. Nur leider hielt die Erinnerung an das Leid meistens nicht sehr lange ... Es liegt am jedem, sich Erinnerungen zu bewahren ...
10.) Wieso wird geleugnet, dass Emotionen keine Seelenregungen, sondern biochemische Vorgänge im Gehirn zugrunde liegen?
Die biblische Überlieferung, die ich vertrete, unterscheidet deutlich zwischen "Geschaffenem" und "selbständig Erkanntem".
Eine Seele haben demnach übrigens alle (Tiere), auch wir.
Mit dem "erkannten Liebesfaktor" kommt aber eine neue / andere Komponente hinzu, die sich dem "Geschaffenem" entzieht. Daher würde ich hier unterscheiden.
11.) Woher kommt Leid?
Mal eine ganz einfache Frage: Von uns Menschen.
Wir haben mit unserem Geist und Wesen die Fähgkeit und Verantwortung hier auf der Erde die "Geschicke" zu lenken. Leid ist Ausdruck von unseren Fehllenkungen!!!
So - mal eine Pause ...
Auf die nachfolgenden Fragen gehe ich auch noch gern ein, soweit Interesse besteht. Abschließend möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass ich nicht vorgeben möchte, auf alle Fragen eine Antwort zu kennen - sondern ausschließlich die mir bekannten Inhalte einer Überlieferung wiedergebe, die ich in der Bibel gefunden habe. Ich bin mir sicher, dass sich diese auch in anderen Überlieferungen wiederfinden.
Liebe Grüße
Thomas - Webarche