Wer ist ein Christ?

Dem Gedanke von einer Reinkarnation steht nach meinem Verständnis die Auferstehung im Wege.
Wie gesagt, ich bin kein Christ. Deshalb muss ich jetzt ein paar Fragen stellen. DIE Auferstehung war sie nicht allein Jesus vorbehalten?
Es heißt ja, dass mit der Auferstehung die Seele eines Menschen wieder mit seinem unversehrten Körper verbunden sein wird.
Wird das im Christentum wirklich so gelehrt? Das komm mir fast schon ägyptisch vor. Wegen dieser Art der Auferstehung haben sich die Ägypter ja soviel Mühe mit der Mumifizierung und den Bestattungen allgemein gegeben.
Beim Samsara erfüllt hingegen die Seele andere Körper, die auch nicht unbedingt dem eines Menschen sein müssen.
Das ist richtig.
Nach meinem Verständnis wird ein Mensch mit der Reinkarnation zu einem Niemand ohne Persönlichkeit.
Das hingegen ist falsch. Ich erinnere mich an die ein oder andere Inkarnation von mir. Reinkarnationen prägen die Seele. Deine Eigenschaften nimmst du mit in das neue Leben.

Deswegen versuche ich dem Mönch immer klar zu machen, dass das mit dem Menschenengel nichts wird. Da er seine Sucht mitnehmen wird. Die Einstellung: "Sucht ist nicht so schlimm" nimmt er mit. Besser wäre die Einstellung: "Ich kämpfe gegen die Sucht", das wird belohnt und dann nimmt er diese Einstellung mit.

Nein, der Platz eines Menschen im Himmelreich muss nach christlichem Verständnis im Hier und Jetzt erworben werden.
Also keine Reinkarnation? Und du meinst jetzt tatsächlich auf der Erde? Aber das ist dann nicht christlich?
Es gibt da also keine Ehrenrunden, sondern eine Einsicht zur Umkehr, Reue und Buße.
Mit Umkehr, Reue und Buße find ich gut.
Es kann also dort keine Vergebung erfahren:
  • wer keine Reue zu seinen Sünden zeigt
  • wer die nächste Sünde oder die Gelegenheiten dazu nicht meidet
  • wer seinen Feinden nicht verzeiht oder Unrecht nicht ausgleichen möchte, obwohl es ihm möglich wäre.
Merlin
.
Bis das auf "mit den Feinden" bin ich ganz bei dir. Das mit den Feinden vergeben, finde ich wieder ggf. unehrlich und unnatürlich und Gott sieht Unehrlichkeit.

Oft bleibt in mir ein pfades Gefühl zurück, weil bei vielen Christen es mir so vorkommt, als ob sie denken würden, durch den Tod von Jesus und göttliche Gnade hätten sie sich einen Freifahrtschein in den Himmel erworben und müssten deshalb Religion und religiöse Gebote nicht ganz so ernst nehmen. Das lässt mich immer etwas verwundert zurück, wie respektlos ist es zu denken, dass man Gott betrügen und göttliche Gnade missbrauchen kann?
 
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Bis das auf "mit den Feinden" bin ich ganz bei dir. Das mit den Feinden vergeben, finde ich wieder ggf. unehrlich und unnatürlich und Gott sieht Unehrlichkeit.
Gott kennt keine "Feinde". Sogar, wenn einer mir böse will, werde ich ihn nicht als Feind sehen können, wenn ich Göttliches in ihm sehe.

Das ist OT, sorry. 😊
 
Eigentlich nicht, wenn das Mysterium dahinter verstanden wurde.

Ich sehe nicht, dass Jesus der große Sündenvergeber ist. Jeder ist verantwortlich vor Gott. Niemand kann sich, wie zu Luthers Zeiten ähnlich Ablassbriefen frei kaufen. Das Mysterium zeigt es, jeder, der ins Himmelreich eintreten und bei Gott sein will, muss diesen Weg gehen, sein irdisches Dasein für den Eintritt ins Reich Gottes opfern. Das kann niemand anderes für einen tun, es ist der eigene Entwicklungsweg. Wer an dem Irdischen klebt, wird von Reinkarnation zu Reinkarnation sich nicht von der Stelle bewegen und hier bleiben.

Gott ist nicht ungerecht, der Mensch hat nur i.d.R. keinen verständigen Geist und keine verständige Seele und ist nicht bereit von den Süßigkeiten der Vergänglichkeit zu lassen und sich auf Gott auszurichten.
Ja, genau, die Seele hat sich in einer präkosmischen Katastrophe aus dem Reich Gottes durch Selbstverschulden hinausbewegt. Und diese damalige Schuld wurde durch Christus getilgt - das ist der Friede, den er uns hinterlassen hat. das Tor zum Rückweg ist geöffnet - aber den langen Aufstieg, wie Du richtig erwähnst - muss jeder selber gehen.
 
Dem Gedanke von einer Reinkarnation steht nach meinem Verständnis die Auferstehung im Wege. Es heißt ja, dass mit der Auferstehung die Seele eines Menschen wieder mit seinem unversehrten Körper verbunden sein wird. Beim Samara erfüllt hingegen die Seele andere Körper, die auch nicht unbedingt dem eines Menschen sein müssen.
Lieber Merlin,

Wieder einmal vermengst Du Seelenwanderung und Reinkarnation.

Die Reinkarnation lehrt, dass die Menschenseele auch in Zukunft immer wieder als Mensch inkarnieren wird. Nur so ergibt die Wiedergeburt einen Sinn. Auch sind drei bis fünf Jahrhunderte zwischen den einzelnen Inkarnationen - wohingegen die Seelenwanderung eine sofortige Neubeleibung vornimmt.

Unter Auferstehung hat die Kirche etwas ganz Falsches definiert, nachdem sie die Präexistenz unter so schmachvollen Umständen verworfen hatte. Sie musste ja Antworten zurechtbiegen, nachdem sie diese eine feste Standbein des Christentums abgesägt hatte.

Durch die Erlösung sind alle gefallenen Seelen als Kinder Gottes auferstanden und werden dereinst mit neuem Geistleib ins Himmelreich eingehen.


Nach meinem Verständnis wird ein Mensch mit der Reinkarnation zu einem Niemand ohne Persönlichkeit.
Ohne Reinkarnation ist die Gerechtigkeit Gottes nicht zu erklären noch die Fragen der Theodizee.

Im Gegenteil, je länger ein Mensch lebt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit der ewigen Verdammnis, wie es die Kirche sagt.
Nein, der Platz eines Menschen im Himmelreich muss nach christlichem Verständnis im Hier und Jetzt erworben werden. Es gibt da also keine Ehrenrunden, sondern eine Einsicht zur Umkehr, Reue und Buße.

Es kann also dort keine Vergebung erfahren:
  • wer keine Reue zu seinen Sünden zeigt
  • wer die nächste Sünde oder die Gelegenheiten dazu nicht meidet
  • wer seinen Feinden nicht verzeiht oder Unrecht nicht ausgleichen möchte, obwohl es ihm möglich wäre.
Merlin
.
Die Erde hat ein Ablaufdatum - auch wenn dieses noch weit entfernt ist.

Wieso hat Gott den Menschen so unterschiedliche Voraussetzungen gegeben?

lg
Syrius
 
Gott kennt keine "Feinde". Sogar, wenn einer mir böse will, werde ich ihn nicht als Feind sehen können, wenn ich Göttliches in ihm sehe.

Das ist OT, sorry. 😊
Das sehe ich ähnlich "wenn ich das Göttliche in ihm sehe" ist dabei das Schlagwort...

Wenn wir ausgehen von Kräften der Lüge, der Gier, des Verlangens, des Zorns, der Wut, der Unterdrückung und und und, dann sind dies durchaus dämonische Kräfte, die ebenfalls im Menschen ihre Heimstatt aufschlagen können. Und meiner Wahrnehmung nach geht Gott mit diesen ins Gericht und sondert sie aus... Keine Vergebung für die Unverbesserlichen, die werden getilgt.

Seh das bitte nicht nur aus menschlicher Sicht, dann hört sich, was ich schreibe manchmal hart und übertrieben an und vielleicht auch etwas gestört. :unsure: Es gibt jedoch noch Vieles schadenbringende über den Menschen hinaus. Der Mensch der daran anhaftet, was soll aus ihm werden? Er verrät Gott und geht mit seinen Widersachern. Er hat das Tote lebendig gemacht, indem er dem Toten eine lebendige Heinstatt gab. Genauso verstehe ich auch folgende Stelle aus dem Thomasevangelium:

Es sprach Jesus so:

Dieser Himmel wird vorübergehen, und (auch) der über ihm wird vorübergehen.

Und die Toten leben nicht, und die Lebenden werden nicht sterben.

In den Tagen, da ihr das Tote gegessen habt, habt ihr es lebendig gemacht.

Wenn ihr im Lichte seid, was werdet ihr dann tun?

An dem Tage, da ihr einer wart, wurdet ihr zwei.

Wenn ihr aber zwei geworden seid, was werdet ihr tun?

Thomas Evangelium 11
 
Wer ist ein Christ?

Ja, so sehe ich das auch, aber mit Vorbehalt.
Man wird nicht durch die Geburt zum Christ und auch nicht dadurch, dass das Baby vom Pastor getauft wird.
Nur durch den eigenen Entscheid, an Jesus Christus zu glauben und seinem Gebot zu folgen, `Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst`. Nur dadurch wird man zum Christ.

Auch Jesus wurde zu Christus durch die Taufe im Jordan, da war er 30 Jahre alt.
Alles Liebe ELi
Dass Jesus durch die Taufe zu Christus wurde ist eine nicht haltbare These.

Jesu Seele ist und war die erste und einzige direkte Schöpfung Gottes - DER Sohn Gottes. ER ist und war der König der Geisterwelt Gottes und als solcher ist er älter als Abraham und hat persönlich gesehen, Wie Satan - ehemals der Lichtträger - wie ein Blitz zum Himmel hinausfuhr.

Wie hätte Gott bei der Taufe im Jordan sagen können, er hätte Gefallen an seinem Sohn, wenn er ihn ja eben erst einige Augenblicke vorher erschaffen hatte? Nach der Erschaffung Christi waren er und Gott für undenkbar lange Zeit in höchstem Glück allein zusammen und erfreuten sich unablässig aneinander. Aber auch später, als nach und nach die vielen Engel ins Leben gerufen wurden, handelte Christus immer gemäss dem Willen des Vaters.
 
Das sehe ich ähnlich "wenn ich das Göttliche in ihm sehe" ist dabei das Schlagwort...
Und Jesus wusste das genau. Deshalb konnte er fordern, dass die Feinde geliebt werden sollen!
Wenn wir ausgehen von Kräften der Lüge, der Gier, des Verlangens, des Zorns, der Wut, der Unterdrückung und und und, dann sind dies durchaus dämonische Kräfte, die ebenfalls im Menschen ihre Heimstatt aufschlagen können. Und meiner Wahrnehmung nach geht Gott mit diesen ins Gericht und sondert sie aus... Keine Vergebung für die Unverbesserlichen, die werden getilgt.
Das weiss ich nicht. Dazu habe ich nie Informationen erhalten. Ich glaube, man kann aber nur die Informationen bekommen, die zum eigenen Wesen passen.....
Seh das bitte nicht nur aus menschlicher Sicht, dann hört sich, was ich schreibe manchmal hart und übertrieben an und vielleicht auch etwas gestört. :unsure:
Nein..... Unversöhnlich hört es sich an, was nicht zu meiner Erfahrung der überströmende Liebe passt.
Es sprach Jesus so:

Dieser Himmel wird vorübergehen, und (auch) der über ihm wird vorübergehen.

Und die Toten leben nicht, und die Lebenden werden nicht sterben.

In den Tagen, da ihr das Tote gegessen habt, habt ihr es lebendig gemacht.

Wenn ihr im Lichte seid, was werdet ihr dann tun?

An dem Tage, da ihr einer wart, wurdet ihr zwei.

Wenn ihr aber zwei geworden seid, was werdet ihr tun?

Thomas Evangelium 11
Das ist sehr schön 😊
 
Werbung:
Wie gesagt, ich bin kein Christ. Deshalb muss ich jetzt ein paar Fragen stellen. DIE Auferstehung war sie nicht allein Jesus vorbehalten?

Wird das im Christentum wirklich so gelehrt? Das komm mir fast schon ägyptisch vor. Wegen dieser Art der Auferstehung haben sich die Ägypter ja soviel Mühe mit der Mumifizierung und den Bestattungen allgemein gegeben.
Die Kirche hat hier notgedrungen den Dingen andere Bedeutungen zukommen lassen. So vermengt sie die "Auferstehung von den Toten" mit der "Auferstehung von den Verstorbenen".

Mit "Toten" versteht die Bibel die gefallenen Engel in der Hölle. Sie waren bis zur Erlösung der Macht Luzifers unterstellt und konnten nicht zurück. Es bedurfte einer Erlösung: Ein nicht gefallener Engel musste in einem gotttreuen Erdenleben allen Anfechtungen Luzifers widerstehen und dann in die Hölle eindringen und ihm dort die neuen Gesetze zu verlesen.

Jedes der gefallenen "toten" Engel erlebte bei dieser Aktion die Auferstehung zum Kind Gottes. "Tod, wo ist dein Stachel" heisst es - und besagt, dass Luzifer/Satan keine Macht mehr hat über jene die ihn verlassen wollen.

Oft bleibt in mir ein pfades Gefühl zurück, weil bei vielen Christen es mir so vorkommt, als ob sie denken würden, durch den Tod von Jesus und göttliche Gnade hätten sie sich einen Freifahrtschein in den Himmel erworben und müssten deshalb Religion und religiöse Gebote nicht ganz so ernst nehmen. Das lässt mich immer etwas verwundert zurück, wie respektlos ist es zu denken, dass man Gott betrügen und göttliche Gnade missbrauchen kann?
Dieser Eindruck ist richtig, denn viele haben sich von der Kirche blenden lassen.
Erlöste und Auferstandene sind alle - egal welchem Glauben sie angehören - und als Christ wird von ihnen mehr erwartet als andere Völker auszubeuten.

Zwar wurde die Macht Luzifers vor 2000 Jahren beschnitten - aber noch übt er Macht aus über jene Menschen, die ihm freiwillig Macht geben - und das sind zur Zeit leider sehr sehr sehr viele!

Die Rechnung folgt auf den Fuss!!!
 
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