Das idealisierte Selbst

luzifer

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Das idealisierte Selbst

Die meisten Menschen erheben einen Vollkommenheitsanspruch an sich selbst, dem sie innerhalb des dualen Bewusstseins niemals gerecht werden können. Ehrlich betrachtet heißt das: Wir versuchen etwas zu sein, was wir nicht sind. Wir spielen Maskenball vor uns selbst und vor anderen. Im Prinzip läuft es darauf hinaus: Ich weiß, ich bin nicht vollkommen, gebe aber vor, es zu sein. Das liegt darin begründet, dass wir glauben, innerlich nicht gut genug zu sein und gar nicht umhin kommen, eine Maske zu benutzen, um vor uns selbst und der Welt bestehen zu können.

Verzweifelt versuchen wir diesem selbst geschaffenen Bild gerecht zu werden und realisieren nicht dessen Unmöglichkeit. Im Gegenteil. Angesichts dieser Unmöglichkeit wird das idealisierte Selbstbild wieder und wieder Leid, Enttäuschung und Frustration in unser Leben bringen und das, was wir hofften damit zu erreichen, nämlich Glück, Zufriedenheit und Liebe, in immer weitere Ferne rücken, wenn wir uns dieser Mechanismen nicht bewusst werden.

Maskenselbst, Ego und Höheres Selbst

In der menschlichen Psyche befindet sich der innerste Kern, das Höhere Selbst, als Teil der kosmischen Intelligenz und Liebe, der göttliche Funke, kurz: Gott. Das Höhere Selbst ist frei, spontan, schöpferisch, liebend, gebend, allwissend und fähig zu unaufhörlicher Freude und Glückseligkeit. Es repräsentiert das, was wir, die Menschen, in Wirklichkeit sind.


Dieser innerste Kern ist umgeben von unserem Ego-Selbst, der kindlichen Ichbezogenheit, einem unentwickelten Teil, in dem unsere negativen Empfindungen, Gedanken und destruktive Motivationen wie Angst, Hass, Trauer und Grausamkeit verborgen liegen.


Die dritte Schicht um das Höhere Selbst und das niedere Selbst bezeichnet das Maskenselbst oder idealisierte Selbstbild, welches wir uns als universellen Pseudoschutz aufgebaut haben. Das Wissen um und die Angst vor Schmerz verleitet uns dazu, zu glauben, mit der Schaffung einer Maske, das Unglücklichsein verhindern zu können. Indem wir vorgeben, etwas zu sein, was wir nicht sind, hoffen wir, Glück, Sicherheit und Selbstvertrauen wiederherzustellen. Da jedoch das durch das idealisierte Selbstbild aufgebaute Selbstvertrauen KÜNSTLICH ist, wird es uns niemals zu den erwünschten Ergebnissen führen. Die Auflösung der Maske, des idealisierten Selbst, ist der einzige Weg unser wahres Selbst, wahre Selbstachtung und innere Gelassenheit zu finden und ein erfülltes Leben zu führen.

Die Indoktrination in der Kindheit

Als Kinder ist uns in unserer Erziehung nahe gelegt worden, dass wir gut zu sein haben. Wir wußten sehr wohl, dass wir nicht so gut und vollkommen waren, wie es die Welt von uns zu erwarten schien, und als wir mit dem Entzug von Zuneigung bestraft wurden, begannen wir ein falsches Selbst aufzubauen. Es wurde zur absoluten Bedingung für unser Überleben. Wir glaubten, könnten wir unsere Unvollkommenheit verbergen, würde uns dies Schutz und Mittel sein, das zu erhalten, wonach wir uns sehnten – Leben, Liebe, Glück, Sicherheit und Selbstvertrauen. So waren und sind wir ständig von Schuldgefühlen durchdrungen, etwas vorzutäuschen, was wir nicht sind, strengen uns mehr und mehr an, dieses falsche, idealisierte Selbst zu werden und sind unbewusst davon überzeugt, es mit der rechten Mühe eines Tages schaffen zu können, dieses Selbst doch noch zu werden. Doch das ist ein Trugschluss. In dem künstlichen Versuch, uns in etwas hineinzuzwängen, was wir nicht sind, erlauben wir uns nicht, an unseren wirklichen Kern, unser Höheres Selbst, zu gelangen.

Die absurden Forderungen des idealisierten Selbst

Die nicht zu realisierenden Idealvorstellungen, die wir uns von uns selber machen, können in vielerlei Gestalt unser Leben tyrannisieren. Die hohen moralischen Normen, immer bescheiden, liebevoll, verständnisvoll, niemals ärgerlich, stets unfehlbar und gut zu sein, erschweren den Umstand, unseren Stolz, unsere Überlegenheit und unseren Mangel an Demut, aufzudecken und uns so anzunehmen, wie wir im Augenblick sind. Hinzu kommt die ständig gegenwärtige Angst, dass der Schwindel entdeckt, wir auffliegen könnten, und unsere Lügen und Heimlichtuereien und die damit verbundenen Spannungen und Schuldgefühle, offenbar werden.

Da die Ansprüche des idealisierten Selbst unmöglich zu erfüllen sind, fühlen wir uns in unserem innersten Sein als Versager, begleitet von dem Gefühl tiefster Wertlosigkeit, wenn wir erkennen, dass wir den absurden Forderungen unseres selbst gesteckten Ideals nicht entsprechen können. Auch, wenn es uns bewusst ist, erkennen wir nicht die Bedeutung in vollem Umfang, die Unmöglichkeit dessen, was wir von uns selbst erwarten. Und wir versuchen, unsere Reaktionen auf unser „Versagen„ zu verstecken, indem wir besondere Mittel benutzen, um unsere eigenen Unzulänglichkeiten nicht sehen zu müssen. Ein allseits beliebter und gesellschaftlich akzeptierter Kunstgriff besteht darin, die Schuld für das vermeintliche „Versagen„ auf die Außenwelt, auf andere Menschen oder das Leben, Schicksal, Gott oder sonst wen oder was zu projizieren. Wir schieben damit die Verantwortung, aber auch die Macht unser Leben eigenverantwortlich in den Griff zu kriegen, auf andere ab.

Wir rationalisieren unser So-Sein und erkennen nicht die unserer gespielten Gewissenhaftigkeit, und dem Wunsch den moralischen und gesellschaftlichen Normen entsprechen zu wollen, zugrunde liegende Unehrlichkeit. Und dies verhindert gleichsam das Phantom des idealisierten Selbst als das zu zeigen, was es in Wirklichkeit ist: eine Illusion, eine Vortäuschung, eine Unehrlichkeit.

Der innere Tyrann

Je mehr wir versuchen, uns mit unserem idealisierten Selbst zu identifizieren, desto härter ist die Desillusionierung, wenn uns das Leben in eine Lage versetzt, in der wir diese Maskerade nicht mehr aufrecht erhalten können. Unsere äußeren Schwierigkeiten sind der Beweis, dass wir eben NICHT unser idealisiertes Selbst sind und dies raubt uns zusätzlich, neben den auftauchenden Problemen, unser falsches Selbstvertrauen, was wir mit der Schaffung der Maske aufzubauen suchten.
Gefühle des Versagens, der Frustration und des Getriebenseins wie auch Schuld und Scham sind die stärksten Anzeichen für das Auftreten des idealisierten Selbst. Dies sind die bewusst erfahrenen Empfindungen, in tieferen Schichten verbergen sich andere. In der Tat ist die Grundlage der Tyrannei des idealisierten Selbstbildes das Gefühl FALSCHER SCHAM und FALSCHER SCHULD, wenn wir ihm nicht entsprechen können. Hinzu kommt, dass das idealisierte Selbst auch FALSCHE BEDÜRFNISSE hervorbringt, aufgesetzt und künstlich erzeugt, wie das Bedürfnis nach Ruhm und Sieg, um Eitelkeit oder Stolz zu befriedigen. Das Streben nach diesen Zielen kennt keine echte Befriedigung.

Wir haben uns dieses idealisierte Selbst geschaffen, um Selbstvertrauen zu erlangen und damit letztlich Glück und höchste Freude. Doch je stärker es auftritt, desto mehr schwindet das echte Selbstvertrauen. Da wir seinen Normen nicht gerecht werden können, halten wir im Laufe der Zeit immer weniger von uns selbst, als wir es ursprünglich taten.

Ja, wir könnten Selbstvertrauen haben, wenn wir wirklich das idealisierte Selbst wären und seinen Maßstäben entsprechen könnten. Da dies unmöglich ist und wir tief innerlich sehr wohl wissen, dass wir nicht das sind, was wir glauben sein zu müssen, errichten wir mit diesem „Überselbst„ eine zusätzliche Unsicherheit und weitere Teufelskreise. Die ursprüngliche Unsicherheit, die vermeintlich durch die Errichtung der Maske weggezaubert wurde, steigt ständig. Sie wächst lawinenartig an und wird größer und größer.

Je unsicherer wir uns fühlen und je strenger die Forderungen des Überbaus des idealisierten Selbst werden, desto weniger werden wir ihnen gerecht und desto unsicherer werden wir. Es ist absolut wichtig zu verstehen, wie dieser Teufelskreis funktioniert. Und das gilt es individuell zu erforschen mit der Frage: Wie zeigt sich in meinem spezifischen Fall mein idealisiertes Selbst? Welche Forderungen stelle ich an mich selbst? Sind diese objektiv und realistisch? Welche Ursachen und Wirkungen sind damit verbunden und welche Konsequenzen hat dies für mein Leben?

Das idealisierte Selbst ist eine Lüge. Es ist eine rigide, künstlich errichtete Imitation eines lebendigen Menschen. Mit wie vielen Zügen unseres wahren Wesens wir es auch ausstatten mögen, es bleibt ein künstliches Gebilde. Je mehr wir unsere Maske mit unserer Persönlichkeit, unseren Energien, Gedankenprozessen, Vorstellungen, Ideen und Idealen ausstatten, desto mehr Kraft entziehen wir unserem eigentlichen Wesenskern, dem Höheren Selbst, das allein dem Wachstum zugänglich ist. Diese Mitte unseres Seins ist der einzige Bestandteil, ist das wahre Selbst, das leben, wachsen und sein kann. Es ist der einzige Teil, der uns angemessen leiten kann.

Er allein funktioniert mit all unseren Fähigkeiten. Er ist flexibel und intuitiv. Je mehr wir diesem Wesenskern entziehen und unseren selbst geschaffenen Roboter damit ausstatten, desto mehr entfremden wir uns von unserem wahren Selbst und schwächen und verarmen es. Die existenzielle Frage: „Wer bin ich wirklich?", ist der Konflikt und der Kampf zwischen dem wahren und dem falschen Selbst. Nur durch Lösung dieser höchst lebenswichtigen und inhaltsschweren Frage wird unser Wesenskern antworten und mit voller Kraft zugleich mit unserer Intuition wirksam werden. Wir werden spontan handeln können, frei von allen Zwängen, und wir werden unseren Gefühlen trauen, weil sie die Gelegenheit haben werden, zu reifen und zu wachsen. Gefühle werden dann für uns ebenso zuverlässig sein wie unser Urteilsvermögen und unser Intellekt.

Es geht darum, das Wesen des idealisierten Selbst genau zu verstehen: seine Forderungen und Bedingungen an das Selbst und an andere zur Aufrechterhaltung der Illusion. Sobald wir klar erkennen, dass das, was wir als lobenswert betrachtet haben, wirklich Stolz und Verstellung sind, haben wir eine wesentliche Einsicht erlangt, die uns befähigt, den Einfluss des idealisierten Selbst zu schwächen. Und dann wird uns klar, welche Selbstbestrafung wir uns auferlegen. Denn immer, wenn wir versagen, was wir zwangsläufig müssen, werden wir so ungeduldig, so irritiert, dass unsere Gefühle sich lawinenartig zu Wut und Zorn auf uns selbst steigern können. Diese projizieren wir dann oft auf andere, weil es unerträglich ist, sich des Selbsthasses bewusst zu sein.

Der Weg zu wahrem Selbstvertrauen, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein

Die einzige Möglichkeit ein echtes Selbstvertrauen aufzubauen führt über den Weg sich selbst so anzunehmen und zu akzeptieren wie man im Moment ist. Das heißt, auch oder gerade die negativen Charakterzüge, die man normalerweise an sich selbst nicht mag, anzunehmen und lieben zu lernen.

Das idealisierte Selbst hat den Anspruch der sofortigen Vollkommenheit. Das wahre Selbst weiß um die eigene Unvollkommenheit und deren Entwicklungsmöglichkeiten und leidet nicht darunter. Wenn es uns gelingt, uns in allen Facetten unseres Seins zu akzeptieren, wird uns die Entdeckung, wie wenig wir eigentlich unseren Idealen entsprechen, nicht in Depression, Angst oder Schuld stürzen, sondern wird uns eher stärken.

Wir werden es dann nicht mehr nötig haben, unsere negativen Seiten zu forcieren, noch werden wir uns mit der Entschuldigung dagegen verteidigen, dass es der Fehler anderer, des Lebens oder Schicksals sei. Wir werden beginnen, die volle Verantwortung für unser Verhalten, unsere Fehler und unsere Gefühle zu übernehmen, lernen diese auszudrücken und bereit sein, die Konsequenzen zu tragen. Wir werden beginnen, uns selbst mit objektiven Augen zu betrachten und das wird uns frei machen.

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Nachfolgender Text, enstammt einer Userin meines Boardes:

Gefesselte Lust

Warum Lilith dagegen aufbegehrt


Wenn die Figur der Lilith nur noch zur unheimlichen Mode-Dämonin stilisiert wird, ist Obacht geboten. Und wenn dann noch manche Astrologinnen in der Beratung die Position des "Schwarzmondes" für feministisch-emanzipatorische Aussagen gegen die Männerwelt missbrauchen, erst recht. Meint jedenfalls Wilfried Schütz in seiner "männlichen" Replik auf den Lilith-Beitrag von Antonia Langsdorf in merCur 3/02. Aus seiner Sicht geht es bei Lilith letztlich nur um eines: Um die Fürsorge uns selbst gegenüber und die Lust am vollen Erleben unserer Lebendigkeit. Die aber verweigern wir uns oft selbst - aus scheinbaren gesellschaftlichen Notwendigkeiten (Karriere) heraus und aus Angst vor Strafe und Verbannung. Das hat Konsequenzen für Mann und Frau...

In den zurückliegenden Jahren stieg Lilith unübersehbar aus den Tiefen des Unbewussten ins Bewusstsein der astrologisch Interessierten und der AstrologInnen. Dabei entsteht zuweilen der Eindruck, ohne sie gehe astrologisch gar nichts mehr. In ihrer Bedeutung scheint sie vielfach gar Sonne und Mond in den Schatten zu stellen. In Frauenkreisen frohlockt es: Lilith wird's den Männern schon zeigen, und die Furcht geht unter ihnen um.

Blickt man in die Literatur oder befragt Seminarteilnehmer, so scheinen die Abgründe, die sich auftun, diejenigen Plutos noch bei weitem zu übertreffen. Mir kommt hier der Gedanke: "Ach hätten wir diese weitere Variante der Büchse der Pandora nie geöffnet".

Dabei bleibt oftmals der Archetypus der Lilith in seiner Bedeutung reichlich nebulös, oder ihm werden irgendwie die verwunschenen Analogien aller astrologischen Prinzipien angedichtet. Weder das eine noch das andere führt zu einem brauchbaren Verständnis. Und mit der schlichten Dämonisierung der Lilith-Gestalt ist gleich gar keinem geholfen. Schon immer zeigte sich: Die Wahrheit ist zwar tief, aber einfach.

Vielleicht trägt ja auch die Tatsache zur Verwirrung bei, dass verschiedene astronomische Bezüge zur Lilith diskutiert werden. Manche sehen in ihr einen geheimnisvollen, schwer zu sichtenden Himmelskörper, der etwa dreimal so weit entfernt wie der Mond die Erde umkreist. Andere nehmen Bezug auf einen Asteroiden, der zwischen Mars und Jupiter die Erde umkreist. Die Mehrheit schließlich sieht in Lilith einen sensitiven Punkt, der sich durch die elliptische Bahn des Mondes um die Erde ergibt. Aber auch hier gibt es zwei Definitionen: einmal ist die Lilith der zweite Brennpunkt (die Erde befindet sich im ersten Brennpunkt) der elliptischen Mondbahn. Daneben gibt es die Auffassung, Lilith dem Apogäum, also dem erdfernsten Punkt der Mondbahn zuzuordnen (näheres dazu siehe merCur 3/02, S. 29).

Verwirrungen mögen sich auch daraus ergeben, dass man bisher meist mit der "mittleren Lilith" rechnete, nun aber neue Ephemeriden mit der "wahren Lilith" existieren (*), was in Extremfällen Abweichungen bis zu 5° ergibt.

Ich selbst möchte mich im Folgenden auf Lilith als zweiten Brennpunkt der Mondbahn beziehen und davon ausgehend einige Überlegungen zur Diskussion stellen.

Schwarz steht oft für das Verdrängte

Zunächst eine Bestandsaufnahme: Lilith wird auch als "Schwarzer Mond" bezeichnet. Schwarz steht im psychischen Kontext oft in Verbindung mit dem Verdrängten, dem "Schatten", damit aber auch mit den triebhaften Tendenzen des Unbewussten. Das auf diese Weise Ungelebte erzeugt in uns einen Mangel an Lebensfreude.

Weiter: Jede elliptische Bahn besitzt zwei Brennpunkte, so auch die Mondumlaufbahn. Im ersten Brennpunkt befindet sich die Erde, im zweiten, siehe oben, Lilith. Das heißt, wir können davon ausgehen, dass sich all die Energien, die nicht im Erd-Brennpunkt gelebt werden, im zweiten Brennpunkt sammeln. Anders formuliert: Energien, die auf der Erde nicht gelebt werden, fokussieren sich in Brennpunkt zwei. Bleibt die Frage: Um welche Energien handelt es sich? Da es um die Mondbahn geht, kann es sich nur um Teile der Energien des Mondes handeln. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass meiner Auffassung nach die Lilith, wie wir sie einzeichnen, nicht die ursprüngliche Lilith der Mythologie ist. Die mythologische Lilith ist die Große Mutter, die sich aus den drei weiblichen Energien (Wasserelement) zusammen setzt: Neptun (Himmelsgöttin), Pluto (Göttin der Seele) und Mond (Göttin der belebten Natur). Bei dem derzeitigen sensitiven Punkt handelt es sich um den Mondaspekt der Lilith!

Der Mond ist ein urweibliches empfängliches Prinzip, dem es ums Erleben dessen geht, was sich gerade an Lebendigkeit entfaltet. Er empfängt das, was das "Gegenüber" (die Sonne, unser männlicher Teil in uns und als Projektion außerhalb von uns) an Aktivität und Reizen aussendet. Zugleich ist der Mond von kardinaler Qualität. Das heißt, seine Empfänglichkeit ist ausschließlich auf das Hier und Jetzt bezogen. Er steht somit für die Wahrnehmung und das Erleben im Augenblick, aus dem stets ein Gefühl (Empfinden) zur momentanen Situation entsteht. Entweder Lust und Freude am Erlebten - oder Abneigung und Unlust. So vermittelt er uns, ob wir in der jeweils gegenwärtigen Situation mit uns identisch sind oder nicht. Gleichzeitig teilt er uns über das Gefühl mit, ob unsere körperlichen Bedürfnisse befriedigt sind oder nicht. So weckt er unsere Fürsorglichkeit uns selbst gegenüber. Auf diese Weise will er uns zu einem Leben führen, das unsrer Natur gemäß ist .

Die Sonne, unsere Sonne, strahlt ja nur Energie aus. Sie ist damit zwar aktiv, kreativ und spendet Leben, aber gleichzeitig ist sie unfähig zur Wahrnehmung, zum Erleben. Sie, als prominenter Vertreter des Männlichen, ist blind! Nur der Mond kann sehen und damit erleben! Und so nimmt er in uns selbst unsere Sonne bei der Hand und lenkt unsere Kreativität, auf dass sie mit uns identisch werde. Diese Zusammenhänge sind auch Hintergrund der oft missverstandenen antiken griechischen Philosophie des Hedonismus.

Um es gleichnishaft auszudrücken: Adam, die männlich aktiv schöpferische Seite in uns Menschen, muss sich von Lilith (später Eva), der erlebenden, wahrnehmenden und fühlenden Seite leiten lassen. Beide sind aufeinander angewiesen und damit gleichberechtigt, denn ohne Leben kein Erleben. Und ohne Erlebnisfähigkeit nützt die schönste Schöpfung nichts.

Der Bürger übt sich in Lustverzicht

Nun hat sich aber der Mensch seit dem Sündenfall angewöhnt, seine Kreativität (Sonne und die anderen männlichen Prinzipien) den Fähigkeiten des verzauberten Saturn unterzuordnen: der Konkurrenz, Leistung, Disziplin, um Anerkennung zunächst bei den Eltern und später in der Öffentlichkeit zu bekommen. Der Bürger übt sich also in Lust- und Triebverzicht. Belohnung für die solcherart seiner Natur entfremdete Leistung erhofft er sich in der Zukunft (wenn ich jetzt verzichte..., dann bekomme ich später um so mehr...). Wirkliches Erleben im Jetzt findet immer weniger statt. Die Missachtung unserer Gefühle führt zudem dazu, dass wir unsere körperlichen Bedürfnisse nicht mehr erkennen und uns vernachlässigen. Wir verzichten immer mehr auf das Wohlgefühl im Jetzt! Das Erleben fällt zunehmend in den Schatten und wird dort zur blockierten Lust- (Lilith-)Energie, die sich im zweiten Brennpunkt sammelt.

Dagegen probt Lilith den Aufstand... Sie muss es in uns und als Projektion außerhalb von uns tun, denn wir fallen bei derartiger Lebensgestaltung unweigerlich aus unserer Identität. Depressionen, das innere "Ausbrennen" oder Somatisierungen (u.a. über den Magen, die Gebärmutter oder die weibliche Brust) sind allzu oft die Folgen. Dazu kommt, dass meist nur wenige die angestrebte Anerkennung im Außen erreichen, selbst wenn sie noch so sehr kämpfen und krampfen. Und selbst wenn sie die gewünschte Anerkennung bekommen, so spüren sie im Laufe ihres Lebens, dass diese letztlich nur ein schaler Ersatz bleibt für ein entfremdetes Leben und für ein jahrelanges Warten auf eine irgendwann lustvolle Existenz.

Die Suche nach dem Beruf erfolgt mittlerweile schon mit dem Blick auf die zu erwartende Rente oder Pension. Unser ganzes Erlebnisfeld verengt sich immer mehr auf die wenigen Quadratzentimeter Computer- oder TV-Bildschirm, und unserer inneren Lilith erklärt der innere Mann, warum es sinnvoll ist, so zu leben und die grundlegendsten Bedürfnisse zu verleugnen. Schließlich gibt es 4 Mio. Arbeitslose in Deutschland! Können sie sich unter diesen Bedingungen die Wut Liliths vorstellen?

So erhält auch der Mythos von Lilith eine neue Note. Adam, dem seine erste Frau Lilith durchaus gleichberechtigt an der Seite stand, dürstet es nach Status (er will immer oben sein); und so steht er durch sein Leistungsstreben bald in Konkurrenz zu den Bedürfnissen der Frau an seiner Seite. Wir erkennen allzu deutlich, dass hier der verzauberte Saturn (Satan) seine Finger mit im Spiel hat. Lilith aber sieht unter diesen Leistungs-Bedingungen keine Möglichkeiten lustvollen Erlebens und verlässt Adam. Als Ersatz bleibt diesem nur noch ein Teil des Weiblichen, die "pflegeleichte" Eva, die zwar immer noch wahrnehmen kann, Adam dabei aber nicht (wie Lilith) ständig mit der Forderung nach Erlebens-Lust und Sorge um die eigenen Bedürfnisse in den Ohren liegt. Indes: Lilith, der "wilde" Teil des Erlebens, lebt weiter in den reißenden Wassern unseres Unbewussten, und ihr Zorn wächst stetig. Von dort aus gebiert sie zwar nach wie vor ihre Kinder (die nichts anderes sind als die Wünsche nach Stillung ihres Erlebnishungers und ihrer Lust), doch gehen diese, von Adam negiert, täglich zu Hunderten zugrunde...

Folgen wir diesen Überlegungen, so verliert Lilith das Dämonische, das Pluto umgibt und das Heilige, das mit Neptun verbunden ist.

Auf der verbliebenen Ebene bedroht der Schwarze Mond die männliche Seite in uns, weil sie ständig unsere auf Anerkennung und Karriere schielende Kreativität zu einem lustbetonteren Leben im Hier und Jetzt verführen will. Sie will uns dazu bringen, wie in der Kindheit unseres Lebens oder im Anbeginn unseres Seins wieder in jedem Augenblick auf das Gefühl zu achten, das bei unseren Handlungen entsteht.

Das bedeutet: Dort, wo Lilith in unserem Horoskop steht, haben wir, weil wir "Großes" leisten wollten, nicht mehr darauf geachtet, ob das, was wir taten und tun, auch Spaß macht und wir Lust am Leben empfinden. Dort sind wir in besonderem Maße aus der Identität gefallen, haben wir gegen unsere Natur gelebt, nicht mehr für unsere Bedürfnisse gesorgt und das Bedürfnis nach Lust verdrängt. Diese unsere verdrängte Fürsorge und Lust lebt aber als Gefühl der Frustration und des Zorns in unserem Unbewussten (mythologisch: Lilith lebt im reißenden Wasser) und verlangt nach einem Ersatz, einem Ausgleich, einer Kompensation. Ersatz und Kompensation sind jedoch Ausdruck verzauberter Anlagen, und deshalb sind ihre Formen immer pervertiert

Pervertierte Lust wirkt wie alles Pervertierte zerstörerisch
Was aber ein pervertiertes Lustverlangen alles bewirkt, wird in Exzessen auf unterschiedlichsten Ebenen (Krieg, Raffgier, Völlerei, Sadomasochismus, religiöse Exzesse und anderes) oft auf drastische, radikale Art deutlich. So wirkt die pervertierte Lust dort zerstörend, wo es an sich um ein lusterfülltes Sein gehen sollte...

Die erwachsene Lilith repräsentiert das Gefühl, das in jedem Moment auf die Erfüllung von intensivem, befreitem Wohlbefinden und Lusterleben drängt. Wir sorgen für unsere Bedürfnisse. In der Hemmung jedoch verleugnen wir unsere Gefühle, sind lustlos, versäumen es für uns zu sorgen und haben deshalb keinen Spaß mehr an dem Lebensbereich (Haus), in dem Lilith sich in unserem Horoskop aufhält. In der Kompensation dagegen entsteht oft Übererregung, extreme Launenhaftigkeit, Ausschweifung und Zerstörungslust.

In der zeitlichen Auslösung (z.B. Transite) versucht Lilith die der Lebenslust entgegenstehenden Barrieren zu durchbrechen. Sie trennt lustlose Paare ebenso wie sie uns beispielsweise wütend aus lustfeindlichen Situationen im Beruf herausbricht.

Zu guter Letzt noch eine Anmerkung zur Angst der Männer vor Lilith. Der Mensch ist seit Anbeginn der Schöpfung ein "androgynes" Wesen. Er vereinigt in sich einen Mann, den Prinzen der Märchen, ein Symbol für unsere Fähigkeit, etwas zu erschaffen und zu gestalten - und eine Frau, die Prinzessin, ein Symbol für unsere Fähigkeit, zu empfangen, das Geschaffene wahrzunehmen, es zu erleben. Beide wollen und müssen zusammenfinden, so will es die Alchimie.

Der Kampf Liliths um die Lust ist damit ein Kampf in jedem Menschen, egal ob er in diesem Leben in einem männlichen oder in einem weiblichen Körper steckt oder, wie im Märchen, in einer Kutsche (Symbol für den Körper) sitzt.

Um es ganz klar zu sagen: Die Lilith für den "Geschlechterkampf" einzuspannen heißt, sie zu verkennen. Und das blinden Auges, also wiederum in Verleugnung der Lilith.

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.... jener Text gehört nicht zum vorhergehenden.

Maskenselbst, Ego und Höheres Selbst

In der menschlichen Psyche befindet sich der innerste Kern, das Höhere Selbst, als Teil der kosmischen Intelligenz und Liebe, der göttliche Funke, kurz: Gott. Das Höhere Selbst ist frei, spontan, schöpferisch, liebend, gebend, allwissend und fähig zu unaufhörlicher Freude und Glückseligkeit. Es repräsentiert das, was wir, die Menschen, in Wirklichkeit sind.


Dieser innerste Kern ist umgeben von unserem Ego-Selbst, der kindlichen Ichbezogenheit, einem unentwickelten Teil, in dem unsere negativen Empfindungen, Gedanken und destruktive Motivationen wie Angst, Hass, Trauer und Grausamkeit verborgen liegen.


Die dritte Schicht um das Höhere Selbst und das niedere Selbst bezeichnet das Maskenselbst oder idealisierte Selbstbild, welches wir uns als universellen Pseudoschutz aufgebaut haben. Das Wissen um und die Angst vor Schmerz verleitet uns dazu, zu glauben, mit der Schaffung einer Maske, das Unglücklichsein verhindern zu können. Indem wir vorgeben, etwas zu sein, was wir nicht sind, hoffen wir, Glück, Sicherheit und Selbstvertrauen wiederherzustellen. Da jedoch das durch das idealisierte Selbstbild aufgebaute Selbstvertrauen KÜNSTLICH ist, wird es uns niemals zu den erwünschten Ergebnissen führen. Die Auflösung der Maske, des idealisierten Selbst, ist der einzige Weg unser wahres Selbst, wahre Selbstachtung und innere Gelassenheit zu finden und ein erfülltes Leben zu führen.

Das niedere Selbst, das Basis-Selbst, ist unsere Verbindung zu Mutter Erde.

"Auf die einfachste mögliche Weise ausgedrückt, ist das niedere Selbst euer Unbewusstes. Doch im Gegensatz zum gängigen Denken, dass das Unbewusste nur mit euch selbst und euren persönlichen unbewussten Gedanken in Verbindung stünde, ist dieses Unbewusste, das niedere Selbst, mit allen anderen menschlichen Wesen auf der Erde verbunden (Jungs kollektives Unbewusstes) und kennt auch auf intime Weise das Unbewußte eines jeden anderen Individuums. (...) Zusätzlich dazu weiss euer niederes Selbst alles in Zusammenhang mit allem Leben auf diesem Planeten, nicht nur mit dem menschlichen, sondern mit der gesamten lebenden Biosphäre. Es ist eine perfekte Chronik. Und dieses niedere Selbst ist lebendig und kommt als einzelnes Wesen daher, das mit euch kommuniziert. Es ist Mutter Erde persönlich! Sie ist euer niederes Selbst.
(...) Den Kahunas auf Hawaii zufolge, und eigentlich auch nach den meisten anderen Eingeborenenvölkern der Welt, ist Mutter Erde ein Kind (...).
(...) Um eine Verbindung zu seinem niederen Selbst herzustellen, so glauben die Urwölker auf der ganzen Welt, muss man damit beginnen, (Mutter Erde) zu lieben und mit ihr zu spielen. Die verbildeten Ideen der Erwachsenen und all ihr technologisches Denken und ihre Insignien der Macht funktionieren nicht, wenn es darum geht, eine Verbindung zur Mutter aufzunehmen. Sie hat für gewöhnlich kein Interesse daran. Ihr könntet jeden Tag stundenlang meditieren, ihr könntet eure gesamte Zeit damit zubringen, nichts anderes zu tun als mit der Mutter Kontakt aufzunehmen, aber gewöhnlich ist es Zeitverschwendung. (...) Und warum? Weil sie nur mit dem unschuldigen Kind in euch Kontakt aufnehmen wird. Und natürlich haben die meisten von uns die Unschuld ihrer Kindheit verloren. Wir haben die Wege aus dem Blick verloren, wie wir die Mutter kennen und bewusst mit ihr in Verbindung treten können. Euer inneres Kind will erinnert und gelebt werden, wenn ihr fortfahren möchtet."

- - -

niederes Selbst = das Selbst = das Ego

mittleres Selbst = innerster Kern * das innere Selbst = das hohe Selbst

* kann man auch als heiliger Gral verstehen

das unbewußte ist quasie das niederste Selbst
( nicht verwechseln, mit vorangeschriebenen niedereden Selbst )
ist wiederum ein Selbst ...

:foto:
 
Hallo Luzifer,

all das stammt offensichtlich nicht von Dir - würdest Du die Güte haben, Quellen anzugeben?

Lieben Gruß
Wanda
 
:)

Liebe Wanda

Würdest Du hier bitte die Güte haben hier nicht darüber rumzulästern,
das ich nicht gewillt bin hier gegen die Forenregeln zu verstoßen ?

Das wäre es nämlich, da hier keinerlei Link´s in den Beiträgen zu einem
Forum gesetzt werden dürfen. Von in meinem Forum so wie nicht geändert
von die gepostet komplett vorgefunden.

Der mittlere Text stammt zufälliger weise von Dir selbst.

Liebs Grüßerl - Luzifer -

:schnl:
 
Lieber Luzifer,

das hab ich befürchtet - das Du das so auslegst! Und dachte das es in dem Sinne geschieht....
Mein Text zu Lilith sind meine Gedanken... und das was Du hier postest, sind Quellenangaben zu dem, was ich für mich zur Lilith denke...(Denn ich stimme mit den Texten nicht 100 Prozent überein)

Genau deswegen bitte ich Dich um Quellenangaben zu Deinen Texten!

Wer ist denn nun für die anderen Quellenangaben zuständig???
Was, wenn diese Texte sich als verkehrt herausstellen?
Machst Du dann den Urheber strafbar?

Was eigentlich bringt Dir das???

Lieben Gruß
Wanda
 
Wieso sprichst du von "den meisten Menschen" und kritisierst gleichzeitig das idealisierte Selbst? Ist es nicht ein (negativ) idealisierter Mensch, den du hier aufführst?
 
Wanda schrieb:
Lieber Luzifer,

das hab ich befürchtet - das Du das so auslegst! Und dachte das es in dem Sinne geschieht....

Lieben Gruß
Wanda

Ich lege es nicht aus, sondern schrieb darüber von einer Userin aus meinem Forum.
Eben unter dem anderen Text im Zusammenhang.
Einen Link zu einem Forum darf hier in beiträgen ja nicht gesetzt werden,
und das ist keine Auslegung sondern eine Realität hier.

Eben hier in einem Extrathread, wo eine andere Userin von hier entsprechendes
Thema begann, und dort somit den Rahmen des Themas sprengte.

Alles Liebe Luzifer

:schnl:
 
Das Ego ist wie ein aufgezogener Kreisel
der sich nur um sich selbst dreht.
Es dreht sich so schnell, dass alle Worte
die man an es richtet abprallen und
sofort wieder weggeschleudert werden.
Es schafft sich Platz, dadurch, dass es
überall hinstößt.
Dabei ist es ihm vollkommen egal,
ob es sich selbst oder andere dabei
verletzt.

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