Da frage ich jetzt lieber nach: wie meinst du das, bezogen auf das Video?
Weil es so eine ganz stereotypische Sicht auf "Mutter Natur oder Mutter Erde" ist, aus einer Welt, die geprägt ist vom Patriarchat.
Ich habe es jetzt auch öfter gelesen, dass viele das Video so interpretieren, wie hier beschrieben, Ausbeutung und Missbrauch an Mutter Natur. Ob es jetzt so wirklich gemeint ist oder nicht, will ich gar nicht wissen und macht es aus meiner Perspektive nicht besser. Noch hat es etwas "versöhnliches", so das es ja eigentlich gerechtfertigt wäre, es genau so darzustellen. Für mich hat dieser Mann einen richtigen Schaden.
Die Darstellung von Mutter Natur als eine weibliche Personifizierung der Natur ist kritisch zu betrachten, weil sie auf verschiedenen Ebenen Diskriminierung und Ungleichheit reproduzieren kann. Zum einen wird die Natur als passiv, unterwürfig und fruchtbar dargestellt, was die traditionellen Geschlechterrollen und die Autonomie/Vielfalt von Frauen einschränkt.
Ich verstehe auch das Bild vom Wildheit in Bezug auf Natur nicht. Der Gedanke vom edlen Wilden stammt von alten weißen Männer. Aus der Zeit des Kolonialismus... Die Sicht auf den edlen Wilden ist die Vorstellung, dass Menschen, die ohne "Zivilisation" leben, von Natur aus gut, friedlich und glücklich sind. Diese Sicht ist kritisch zu betrachten, weil sie auf falschen Annahmen, romantischen Verklärungen und kulturellen Projektionen beruht. Und das so viele dazu eine Verbindung haben, zeigt die Annahme in dem Video geht es um die Ausbeutung von Mutter Natur. Die Annahme vom edlen Wilden ignoriert die Vielfalt, Komplexität und Realität der indigenen Völker und ihrer Lebensbedingungen, die nicht gleich ist und auch sehr oft von Konflikten und Unfrieden geprägt ist. Es wird immer angenommen, das ALLE indigene Menschen friedlich und im Einklang mit der Natur leben, deswegen wird dieses Bild dann auch gerne so interpretiert.
Ich bin mir sehr bewusst, dass europäische Naturvölker auch ihre Mutter Gottheiten hatten, aber ich glaube es war doch etwas anderes als man es heute gerne hätte. So wird bspw Thor als Kriegsgott gesehen und von Hollywood verwurstet. Jeder "Wikinger" trägt einen Thorshammer etc.. dabei war Thor ein Gott der Fruchtbarkeit und der Landwirtschaft, weil er mit Blitz und Donner den Boden fruchtbar gemacht hat. Das ist nur ein Beispiel von vielen....
Ja sicher kommen wieder Argumente von Yin und Yang, die aber auch andere Geschlechter komplett ignorieren. Die aber in der Natur durchaus vorhanden sind.