Wirkliche Realität ist durchaus sinnvoll. Wenn nun aber Echos der Vergangenheit in die reinspielen, gehören die meiner Ansicht nach eben mal bearbeitet und, soferne möglich, verabschiedet, abgeschlossen.
Was aber eben auch gewisser Prozesse, Auseinandersetzungen damit erfordert. Dann, danach ist die Luft wieder klarer, mehr Platz, Raum für's Jetzt gegeben. Alleine das ganze ad acta zu legen, klärt wenig. Geht also wohl nur mittendurch. Und etwas zu verstehen, zuordnen zu können ist dabei schon auch nötig, für mich zumindest. Sonst lässt's mir eben keine Ruhe.
Das Auseinandersetzen mit der Vergangenheit (in diesem Leben) ist ja auch sinnvoll, allerdings läuft man auch Gefahr, evtl. z. B. zuviel in die Geschehnisse hineinzuinterpretieren oder eben falsch zu interpretieren. Deshalb sollte man dabei vorsichtig und vor allem ehrlich zu sich selbst sein.
Klar, innerhalb eines einzelnen Lebens ist dieser Eindruck einer Entwicklung durchaus nachvollziehbar. Aus einem Blickwinkel, der mehrere Leben umfasst, oder von noch weiter "draußen" mag sich das aber doch etwas anders präsentieren. Worum geht's dann? Die Wiederholung eines beinahe immer identen Spiels mit ein paar Varianten? Wozu?
Hinzu kommt noch die Seltsamkeit, dass man in jedem Leben quasi wieder bei Null anfängt. Wo ist da dann also sowas wie Weiterentwicklung überhaupt gegeben und vor allem, sinnhaftig? Wenn andauernd der Reset kommt. Zurück zum Anfang?
Ist jetzt hier etwas OT. Führt dann aber eben doch auch möglicherweise zu sowas wie einer Art von Wiederbegegnung(en). Ist, kann die Begegnung selbst das Relevante sein, weniger die eigene Entwicklung? Der/die andere, nicht man selbst?
Es geht IMMER um Weiterentwicklung. Das ist der Grund, weswegen die Seelen hier in der Materie inkarnieren, um hier Erfahrungen zu sammeln und sich eben weiterzuentwicklen. Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, warum eigentlich alles wieder bei Null anfängt? Weil wir uns eben nicht an die vergangenen Leben erinnern sollen. Es spielt für die Entwicklung hier keine Rolle, wenn dem so wäre, so wäre uns schon dieses "Erinnerungsvermögen" mit auf dem Weg gegegeben worden.
Insofern ist es auch ein Irrglaube, dass alles tatsächlich wieder bei Null anfängt. Die Erfahrungen aus vergangenen Leben in unserem Überbewusstsein abgespeichert, sie sind für uns nur nicht bewusst abrufbar. Natürlich kann es dabei auch sein, dass man in diesem Leben Menschen trifft, die man aus vergangenen Leben erkennt. Allerdings sind dies in der Regel mehrere Menschen, die man aus unterschiedlichsten Konstellationen kennt. Es handelt sich dabei nicht nur lediglich um EINE Person, die dann als Seelenverwandter hochstilisiert wird.
Wenn man sich schon an das Gedankengebäude dieser ganzen Theorien halten will, dann sollte man dies auch konsequent tun und sich nicht nur das herauszziehen, was einem gerade passt und schmeichelt. Und insofern gibt es auch gar keinen Grund dafür "den" Seelenverwandten zu idealisieren. Dies ist nämlich dann die Illusion, da wir in Wahrheit mit allen Menschen verbunden sind. WÜRDE man wirklich verstehen, worum es dabei geht, dann bräuchte man dieses ganze Seelenverwandtschafts-Gedöns gar nicht mehr. Denn dann würde man verstehen, worum es dabei wirklich geht, nämlich um Liebe und Vertrauen.
Dieses Hochstilisieren der Seelenverwandtschaft resultiert jedoch aus Angst, Abhängigkeit und Mangel heraus. Der Mensch "braucht" es, ist darauf angewiesen und so wollen viele auch um jeden Preis an dieser besonderen Seelenverwandtschaft festhalten. Denn würden sie loslassen müssen, müssten sie sich nicht nur eingestehen, dass sie sich vielleicht getäuscht haben, sie wären auch selbst nichts "Besonderes" mehr, da sie sich vorher durch diese Seelenpartnerschaft definiert haben.
Es ist demnach wesentlich bequemer alles einer besonderen seelenverwandtschaftlichen Beziehung zuzuschieben, immer nur auf den besonderen anderern zu schauen (der in der Tat in der Regel falsch eingeschätzt wird), so bleibt das Weltbild intakt und man muss sich nicht mit den eigenen Themen auseinandersetzen.
Insofern: Der/die andere kann NIE das Relevante sein, es ist IMMER die eigene Entwicklung.