Energeia
Sehr aktives Mitglied
Liebe Sayalla,
ich hatte dir in meiner Antwort auf Mazil parallel mitgeantwortet:
"gefährlich" ist eine Bewertung, die ich selbst nicht so erfahre. Ich erfahre Chiffren als Bereicherung, da sie für Erfahrung über den Wortsinn hinaus öffnen.
Liebe Grüße,
E.
Das ist gefährlich, weil es halt nicht da steht. Es kann so... es kann auch ganz anders. Aber das ist mit Worten nicht anders.
Tatsache ist, mir reichen Worte niemals aus.![]()
ich hatte dir in meiner Antwort auf Mazil parallel mitgeantwortet:
Der frühe Wittgenstein, auf den du dich beziehst, hatte geschieben: 6.522 "Es gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische." Da der frühe Wittgenstein die Philosophie als abbildende Idealsprache anlegte, folgert er daraus: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen."
Etwa zur gleichen Zeit hatte Jaspers eine Philosophie der Transzendenz verfasst: er versteht Sprache nicht nur sprachanalytisch, sondern auch als "Chiffren". Der "Sinn" mystischer Sätze besteht demnach nicht darin, logisch, fehlerfrei, argumentierend einen Wort-Sinn zu konstruieren, sondern darin, auf qualitative Erfahrung zu verweisen, die sich jeglicher Sinn-Reduktion entzieht.
Es macht dann kommunikativ keinen Sinn, dem Gesprächspartner logische Zirkel und "Fehler" anzukreiden, vielmehr kann man sich einfach fragen, ob die Worte auf eine Erfahrung verweisen.
Hierfür ist kein Wittgenstein, keine Kabbala und kein Jaspers nötig.
"gefährlich" ist eine Bewertung, die ich selbst nicht so erfahre. Ich erfahre Chiffren als Bereicherung, da sie für Erfahrung über den Wortsinn hinaus öffnen.
Liebe Grüße,
E.