Wenn die Natur spricht

W

Waldkraut

Guest
Auf meinem "Spaziergang" gestern durch den Wald habe ich so einige Spuren entdeckt.
Was wir mit einem aufmerksamen Blick in der Natur lesen können:

Rehbocklosung:

bocklosungnltcegpwdx.jpg


Rickenspur mit Losung:
zwar schon etwas angetaut, aber durch die Losung (ist bei Ricken oft etwas länglicher als beim Bock) noch gut zu erkennen

rickenspurm483d0rjkl.jpg


Ein Langohr (Hase) war auch unterwegs:

hasenlosung86odl2me4h.jpg


LG
Waldkraut
 
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ja ich beobachte auch sehr gerne die Natur es gibt so viel zu Lernen - wenn wir uns dafür Interessieren , auf gewissen Strecken endecke ich Spuren von Wildkatzen, und Dachsen

lg cheerokee
 
@Waldkraut
Ich nehme den Threadtitel mal etwas "genauer", und assoziiere mal wirklich rein auf Sprache der Natur (hab auch grad keine Bilder mit trackings oder Schabungen usw.. gibt ja weit mehr "Sprache")

Wenn ich "draussen" unterwegs bin, also abseits irgendwelcher Wege mich durchs Gebüsch, Abhänge hinauf, durch Geröll und Unterholz usw. und das Gebrabbel im Kopf endlich Ruhe gibt (der "Plappermann" wie J. Young so schön nennt), vernehme ich allgemein überhaupt die Sprache der Wälder, Lichtungen, Auen, Berge...
Die Rufe der Vögel, ob nun vom Rabenclan, oder SIngvögel wie Amsel (eine Meisterin was Vogelsprache angeht), Sperling.. oder das Rufen von Habicht, Bussard usw. zeigen immer wieder, wo sich Menschen befinden, wo der Fuchs kraucht, wo die Rehe äsen, die Schwarzkittel sich suhlen... oder allgemein, wo etwas "los ist" und wo man sich besser fern halten sollte.
Die Spuren allein, so interessant und schön sie auch sind, sind aus einer "Scout" Sicht vielzuviel. Zu jedem Tier könte man allein ein Buch verfassen, mit div. Untergründen, Haltungen, Abdrücken in Lehm, Sand, Erde... und es würde dennoch nicht die Gesamtheit offenbaren können. Ich liebe es, den Fährten zu folgen, um zu sehen, wohin es mich führt.
Und schon sehr häufig konnte ich dabei feststellen, wenn es mir mies ging, oder ich keinen Plan hatte wo ich war, die Spuren zeigten einen Ausweg.. aber ich schweife ab...

Für den, der mit offenen Sinnen draussen sich aufhält, und das "Menschsein" mal ad acta legt, mit all den Normen von denen wir glauben sie zu brauchen; all den Gedankenhirnereien, den Statussymbolen; und sich seiner selbst be"sinn"t, wird, wenn er sich denn darauf einlässt, ein völlig neues, erweitertes Bild über das Leben und vom Leben selbst, bekommen. Ja sogar (oder gerade??) wer sich mit seiner Partnerin/Partner einmal draussen "liebt", wird Dinge anders erfahren, als in menschlichen Gefilden... ... ...
Ich weiss, das hört sich "unspirituell" und ohne "Bonbonwölkchen larifari" ziemlich selt-sam an. Mir auch wurscht.
Fakt ist jedoch, dass wir, zumindest die meisten Menschen, die nur noch die synthetischen Lichter der Stadt kennen, garnichtmehr wahr-nehmen können, wieviel Kommunikation in der Natur überhaupt stattfindet.

Wenn ich bspw. zu den Krähen rufe, oder mich bemühe, die Sprache der Meisen oder Amseln nachzuahmen, um mit ihnen zu "reden", schütteln Leute ungläubig den Kopf, oder zeigen mir einen Vogel (was für ein Wortwitz in sich!!). Wenn ich bei meiner geliebten Frau auf dem Balkon stehe, und mit den Piepsern "quatsche" ist das ein Fall für sich *schmunzel*
Aber auch die Steine, die Bäume, der Boden redet zu uns. In seiner eigenen Art, und das meine ich nicht "symbolisch", sondern definitiv so wie es steht!
Er sagt, wo wir essen finden, oder Wasser, oder Unterschlupf, Wärme, um einmal die Grundbedürfnisse zu benennen.
Einen Grossteil meines "Wissens" über das draussensein habe ich nicht durch Bücher usw, sondern davon, was die Tiere, Pflanzen, Steine sagten. Diese Sprache ist soooo einfach in seiner Art, aber so wirkungsvoll und natürlich, dass viele es garnicht wahrhaben (können/wollen).

Ich lege jenen, die es wirklich einmal erfahren wollen, ans Herz, eine lange Wanderung durch "wirkliche" Wildheit in der Natur zu unternehmen, und sich einen Platz zu suchen, an dem sie 3-4 Stunden einfach nur sitzen können, und all die Eindrücke aufnehmen, die herum passieren. Das ist, denke ich, genug Sprache fürs erste...
in diesem Sinne, passt auf Euch auf, und hört/riecht/seht/schmeckt... ... was um Euch los ist.

beste Grüsse, vom komischen Vogel
 
Für den, der mit offenen Sinnen draussen sich aufhält, und das "Menschsein" mal ad acta legt, mit all den Normen von denen wir glauben sie zu brauchen; all den Gedankenhirnereien, den Statussymbolen; und sich seiner selbst be"sinn"t, wird, wenn er sich denn darauf einlässt, ein völlig neues, erweitertes Bild über das Leben und vom Leben selbst, bekommen.

Mein Vater war auch ständig im Wald, ein richtiger Waldmensch durch und durch. Er hat mich oft mitgenommen. Und ja, ich weiß, was Du meinst, und empfinde es ebenso. :)
 
Für den, der mit offenen Sinnen draussen sich aufhält, und das "Menschsein" mal ad acta legt, mit all den Normen von denen wir glauben sie zu brauchen; all den Gedankenhirnereien, den Statussymbolen; und sich seiner selbst be"sinn"t, wird, wenn er sich denn darauf einlässt, ein völlig neues, erweitertes Bild über das Leben und vom Leben selbst, bekommen.
Ich weiss, das hört sich "unspirituell" und ohne "Bonbonwölkchen larifari" ziemlich selt-sam an. Mir auch wurscht.
Fakt ist jedoch, dass wir, zumindest die meisten Menschen, die nur noch die synthetischen Lichter der Stadt kennen, garnichtmehr wahr-nehmen können, wieviel Kommunikation in der Natur überhaupt stattfindet.
Das "Mensch-sein" mal abschalten, das können die meisten doch gar nicht, keine Ahnung warum. Als würden sie sich dabei was vergeben? Mal für ein paar Stunden einfach ein Tier zu sein heißt, im Jetzt zu leben und mit der Natur eins zu werden.
Und ich empfinde das durchaus nicht als unspirituell, im Gegenteil. Nur mit L&L-"Spiritualität" hat's halt nichts zu tun.
Ansonsten muß man doch nur hinsehen, hinhören, hinriechen. Wie zu sagst, Botschaften empfängt man genug, wenn man offen dafür ist.
Übrigens gehört m.M.n. auch dazu, sich nicht mit Klamotten völlig von den Elementen abzuschirmen. Bei Regen wird man eben mal naß (tiefer als bis auf die Haut schafft es selbst ein Sturzregen nicht), Kälte empfindet man als eben solche. Heute morgen war's so um den Gefrierpunkt oder a bisserl drunter bei herrlichem Sonnenschein und ein bißchen Wind. Unterwegs mit T-Shirt und dünner Ourdoorweste fühlte ich den Kältereiz auf der Haut (ohne daß mir wirklich kalt war) und gleichzeitig die wärmenden Strahlen der Sonne, ein interessanter Kontrast. Die Leute, die ich eingepackt wie die Mumien unterwegs sah, taten mir fast leid. Nichts davon bekamen sie mit. Sie trugen ihre abschottete, kleine Welt mit sich...

LG
Grauer Wolf
 
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