Du bist ein ganz besonderer Fall, denn zu ganz vielem hast Du ja dann nix mehr zu sagen, beantwortest keine einzige Frage mehr, lässt ganze Beiträge unter den Tisch fallen usw.
Das behauptest du zwar immer wieder, stimmt aber nicht. Ich versuch(t)e, einer komplexen Diskussion Struktur zu geben - denn eine beliebte Taktik von VTlern (auch dir) ist, sobald ein vorher noch solide wirkendes Thema sich sukzessive in Schall und Rauch aufzulösen beginnt, einfach andere Themen einzustreuen.
Der Trick einer JEDEN Verschwörungstheorie, die durch angeblich "
umfassendes Beweismaterial" überzeugen will, ist der, dass es zwar unglaublich viele "
kleine Argumente" gibt, Ungereimtheiten sozusagen, die im Nachhinein aufgrund der mangelhaften Informationslage teilweise kurios erscheinen, dass aber diese Themen entweder kaum Relevanz besitzen, weil sie zwar im Lichte der offiziellen Version kurios wirken, aber im Lichte der VT genausowenig erklärt werden können, oder aber dass sie einfach nur auf den ersten Blick wie ein "schlagender Beweis" (oder "smoking barrel", wie Alex Jones das immer wieder nennt), in Wirklichkeit aber eigentlich nur wilde Spekulationen und haltlose Vermutungen sind, durch ihre völlig komprimierte "Verpackung" (die Erklärung einer komplexen Frage in wenigen Sätzen mit Schlagwörtern wie "widerspricht den Gesetzen der Physik" etc)
Wenn man also jeden Sachverhaltssplitter genauestens untersucht, bleibt ein jedes "Argument" am Ende völlig
inconclusive, im Sinne von: Es unterstützt keine realistisch vertretbare Theorie bzw. kann von allen Theorien gleich gut oder schlecht erklärt werden, und ist damit als Argument wertlos. VTler stellen solche Argumente aber immer als Beweis für
ihre Seite dar (was dann praktisch ist, wenn man sich ohnehin nicht zutraut, eine konkrete Theorie überhaupt zu vertreten) - eine Ansicht, die sich bei akribischer Untersuchung praktisch immer als falsch herausstellt. Zu so einer genauen Untersuchung lässt man es aber gar nicht erst kommen, lieber Themenwechsel.
Wenn du dich erinnerst, dass ich auf Teile nicht eingegangen bin, liegt das daran, dass ich eben diese (gewollte) Verwässerung der Diskussion zu vermeiden suchte. Ich hab dir daraufhin angeboten, dir ein einziges Thema auszusuchen, welches diskutiert wird, um diesen leidlichen Diskussionsstil zu beenden. Das Them war dann Freefall - und ich hab mir mit etwas Nachforschung sehr leicht getan, so ziemlich jede Behauptung der Truther bzgl dieser Thematik zu widerlegen oder zu relativieren, bis am Schluss von diesem "smoking barrel" von dir kein Argument mehr übrig blieb außer: diese Wissenschaftler sind nicht seriös, dieser Lehrbuchautor kennt sich nicht aus, diese Fachleute reden Unsinn. Je näher diese unvermeidliche Konklusion trat, desto mehr versuchtest du das Thema zu wehcseln - auf bin Laden, oder das Pentagon, oder NORAD, oder weiß der Geier was. Darauf bin ich dann natürlich nicht eingestiegen, weil der Sinn der Übung war, dieses beliebte Nebelwerferverhalten zu unterbinden.
Durch unsere Diskussionen habe ich bei Dir den Eindruck gewonnen, dass Du Dich zwar wirklich mit dem Thema befasst hast, nicht weniger als ich, aber dass Du Dir erstens nicht vorstellen kannst, dass so etwas möglich sein kann, und zweitens willst Du m.A.n. nicht das es möglich sein könnte. Aber... ist nur mein Eindruck.
Ich kann mir sehr viel vorstellen. Ich habe aber ein sehr realistisches Bild davon, wie die Themen, die von VTlern gern hervorgekramt werden in der Wirklichkeit ablaufen. Mein Steckenpferd ist dabei natürlich die Pharmaindustrie, weil ich dort aufgrund meines Studiums auch Berufspraxis sammeln konnte und mich seit über 8 Jahren mit der Thematik von Korruption und White-Collar-Crime in dieser Branche befasse. Und ich hab anfangs auch viel zu viel Bullshit geglaubt (wie z.B. das Buch von John Virapen), aber nach und nach erkannte ich, wie die "echten" Verschwörungen (wenn man sie so nennen will) funktionieren, und sie funktionieren eben
nicht so, wie sich die Verschwörungstheoretiker das ausmalen.
Eine Pharmafirma muss
nicht Attentäter anheuern, um Ex-Mitarbeiter in suspekte Autounfälle zu verwickeln, und sie braucht auch
nicht extra ein modelliertes Virus in Umlauf bringen, um dann teuer das Gegenmittel zu verkaufen (wenn es nur so einfach wäre...), und sie braucht auch nicht die Menschen extra krank halten, damit sie ihre Gewinne gesichert sieht - die Menschen werden auch so immer krank werden, egal, wie weit die Forschung voranschreitet.
Genausowenig braucht eine Bush-Administration ein Wahrzeichen in NYC sprengen, um einen Krieg anzuzetteln. Das steht einfach außer Verhältnis. Auch historische Vergleiche wie PBSUCCESS oder die Invasion in der Schweinebucht sind hier völlig fehl am Platz, sie können im Gegenteil als Argument
gegen eine Inside-Job-Theorie verwendet werden.
Bottom line: Das Leben ist kein Hollywood-Blockbuster. Aber alle VTler stellen sich das Leben wie einen Hollywood-Blockbuster vor. Die meisten sehen nur ganz oberflächliche Zusammenhänge und verstehen aber nicht, wie solche Sachen in der Praxis ablaufen.