Der Herbert von nebenan darf nur Geld verleihen, das ihm jemand gegeben hat (egal ob Bargeld oder Giralgeld). Genau das - nicht mehr und nicht weniger - darf die Bank auch.
Der Herbert hat in dem Fall die Ware bar auf der Hand, während der Bänker auf dem Computer fantasierte 1´sen und 0´ler mit einem E-Zeichen dahinter verleiht.
Was der darf, muss der Herbert, ich und du auch dürfen. Das verstehe ich unter dem Gleichheitsgesetz. Sonst wird der übervorteilt und wir schauen dumm aus der Wäsche. Der Bänker bekommt Zinsen und Zinseszinsen für ein Geld, das es nicht gibt, das er erfindet und das er mit dem Namen einer Währung eines gesamten Volkes verleiht. Wenn ich mir einen Fantasiebetrag ausdenken und ein Euro-Zeichen dahinter setzend diese verleihen würde, würde die Regierung auch das akzeptieren?
Er schadet mit seinen Unsummen an Giralgeld der Wirtschaft, weil er die Inflation damit antreibt.
Du sagst doch, du verstehst was von der Wirtschaft. Was bedeutet es für sie, wenn die Geldsumme ständig steigt? Eben Inflation.
Und Giralgeld akzeptiert die REgierung als Geld und damit steigt die Inflation bei steigendem Giralgeldvolumen.
Und: Giralgeldschöpfung ruiniert weder die Wirtschaft noch ganze Staaten - schlechte Haushaltsführung und politische Untersicherheit ruiniert Wirtschaft und Staaten. Die FED hat eine Mindestreserve von 10% gesetzt (und damit 10 mal soviel wie die EZB) - trotzdem gehen da Jahr für Jahr hunderte Banken baden (2011 waren's glaub ich 92 Banken, die in Amerika pleite gegangen sind). Fractional Reserve Banking (die ja als "Nebeneffekt" Giralgeldschöpfung hat) bringt unterm Strich mehr Vorteile als Nachteile - die Probleme liegen wo anders.
Die Probleme liegen dort und woanders.
Die Bänker verleihen Giralgeld mit dem Einverständnis einer Regierung, die schlechte Haushaltsführung betreibt und vom Volk die Leistung abverlangt, mit der sie das Giralgeld in der Wirtschaft aufwertet. Hinter Geld sollte Leistung stehen, damit es entsprechend an Wert gewinnt. Hinter Giralgeld steht aber keine Leistung, daher muss das Volk dazu gedrängt werden, diese Leistung für erfundenes Geld zu erbringen, damit es überhaupt an WErt gewinnt.
Dabei gilt folgende Regel:
Je niedriger die Entlohnung für Arbeit, um so mehr Wert kommt dem erfundenen Giralgeld zu. D.h., je weniger der Herbert an Stundenlohn bekommt, um so wertvoller wird das Giralgeld der Bank, für das der Bänker selbst nicht gearbeitet, sondern den Betrag einfach wo eingetragen hat. Der Herbert übernimmt damit die Arbeitsleistung des Bänkers für die gleiche Bezahlung mit, um die Geldwertstabilität zu sichern. Damit darf Herbert für beide arbeiten, aber die Zinsen gehören dem Bänker.
Das steht hinter dem Zinseszins.
Und je mehr Giralgeld in Umlauf kommt, um so mehr müssen die Herberts sich dafür krumm machen, damit das gigantische Volumen an erfundenem Geld nicht von heute auf morgen die Märkte inflationiert. Die Herberts werden so zum Arbeiten gepeitscht, während die Schein-Geldvermehrer abkassieren.
Je weniger für das Geld arbeiten gehen, um so schneller stürzt das System des erfundenen Geldes ab. Schau rüber nach Spanien. Die haben eine Arbeitslosenquote von 25 %. Darum gehts den Bach runter. Den Scheingeldern steht zu wenig Arbeitsleistung gegenüber, um sie zu kompensieren. Die Bänker können so nicht auf der faulen Haut liegen, die spanischen Herberts alle für sich arbeiten lassen, um ihr Scheingeld an Wert stabil zu halten.
Erst die Arbeit macht doch eine Währung wertvoll, daher gab ich die autarken Bauern als Beispiel an. Wenn der Bänker mit seinem Scheingeld dort auftauchen würde, wäre sein Geld nichts wert, aber die Arbeit des Bauern schon.
Für sein verkauftes Brot muss ein Bäcker hart arbeiten. Wenn der Geld dafür bekommt, steht Arbeitsleistung und damit ein Wert dahinter.
Wenn der Bänker sein Geld wo einträgt, steht nichts dahinter und er muss erst ein paar Leute finden, die das Geld mit harter Arbeit aufwerten.
BEstes Beispiel: STelle dir vor, keiner würde mehr arbeiten gehen. DAnn gäbe es Geld in Hülle und Fülle, aber so ganz ohne wert. Was willst du dann noch damit kaufen? Erst die Arbeit macht das Geld wertvoll und für erfundenes Geld der Einen müssen andere SEHR hart arbeiten und zwar für sich und für die Erfinder des Geldes, damit das Ding überhaupt an Wert gewinnt.