@KingOfLions , oder auch König der Löwen, ich lese interessiert deine Reaktionen, wenngleich mir selbst bewusst ist, dass diese stets durch mein eigenes Filter aufzunehmen werden und das Aufgenommene entsprechend dir gegenüber abweichend sich bei mir abbildet. Dieses Wissen, vom eigenen (Grau)bereich (die Worte Facettenreichtum und Komlexität sagen mir mehr zu) macht es für mich so interessant weiter nachzufragen, bzw. eine Korrespondenz, also einen Austausch zu genießen.
Danke! Ich find deine Fragen auch interessant!
Interessant ist für mich deine mögliche, so ich's recht verstanden haben sollte, Gegenüberstellung von Glaube und Wissen.
Wissen und Glaube sind wie verschieden? Wo und wie sind diese voneinander getrennt und wo und wie vielleicht auch ineinander verwoben und auch diese nicht glasklar voneinander trennbar? Im Sinn, sie, also beides, sind nicht ganz gut und nicht ganz schlecht, nicht ganz männlich und nicht ganz weiblich.
Das ist ein schwieriges Thema. Die gängige Variante wäre hier auch die Dualität: entweder Glaube oder Wissen. Da es aber kaum ein absolutes Wissen gibt, müsste man das noch um ein SEIN erweitern, das was wirklich ist (bzw. in der Mitte zwischen Glauben und Wissen durch ein Annehmen). Und je komplexer Dinge werden, oder je weiter sie von uns entfernt sind, desto mehr wird Wissen durch den Glauben (an die Meinungen und Annahmen Dritter) ersetzt. In der heutigen Zeit halt an Medien und Politiker, an die Wissenschaft, an die Religion.
Problem dabei ist, dass ich als Mensch nicht alles hinterfragen, nicht alles selber erleben kann. Dadurch muss ich sehr viele Dinge glauben, die aber wiederum durch den Glauben/die Wertefilter des Übermittelnden verfälscht sein kann.
Selbst z.B. müsste ich im Bereich der Naturwissenschaften sehr viel glauben, da ich mich a nicht in jedem Fachbereich auskennen kann und b auch die Naturwissenschaft inzwischen sehr sehr facettenreich ist und c ich nicht alles selbst, der Disziplin der Naturwissenschaft entsprechend, alles prüfen kann.
Genau das ist es. Wissenschaft ist genauso eine Glaubensrichtung wie das Christentum (und ja auch als 3. Staatsmacht in diesem entstanden). Letzendlich ist es egal, welchem Medium ich glaube, ich kann es nicht beweisen, dass das was vermittelt wird wirklich stimmt. Ich kann nur wiederum annehmen, dass derjenige der die Annahmen getroffen hat, dies nach seinem besten Wissen und Gewissen getan hat. Diese Annahmen können sich aber sowohl in der eigenen Ausprägung als auch im Übermittelten jederrzeit als falsch erweisen.
Unsachlichkeitstendenzen, vorwiegend im Bereich des Glaubens und weniger im Bereich der Naturwissenschaft ... << meintest du es so?
Das würde ich nicht einmal so behaupten. Ich sehe da sehr grosse Parallelen. In beiden Fällen glaubt jemand etwas, das in einem Buch steht ... beide Quellen sind nicht unbedingt sicher ... wo ist der Unterschied? Auch die Bibelgschichte ist lt. Kirche (Religionswissenschaft) angeblich authentisch ....
Schließt hochqualitatives Wissen einen Schöpfer, einen Gott, bzw. Götter, oder entsprechendes aus, oder beschäftigt Wissen sich entsprechend weniger damit, weil es schlecht, bis garnicht nachweisbar sein könnte? Umkehrsinn: Vereinfacht der Glaubende, also der Naturwissenschaft- und der Gott-, Schöpferglaubende nicht stets seinen eigenen Ansichten und Meinungen, entsprechend seiner Prägungen, Neigungen und Bedürfnissen und nur der Grad der Vereinfachung differenziert zwischen beiden?
Nein, tut es nicht. Es verändert nur das Bild darauf. Ganz im Gegenteil ... wer könnte annehmen, dass ein kompelxes Gebilde wie unser Universum nicht durch eine steurende Kraft zustande gekommen ist?
Wissensbeschaffung könnte auch dem Wissenszweifel (ausgeprägte Abneigung, zu naturwissenschaftlichen Errungenschaften) gegenüberstehen.
Nein, ganz klar nicht. Wissenszweifel ist ein Motor der Weiterentwicklung. Zu glauben zu wissen führt in die Stagnation.
Zugleich gibt es offenbar auch großartige Naturwissenschaftler, welche auch sehr interessante gottgläubige Menschen zu sein scheinen, oder Religionsoberhäupter, welche sehr an Naturwissenschaft interessiert sind.
Ich sehe hier keine Diskrepanz. Der Wissenschaftler neigt genauso wie der Religiöse dazu, Dinge zu glauben und für sich als wahr anzunehmen.
Was aber macht Dualglaubende, Gott-Teufel, Himmel-Hölle, schwarz-weiss, gut-böse, absolut-relativ &&&& Glaubende aus?
Die Frage ist ... gibt es dazu eine Wertung? Es gibt für mich als Mensch eine ganz klar polarisierte Wertung ... etwas ist für mich gut oder schlecht (böse). Wie ich das bewerte hängt von meinen Werten ab, und von meinen Informationen. Es ist also leicht, eine polarisierte, letztendlich in der Vereinfachung dann duale Wertung zu haben.