Hallo Jesus!
Jetzt ist doch tatsächlich genau das passiert, was ich und Du verhindern wollten.. wir haben uns in Details verrannt. Hier hast Du einen Rechenfehler entdeckt, dort ein Wörtchen das falsch interpretiert werden kann, und weist auch gerne darauf hin mit der Bemerkung, ich solle Beweise ranschaffen. Das macht Arbeit und ich hab auch keine Lust mehr darauf, zumal ich mich dabei immer öfter verzettele, wie man am Rechenfehler sieht. Ich kann auch keinen Sinn darin entdecken.
Darum komme ich wieder auf den
Kern zurück, diesmal mit so
einfachen und kurzen Worten, wie möglich:
Erst einmal geht es um die Gesamtwirtschaft, um die Gesamt"schuld" (ja, wer ist schuldig?) und die Kapitalmärkte, wie etwa die Aktienbörse, wo man mit Aktien handelt, oder der Rentenmarkt, wo man mit "Schuld"scheinen handelt. Und natürlich geht es um die gesamte Menge Geldes daß sich in eben jenen Kapitalmärkten oder längerfristigen Anlagen, wie etwa Festgeldkonten, befindet, ich nenne es "totes Geld", sowie um die gesamte Menge Geldes, ich nenne es "lebendiges Geld", das im Wirtschaftskreislauf kursiert.
Anmerkung für Jesus:
Wenn Du eine Aktie verkaufst, kriegst Du wieder flüssiges, oder "lebendiges" Geld, das ist schon klar. Es geht hier aber nicht um eine Betrachtung des Einzelfalls, sondern um die Entwicklung der Gesamten Menge "toten" und "lebendigen" Geldes, was nicht dasselbe ist.
"Lebendiges" Geld kursiert also in der realen Wirtschaft und wird dafür benutzt, um etwas zu kaufen, also um Angebot und Nachfrage nach realen Gütern oder Dienstleistungen einander zuzuführen, während "totes" Geld lediglich dafür benutzt wird, um zu spekulieren, Dividenden einzufahren und Zinsgewinne zu machen.
In der realen Wirtschaft kursiert nun eine bestimmte Menge an "lebendigem" Geld. Also Geld, wovon die Sozialsysteme finanziert werden, die Mieten bezahlt, Dienstleistungen in Anspruch genommen, Geschäfte getätigt werden und so weiter und so fort. Wenn diese Geldmenge abnimmt, etwa indem Unternehmen, Staat oder Privathaushalte Schuldzinsen bezahlen, und ein Teil davon zu "totem" Geld wird, dann fehlt dieses Geld irgendwo. Die Folge davon ist, daß Unternehmen, Staat und Privathaushalte entweder Kosten sparen müssen, weil nichtmehr genug Geld da ist um die laufenden Kosten zu decken, oder neue Kredite aufnehmen müssen, um weiterhin den Bedarf decken und die damit verbundenen Transaktionen tätigen zu können.
Also entweder steigt das gesamte Kreditvolumen, und somit auch die Zinsbelastung, oder alle müssen sparsamer sein. Wenn alle sparsamer sind, ist weniger "lebendiges Geld" im realen Wirtschaftskreislauf, die Nachfrage sinkt, die Preise ebenfalls (Deflation) und Unternehmen gehen pleite. Wenn das Kreditvolumen hingegen steigt, etwa weil niemand mehr weiß, wo er noch sparen kann, bleibt zwar in etwa gleichviel "lebendiges Geld" im realen Wirtschaftskreislauf, aber es steigt auch die Zinsbelastung.
Es gibt zwei große Pumpen, über die dem realen Wirtschaftskreislauf beständig "lebendiges" Geld entzogen wird:
Das sind die
Kreditzinsen und die
Dividenden. Dividenden sind Gewinnausschüttungen von Aktiengesellschaften an ihre Aktionäre.
Wer mehr über die Grundlagen zu Geld, Inflation, Deflation und Geldschöpfung erfahren möchte, der wird
hier fündig.
Wie es weitergeht, das kann ich nicht sagen. Ich kann nur eine Prognose wagen, und zwar die, daß das System aller Wahrscheinlichkeit nach von ganz alleine zusammenbricht, wenn es so weitergeht wie bisher. Spätestens dann, wenn das letzte Unternehmen pleite gegangen ist.
Grüße