Wenn jemand kein Bewusstsein dafür hat ...

Ich liebe dich, aber ich gehöre dir nicht. Besser noch: Ich gehöre mir selbst.
Ein wichtiger Satz. Und natürlich wahr. Tatsächlich glaubt ein großer Teil in mir genau das Gegenteil. Und die Frage ist jetzt: wie kann ich mich selbst davon überzeugen, dass ich nur mir selbst gehöre?

Anmerkung: Allen die mit unempathischen Ratschlägen a la "werd einfach erwachsen" oder "hör halt einfach auf damit" kommen wollen, erteile ich gleich im Voraus eine Absage. Darauf werde ich nicht eingehen. Ich bin auf der Suche nach Mitgefühl - und Erfahrungsberichten.

Ich schneide das Band des empfänglichen Kindes durch. Ich füttere nicht meine Eltern. (energetisch gesehen)
Bitte, wie mach ich das?

Danke für deinen Beitrag, Miramoni! Der war hilfreich.
 
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Du übernimmst Verantwortung für Dich und die andre Person, indem Du Dich den Belastungen nicht mehr aussetzt, Deine Grenzen achtest und auch dafür sorgst, dass Du nicht auch noch aus Überbelastung eine Überreaktion an der anderen Person ausagierst bzw. die Situation noch schlimmer werden lässt.
Das tu ich tatsächlich schon seit Längerem. Und ich merke auch an mir selbst, wie heilsam die Distanz ist. Jeder Kontakt triggert mich stark, und seit ich den nicht mehr habe, komme ich immer mehr in meine Mitte. Es tut mir gut, und mein Leben hat sich seit ich diese Entscheidung getroffen und es durchgezogen habe außerordentlich positiv entwickelt. Dieser Tage kann ich zum ersten Mal in mein Bewusstsein lassen, dass ich eben extreme Schuldgefühle habe, weil ich mich zurückgezogen habe. Und die werde ich nicht los. Das ist das Problem: wenn ich mich und mein Leben und mein Wohlergehen wähle, fühle ich mich wie ein Unmensch. Weil ein Teil von mir glaubt, dass mir das nicht zusteht - gesund und glücklich zu leben. Mein Leben zu leben. Toxische Beziehung, kaputte Familiendynamik. Es fühlt sich an, als hätte der Mensch das Recht mich zu besitzen und über mich zu verfügen. Und dieses Gefühl werde ich nicht los. Darum gehts hier.
 
Das tu ich tatsächlich schon seit Längerem. Und ich merke auch an mir selbst, wie heilsam die Distanz ist. Jeder Kontakt triggert mich stark, und seit ich den nicht mehr habe, komme ich immer mehr in meine Mitte. Es tut mir gut, und mein Leben hat sich seit ich diese Entscheidung getroffen und es durchgezogen habe außerordentlich positiv entwickelt. Dieser Tage kann ich zum ersten Mal in mein Bewusstsein lassen, dass ich eben extreme Schuldgefühle habe, weil ich mich zurückgezogen habe. Und die werde ich nicht los. Das ist das Problem: wenn ich mich und mein Leben und mein Wohlergehen wähle, fühle ich mich wie ein Unmensch. Weil ein Teil von mir glaubt, dass mir das nicht zusteht - gesund und glücklich zu leben. Mein Leben zu leben. Toxische Beziehung, kaputte Familiendynamik. Es fühlt sich an, als hätte der Mensch das Recht mich zu besitzen und über mich zu verfügen. Und dieses Gefühl werde ich nicht los. Darum gehts hier.

Was genau denkst du, dass du deinen Eltern schuldig bist?

Wenn ein Freund mit deinem Problem zu dir kommen würde, was würdest du zu ihm sagen?
 
dass Deine Schuldgefühle vielleicht auch daher rühren können, dass Du im Inneren weißt, dass Du anderen Menschen zwar bei einigen Dingen helfen kannst, aber nicht deren eigene Aufgaben für sie lösen kannst - und vielleicht gerade das doch versuchst - dabei machst Du Dich, um zwei Ecken gedacht, insofern schuldig, dass Du Dir Dein eigenes Glück schuldest und dem anderen seine Lernaufgabe selbst zu lösen schuldest
Das ist ein SEHR hilfreicher Satz, vor allem der letzte Teil. In dieser Beziehung wurden in gewisser Weise die Rollen vertauscht - und das war auch schon so, als ich ein Kind war. Ich fühle mich verantwortlich für das emotionale Wohlergehen der Person. Weil der Mensch sich hartnäckig weigert in seine Verantwortung für seine Gedanke, Gefühle, Worte und Taten zu treten, und sich immer als Opfer sieht und darstellt. Dabei war es in Wahrheit anders herum.
Es geht mir nicht darum, jemandem eine Schuld umzuhängen. Ich will nur meine Schuldgefühle loswerden.
Eine Wiederaufnahme der Beziehung wäre für mich nur dann denkbar, wenn der Mensch glaubhaft machen kann, dass er beginnt, Verantwortung für seine Taten zu übernehmen. Weil ich mich selbst niemandem mehr aussetze, der sich missbräuchlich verhält, einfach weil er glaubt, dass er aufgrund einer familiären Konstellation das Recht dazu hätte, über mich zu Verfügen - und das in einer Weise, die mich krank macht.
 
Wenn ein Freund mit deinem Problem zu dir kommen würde, was würdest du zu ihm sagen?
Ungefähr das, was @FelsenAmazone und @Miramoni geschrieben haben: dass kein Mensch die Verantwortung für die Gefühle eines anderen Erwachsenen trägt. Im Gegenteil: dass das sogar übergriffig ist, und den Menschen kleiner macht als er ist, und ihm die Gelegenheit nimmt, selbst zu entwickeln und zu wachsen.
Mein Kopf weiß das längst.
Nur in meinem Herzen kommt es nicht an.
 
Das ist ein SEHR hilfreicher Satz, vor allem der letzte Teil. In dieser Beziehung wurden in gewisser Weise die Rollen vertauscht - und das war auch schon so, als ich ein Kind war. Ich fühle mich verantwortlich für das emotionale Wohlergehen der Person. Weil der Mensch sich hartnäckig weigert in seine Verantwortung für seine Gedanke, Gefühle, Worte und Taten zu treten, und sich immer als Opfer sieht und darstellt. Dabei war es in Wahrheit anders herum.
Es geht mir nicht darum, jemandem eine Schuld umzuhängen. Ich will nur meine Schuldgefühle loswerden.
Eine Wiederaufnahme der Beziehung wäre für mich nur dann denkbar, wenn der Mensch glaubhaft machen kann, dass er beginnt, Verantwortung für seine Taten zu übernehmen. Weil ich mich selbst niemandem mehr aussetze, der sich missbräuchlich verhält, einfach weil er glaubt, dass er aufgrund einer familiären Konstellation das Recht dazu hätte, über mich zu Verfügen - und das in einer Weise, die mich krank macht.

Dieser Post hätte von meinem Partner sein können. Seine Mutter ist toxisch und gibt für alles Verantwortung ab, sie ist trotz extrem destruktiven Verhaltens nicht einsichtig.

Wenn ich deinen Text richtig interpretiere, wünscht du dir Einsicht und Verantwortung von der Person. Ich glaube, dass wird nie passieren.
Aber da wäre es wichtig, bei dir zu bleiben, den anderen toxisch sein lassen, und dich so gut es geht, abzugrenzen. Wenn nötig, durch kompletten Kontaktabbruch.
Was aber nichts an deiner inneren Haltung (deine Schuldgefuhle) ändert. Und dies wäre wichtig, für dich selbst, nur dir zu liebe zu lösen.

Hattest du schon mal eine Familienaufstellung?
 
Dieser Post hätte von meinem Partner sein können. Seine Mutter ist toxisch und gibt für alles Verantwortung ab, sie ist trotz extrem destruktiven Verhaltens nicht einsichtig.

Wenn ich deinen Text richtig interpretiere, wünscht du dir Einsicht und Verantwortung von der Person. Ich glaube, dass wird nie passieren.
Aber da wäre es wichtig, bei dir zu bleiben, den anderen toxisch sein lassen, und dich so gut es geht, abzugrenzen. Wenn nötig, durch kompletten Kontaktabbruch.
Was aber nichts an deiner inneren Haltung (deine Schuldgefuhle) ändert. Und dies wäre wichtig, für dich selbst, nur dir zu liebe zu lösen.
Das trifft meine Situation ziemlich exakt. Kontakt gibt es keinen mehr, und ich versuche jetzt, wo sie mir so richtig bewusst werden, die Schuldgefühle aufzulösen. Aber ich stecke so richtig fest.
Hattest du schon mal eine Familienaufstellung?
Nein, die hatte ich nicht. Aber vielleicht wäre das wirklich mal anzudenken. Ich glaube wirklich immer mehr, dass da ein Rollentausch stattgefunden hat, und dass da etwas gerade gerückt werden muss. Ich habe mich bisher in mir nicht stark genug gefühlt, dass ich mir eine Aufstellung zugetraut hätte. Aber vielleicht jetzt die Zeit dafür gekommen.
Danke dir für den Hinweis!
 
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Tatsächlich glaubt ein großer Teil in mir genau das Gegenteil. Und die Frage ist jetzt: wie kann ich mich selbst davon überzeugen, dass ich nur mir selbst gehöre?
Schreib den Satz auf Papier, wie du ihn formulieren willst. (Wähl ein schönes Papier, eine passende Farbe, schöne Schrift)
Leg ihn neben dein Bett, häng ihn dort auf, wo du ihn oft siehst, nimm ihn mit, wenn du spazieren gehst...

Mal den ungläubigen Teil als Strichmännchen, Farbfleck, Tier... . Wie alt ist er? Hat er/sie einen Namen? Gib ihm einen.
Rede mit ihm. Sei gut zu ihm, er hat vermutlich Angst, weil er sich ändern soll. Wer mag das schon freiwillig?
Stell ihn in einen angemessenen Abstand von dich hin. Lass ihn dort stehen. Nicht hinter dich, dort siehst du ihn nicht. Da kann er Blödsinn treiben.

Nimm einen Faden(Schnur, Wolle), setz dich auf den Boden und leg ihn in einem dir angenehmen Abstand um dich herum.
Du bestimmst, dass in dem Kreis nur du bist. Atme. Korrigiere ggf den Abstand. Spür den Boden, dich, den Faden.
Schau in deinen Kreis, schau hinaus und wieder hinein.
Du bestimmst den Abstand, die Berührungspunkte, die Schnittmengen. DU!

Mein Verständnis von Eltern und Kindern wird von Rumi beschrieben: Eure Kinder
Ich war Kind einer besitzergreifenden Mutter und bin Mutter eines Kindes, das so anders ist als ich. Ich arbeite daran.

Wie gut ist deine Fantasie?
Du stehst X gegenüber und schneidest das Band zwischen euch durch. (Manchmal hilft ein Foto als Gegenüber.)
(Meist von Bauch/Solarplexus zu Bauch. Reinige die Wunde auf beiden Seiten und wiederhole das die nächsten Tage wieder. So ein Band bestand lange und bildet sich vor allem anfangs gewohnheitsmäßig wieder.)

Eltern nähren die Kinder, nicht umgekehrt - energetisch betrachtet. Alles was über die Kindheit hinausgeht, ist eine freiwillige Beziehung.

Was mir vor kurzem geholfen hat: Empathie geht in mich hinein, Mitgefühl geht aus mir heraus.
Das tut mir gut. Da forsche ich noch.

lg moni
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