Lieber Energeia,
gut, dass du folgendes nochmals so klar formulierst, weil es den Focus genau auf was ich in diesem Kontext mit: Die Rechnung ohne den Wirt machen .... nur angedeutet hatte, legt.
wenn wir als gleichmütiger Beobachter beispielsweise "Einsamkeit" im Bauch (als Beobachtetes) wahrnehmen, dann können wir als Beobachter unser Herz - Herz-Chakra - für diesen Bereich öffnen. Während der Gleichmut zur Selbsterkenntnis führt, so führt diese Herzensöffnung zur "Heilung"/Auflösung.
Mir ist diese Differenz wichtig, denn meiner Erfahrung zufolge - und auch, wenn ich andere Menschen beobachte - dann führt die reine gleichmütige Beobachtung oft dazu, dass ein Mensch zwar Selbsterkenntnis entwickelt, seine Muster sehr gut kennt, aber oft dennoch nicht aus den Mustern aussteigen kann, wenn sie tiefergehend aktiviert werden. Die Arbeit mit dem Herz-Chakra ist sicherlich nicht die einzige Praxis, welche die Auflösung der Muster bewirken kann, aber sie ist eine mögliche.
wenn wir als gleichmütiger Beobachter beispielsweise "Einsamkeit" im Bauch (als Beobachtetes) wahrnehmen, dann können wir als Beobachter unser Herz - Herz-Chakra - für diesen Bereich öffnen.
Der gleichmütige Beobachter ist nur in der Absichtslosigkeit und Unverstricktheit gleichmütig. Er könnte sicherlich sein Herzchakra wahrnehmen, bzw. dessen Aktivitäten, aber er mischt sich da nicht öffnen wollend ein, nicht da und auch sonst nirgendwo.
Während der Gleichmut zur Selbsterkenntnis führt, so führt diese Herzensöffnung zur "Heilung"/Auflösung.
Der Gleichmut
ist ja schon gerade in der Hingabe, welche dem Gleichmut folgt Liebe in Aktion. Dabei passieren die verschiedensten Prozesse, die dann eben "Heilung"/Auflösung bewirken, aber eben NACH BEDARF und diesen lernt der Beobachter gerade, augenblicklich kennen, diesen Bedarf, den er in seinem Gleichmut noch gar nicht kennt, während die verstrickte Instanz den Defizit auch gerade augenblicklich produziert und liefert. Das ist der Akt der Selbsterkenntnis.
Mir ist diese Differenz wichtig, denn meiner Erfahrung zufolge - und auch, wenn ich andere Menschen beobachte - dann führt die reine gleichmütige Beobachtung oft dazu, dass ein Mensch zwar Selbsterkenntnis entwickelt, seine Muster sehr gut kennt, aber oft dennoch nicht aus den Mustern aussteigen kann, wenn sie tiefergehend aktiviert werden.
Wenn nun der "Beobachter" von vorneherein mit der Absicht beobachtet, etwas aufzulösen, besser zu machen oder zu heilen, dann wohnt diesem Beobachter eine Abwehrhaltung inne, die den Gleichmut als Fake offenbart so dass dieser gar nicht erst zur Wirkung gelangen kann. Es ist eine etwas difuse Angelegenheit, weil diese (unbewusste) Abwehrhaltung, sei sie hier benannt mit zb. Harmoniesucht, Sentimentalität und Verweichlichung, ja die Ursache selbst für die verschiedensten Disharmonien im eigenen Erleben ist bzw. sein kann. Es wäre also so, als wollte man den Teufel mit dem Belzebub austreiben.
Was hier aktiv ist ist nicht der vermeintlich neutrale Beobachter sondern das "alte" Programm, was in diesem Fall zb. konkret dadurch gekennzeichnet ist, dass der Dienst am LebensKonzept wichtiger ist als der Dienst an Wahrheit. Und dieses Lebenskonzept ist nichts weiter als neurotische Überlebensstrategie.
Der Beobachter, der ein Soll im Gepäck hat und die vermeintliche Heilung gemäss Lebenskonzept heraufbeschwören möchte ist nichts weiter als die bereits Verstrickte Instanz, die nun wirklich alles ausgeschöpft hat um nu ja nicht zur Selbsterkenntnis zugelangen, dabei hätte gerade der zb. sentimental verweichlichte Harmoiesüchtige diese mehr als verdient, denn sein Credo ist ja an und für sich koscher und wohlmeinend.
Aber Liebe hat eben keinen Vertrag mit dem, was wir persönlich für koscher und wohlmeinend halten, solange sie nicht in ihrer Fülle in uns wirken darf, wir uns also nicht selbst lieben, auch zb. Streit, Krieg und Kampf nicht nur als drüberstehender Souverän zulassen , sondern vielmehr leben, geniessen und lieben könn(t)en.
Wenn nun ein Mensch immer wieder dieses Muster erfährt, das er, der anständigste und liebste Mensch der Welt, ständig Menschen begegnet, die ihn in welcher Weise auch immer wieder abziehen, so erfährt er im Grunde nichts als seinen in sich selbst verbotenen Schatten. Konzeptheischerisch meint er aber nun, dieser Schatten sei ein Spiegel, er müsse folglich noch netter, noch anständiger, noch lieber werden und als das alles nichts nützt, wird das Konzept kurzer Hand zur Religion, in der er sich nu mehr geprüft sieht und das Drama nimmt wirklich kein Ende.
Gerade der, der sich ständig prüft und in "Selbsterkenntnis" übt, zig. Chakraübungen macht, für seinen Chatten noch mehr betet und ihm noch mehr Liebe "schickt"; gerade der muss dann erfahren:
dass ein Mensch zwar Selbsterkenntnis entwickelt, seine Muster sehr gut kennt, aber oft dennoch nicht aus den Mustern aussteigen kann, wenn sie tiefergehend aktiviert werden.
Dabei hat diese Erfahrung, aus den Mustern nicht aussteigen zu können nur den Grund, dass vorher schon die Absicht stand, aus den Mustern auszusteigen. Und, das eigentlich gefährliche, die Muster sind hier keine unbekannten Grössen die es noch gilt kennenzulerne mit all den dahinter wirksamen Prinzipien, sondern mehr oder weniger klar erkannte Bekannte.
Während der Schatten von vorhin zb. nur eine LiebesBotschaft hat: Hey, mache dich mal ganz locker. Liebe ist bei dir zum LuL mutiert, Harmonie ist dir nicht innewohnende Natur, sondern Sucht, was du für wahr und vollbracht an dir hälst ist Maske....Ich bins, die Liebe, die gerade zu dir spricht... komm schon, lebe dich, dann lebst du mich. Bis jetzt lebst du nur, für was du mich hälst, aber weder dich noch mich.
Der gleichmütige Selbstbeobachter, der ja oft in Folge totaler Verzweiflung in der wirklich "alles" weggeschmissen wurde weil nichts mehr ging und nur noch eine tiefe Sehnsucht für Wahrheit und Klarheit übrig blieb , aktiviert wird, dieser Selbstbeobachter könnte plötzlich die Erfahrung machen, dass nun alles "Sinn" macht, dass seine zb. unterdrückte Aggression kein Ausdruck für Harmonie ist, sondern tatsächlich im Konzept erstarrte Harmonie, die nicht mehr fliesst. Dass sie, da sie nicht fliesst in Menschengestalt auch nicht zurückfliessen kann und daher der Schatten liebliche Notwendigkeit war, dass Aggressionshemmung letztlich Autoaggressiv ist (ich liebe mich nicht selbst) und da aber verdrängt sich im Körper/Psyche manifestieren und über Beschwerden der entsprechenden Organe "artikulieren" musste. Dass dem Muster Harmoniesucht aber etwas wahres, selbsterkanntes, wertvolles zu Grunde liegt, es also weder aufgelöst noch erlöst gehört, sondern nur erweitert hin zur Wahrheit, die beides ist, Harmonie und ihr Gegenteil. Und dass er eingeladen ist, dieser Wahrheit genauso Ausdruck zuverleihen, wie sie sich gerade ihn ihm abspielt. Und das aber nur bedingt anderen Menschen gegenüber, unbedingt aber sich selbst gegenüber.
Das sind natürlich alles nur Beispiele, aber m.E. gibt es nicht nur die Möglichkeit aus Mustern auszusteigen, sondern auch die, in welche einzusteigen, diese regelrecht "neu" kennenzulernen sowie alle Zwischenstufen. DAS aber kann nicht funktionieren, wenn von vorneherein das verwegene Dressat (zb. Muster müssten aufhören) zur verordneten Heilung instrumentalisiert wird.
Lieber Energeia, ich meine das hier nicht als ausschliesslichen Widerspruch zu deinem, sondern viel mehr als Ergänzung und Erweiterung. Was du beschreibst ist mir bekannt und kann auch richtig sein. Ich hoffe aber, ich konnte so einbisschen vermitteln, was ich eigentlich meine, und wieso der gleichmütige Selbstbeobachter schon Liebe in Aktion ist bzw. dass wenn ers nicht schon ist, etwas anderes als Gleichmut aktiv ist.

