Wege der Poesie

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Die letzte Nacht

Die Nacht
ist Kupplerin des Todes,
doch Mantel auch
für jenen Schmerz,
der immer
in den dunklen Stunden,
den Leib zerreißt,
oft tief ins Herz.

Der bohrend
in der Leibeshülle,
ja glühend
durch die Sinne zieht,
sodass,
der stärkste Lebenswille,
in Panik
aus dem Körper flieht.

In Panik,
da in seinen Spielen
das Leben
endlos sich schon zieht
und nur mehr
Schmerzen noch zu fühlen,
weshalb
auch letzte Kraft entflieht.

Und selbst
das Glück nicht retten kann,
wenn alle Hoffnung
längst verbraucht.
Komm näher,
eile schwarzer Schwan,
bald
ist die Seele ausgehaucht.

H.G.W.
 
Hallo Adamas,

ich spare mir ab jetzt die vielen Blumen, die ich Dir ja zu jedem Deiner Gedichte herüberreichen würde... Ich habe eine Frage zu Deinem letzten Gedicht, 3. Vers:

In Panik,
da in seinen Spielen
das Leben
endlos sich schon zieht
und nur mehr
Schmerzen noch zu fühlen,
weshalb
auch letzte Kraft entflieht.

Meine Frage ist: "in seinen Spielen"? Auf wen bezieht sich das "sein", auf den Schmerz?
... ich frage, weil ich ihn so noch nicht betrachtet habe, den Schmerz, der mich seit Jahren plagt. Ich könnte es als ein Spiel meines Körpers betrachten rund um meine Lebenspanik. Das ist das Verständnis, das ich aus der Strophe erlange - aber ich würde gerne wissen, ob das der gemeinte Hintergrund sein könnte.
...denn innerlich stimmt's durchaus schon, könnte man sagen, ja. Mich würde interessieren, ob dieses Verständnis der Schmerzproblematik eventuell eine geeignete Methode ist, dauerhaft mit Schmerzen besser leben zu können. Es als Spiel zu betrachten eben - und vielleicht heraus zu finden, ob und wie man dabei mitspielen kann.

lg
 
Hallo Trixi Maus,

um ohne Umschweife auf deine Frage einzugehen:
So ganz unrecht hast du nicht, obwohl die Textstelle *in seinen Spielen*
grundsätzlich auf das Leben gemünzt ist. Also die Spiele des Lebens anspricht, welche aber in Folge auch zulassen, dass der Mensch durch Schmerzen geplagt wird und man sich in diesen Schmerzen dann auch
ein Ende dieses Lebens wünschen würde. Es besteht also schon ein Zusammenhang. Da ist Leben, da sind Schmerzen, wo findet man die Erlösung.
Wobei ich grundsätzlich der Meinung bin, dass man Schmerzen die man nicht abwenden kann, einfach akzeptieren sollte. Schmerzen, denen man von Haus aus weniger feindlich gegenübersteht, sind, so wie ich das sehe, leichter zu verkraften.

lg Adamas
 
aaah, "in seinen Spielen das Leben".... ja jetzt wird mir das klar. Grammatikalisch. Gott, was ist man manchmal blind.

Nun, spielerisch mit den Schmerzen des Lebens umgehen - ich werde das trotzdem mal so mitnehmen und schauen, ob ich so vielleicht ein anderes Bild von meinen Schmerzvorgängen erarbeiten kann. merci also dennoch!

lg und einen schönen Sonnentag!
 
@Trixi Maus

Na ja, ob man mit seinen Schmerzen spielerisch umgehen kann,
das würde ich eher bezweifeln.
Meiner Meinung nach, kann man sie entweder akzeptieren, oder
grundwegs ablehnen.
Denke aber, dass man mit der ersten Möglichkeit dann doch etwas
besser dran ist.

lg Adamas
 
Der Leidensplan

Geboren, nur um Schmerz zu leben.
Fast wie mit Selbstverständlichkeit.
Bei allem, das dir mitgegeben,
ist nichts dabei was dich erfreut.

Drängt sich nichts auf. Kein bisschen Licht.
Geht alles, scheinbar wie nach Plan.
Ist niemals Land für dich in Sicht,
in deiner Leiden Ozean.

Und scheint es, auch wenn man nicht will,
nur diesen einen Plan zu geben.
Zwar zeigt er jedes Mal ein Ziel,
doch führt er letztlich dich daneben.

H.G.W.
 
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