LEGENDA schrieb:
Wo sind denn die ganzen Sternenkinder, die angeblich kommen sollen um die Erde zu retten. Es wird langsam Zeit, dass sie sich bewegen, dass wir uns bewegen. Stille leben kann man immernoch im Nichts. Aber hier bleiben unsere Kinder. Und sie werden mit dem Schrott leben müssen, den wir hinterlassen und uns selber im Nichts auflösen.
Und das soll Liebe sein? Und so wird man rein im herzen? Echt da kann ich nur meinen Kopf schütteln.
Entschuldigt mir meinen Monolog, musste mal raus.
Brauchst dich nicht entschuldigen. Ich habe genau dieselben Abwehrbewegungen gemacht wie du, als ich das erste Mal mit diesen Gedankengängen konfrontiert war. Es liegt da allerdings lediglich ein Mißverständnis in den Begriffen vor.
Du sagst es da genau. Ganz genau. Daß WIR uns bewegen - wir sind unter anderem auch genau die Sternenkinder, die uns selbst retten können. Wir haben alles dabei - wie du sagst, ausgestattet mit allem Wunderbaren, was wir brauchen. Wir müssen uns nur bewegen - das heißt all unsere Fähigkeiten auch leben.
Und das haargenau ist damit gemeint, wenn dir unser guter Professor Niemand zu erklären versucht, ins "Nichts" zu gehen, das zugleich alles ist. Es ist ein Paradoxon. Laß dich nicht von dem Wort "Nichts" erschrecken. Wir haben in einem anderen Thread (Alzi läßt grüßen, ich weiß jetzt nicht in welchem) darüber gesprochen, daß man im Leben Augenblicke erreicht, wo der Streß so groß ist und dir alles über den Kopf wächst, daß du - ohne noch Zeit zu haben zum Nachdenken - einfach aus der Mitte deines Seins heraus unmittelbar das Richtige tust. Du lebst im Augenblick, ohne vorn und hinten und früher und später - diese Begriffe verlieren kurzfristig ihren Sinn...
Und wenn du jetzt mit mir denkst, dann siehst du, was ein Augenblick ist. Ein Punkt im Zeitgeschehen. Was ist ein Punkt? Ein Ort mit der räumlichen und zeitlichen Ausdehnung 0. Das geliebte "Nichts". Heißt das nun, daß es den Augenblick nicht gibt? -?- Na eben. Es gibt ihn.
Ins Nichts gehen heißt
nicht, nicht mehr sein. Es gibt ein schöneres Wort dafür, vielleicht sagt dir das besser, was wir meinen. Unmittelbarkeit. Wenn du unmittelbar lebst, aus der Mitte heraus - dann erlebst du die Ganzheit...
...und aus dieser Ganzheit heraus läßt sich dann eben viel mehr bewirken - zum Beispiel für unsere Kinder. Sich auflösen bedeutet ja eben nicht verschwinden, sondern unmittelbar werden. Es bedeutet ja nicht, gleichgültig werden, sondern unerschütterlich. Es heißt ja nicht flüchten, sondern bewußt werden.
Vaschdehstmi?
