Ok, mal sehen was ich noch dazu sagen kann. Im Moment bin ich wieder besser gelaunt, also müsste ich was sinnvolles dazu schreiben können.
Ich denke nicht, dass ich an einer posttraumatischen Belastungsstörung leide.
Da ist nämlich keine Erinnerung die mich in Träumen, Flashbacks, dauernder Präsenz usw. beschäftigt, was ja ein Hauptmerkmal sein soll.
Die ganzen Mobbingsachen sind für mich Geschichte (das ist nicht mehr präsent), ich frage mich halt bloss ob es damit auch zu tun haben könnte. Bin mir allerdings auch umgekehrt sicher, dass ich von Anfang an gemobbt wurde weil ich schon "komisch" war. Das Familienleben war nicht so toll, aber nicht traumatisch. Ich hatte keine Angst vor meinen Eltern, gab Erwartungsdruck, aber ich musste mich zuhause nicht fürchten.
Auch bin ich nicht schnell gereizt oder ähnlich. Klar, Vermeidungsverhalten und Entfremdung, und Depressionen spielen eine große Rolle, aber Überschneidungen gibt es in der Symptomatik ja meistens.
Ganz allgemein denke ich, dass ich als "introvertierter" Mensch geboren wurde,
ich in der Familie und von der Familie zum Einzelgänger gemacht wurde ("Nicht für die Welt"-Erziehung wie es meine Mutter nannte inklusive gegenseitigem Unverständnis, zudem ist sowohl mein Vater als auch mein Bruder recht ähnlich drauf),und daß ich wegen beidem in der Schule sofort ein Außenseiter war, der gemobbt wurde. Nachdem ich in der Pubertät noch versucht habe da rauszukommen, sind mir letzendlich doch fast alle Kontakte weggebrochen, und im Erwachsenen-Leben war ich noch zusätzlich überfordert. Fehlender Erfolg plus weitergehende Entfremdung und Depression nehmen einem dann noch die letzte Motivation und Lust sich mit anderen auszutauschen.
Kommt dann noch die zusätzliche Abwärtsspirale mit hinein.
@Loge
Zitat:Es ist nicht stimmig, weil es egal ist, was andere denken - auch wenn du dir ein Schlupfloch mit 'Telepathiekontakte' geschaffen hast. Es ist Augenwischerei, diese Erkenntnisse daraus. Und das ist das, was unstimmig wirkt.
Warum denn nicht nur schreiben... Woher kommt der Eindruck, dass etwas 'bekloppt' klingt. Das sind Einschätzungen, die du woanders übernommen hast und mit denen du dich nun selber indoktrinierst.
Schade um den Geist.
Sicherlich wird in mir auch das Erfolgsdenken meiner Mutter (und zum Teil Oma
und auch Vater) herumspuken, dazu andere gesellschaftliche Erwartungshaltungen. Aber irgendwo muss man ja auch etwas wie einen Sinn für sich finden, bzw. bestimmten Vorstellungen, die man über sich hat gerecht werden. Ich wollte
kein Star werden etc, aber 50 Jahre nur in Foren posten (und ähnliches) ist
nicht "stimmig". Ich denke nicht, dass ich dann irgendwie zufrieden sein könnte, falls ich dies so lange aushalte und dann sterbe. Das kann ich mir nun einfach nicht vorstellen. Andererseits gefällt mir die Einsamkeit schon auch irgendwo (als kleines Kind war ich stundenlang vor Büchern, draußen in der Wiese irgendwas beobachten oder irgendwelchen Gedankenwelten, heute ist es vor allem auch der Computer, Websurfen, Forumsschreiben, Computerspielen),
und die Welt da draußen und die Leute sind wesentlich anstrengender.
Naja, man fühlt sich zerissen, gefangen, komisch...
Ich versuchte irgendwo eine Balance zu halten, das hat aber schließlich gar nicht funktioniert, im Studium nicht, mit Freunden nicht, und in der Liebe auch nicht. Anscheinend habe ich die Einsamkeit mehr oder weniger gewählt
und werde damit leben müssen, oder eben nochmal einen Versuch starten, im wahrsten Sinne des Wortes halbherzig. Kann das gehen? Eher nicht. Aber wenn ich es mir nicht wenigstens diffus vornehme, dann bedeutet das, dass ich mich damit abfinde, und auch das kann ich bisher nicht. Also halte ich eine absurde Schwebe.
Und die Telepathiekontakte, das war kein Schlupfloch, um irgendwem oder irgendwas gerecht zu werden. Das war schon immer sehr ernsthaft (trotz Verspieltheit), ich war da mit Hingabe dabei, sonst würde es nicht
sinnvoll funktionieren. Man erschafft sich einen Raum den man von seinem Leben und teilweise von sich selbst abspaltet, und lebt darin seine Sehnsüchte und Träume aus, was man sonst nicht kann (das Schicksal gab mir die Gelegenheit dazu). Irgendwann realisiert man aber auch (man weiß es eigentlich immer, aber irgendwann sieht man es klar vor sich), dass es so nicht (mehr) funktioniert.Irgendwann hat die Illusion aufgehört zu existieren,
und ich meine damit nicht, dass die Telepathie Illusion ist. Das funktioniert immer noch (wenn ich auch etwas außer Übung bin) aber dieser kleine Welt
brach zusammen, die Tristesse kam auch da hinein. Hmm, es hat mich lange am Leben gehalten, nun habe ich das Gefühl, dass jeden Tag weniger von mir da ist, als würde ich mich in Nichts auflösen.
Aber heute ist ganz ok, bin innerlich friedlich.
LG PsiSnake