Wenn ein Nein nicht akzeptiert wird

  • Ersteller Ersteller Tagmond
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Als es mir mal passiert ist, dass jemand mich für die (Seelen)Liebe seines Lebens gehalten hat, ich das aber nicht sein wollte, habe ich mir die Mühe gemacht ihn davon zu überzeugen, dass ich das anders sehe. Ich habe mir die Zeit genommen, ihn ernst genommen und bin auf seine Argumente eingegangen, bis es bei ihm *klick* gemacht hat und er kapiert hat, dass ich ihn zwar sehr gerne mag, aber eben nicht liebe und sich daran auch nichts ändern wird.

Jemanden so abzukanzeln nach dem Motto "wenn Du ein Nein nicht kapierst biste selbst schuld" finde ich im höchsten Maße respekt- und lieblos. So möchte ich nicht behandelt werden und so behandele ich auch niemanden.
 
mir ging es wie @the_pilgrim ; ich habe mich auf ein mehrmaliges Gespräch eingelassen, und es brachte Klärung zwischen uns.

Einmal hat es nicht geklappt, weil der Mann, für den ich etwas empfunden hab (der berühmte Klick auf den ersten Blick) ganz und gar nicht verstehen wollte, daß ich ihn nicht heiraten kann - er war so ganz und gar nicht mein Typ, hat eher dem Mann in Wie kommt das Salz ins Meer von Brigitte Schwaiger entsprochen - irgendwie bin ich doch nicht ganz niederösterreichisch-bürgerlich kompatibel.

Manchmal half es, wenn ich merkte, da macht sich Jemand sinnlose Hoffnungen, daß ich in Gesprächen meine Eigenschaften, Interessen hervorgehoben habe, die 100%ig nicht seinen entsprochen haben - entzauberte mich höchst erfolgreich (es machte mir zudem spielerische Freude) und ersparte uns damit Stress.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als es mir mal passiert ist, dass jemand mich für die (Seelen)Liebe seines Lebens gehalten hat, ich das aber nicht sein wollte, habe ich mir die Mühe gemacht ihn davon zu überzeugen, dass ich das anders sehe. Ich habe mir die Zeit genommen, ihn ernst genommen und bin auf seine Argumente eingegangen, bis es bei ihm *klick* gemacht hat und er kapiert hat, dass ich ihn zwar sehr gerne mag, aber eben nicht liebe und sich daran auch nichts ändern wird.

Jemanden so abzukanzeln nach dem Motto "wenn Du ein Nein nicht kapierst biste selbst schuld" finde ich im höchsten Maße respekt- und lieblos. So möchte ich nicht behandelt werden und so behandele ich auch niemanden.

Das hast du sehr schön geschrieben!

Mich macht es manchmal richtig traurig wie kalt und herzlos viele Menschen sind. . So Hauptsache mir geht's gut mäßig. . Ganz schrecklich :(
 
ich habe mich auf ein mehrmaliges Gespräch eingelassen
Sie auch. Dabei bemüht und mitfühlend. Irgendwann dann - verständlicherweise - nicht mehr.
Sondern nach dem Verdrehen ihrer Worte und fehlendem Respekt nur noch konsequent in ihrem Schweigen.
Es ging hier nicht um eine langjährige Partnerschaft, sondern sehr unterschiedliche Betrachtung einer kurzen Geschichte.
Gespräche sind leider noch lange kein Garant für Klärung.
Und wer sich zurückzieht ist nicht automatisch unempathisch. :)
 
Sie auch. Dabei bemüht und mitfühlend. Irgendwann dann - verständlicherweise - nicht mehr.
Sondern nach dem Verdrehen ihrer Worte und fehlendem Respekt nur noch konsequent in ihrem Schweigen.
Es ging hier nicht um eine langjährige Partnerschaft, sondern sehr unterschiedliche Betrachtung einer kurzen Geschichte.
Gespräche sind leider noch lange kein Garant für Klärung.
Und wer sich zurückzieht nicht automatisch unempathisch. :)

es geht im Grunde genommen um den richtigen Moment und um einleuchtende Argumente, vor allem aber um Signalisierung von Respekt, Achtung dem Menschen gegenüber, der in ein Gefühlssdilemma verwickelt ist. Wie gesagt, einmal haben Gespräche nicht geholfen, er ging böse auf mich, und ist der einzige, mit dem ich keinen Kontakt habe - aber es ist so, wie es ist. Ich hoffe, er ist für sich angekommen.
 
Ich finde, dass hier niemandem ein Urteil zusteht, weil das in einen sehr persönlichen Bereich geht, den wir nur sehr begrenzt beurteilen können.
Jeder hat das Recht, für sich seine persönliche Zumutbarkeitsgrenze zu ziehen.
Sowas kann man einfach nicht pauschal abhandeln, weil wir alle Individuen sind.
 
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Sowas kann man einfach nicht pauschal abhandeln, weil wir alle Individuen sind.
Es ging mir auch nicht um Pauschalisierung oder Urteile, sondern um die Beweggründe zum Festhalten.
In meinen Augen gibt es kaum Schlimmeres, als wenn man Menschen gegenüber unklar bleibt.
Wahrheit kann sehr schmerzen. Aber weit mehr Leiden erzeugen taktisches Hinhalten und unbedachte Ego-Spiele.
Mir sind beide Situationen vertraut: das schmerzhafte Nicht-loslassen-Können-aber-Müssen, trotz großer Liebe auf beiden Seiten.
Und den dringlichen Wunsch nach Abstand, der vom Gegenüber nicht respektiert wird.
Man spürt genau, ob wann welche Art Gespräch Sinn macht.
Oder eine Wunde nur unnötig vertieft.
 
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