Wer ist ein Christ?
Schon als junger Mensch habe ich mir diese Frage gestellt, obwohl ich in einem christlichen Hause aufgewachsen bin.
Ich habe daher schon als Heranwachsender jede Gelegenheit genutzt, andere Religionen kennen zu lernen. Es kamen viele Missionare, die von den Vorzügen ihrer Religion berichtet haben und niemals habe ich einen von ihnen von der Tür weggewiesen.
Waren dann wohl meist christliche Missionare?
Zuerst habe ich mich eingehender mit dem Buddhismus befasst. Die Überwindung der Leid-schaffenden Emotionen hatte mich überzeugt. Aber die vollkommene Emotionslosigkeit und das Aufgehen im Nichts konnte dann doch nicht mein Lebensziel sein.
Leben ist Leid; Krankheit ist Leid; Tod ist Leid; zu verlieren, was man liebt, ist Leid; Alter ist Leid; Kummer ist Leid und das Gewünschte nicht zu bekommen, ist Leid. Sich vom Leid der Vergänglichkeit zu befreien, ist nicht gleich Emotionslosigkeit. Nirvana ist das Verlöschen des vergänglichen und falschen Selbst. Anhaftungen aufgeben....
Dann führte mich Oskar Marcel Hintze, einer meiner Lehrer, in die vedische Literatur ein. Er machte mich nicht nur bekannt mit der Bhagavad gita, sondern auch mit den Gestaltbildungsenergien der Planeten in der vedischen Astrologie.
Die Vorsehung führte mich dann zu meinem weisen Lehrer Selvarajan Yesudian, der mich in den Yoga einführte und mich Hatha Yoga lehrte. Im Raja Yoga fand ich den Zugang zur transzendentalen Meditation, bei der ich lernte, mich aus meiner materiellen Leibeshülle zu befreien und mit Pranasophie in meinem Seelenleib bewusst zu sein.
Primäre Lehre Hinduismus: Atman und Brahman sind eins. Wer das begriffen hat, braucht eigentlich keinen Mittler, keinen Lehrer, wie Jesus mehr, weil er die unteren mit die oberen Welten selbst vereint. Die Ishta Devata führt den Weg, ähnlich wie die persönlichen Schutzengeln der Menschen, bei dem längeren Erkenntnisweg einer Verbindung der oberen und der unteren Welten.
Meine weise Vorsehung hatte mich auch zur Anthroposophie geführt, in der mir klar wurde, dass jede dieser Religionen einen Beitrag leisten kann zum Verständnis des Menschen als ein unvergängliches göttliches Wesen in einem vergänglichen irdisch-materiellen Leib.
Eigentlich soll Religion Gottesschau ermöglichen. Das Verhältnis Gott und Mensch oder Gott und Schöpfung ist innerhalb der Erkenntnis der Wahrheit von Bedeutung. Letztlich ist die Rückführung des Menschen zu Gott das primäre Ziel der Religion.
Doch erst in Jesus Christus fand ich den transzendentalen Lehrer, bei dem mir klar wurde, dass erst in ihm sich alle Wege vereinen.
Wie soll Jesus Christus in sich alle Wege vereinen? Wie soll das gehen?
Beispiel Hinduismus: Brahman ist keine personifizierte Gottheit, wie im Christentum und von der Gottesvorstellung her wesentlich weiter gefasst als das christliche "Vater".
Das buddhistische Nirvana hat die Überwindung des Leids durch Verzicht auf das Anhaften an das Tote, an Samsara. Und die Vorstellung vom Karma zieht die Eigenverantwortung der Lebewesen in den Fokus, was für mich wesentlich reifer anmutet als christliche Doktrien: Der Jesus wirds schon richten.
Wo siehst du beim Christentum da alle Wege vereint?
Erst in Jesus Christus habe ich zu dem inneren Halt gefunden, der allein im Leben und vor allem im Sterben die Gewissheit des ewigen Lebens bewusst machen kann.
Alles Liebe ELi
Ich dachte du hättest innerhalb der transzendentalen Meditation gelernt dich von deiner Leibeshülle zu befreien, das müsste doch reichen, um zu erkennen, das wir mehr sind als nur unser vergänglicher materieller Leib. Wenn du aus allen den anderen Religionen keine Lehre ziehst, wie sollen sie dich dann berühren?
Der Herr ist Gott und ihm gebührt Verehrung.
Jesus ist nur ein Lehrer. Ihm stehen deshalb nur die Ehren eines Lehrers zu. Und mehr wäre auch nicht, was er wollte.