Hier geht es nur um den Fokus auf das Innere, das Herz.
Demütigung ist nicht "schlecht".
Doch, schon. Demütigung - sofern sie tatsächlich stattfindet- ist weit mehr als einfache Herabsetzung, Einschränkung, Begrenzung. Hier geht es um Entrechtung und die Würde des Menschen wird angegriffen, indem ihm eine grundsätzliche Minderwertigkeit bis hin zur gänzlichen Unwertigkeit zugeschrieben wird. um ihn kleinzuhalten, gefügig zu machen und auszubeuten.
Wenn du gedemütigt wirst, ist das die deutliche Botschaft an dich, falschen Stolz zu besitzen.
Naja, das sind ja alles Zuschreibungen. Falsches dieses, falsches jenes. Das Wort Stolz könnte hier durch alle möglichen Worte ersetzt werden, wie etwa Liebe, Ich, Wille, usw,... was es eben sehr phrasenhaft macht, nichts sagend. Außer eben, dass du gedemütigt wirst, weil du falsch bist oder falsches besitzt.
Falscher Stolz ist der Besitz einer falschen Identität.
Na supi, jetzt ist auch noch die Identität falsch. Und alles spielt sich als Besitz ab.
Wer gedemütigt wird besitzt falschen Stolz. Und falscher Stolz ist der Besitz einer falschen Identität.
Wer gedemütigt wird besitzt also den Besitz einer falschen Identität.
Und soll die Schuld gefälligst nicht auf andere schieben.
In diesem Kontext liest sich das wie: Erkenne, wie falsch du bist, um zu erkennen, dass du dieses Falsche nicht bist.
Darauf stolz zu sein, ist nämlich wahrhaftig, und Demütigung unmöglich.
Ich glaube, dass die Würde des Menschen mit Demut einhergeht und nicht mit Stolz. Und demütig sein ist etwas ganz anderes als gedemütigt werden. Ich möchte auch gar nicht von der Fähigkeit gedemütigt zu werden/zu fühlen frei sein. So wie ich auch nicht von der Fähigkeit Schmerz zu fühlen, krank zu werden, mich anzustecken usw... frei sein möchte. Das gehört alles zum Rundumpaket des Menschseins dazu, macht empathisch, setzt Reifungsprozesse frei, immunisiert und hat eine einfache Funktion des natürlichen Selbsterhaltes und ist alles in allem aber vor allem herrlich authentisch.
Was du beschreibst erinnert mich eher an diesen esoterischen Eitelkeitswahn, der unverletztliche Erleuchtete, dem nichts und niemand mehr irgendwas anhaben könnte. Dabei hat sich der Egokampf und -Krampf einfach nur auf eine nächste, noch tiefere, subtilere, aalglattere Ebene ins Unbewusste verabschiedet. Oft zum Leidwesen des Umfeldes.
Dabei glaube ich aber meinst du eigentlich etwas ganz anderes. Leider fokussierst du aber das, was "nicht sein soll, falsch wäre" und stellst es in den Kontext zu dem, wie es deiner Meinung nach eigentlich sein sollte, ohne dieses Eigentliche überhaupt zu benennen. Das wird mystifiziert. Frag dich einmal wieso?
Ich glaube, wenn du deine Aufmerksamkeit darauf richtest, könnte der Thread auch tatsächlich kontemplativ verlaufen und ist in Meditation nicht unbedingt eine Fehlbesetzung.
