Wieviele Gesichter hat Gott?

saviana

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9. Juni 2008
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Für mich ist Gott keine Institution.In meinen Augen ist es reine Liebe,die in jedem von uns wohnt.Das Bild von Gott,in seiner DREIFALTIGKEIT und auch seinen Engeln scheint mir nur Illusion.
Wie denkt ihr darüber?
 
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Eigentlich schade, wenn Du denkst, GOTT wäre mit seinem Wort, den Engeln und seiner Schöpfung nur eine Illusion.

Liegts vielleicht daran, dass Du ihn noch nicht gesucht hast?

? ? ?

Folglich müsste doch das "Höllische" (Dein Schlußwort) auch nur eine Illusion sein?
 
Hallo Doktore,
ja mit dem Suchen ist das so eine Sache.
Lange habe ich an Gott geglaubt,doch der Zweifel wurde immer grösser.
Ich habe auch versucht diesen Glauben weiter zu führen,aber alles was mir gepredigt wurde war einfach nicht schlüssig genug.

Diese Hierachie Gott ,seine Engel und Teufel,warum bitte hat Gott so etwas erschaffen?
Sind wir für ihn nur ein Spielzeug,eine Art Kasperletheater?

Wenn Gott das alles so gewollt hat,kann er nicht aus reiner Liebe gehandelt haben...
Glaubst du an Gott???...und warum???

Liebe Grüsse Saviana
 
Nun, ohne den Anspruch auf Allwissenheit zu erheben, erzähle ich Euch mein Verstehen vom Göttlichen.

Gott ist das „Eine ohne ein Zweites“, die Totalität.
Gottes Natur ist das Geben, das Verströmen und die Expansion.

Da Gott aber das gebende Prinzip ist muss Gott noch einen Empfänger erschaffen.
So wurde das Eine zum Vielen. Dennoch ist das Viele immer noch Eins in Gott.
Wie kann das Licht erfahren, was Licht ist? Das Licht braucht einen Vergleich, die Dunkelheit.
Die Schöpfung ist eine Vergrobstofflichung des Feinstofflichsten. Jeder von uns, ob „leblose“ Materie, Pflanze, Tier, Mensch oder Intelligenzen auf anderen Planeten ist ein Teil Gottes.
In einer Analogie sehe ich Gott als Ozean, jeden von uns als eine Welle. Die Welle ist eins mit dem Ozean. Dennoch hat auch die Welle eine Existenz.
Schwäche entsteht dann, wenn wir unsere tiefere Wirklichkeit vergessen. Wenn wir vergessen, dass wir in Gott sind (Grundgedanke der Advaita-Philosophie) und „aus Gott bestehen“. Und genau hier kommt die Dunkelheit ins Spiel. Wir erleben uns als Unvollständig, wir glauben an den Mangel. Wir vergessen, dass Gott uns ständig versorgt, wenn wir Ihr/Ihm erlauben, dass Sie/Er durch uns handelt und spricht. Nun leben wir in der Illusion, dass die Welle eine eigene Existenz unabhängig von dem Ozean hätte und vergessen nach und nach, dass es den Ozean gibt.
In dem Moment wo wir uns selbst ganz Gott übergeben, haben wir uns keineswegs selbst verloren.
Übergeben heißt nicht eine Marionette werden, nein: Wir übergeben uns unserem wahren Selbst.
Wir sind wieder wir selbst geworden. Die Welle verebbt und ihr Wasser ist eins mit dem gewaltigen Ozean!
Und dann geschehen Wunder: Wir müssen gar nicht mehr darüber nachdenken, was wir sagen wollen, Gott spricht durch uns. Handlungen müssen nicht mehr geplant werden, denn Gott handelt durch uns. Wir werden zu einem vollkommenen Werkzeug Gottes und Gott handelt und spricht durch uns! Wir haben uns nicht verloren, nein: Wir sind wir selbst geworden! Die Illusion der Individualität ist besiegt, wir finden uns wieder als die Totalität!
Dennoch kann es sein, dass wir weiterhin verkörpert sind.
Wir leben als eine Verkörperung des Göttlichen und erkennen unser Sein als ein Grenzenloses Wesen, dass beliebig viele (scheinbare) Individualitäten in sich einschließt.
Unsere Träume sind angefüllt mit Liebe, denn Gott spricht zu uns.
Aber auch diese Zwiesprache wird enden, denn sie Beruht immer noch auf der Illusion der Trennung!
Am Ende ist da nicht mehr eine Beziehung: Mensch-Gott oder Mensch-Mensch, sondern alles ist wieder Eins: das „Eine ohne ein Zweites“, die Totalität.

Berechtigterweise drängt sich nun die folgende Frage auf:

Wieso haben wir Gott überhaupt verlassen?

1. Weil Gott sich selbst erfahren will.
2. Weil wir uns selbst erfahren wollen.

Zwischen 1. und 2. gibt es nur einen Unterschied:
Die Illusion der Trennung von Gott.
Denn erfahren wir uns selbst, als das was wir wirklich sind, so ist die Illusion überwunden und da ist nur noch das „Eine ohne ein Zweites“: Gott!

Für mich bedeutet dies: Gott ist kein Wesen, welches von meinem Wesen getrennt ist.
Ich erfahre diese Trennung, da ich in der Illusion lebe.
Aus göttlicher Sicht ist diese Trennung nicht vorhanden.
Sie/Er sieht uns Alle als Eins an: sich selbst.
 
Gott wollte daß die Kirche eine einzige mächtige Institution wurde, sonnst wäre es nicht so.

Aber er wollte auch daß es einige stört daß es so ist, sonnst wäre dem nicht so.
 
Guten morgen Kokosnuss,

eine wunderschöne Darstellung von Gott.
Der Ozean und seine Wellen ist ein gutes Beispiel einem "Heiden" wie mir Gott wieder näher zu bringen...

Mit dem Sanskrit,kann ich auch etwas anfangen.Dort sind mehr Entfaltungsmöglichkeiten,die besser in mein Weltbild passen.

Nur hat dieser Gott wenig mit dem Gott gemein,den wir gelehrt bekamen.

Bei unserem Gott ist viel von Strafe zu spüren...Fegefeuer,Teufel,....und auch die Engel passen so gar nicht in mein Weltbild,in deines wahrscheinlich auch nicht.
Die Seele ansich ist ein Teil eines Grossen und Ganzen,warum sie all diese Erfahrungen machen möchte,sei dahin gestellt.
Und das was Seelen ausstrahlen,ist reine Liebe,die ich täglich zu spüren bekomme....

Nur eben dieser Darstellung von Gott,gerade auch seinen Engeln kann ich nicht folgen...

Danke dir für deine ausführliche Darstellung deines Glaubens.

Liebe Grüsse
Saviana
 
Hi Azdak,

du scheinst den Kern meiner Frage nicht verstanden zu haben...

Liebe Grüsse
Saviana
 
Hallo Saviana,

ich bin mir nicht sicher was du meinst mit Gesichter.
Ich nehme mal an du meinst den Charakter?

Zwei Charaktereigenschaften will ich herausheben:
Gerechtigkeit und Liebe, obwohl die anderen nicht weniger sind.

Psalm 11,7 Denn gerecht ist der HERR. Gerechte Taten liebt er.
1.Johannes 4,16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe...

LG
Freude
 
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Hallo Freude,

nein,den Charakter meine ich nicht...Ich meine die Akzeptanz der verschiedenen Religionen.
Daraus resutierend,das die meisten Religionen danach streben,das "GÖTTLICHE" im Menschen zu finden...

-> nämlich allumfassende Liebe...
dieses Urvertrauen,das uns schon in die Wiege gelegt wurde.

Wenn wir unser Herz öffnen und in uns hinein hören,spüren wir wie kraftvoll und einzigartig diese Liebe ist.

Um ihr näher zu kommen bedarf es keiner Drohung->wie Teufel,Fegefeuer oder Ähnlichem..denn das wiederum bedeutet Zwang...

Zwang,der so gar nichts mit irgendeiner "Göttlichen Liebe" zu tun haben kann...

Wir müssen diese urvertraute Liebe,die in jedem von uns wohnt, nur erkennen und danach leben...also ERLEBEN...

Dazu ist das Herunterrasseln irgendwelcher Psalme wenig hilfreich...

Um auf die Gerechtigkeit,von der du schreibst zurückzukommen...es gibt zu viel Leid,das "GOTTGEMACHT" ist...
und auch bei näherer Betrachtung so gar nichts mit Liebe zu tun hat....
Alles Liebe Saviana
 
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