@Joey, @ alle,
es ist völlig stimmig aus meiner Sicht nach solchen Erlebnissen, wie du sie mit der Freikirche hattest erst recht sehr kristisch zu sein. Das bin ich auch. Hier zeigt sich etwas was Ken Wilber die Unterscheidung zwischen prärational und transrational ausführen lässt.
Mein Anliegen mit meiner schamanischen Arbeit ist es immer wieder auf Selbstreflektion hinzuweisen und eben aufzuzeigen, dass das was viele auf schamanischen Reisen erleben eben aus der eigenen Persönlichkeit kommt und eben keine Entitäten sind welche Heilungsanweisungen für jemanden anderen geben, wie mache dies, nehme jenes zur Heilung.
Die Unterscheidung ist zugegebener Maßen sehr schwierig von außen. Innerlich gibt es diese sehr wohl z.B. als Besetzung von einer Wesenheit (bitte von Besessenheit unterscheiden, das so nebenbei). Interessant finde ich auch, dass nach meinen Beobachtungen an dieser Stelle (einer echten Besetzung, echten Kontakt mit einer Entität) für die meisten Menschen der Ausflug in den Schamanismus endet. Nach meiner Erfahrung hat ja alles was materiell existiert, also auch als Gedanken, Ideen und alles was in Sprache gefasst ist, eine wesenhafte Entsprechung als Entität in der Geistigen Wirklichkeit, mit der wenn man es kann gearbeitet werden kann. Und egal ob man z.b. von einer Entität der Illusion oder von der Entität von ich sage mal Phospor ergriffen wird, ist das wenn es dann tatsächlich geschieht meist nicht mehr chick und nett sondern, weil so anders oft erschreckend und einen zutiefst verändernd. Wer aber die Erfahrung nie gemacht hat, wie wollte so jemand hier einen Abgleich mit jemanden machen welcher diese Erfahrung hat. Umgehrt weiß derjenige mit der transrationalen Erfahrung auch, daß ein Austausch mit dem Gegenüber genau aus diesem Grund nicht wirklich möglich und Überzeugungsarbeit letztlich sinnlos ist.
Übringens, ähnlich wie bei Heilpraktikern der prozessorientierten Homöophatie auch, ergibt sich bei meiner Heilungsarbeit immer wieder ein ganzes Bündel von "Heilungs-Methoden" was immer wieder "normale Medizin" mit einschließt und die Frage bzw. Hinweis ob jemand beim Arzt war oder da hin gehen soll ist eh Pflicht. Eine tatsächlich nachhaltige Heilung setzt sich dann z.B. zu 20 % schamanischer Arbeit, 30 % Schulmedizin, 30 % Homöophatie, 10 % Psychotherapie, etc. zusammen - ganz individuell.
Zur Diskussion des Sinns von Doppelblindversuchen für alternative Heilverfahren zitiere ich mal Ken Wilber, welcher ja aus eigener Leidvoller Erfahrung und vorallem durch den Tod seiner ersten Frau (zu lesen: "Mut und Gnade") vielen Ansätzen auch den esoterischen ja kritisch gegenüber ist.
"Das in jüngster Zeit explodierende Interesse an alternativen Behandlungsmethoden - ganz zu schweigen von Disziplinen wie der Psychoneuroimmunologie - hat deutlich gezeigt, dass die inneren Zustände der Person (ihre Emotionen, ihre psychologischen Einstellungen, inneren Bilder und Absichten) sowohl für die Ursache als auch für die Behandlung jeder physischen Krankheit eine entscheidende Rolle spielt.
Ken Wilber, Integrale Spiritualität"
"Die üblichen Einwände gegen die kontemplativen Wissenschaften sind nicht sehr überzeugend. Der häufigste Einwand ist der, daß mystische Zustände privater oder innerer Natur, also «rein subjektiv» und daher nicht öffentlich verifizierbar oder falsifizierbar seien. Das ist ganz einfach falsch; oder wenn es zutrifft, dann gilt es für alle nichtempirischen Wissenschaften, von der Mathematik über Literatur- und Sprachwissenschaft bis hin zur Psychoanalyse und Geschichtswissenschaft. Niemand hat «da draußen in der sinnlich wahrnehmbaren Welt» je die Quadratwurzel aus minus eins gesehen. "
Ich frage mich halt weshalb man sowohl von der Seite der alternativ Mediziner, vorallem auch Homöophaten, als auch den Materialisten/Rationalisten dauernd probiert empirische Beweise zu erhalten, statt zu akzeptieren, daß wir es u.a. mit einer kontemplativen Wissenschaft zu tun haben. Passend dazu der Ken Wilbers Satz am ende des letzen Zitates. Wer käme denn auf die Idee die Quadratwurzel aus -1 empirisch nachzuweisen ??? Niemand ! und trotzdem wird die Existenz nicht bezweifelt - aber mit Quadratwurzel -1 werden ja auch keine Menschen behandelt.
Darüber hinaus tat sich für mich noch die Frage auf, wenn man den Gedanken an geistige Entitäten logisch weiterdenkt, weshalb diese sich auf empirische Nachweise, ja gar Doppelblindversuche einlassen sollten ?? Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ja, daß immer mal wieder schon was dazu gehört, Entitäten zu bitten, zu überzeugen, von zwingen will ich gar nicht erst reden, etwas für einen oder den Klienten zu tun und daß diese ganz schön zickig sein können und die von mir schon öfter erwähnte Zweifelei u.U. oft überhaupt nicht mögen.
Und nicht jeder hat
Zugang oder eine Verbindung zu jeder Entität, was übrigens auch ein Problem für viele Homöophaten sein dürfte. Nicht jedes Wesen eines Mittels erschließt sich so leicht.
LG Siegmund