Wenn es Hellsichtige wirklich gibt...

Mathematik ist keine empirische Wissenschaft, sondern eine analytische. Allenfalls könnte man sagen, daß sie quantitave Aspekte der Natur beschreibt, mehr auch nicht. Und auch das wäre im strengen Sinne falsch, von Haus aus beschreibt sie überhaupt nix. Vielleicht helfen hier mal ein paar Sätze aus wiki:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mathematik

Sie referiert auf nichts Empirisches, weil sie selbstreferentiell ist, d.h. aus Axiomen Herleitungen macht. Axiome sind Festlegungen, die weder philosophisch noch mathematisch zu begründen sind. Davon gibt es in der Mathematik noch und nöcher.

Bis hier hin stimme ich zu.

Aber die Mathematik dient dennoch wie eine Sprache der Beschreibung der Naturgesetze.

"Gewißheit" zu erwarten ist deshalb schon unmöglich, weil es diese Gewißheit nicht geben kann aufgrund der schlichten Tatsache, daß Mathematik ein Set von abstrakten Ordnungsschemata darstellt, mit der wir an die Natur in quantitaiver Einstellung herantreten, um uns besser in ihr zurechtzufinden. "Gewißheit" im Sinne von unumstößlicher Wahrheit könnte ohnehin nur jemand haben, der das Universum und seine Strukturen quasi von der Seite her einsehen könnte.

Ok, wenn Du willst, darfst Du hoffen mehr als 20 Euro erhalten zu haben, wenn Dir zwei Menschen nacheinander 10 Euro geben.

Wenn Du auch willst kannst Du den Jupiter nächstes Jahr an völlig anderen Himmelskoordinaten suchen, als man mit Hilfe der Mathematik ausgerechnet hat.

Wenn Du willst, kannst Du noch und nöcher die Zeit stoppen, die ein Stein zum Fallen einer gewissen Höhe benötigt und hoffen, dass mal ein signifikant anderes Ergebnis rauskommt als, wenn Du die Fallzeit ausrechnest.

Ja, es sind abstrakte Strukturen. Da habe ich auch nie etwas anderes behautet. Aber diese Strukturen werden auf die Naturbeobachtungen gelegt... und siehe da, mit ihnen lassen sich sogar hervorragende Vorhersagen treffen. Also lassen sich mit diesen abstrakten Strukturen die Prozesse in der Natur beschreiben.

Mathematik ist eine Hilfswissenschaft. Sie macht eo ipso keine Aussagen über die Natur, wie sollte sie das auch können.

Aber mit ihrer Hilfe lassen sich sehr viele Aussagen über die Natur btreffen. Ebenso mit ihrer Hilfe lassen sich die Unsicherheiten in diesen Aussagen benennen. Wenn das keine Beschreibung ist oder zumindest nicht der Beschreibung dient...

Eine Zahl wie etwa "2" referiert auf keine Entität in der Welt; ein Sprachausdruck wie etwa "Tiger" dagegen sehr wohl. Mathematisch ist ein "Tiger" nicht beschreibbar, die Mathematik kann hier keine qualitativen Aussagen machen. Erst wenn wir mathematische Aussagen als Instrument einbinden, wird sie empirisch relevant, von sich aus hat sie keinen Bezug zur Empirie. Oder ums anders zu sagen: Erst wenn wir in unserem Beispiel auf ein Hintergrundwissen, was ein "Tiger" ist, zurückgreifen, können wir quantifizierbare Aspekte an diesem "Tiger" mit Hilfe der Mathematik identifizieren. Von Haus aus kennt die Mathematik keine Tiger, sowie überhaupt keine "Natur".

Du machst also der Mathematik zum "Vorwurf", dass sie nicht unterscheidet, ob man Tiger oder Äpfel zählt. Beides ist mathematisch der selbe Vorgang. Und deswegen dient sie nicht der Beschreibung der Natur?

Deshalb ist auch die Rede von der Mathematik als "Beschreibung der Natur" schief.

Ich glaube, in einem vorherigen Post habe ich mich schonmal exakter ausgedrückt: Mathematik dient der Beschreibung der Natur. Wenn nicht, entschuldige ich mich für diese Unklarheit.
 
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Ich wüßte auch nicht, wie Mathematik bei der Klärung der Frage, ob etwa Telepathie ein real existierendes Phänomen sei, behilflich sein könnte. Das ist eine Sache der Erfahrung. Meine eigene Erfahrung läßt mich nicht daran zweifeln, daß telepathische Strukturen in unserem Alltag wirken. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, daß ein gewisses Maß an Telepathie im Alltag permanent präsent ist und wirkt; und ohne diesen Anteil käme es zu weit mehr Mißverständnissen, als das ohnehin der Fall ist.

In unserem Alltag nehmen wir die Menschen, mit denen es zu missverständnissen kommen könnte, ebenfalls mit anderen Sinnen wahr. Wir lesen die Körpersprache, wir riechen sie, wir hören den Tonfall ihrer Stimme. Wir kennen einige Menschen und ihre Gewohnheiten gut. Warum glaubst Du, ist da noch eine telepathiesche Komponente notwendig?

Warum sollten sporadisch auftretende telepathische Fragmente nicht so etwas wie ein Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen darstellen, um es mal salopp zu formulieren?

:)

Kann und will ich nicht kategorisch ausschließen... ABER:

Gegenfrage: Warum sollten sie? Warum sind all die anderen Möglichkeiten kategorisch auszuschließen?
 
In unserem Alltag nehmen wir die Menschen, mit denen es zu missverständnissen kommen könnte, ebenfalls mit anderen Sinnen wahr. Wir lesen die Körpersprache, wir riechen sie, wir hören den Tonfall ihrer Stimme. Wir kennen einige Menschen und ihre Gewohnheiten gut. Warum glaubst Du, ist da noch eine telepathiesche Komponente notwendig?


Vermutlich, weil darüber hinaus wesentlich mehr an Wahrnehmungen denkbar und möglich ist.

Ohne das jetzt wissenschaftlich untermauern zu können (kommt später mal :D) tippte ich auf das Mittelhirn. Das Mittelhirn ist Empfänger für Infrarotstrahlung, also einer Frequenz, die über unsere reguläre 8 Hz-Schwingung im Bereich des Hertz-Frequenzbandes hinausgeht.

Ist übrigens der Bereich, den wir direkt nach dem Tod betreten, manche bleiben da leider, die meisten anderen gehen in die nächste Ebene, das Visible-Light (mit all dem, was wir hier bereits so ausdiskutiert haben - Lebensfilm, Lichtrückschau usw.)

Die Ebene des Infrarot ist die Ebene der übersinnlichen Wahrnehmung. Die Epiphyse übrigens war vor vielen, vielen Jahren viel größer als sie heute ist. Gerne wird sie auch als das dritte Auge bezeichnet, was wohl daran liegt, daß sie tatsächlich mal als drittes Auge angelegt war und noch Netzhautreste dort zu finden sind (gleichfalls gibt es Zellen der Epiphyse im Auge), heute immer noch bei der Brückenechse zu finden. Der unendliche Bewußtseinsstrom des "Infinite Unknown" kann mit dem Neocortex nicht ohne weiteres empfangen werden, hierfür ist der "Hintereingang" geschaffen, es tritt durch das Stammhirn, das untere Cerebellum, ein und es gibt jede Menge Filtermechanismen im Neocortex (Thalamus z.B.), die ein Überfluten desselben zu verhindern mögen.

Das dazu.


:morgen:
 
In unserem Alltag nehmen wir die Menschen, mit denen es zu missverständnissen kommen könnte, ebenfalls mit anderen Sinnen wahr. Wir lesen die Körpersprache, wir riechen sie, wir hören den Tonfall ihrer Stimme. Wir kennen einige Menschen und ihre Gewohnheiten gut. Warum glaubst Du, ist da noch eine telepathiesche Komponente notwendig?



Kann und will ich nicht kategorisch ausschließen... ABER:

Gegenfrage: Warum sollten sie? Warum sind all die anderen Möglichkeiten kategorisch auszuschließen?

Der kardinale Fehler in deiner gesamten Argumentation, lieber Joey, besteht m.E. darin, daß du den Wahrheitsbegriff, so wie er in den strengen empirischen Wissenschaften, also den Naturwissenschaften, definiert ist, ins Forum einzuführen versuchst um damit Meinungen und Behauptungen, die User hier aus ihrer persönlichen Erfahrung berichten, unter "Wissenschaftsdruck" zu stellen. Das erste, was es festzuhalten gilt und was man sich unmißverständlich klar machen muß, ist, daß dieser Wahrheitsbegriff ein selbstkonstruierter ist, im Rahmen dessen entschieden wird, was "wahr" und "falsch". Nach Kriterien des naturwissenschaftlichen Wahrheitsbegriffs kann nur das als "wahr" bezeichnet werden, was der Bedingungen der

- intersubjektiven Nachprüfbarkeit
- der Wiederholbarkeit und damit einer möglichen Prognose genügt.

Wissenschaftliche Forschung richtet sich auf empirsche Gleichförmigkeiten, die prinzipiell in einer "Immer wenn...dann" Beziehung formulierbar sein müssen. Das ist das restriktive an diesem Wahrheitsbegriff. Der logische Fehler, der (auch hier im Forum) von hardlinern, die mit diesem Wahrheitsbegriff hantieren und ihn überall als Meßlatte anlegen, besteht schlicht und ergreifend in dem Fehlschluß, daß alles, was diesem reduzierten Wahrheitsbegriff nicht genügt, automatisch als "nichtexistent" erklärt wird.

Wie fehlerhaft diese Logik ist, macht eine einfache Überlegung in Bezug auf unser Beispiel "Telepathie" klar. Wenn telepathische Phänomene unter Laborbedingungen nicht im Sinne einer "Immer wenn...dann"- Beziehung feststellbar sind - heißt das etwa automatisch, daß sie nicht existieren?

:confused:

Nein, es heißt nur so viel, daß sie innerhalb des restriktiven Wahrheitsbegriffs der Naturwissenschaften nicht greifbar sind. Telepathie kann sporadisch (und meiner Meinung nach unbewußt) auftreten, ohne das es ein reproduzierbares Phänomen im naturwissenschaftlichen Sinne wäre (eben in der eingeschränkten Tunnelrealität, die Wissenschaft selbst durch ihr Wahrheitskriterium definiert). Wissenschaft ist das, was Wissenschaftler für Wissenschaft halten. Sie schneidet eine Unzahl von Phänomenen a priori durch ihre Methodik raus. Zu behaupten, dieser eingeschränkte Rahmen, innerhalb dessen über "Wahrheit" entschieden wird, sei schlichtweg mit "Wahrheit" identisch, ist eine der Naivitäten, die man hier im Forum permanent lesen muß.

Ich habs mir aber inzwischen abgewöhnt, mich darüber zu ärgern.

:)
 
In unserem Alltag nehmen wir die Menschen, mit denen es zu missverständnissen kommen könnte, ebenfalls mit anderen Sinnen wahr. Wir lesen die Körpersprache, wir riechen sie, wir hören den Tonfall ihrer Stimme. Wir kennen einige Menschen und ihre Gewohnheiten gut. Warum glaubst Du, ist da noch eine telepathiesche Komponente notwendig?

Einfaches Gegenbeispiel. Das Telefon läutet und ich weiß intuitiv, wer dran ist. Hier gibts keine Gerüche, optische Eindrücke usw., die mir einen Hinweis geben könnten. Offensichtlich handelt es sich um eine Information, die nicht über Sinneskanäle reingekommen ist. Auch kann im o.g. Fall ausgeschlossen werden, daß der, der da anruft, immer zu dieser Zeit anruft, das wäre eine natürliche Informationsquelle, aus der ich schöpfen könnte.

Da dies nicht der Fall ist, kann ich entweder behaupten, es sei Zufall, also ein Treffer ohne außersinnliche Infos oder es sei eine Info, die über ASW reinkommt. Wenn sich die Treffer wiederholen, wird für mich letztere Erklärung immer plausibler.
 
Ohne das jetzt wissenschaftlich untermauern zu können (kommt später mal :D) tippte ich auf das Mittelhirn. Das Mittelhirn ist Empfänger für Infrarotstrahlung, also einer Frequenz, die über unsere reguläre 8 Hz-Schwingung im Bereich des Hertz-Frequenzbandes hinausgeht.
Mir ist das von Tieren bekannt, Reptilien. Aber gilt das auch für Menschen?

Allem voran ist die Zirbeldrüse für die Produktion von Melatonin zuständig und das wiederum regelt - unter anderem - den Wach/Schlaf-Rhythmus.

Ist die Infrarotlesung eine weitere Grundlage zur Rhythmussteuerung? Wieso bräuchte es denn dafür Infrarot. Lauter spannende Fragen :)

Man kann jedenfalls nicht behaupten, dass quasie die Infrarot-Ebene eine spirituelle wäre. Immerhin lassen sich in dem Bereich Aufnahmen machen und es gibt sogar Sichtgeräte dafür. Dann gäbs doch reichlich Bilder von Was-Auch-Immer-Esoterischem :)

Trotzdem interessante Idee. Ist für Menschen schon nachgewiesen, dass ihre Zirbeldrüse noch irgendwie Daten über Infrarot erhält oder kennt man das nur von Reptilien? Schildkröten hilft ja diese Infrarot-Info über die Epiphyse, den richtigen Moment zu finden, um den Winterschlaf zu beginnen.

Grüesslis
:zauberer1
 
Wissenschaft ist das, was Wissenschaftler für Wissenschaft halten.
Falsch. Wissenschaft ist das, was Wissen schafft.

Sie schneidet eine Unzahl von Phänomenen a priori durch ihre Methodik raus.
Leider tut sie das. Aber immerhin entwickelt sie sich ständig und von daher wird sich das vielleicht irgendwann mal geben.
Was wären denn deine Vorschläge für andere Methoden?

Zu behaupten, dieser eingeschränkte Rahmen, innerhalb dessen über "Wahrheit" entschieden wird, sei schlichtweg mit "Wahrheit" identisch, ist eine der Naivitäten, die man hier im Forum permanent lesen muß.
Sorry, ich les nicht alle Threads, die du liest, aber du darfst nicht alle Wissenschaftler so über einen Kamm scheren. Diejenigen, die ich kenne, denen ist vollkommen bewusst, dass Wissenschaft nur einen Teil der Welt erfasst. Und sie kämen auch nicht auf die Idee eine absolute und allumfassende Wahreit zu proklamieren. Ganz im Gegenteil. Schritt für Schritt erfassen sie kleine Wahrheiten. Eine um die andere. Und so schaffen sie Wissen. Aber eben weil sie diese kleinen Schritte so bewusst tun, ist ihnen klar, dass das nur ein klitzekleiner einigermassen bekannter Ausblick in einem riesigen Universum voller Rätsel ist.

Naja, ich kann nur für diejenigen sprechen, die ich kenne. Das sind zwar einige, aber halt doch nicht alle. Eines sollte man wissen, wenn man mit Wissenschaftlern diskutiert oder sogar verkehrt. Sie leiden alle unter einem Zwang. Sie müssen Rätsel lösen :) Daran ist nichts verkehrt. Und es gibt bei den Akademikern genauso wie in allen anderen sozialen Schichten solche und solche Charaktere. Also bitte: Nicht alle in einen Topf werfen. Danke :)

:zauberer1
 
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