Ein (moderner)Mensch
(nach Eugen Roth)
Ein Mensch, als solcher sehr modern,
hält sich von Hergebrachtem fern,
da dieses, wie er es vermeint,
als viel zu unmodern erscheint.
Für ihn, der nach der Werbung lebt,
wird altes Leben nicht erstrebt,
denn nur was neu, und damit hipp,
geht ihm beim Einkauf letztlich mit.
Die Paste, die den Zahn poliert,
damit sein Strahlen stets verführt,
Tabletten, die nur glücklich machen,
und wo beim Sex die Betten krachen.
Dazu ein Sack mit Vitaminen,
die zwar nur dem Erzeuger dienen,
und Fruchtgetränke, noch und nöcher,
zur Stärkung seiner Muskellöcher.
So ausgestattet, nimmt er an,
wird er damit zum Mustermann,
wie der, den auch die Werbung zeigt,
und sich die Weiblichkeit verneigt.
Allein, was auch das Menschlein nimmt,
davon ihm nichts Erfüllung bringt,
und bitter er dies auch beklagt,
dass, was er schluckt, bei ihm versagt.
Und die Moral, last but not least,
auch was modern ist oft nur Mist,
der, selbst ins Ofenrohr gezielt,
das Konto des Erzeugers füllt.
H. G. W.
(nach Eugen Roth)
Ein Mensch, als solcher sehr modern,
hält sich von Hergebrachtem fern,
da dieses, wie er es vermeint,
als viel zu unmodern erscheint.
Für ihn, der nach der Werbung lebt,
wird altes Leben nicht erstrebt,
denn nur was neu, und damit hipp,
geht ihm beim Einkauf letztlich mit.
Die Paste, die den Zahn poliert,
damit sein Strahlen stets verführt,
Tabletten, die nur glücklich machen,
und wo beim Sex die Betten krachen.
Dazu ein Sack mit Vitaminen,
die zwar nur dem Erzeuger dienen,
und Fruchtgetränke, noch und nöcher,
zur Stärkung seiner Muskellöcher.
So ausgestattet, nimmt er an,
wird er damit zum Mustermann,
wie der, den auch die Werbung zeigt,
und sich die Weiblichkeit verneigt.
Allein, was auch das Menschlein nimmt,
davon ihm nichts Erfüllung bringt,
und bitter er dies auch beklagt,
dass, was er schluckt, bei ihm versagt.
Und die Moral, last but not least,
auch was modern ist oft nur Mist,
der, selbst ins Ofenrohr gezielt,
das Konto des Erzeugers füllt.
H. G. W.