Welche Probleme gibt es mit Seelenpartnern?

Hei Du! :)

Ich würde ev. die Punkte drehen

Okay, da war von mir nicht wirklich ne Reihenfolge bestimmt.

Ist sich verlieben nicht ohnehin 'aktiv'? Was einen überwältigt ist doch das eigene fühlen als ein tun, oder?

Ist es das? Die Sprache deutet das an - aber wenn es aktiv ist, dann ist es doch eine willentliche Entscheidung - d.h. dann bestimme ich selbst, dass ich mich verliebe - oder dass ich mich eben nicht verliebe.
Was ich aber von vielen Leuten höre, das ist, dass sie sich verlieben in einer Weise, die ihnen offenbar widerfährt und worauf sie keinen Einfluss zu haben meinen.
Ich wiederum sehe es durchaus so dass ich mich bewusst und willentlich entscheide, mich zu verlieben - aber ich bin vielleicht nicht der Maßstab, denn ich tue auch andere Dinge bewusst und willentlich, wo andere Leute offenbar passiv ausgeliefert sind. (ZB das Rauchen - ganz viele Leute beklagen sich, dass sie rauchen obwohl sie es nicht wollen. Ich finde das widersinnig - ich rauche wenn ich rauchen will, und rauche nicht wenn ich nicht rauchen will. :) )

So, wie 'liebe' nur ein unbedeutendes wort bleibt, ist 'lieben' der aktive vorgang, der das wort mit leben füllt.

Da ist irgendwie schon was dran - nur tu ich micht schwer dem zu folgen. Vor allem handelst Du Dir damit neue Probleme ein: wenn Du eine aktive Handlung annimmst, dann brauchst Du dazu auch ein Subjekt das handelt.

Und mit dem Ansatz steuerst Du genau in die Problematik mit den Erwartungen hinein, die Du unten ansprichst - denn eine aktive Handlung kann Gegenstand von Erwartungen sein, und schlimmer noch, das handelde Subjekt kann dann auch eine Art "Gegenleistung" erwarten...

ICh sehe es so, dass es ein transpersonales Feld gibt -so ähnlich wie ein elektrisches oder magnetisches Feld- jedenfalls etwas was sich zwischen den beiden Liebenden ausdehnt und keinem oder beiden Subjekten angehört. (Dieses Feld ist es auch, was die telepathischen Effekte transportiert.)
Dieses Feld gehört aber keinem von beiden, sondern es wird von beiden gemeinsam durch Hingabe erschaffen - lieben als Tätigkeit ist dann die Hingabe, und zwar nichtmal direkt hingabe an den Gegenüber, sondern Hingabe an das Gemeinsame.

Weil sich die beziehungen eben letztlich nicht unterscheiden (bzw. ich glaube nicht an seelenverwandtschaft). Weil liebespartner nie immer alle wünsche und sehnsüchte erfüllen können - und auch nicht müssen.
Ich nehme an, dass an eine sog. seelenpartnerschaft sehr hohe anforderungen gestellt werden, an denen sie letztlich zerbrechen muss. Da liebe zu sehr mit erwartung verbunden ist, ist das wohl so. Wäre liebe in erster linie an ein gefühl gebunden, das ich empfinde, stünde die erwartung zuerst mal im hintergrund, bzw. nähme nicht so viel raum ein.
Bin nicht sicher, ob das jetzt verständlich ist, sorry.

Keine Ahnung ob ich es verstehe - ich lasse dahingestellt ob es Seelenverwandtschaft gibt, aber ich weiss sicher dass es ein Phänomen gibt, und dass dieses Phänomen offenbar vielen Leuten nicht vertraut ist, obwohl diese Leute offenbar bereits Liebesbeziehungen hatten.
Mit Erwartungen hat es nach meiner Erfahrung gar nichts zu tun, sondern es ist vielmehr so, dass da plötzlich eine ungewöhnliche Erlebensdichte, eine Intensität da ist - und zuerst denkt man, das bilde ich mir nur ein, das ist meine Imagination. Irgendwann guckt man dann genauer hin und erkennt staunend, dass die Intensität durchaus gemeinsam kreiert wird, dass beide gleichermaßen und gleichberechtigt daran beteiligt sind. Und bis hier ist überhaupt keine Erwartung, sondern verzücktes Staunen.
Und ich wüsste jetzt auch nicht, wo dann eine Erwartung herkommen sollte.

Allerdings, zugegeben, bei dem was heutzutage alles als "Anforderung" oder "Erwartung" bezeichnet wird, kann man das auch anders auffassen.
Zum Beispiel hat mal jemand im Internet so ein Spiel mit mir gespielt. Und hat das sehr hemmungslos gespielt, bis hin zu (empathisch erahnten) seitenlangen freizügigen erotischen Fantasien. Dagegen ist erstmal nicht unbedingt was einzuwenden - allerdings wusste ich von dem Gegenüber rein gar nichts: keinen Namen, keine Adresse, keine Telefonnummer. Und als ich dann an den Punkt kam, dass ich bei jemand, der so hemmungslos auf den Untiefen meiner Psyche herumklimpert, auch gern mal wissen möchte, wer das denn eigentlich ist, da wurde mir erklärt, dass ich da eine völlig überzogene Anspruchshaltung hätte und dass das ja überhaupt nicht anginge!

Ich weiss nicht ob ich das nachvollziehen können muss.

Nun, sie hält vermutlich eben nicht, was man sich von ihr verspricht. Die enttäuschung ist gross und man will das ent-täuschte los werden, weil einem das wahre gesicht nicht gefällt, obwohl man es ursprünglich unbedingt wollte.

Kann es sein dass Du irgendwie desillusioniert bist?

Die erwartungen, die man an eine seelenbeziehung stellt, sind sehr hoch. Keiner der partner kann und soll solche erwartungen erfüllen, darin zerbricht das ganze. Man flüchtet sich dann in eine 'normale' beziehung und meint im grunde damit, keine solch überhöhten erwartungen mehr zu haben, bzw. erfüllen zu müssen und dadurch glücklicher zu werden. Was in der regel zutrifft, da weniger druck der liebe mehr raum gibt.

Die Erwartungen an einen Flugzeugpiloten sind auch sehr hoch. Das hat nichts damit zu tun dass sie überhöht wären, sondern liegt in der natur der Sache. Und es ist nicht so dass der Pilot vor seiner Tätigkeit flüchten würde und froh wäre wenn er wieder nur auto fährt, sondern im Gegenteil, wenn er dazu begabt ist, dann macht ihm gerade die Herausforderung Freude.

Gewiss kann man in einer Seelenverwandtschaft auf einem sehr hohen spirituellen Niveau unterwegs sein - und es mag wohl sein, dass manche Leute das als einen "Anspruch" verstehen möchten - es ist daran aber nichts, was die Seele nicht von sich aus schon ersehnte, wenn man ihr denn Gehör schenken wollte.

Ich würde eher sagen, die Ewartungen an eine nicht-Seelenbeziehung sind sehr hoch: man muss richtig aussehen, die richtige Kleidermarke kaufen, richtig auftreten, das richtige Auto fahren, die richtige Reputation haben, sich richtig stylen, vorzeigbar sein. Man muss Karriere machen, heiraten, ein Haus bauen, Kinder machen, eine Lebensversicherung haben. Man muss "treu" sein (d.h. niemand anderen anschauen oder sich jedenfalls nicht dabie erwischen lassen), täglich Liebe heucheln, am Valentinstag die Blumen nicht vergessen. Man muss tag und nacht einwandfrei funktionieren, muss ein Roboter, ein Zombie sein.

Ich weiss nicht welche Erwartungen eine Seelenpartnerschaft hätte - mir fallen keine ein. Allerdings - es hat sich im Rahmen der Kommerzialisierung des vierten Sektors ein ganz neues Verständnis des Begriffs "Anspruch" etabliert. (erster bis dritter Sektor sind Rohstoffe, Industrieprodukte und Dienstleistungen. Der vierte Sektor sind die Seelenbedürfnisse, die künftig auch nur noch gekauft werden sollen.) Heute gilt jede natürliche Seelenreaktion - etwa den Nachbarn zu fragen wie es ihm geht - als ein "Bedürfnis", und seine Erfüllung gilt als ein "Anspruch", und ein solcher Anspurch wird in Beziehungen nicht geduldet und hat da nichts verloren, sondern damit soll man zu einem geeigneten "Practitioner" gehen, wo man ihn gegen Bezahlung erfüllt bekommt.
Dadurch können Beziehungen dann ganz aufs funktionale beschränkt werden, und wenn ich da von einem "nebeneinander her leben" rede, dann meine ich auch genau das. Oder, wie eine Teilnehmerin aus dem Forum mir mal erklärt hat: ihren Freund hat sie halt weil man Sex haben muss.
 
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im nachhinein gesehen stelle ich fest...wie sehr vieles verkomploziert wird. denn jeder mensch bringt die chance sich selbst näher zu kommen. auf heftige oder sehr schöne leichte art, egal wie lange man sich kennt, woher, wie man es bezeichnen mag und unabhängig was daraus wird. und in den momenten der eigenen nähe, stellen sich all diese fragen auch nicht mehr bzw verlieren diese an bedeutung. frei von erwartungen und vorstellungen sich unbefangen auf menschen einlassen...dann findet sich der eigene weg von selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
Von daher sollte doch eine sog. Seelenpartnerschaft dann alle Wünsche und Sehnsüchte an eine Partnerschaft erfüllen, und eben kein Problem darstellen, sondern vielmehr die Erfüllung!
Warum ist das dann offenbar nicht so?

weil man nicht da ist um irgend jemandem alle Wünsche und Sehnsüchte zu erfüllen, wer Sehnsüchte hat braucht einen Partner der diese spiegelt oder verfüllt, das ist keine Freiheit, das ist Symbiose und die Beziehung basiert auf gegenseitigen Bedürfnissbefriedigung.

Nur wer frei ist davon kann auch frei wählen, anderen wird der Partner hingestellt den sie benötiogen um zu wachsen und lernen.

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@ Jessey & Wald ist weg:

Ihr habt recht, alles ist völlig beliebig.
Daher besser ganz auf das Denken verzichten!
 
Ist es das? Die Sprache deutet das an - aber wenn es aktiv ist, dann ist es doch eine willentliche Entscheidung - d.h. dann bestimme ich selbst, dass ich mich verliebe - oder dass ich mich eben nicht verliebe.

Ja, mehr oder weniger bewusst.

Was ich aber von vielen Leuten höre, das ist, dass sie sich verlieben in einer Weise, die ihnen offenbar widerfährt und worauf sie keinen Einfluss zu haben meinen.

Ja, sie meinen es.
Die liebe ist durchaus eine himmelsmacht, nur liegt der himmel eben in uns.

Da ist irgendwie schon was dran - nur tu ich micht schwer dem zu folgen. Vor allem handelst Du Dir damit neue Probleme ein: wenn Du eine aktive Handlung annimmst, dann brauchst Du dazu auch ein Subjekt das handelt.

Selbstverständlich, eine liebende oder ein liebender.

Und mit dem Ansatz steuerst Du genau in die Problematik mit den Erwartungen hinein, die Du unten ansprichst - denn eine aktive Handlung kann Gegenstand von Erwartungen sein, und schlimmer noch, das handelde Subjekt kann dann auch eine Art "Gegenleistung" erwarten...

Ja, zu lieben ist fürchterlich gefährlich.:D
Nein, spass beiseite: To be in love sagt es eigentlich ganz schön. In einem zustand der liebe zu sein. Die welt umarmen können, muss nicht zwangsläufig mit einem einzigen anderen wesen zu tun haben. Es ist in erster linie ein gefühl, dass sich bei eigener bereitschaft dazu, aus sich selbst nähren kann. Das ist m.e. etwas, was zuerst funktionieren muss. Ich weiss allerdings nicht, wie das geht, nur, dass ich's kann.

Dieses Feld gehört aber keinem von beiden, sondern es wird von beiden gemeinsam durch Hingabe erschaffen - lieben als Tätigkeit ist dann die Hingabe, und zwar nichtmal direkt hingabe an den Gegenüber, sondern Hingabe an das Gemeinsame.

Es entsteht quasi eine schnittstelle. Von vorteil ist es, wenn keiner der beiden, diese besitzen will, weil sie damit verschwindet.

Kann es sein dass Du irgendwie desillusioniert bist?

Mir gefällt das gesicht auf dem foto, welches ich vor 26 jahren das erste mal in der turnhalle unserer schule sah, immer noch.:)
Ich versuche nur zu verstehen, warum sog. seelenverwandtschaften auch auseinandergehen oder nicht zusammenkommen: Es liegen letztlich die gleichen erwartungen, ansprüche, hoffnungen vor, wie bei 'normalen' beziehungen. Deshalb liegt es m.e. nicht an der art der beziehung, sondern am eigenen agieren innerhalb derselben.

Die Erwartungen an einen Flugzeugpiloten sind auch sehr hoch. Das hat nichts damit zu tun dass sie überhöht wären, sondern liegt in der natur der Sache. Und es ist nicht so dass der Pilot vor seiner Tätigkeit flüchten würde und froh wäre wenn er wieder nur auto fährt, sondern im Gegenteil, wenn er dazu begabt ist, dann macht ihm gerade die Herausforderung Freude.

Vom piloten erwarte ich, bzw. erhoffe ich mir, dass er mich lebend von a nach b - und nicht, dass er mir den kaffee ans bett bringt;-). Er deckt also ein bedürfnis ab, betreffend dem ich von ihm abhängig bin. Sehr viele menschen stellen aber eine vielzahl an erwartungen an einen andern und sind nicht bereit, ihren teil der verantwortung selbst zu tragen.

Ich würde eher sagen, die Ewartungen an eine nicht-Seelenbeziehung sind sehr hoch: man muss richtig aussehen, die richtige Kleidermarke kaufen, richtig auftreten, das richtige Auto fahren, die richtige Reputation haben, sich richtig stylen, vorzeigbar sein. Man muss Karriere machen, heiraten, ein Haus bauen, Kinder machen, eine Lebensversicherung haben. Man muss "treu" sein (d.h. niemand anderen anschauen oder sich jedenfalls nicht dabie erwischen lassen), täglich Liebe heucheln, am Valentinstag die Blumen nicht vergessen. Man muss tag und nacht einwandfrei funktionieren, muss ein Roboter, ein Zombie sein.
Du scheinst kein freund einer 'gewöhnlichen' beziehung zu sein.;) Ich habe da keine schlechte erfahrung gemacht, im gegenteil. Ich glaube, es gibt menschen, die suchen im 'aussergewöhnlichen', im etwas 'überhöhten' den 'kick' oder ihr (seelen)heil, weil sie enttäuscht sind. Sie vergessen dabei, dass sie ihres eigenen glückes schmid sind.
Wer nicht 'schmieden' kann, bzw. will, hat kein glück, weder in einer seelenverwandten - noch in einer 'ganz normalen' beziehung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Na servus... :)

Ja, sie meinen es.
Die liebe ist durchaus eine himmelsmacht, nur liegt der himmel eben in uns.

So kannst das auch sehen. :)

Ja, zu lieben ist fürchterlich gefährlich.:D
Nein, spass beiseite: To be in love sagt es eigentlich ganz schön. In einem zustand der liebe zu sein. Die welt umarmen können, muss nicht zwangsläufig mit einem einzigen anderen wesen zu tun haben. Es ist in erster linie ein gefühl, dass sich bei eigener bereitschaft dazu, aus sich selbst nähren kann. Das ist m.e. etwas, was zuerst funktionieren muss. Ich weiss allerdings nicht, wie das geht, nur, dass ich's kann.

Ha, das ist auch wieder eine eigene Qualität. Aber das kann ich nicht immer. Wahrscheinlich bin ich dafür auch überwiegend am falschen Ort - und finde es recht kräftezehrend, mich gegen die einschlägigen Gebote der Unzufriedenheit (zB mit den Quartalszahlen) anzustemmen - zumal ich selber vielleicht auch mal Grund hätte unzufrieden zu sein.

Es entsteht quasi eine schnittstelle. Von vorteil ist es, wenn keiner der beiden, diese besitzen will, weil sie damit verschwindet.

Genau.

Ich versuche nur zu verstehen, warum sog. seelenverwandtschaften auch auseinandergehen oder nicht zusammenkommen

Ja, das wüsste ich auch gern...

Vom piloten erwarte ich, bzw. erhoffe ich mir, dass er mich lebend von a nach b - und nicht, dass er mir den kaffee ans bett bringt;-). Er deckt also ein bedürfnis ab, betreffend dem ich von ihm abhängig bin. Sehr viele menschen stellen aber eine vielzahl an erwartungen an einen andern und sind nicht bereit, ihren teil der verantwortung selbst zu tragen.

Ja, ds ist doch ne ganz andere Sache, wenn es sich so verhält! Zuweilen hab ich den Eindruck, dass es heute schon als ein Makel gilt, überhaupt irgendeine Erwartung an jemanden zu haben - z.B die Erwartung, derjene möge sich morgen noch an das erinnern, was er heute zugesagt hat. :/

Der Flugzeugpilot ist nur ein beispiel dafür, dass es auch Spass machen kann, anspruchsvolle und schwierige Erwartungen zu erfüllen - und es geht da nichtmal darum, ob Passagiere mitfliegen, sondern darum, dass Dinge eine gewisse Verbindlichkeit haben, d.h. dass man eben nicht auf halber Strecke beschliesst, "och, das find ich grad mal zu schwierig, ich nehm jetzt lieber den Fallschirm und steig aus."
Und gewiss bedeutet das auch, dass jeder Beteiligte seinen Teil der Verantwortung mitträgt.

Du scheinst kein freund einer 'gewöhnlichen' beziehung zu sein.;)

Viel einfacher: ich habs nie geschafft, den Eindruck zu erwecken, ich könne die lange Liste an Erwartungen erfüllen, sodass es gar nie zu einer "gewöhnlichen Beziehung" (oder auch nur einer Romanze oder einer kuscheligen Nacht) kam, sondern mir wurde immer schon ganz von vorneherein verdeutlicht, dass ich den Ansprüchen nicht genüge.
Daher hab ich ein gewisses Mißfallen bzw. eine nachhaltige Frustration entwickelt, weil alle diesbezüglichen Begegnungen negativ bzw. unerfreulich verliefen - und ich empfinde es auch als ziemlich anstrengend und aufreibend, unter diesen Bedingungen mit dem Leben weiterzumachen und den Glauben an einen positiven Sinn der Existenz weiterzupflegen. Und ich denke, kaum jemand wird Gefallen an etwas finden, bei dem er immer schon am Anfang scheitert.

Ich habe da keine schlechte erfahrung gemacht, im gegenteil. Ich glaube, es gibt menschen, die suchen im 'aussergewöhnlichen', im etwas 'überhöhten' den 'kick' oder ihr (seelen)heil, weil sie enttäuscht sind.

Das mag gewiss sein. Ich denke, das trifft auf mich nicht zu. Ich bin nicht enttäuscht, weil ich nie so weit gelangt bin, dass ich mir Illusionen gemacht die dann enttäuscht hätten werden könnten. Ich hab mich auch zunächst in allerlei Weise engagiert um herauszufinden, wie das "gewöhnliche" doch zu erreichen wäre (dabei aber nur den Rat bekommen, ich solle auf den Wunsch nach einer Beziehung verzichten und stattdessen sehen dass ich allein klarkomme).

Und dann ist mir irgendwann zufällig und zu meinem großen Erstanunen diese Sache mit der Seelenverbindung passiert - und damit hat sich genau das bestätigt, was ich insgeheim im Innersten schon immer geglaubt hab: dass alle Menschen eine Seele haben, und dass die Seelen verwandt sind - oder weniger geschwollen formuliert: dass wir ursprünglich alle recht ähnliche grundlegende menschliche Bedürfnisse und Sehnsüchte haben.
Und damit war mir dann auch klar, dass tatsächliche, echte, unmittelbare zwischenmenschliche Begegnung eben doch möglich wäre, und auch sehr wichtig und bedeutsam - und dass bei dem ganzen üblichen Beziehungsspiel, bei dem ausgiebig die Erfüllung von Ansprüchen thematisiert und abgeprüft wird, und eine echte Begegnung offenbar gar nicht so erwüscht ist, dass da irgendetwas ziemlich schlimm schiefzuliegen scheint.

Und von daher stellt sich mir die Frage, warum denn Seelenverwandtschaften offenbar auch nicht funktionieren. Denn dass sie nicht funktionieren, das ist mir schon aufgefallen, und die Begründungen dafür sind m.o.w. bizarr - zB. man hat "Angst", oder "die Kundalini verträgt es nicht", oder man findet eine traditionelle Ehe der Ordnung halber wichtiger, oder dergleichen.

Sie vergessen dabei, dass sie ihres eigenen glückes schmid sind.
Wer nicht 'schmieden' kann, bzw. will, hat kein glück, weder in einer seelenverwandten - noch in einer 'ganz normalen' beziehung.

Es ist doch zuerst die Frage, was man will. Will man Sicherheit oder nicht-allein-sein oder Intensität oder Entwicklung? (Vorausgesetzt natürlcih, man weiss was man will)

Sorry, Haben oder Sein solls heissen.
Falls du es nicht kennst, es ist sehr lesenswert.

Ja, ich weiss dass das lesenswert sein soll. Wir mussten das im Ethik-Unterricht lesen, und ich kann mich nicht erinnern dass ich es irgendwie begeisternd fand.
Dir scheint dieser philosopische Stil eher zu liegen - mir war das zu trocken-intellektuell, und es fehlt mir dabei die inspirierte Ebene.

Ausserdem hab ich damals sehr unter den Freunden der Philosophie und Soziologie gelitten, denn für diese, für die Umweltschützer, die Mitfühlenden, die AKW-Bekämpfer, also die per definition "güten" Menschen, war ich aufgrund meiner ausgeprägten math.-naturwiss. Begabung, die damals als der Inbegriff von Materialismus und Umweltzerstörung angesehen wurde, war ich also das Vorzeigebeispiel des nicht liebenswerten Menschen.

Ich hab meine ganze Jugend lang mit dem Fluch dieser falschen Begabung gehadert und bin fast daran verzweifelt - bis ich dann irgendwann an die spirituelle Ebene des Bewusstseins gelangt bin, und da erkannt hab dass es da eine Ebene der Wahrnehmung gibt, die grundlegend wirklich und stimmig ist.

Von daher werde ich mit philosophischen Betrachtungen nicht recht glücklich, weil ich erlebt hab wie diese dazu benutzt werden können um Menschen abzustemplen.
 
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Hallo Peter:)
Ha, das ist auch wieder eine eigene Qualität. Aber das kann ich nicht immer. Wahrscheinlich bin ich dafür auch überwiegend am falschen Ort - und finde es recht kräftezehrend, mich gegen die einschlägigen Gebote der Unzufriedenheit (zB mit den Quartalszahlen) anzustemmen - zumal ich selber vielleicht auch mal Grund hätte unzufrieden zu sein.

Es ist ein art 'grundstimmung'. Man ist wohlwollend gesinnt und empfindet das auch vom gegenüber. Ich weiss nicht, ob das mit einem äusseren ort zu tun hat, mag sein, dass das einen einfluss hat. Ich sehe es als eine art Diffusion, die stattfindet und meine grundstimmtung diffundiert nach 'draussen' und bewegt dadurch etwas.
Diese grundstimmung ist sehr oft unabhängig von meinem rundherum.

Der Flugzeugpilot ist nur ein beispiel dafür, dass es auch Spass machen kann, anspruchsvolle und schwierige Erwartungen zu erfüllen - und es geht da nichtmal darum, ob Passagiere mitfliegen, sondern darum, dass Dinge eine gewisse Verbindlichkeit haben, d.h. dass man eben nicht auf halber Strecke beschliesst, "och, das find ich grad mal zu schwierig, ich nehm jetzt lieber den Fallschirm und steig aus."

Ok, ich verstehe. Ja, da gebe ich dir recht und sehe es ebenso.
Erich Fromm beschreibt sehr gut eine situation dazu, die hier passt. Irgendwie sinngemäss schreibt er: Es geht darum, qualitativ in die tiefe zu lieben, jemanden wirklich zu erkunden, zu er-kennen, die flinte nicht beim ersten problem ins korn zu werfen, anstatt quantitativ zu lieben und immer wieder an derselben stelle zu scheitern und dabei zu meinen, bei der nächsten/beim nächsten partner wirds besser.

Viel einfacher: ich habs nie geschafft, den Eindruck zu erwecken, ich könne die lange Liste an Erwartungen erfüllen,

Mmh, wurde denn tatsächlich eine lange liste an erwartungen an dich gestellt und woran machst du das denn fest? Das bringt mich auf einen weiteren gedanken: Kann es nicht sein, dass es sich hier um deine interpretation handelt, die du ev. aus bestimmten (pers.) gründen heranziehst, ohne, dass dir das bewusst wäre?
Wie das bei mir ist, weiss ich gar nicht so genau. Die einzige, die hier wirklich (zum teil überzogene) erwartungen an mich stellt, bin im grunde ich selbst. Es ist aber besser geworden. Mit erwartungen anderer kann ich eigentlich gut umgehen: Vieles ist selbstverständlich und von mir gewollt, wenn nicht, wird die erwartung: 1. nicht wahrgenommen und 2. nicht anerkannt, bzw. abgelehnt. Ich kann mich aber nicht erinnern, deshalb probleme bekommen zu haben oder abgelehnt worden zu sein.

sodass es gar nie zu einer "gewöhnlichen Beziehung" (oder auch nur einer Romanze oder einer kuscheligen Nacht) kam, sondern mir wurde immer schon ganz von vorneherein verdeutlicht, dass ich den Ansprüchen nicht genüge.

Wir haben das schon einmal thematisiert, Peter. Ich hab es damals nicht verstanden und verstehe es heute ebenfalls nicht. Vielleicht würde ein bsp. helfen.

Daher hab ich ein gewisses Mißfallen bzw. eine nachhaltige Frustration entwickelt, weil alle diesbezüglichen Begegnungen negativ bzw. unerfreulich verliefen - und ich empfinde es auch als ziemlich anstrengend und aufreibend, unter diesen Bedingungen mit dem Leben weiterzumachen und den Glauben an einen positiven Sinn der Existenz weiterzupflegen. Und ich denke, kaum jemand wird Gefallen an etwas finden, bei dem er immer schon am Anfang scheitert.

Andere frage: Hängt der sinn unserer existenz denn zwangsläufig mit einer beziehung zusammen? Gut, vergiss die frage. Ich bin dafür wohl die falsche gesprächspartnerin, weil ich seit meiner jugend in einer festen beziehung bin.
Ich habe bsp. weise mein 'defizit' an einer ganz anderen stelle. Ist der pos. sinn der existenz, wie du es nennst, nicht immer an das gekoppelt, was wir (noch) nicht haben? Messen wir vielleicht gerade diesem 'fehlenden teil' - weil er scheinbar fehlt - die grösste bedeutung zu? Ist es genau dieser 'fehlende teil', der deshalb die macht über sinn oder unsinn unserer existenz übernimmt?

Das mag gewiss sein. Ich denke, das trifft auf mich nicht zu. Ich bin nicht enttäuscht, weil ich nie so weit gelangt bin, dass ich mir Illusionen gemacht die dann enttäuscht hätten werden könnten. Ich hab mich auch zunächst in allerlei Weise engagiert um herauszufinden, wie das "gewöhnliche" doch zu erreichen wäre (dabei aber nur den Rat bekommen, ich solle auf den Wunsch nach einer Beziehung verzichten und stattdessen sehen dass ich allein klarkomme).

Ich kenne dich nicht, kann es also nicht wirklich beurteilen. Generell verstehe ich diesen rat nicht und auch nicht, dass du ihm so viel gewicht beigemessen hast.

Und dann ist mir irgendwann zufällig und zu meinem großen Erstanunen diese Sache mit der Seelenverbindung passiert - und damit hat sich genau das bestätigt, was ich insgeheim im Innersten schon immer geglaubt hab: dass alle Menschen eine Seele haben, und dass die Seelen verwandt sind - oder weniger geschwollen formuliert: dass wir ursprünglich alle recht ähnliche grundlegende menschliche Bedürfnisse und Sehnsüchte haben.

:) Ja, klar.
Ich seh's ähnlich: Ich glaube, das wir alle an einer grossen seele anteil haben. Es gibt übereinstimmungen, resonanzen oder wie auch immer du es nennen willst, die es erlauben bei einem oder mehreren menschen einen direkter blick auf diesen 'wesenskern', diesen seelenanteil zu bekommen. Das ist dann möglich, wenn man selbst und der andere durchlässiger ist, d.h. nicht an persönlichem krims krams anhaftet, nichts nachträgt, nachsichtig ist und ev. eine ausgeglichene grundstimmung hat. Wenn du willst ist das seelenverwandtschaft. Sie ist m.e aber nicht an den oder die eine(n) gekoppelt, da die essenz nicht etwas persönliches ist, das jeder für sich allein besitzt, sondern etwas, was man beim andern eher entdeckt, wenn er nicht so sehr dran hängt.
Vergleichbar ev. mit der oben erwähnten schnittstelle der liebenden.

Und von daher stellt sich mir die Frage, warum denn Seelenverwandtschaften offenbar auch nicht funktionieren. Denn dass sie nicht funktionieren, das ist mir schon aufgefallen, und die Begründungen dafür sind m.o.w. bizarr - zB. man hat "Angst", oder "die Kundalini verträgt es nicht", oder man findet eine traditionelle Ehe der Ordnung halber wichtiger, oder dergleichen.

Ich weiss es nicht, Peter. Mir fällt das ein, was ich schon oben schrieb. Dass im alltag diese selenbeziehung eben gleich funktioniert, wie jede andere auch und den gleichen sensiblen störungen unterworfen ist. Dass man sich dann aber halt andere ausreden einfallen lässt, weil es eben eine 'besondere' art der beziehung ist. Dann ist das karma schuld oder im vorleben ist etwas unverzeihliches passiert oder eben die kundalini muss herhalten.

Es ist doch zuerst die Frage, was man will. Will man Sicherheit oder nicht-allein-sein oder Intensität oder Entwicklung? (Vorausgesetzt natürlcih, man weiss was man will)

Stellt man sich diese frage, wenn man sich verliebt, in den ersten momenten? Der witz ist, ich dachte an nichts von alldem und habe alles bekommen.

Ja, ich weiss dass das lesenswert sein soll. Wir mussten das im Ethik-Unterricht lesen, und ich kann mich nicht erinnern dass ich es irgendwie begeisternd fand.
Dir scheint dieser philosopische Stil eher zu liegen - mir war das zu trocken-intellektuell, und es fehlt mir dabei die inspirierte Ebene.

Ja, er scheint mir tatsächlich zu liegen, ich wusste das auch nicht.:D Ich kann das irgendwie zum leben erwecken und für mich umsetzen.

Ausserdem hab ich damals sehr unter den Freunden der Philosophie und Soziologie gelitten, denn für diese, für die Umweltschützer, die Mitfühlenden, die AKW-Bekämpfer, also die per definition "güten" Menschen, war ich aufgrund meiner ausgeprägten math.-naturwiss. Begabung, die damals als der Inbegriff von Materialismus und Umweltzerstörung angesehen wurde, war ich also das Vorzeigebeispiel des nicht liebenswerten Menschen.

Das fehlen dieser math.-naturwiss. begabung hat mich schwer stolpern lassen, ich wünschte, ich besässe nur einen funken davon;). Mir ist trotzdem schleierhaft, wie das an nicht-liebeswert-sein gekoppelt sein soll....

Ich hab meine ganze Jugend lang mit dem Fluch dieser falschen Begabung gehadert und bin fast daran verzweifelt -

Schade, ich hätte mir immer etwas davon gewünscht.

bis ich dann irgendwann an die spirituelle Ebene des Bewusstseins gelangt bin, und da erkannt hab dass es da eine Ebene der Wahrnehmung gibt, die grundlegend wirklich und stimmig ist.
:)

Von daher werde ich mit philosophischen Betrachtungen nicht recht glücklich, weil ich erlebt hab wie diese dazu benutzt werden können um Menschen abzustemplen.

Ok. Ich hoffe, ich erwecke diesen eindruck nicht bei dir.:)
Ich feile im grunde an mir selber rum, dafür ist die philosophie ganz dienlich. Bei mir mischt immer noch ein spiritueller aspekt mit, was dem ganzen irgendwie eine richtung gibt.

Gute nacht:blume:
 
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