DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Häschen;4692173 schrieb:Das Wort Hebräer kommt von "Vergangenheit". Es handelt sich um alte Völker. Wie du aus der Josef-Geschichte weißt, kamen die Hebräer nach Ägypten. Die Entsprechung ist die politische Übernahme eines alten Volkes, das Ägypten eine Reihe von blühenden Jahren und Abwehr der Hungersnot bot. Sie brachten wichtige Gesetze mit.
Die Bezeichnung Hebräer - ist nicht abwertend, sondern hat mehrere Schlüsselfunktionen für andere Inhalte. Das Wissen der "Alten" teilte sich. Es waren viel ältere Erfahrungen, die "Abraham" als "Gesetz" und auch mit anderen Überlieferungen brachte. Die Fortentwicklung dieser Gesetze ist bei Mose zu finden. Aus diesem Grundstock ist auch im Römischen Reich das Gesetzeswesen.
Liebes Häschen,
sicherlich ist die Bezeichnung Hebräer für die Israeliten ein Synonym für Vergangenheit. Dennoch besteht da ein Zusammenhang mit dem ägyptischen Apiru (biblisch Hapiru). Damit bezeichneten die Ägypter heimatlose Gruppierung, die somit auch rechtlos waren (z. B. Arbeiter, Sklaven, Vagabunden und Banditen). Wie man auch in der Bibel lesen kann, wurden die Israeliten als solche Rechtlose bei der Errichtung der Stadt Pi-Ramesse verpflichtet. Dass es da zwischen der Bezeichnung Hebräer und den Israeliten einen Unterschied gab, sieht man auch an der ägyptischen Sieges-Stele von Merenptha, auf der vom Land Jsrjer (Israel) die Rede ist.
An dieser Stelle möchte ich noch einen interessanten Vers aus der Bibel zitieren, mit dem diese Gedanke unterstrichen werden:
1. Moses 39[1] Joseph ward hinab nach Ägypten geführt; und Pontiphar, ein ägyptischer Mann, des Pharaos Kämmerer und Hauptmann, kaufte ihn von den Ismaeliten, die ihn hinabbrachten.
Bis zum Exodus gab es kein Volk Israel, denn die Bildung dieser Nation war ja Gegenstand Moses. Das wird so auch ganz klar in der Bibel so beschrieben. Ich bin mir ganz sicher, dass sich weder die Ägypter noch die Römer an den Grundlagen Abrahams orientiert hatten.
Du machst diese Rückschlüsse nicht, weil du nicht den vollen Inhalt der Bibel kennst, sondern nur den Übersetzungstext, der sich halt so nicht aufschließen lässt. Es kommen da einige Punkte zusammen.
Ich hatte ja schon an anderer Stelle etwas zur Quellenlage geschrieben und möchte meine andere Sicht der Dinge nicht zum x-ten Male wiederholen. Ja, ich mache auch nicht diese Rückschlüsse weil ich für meine Betrachtung historische Fakten und Gegebenheiten mit einbeziehe.
Die christliche Mystik öffnete wohl eher die Wege zur "Ungläubigkeit", als zur Erklärung der immateriellen Welt. Die erklärt weder das NT, noch das AT sondern geht (wie man meint) auf Glaubenselemente ein. Sie griff auf die eben genannten Quellen zurück, veränderte sie jedoch. Die lassen sich so nicht erschließen. Da steht man - aus heutiger Sicht - ohne Bezug da.
Da du dich offenbar in der christlichen Mystik gut auskennst, bring doch ein paar Elemente daraus, zum Nachgraben lohnt es allemal. Es zeigt sich eine schwache Spur zu den von Anadi genannten Elementen - und wo verlor man den Faden?
Ich habe große Zweifel, ob Du dich überhaupt schon einmal mit Meister Eckhart oder Hildegard von Biengen beschäftigt hast. Eckhart hat übrigens auch etwas zur Seele geschrieben, denn für ihn Stand Gott und die Seele im Mittelpunkt seiner Lehre. Wichtig war ihm zudem nicht nur der philosophische Aspekt, sondern auch das Erfahren. Er beschränkte sich also nicht nur darauf von einer Gotteserfahrung zu reden, sondern zeigte auch den Weg dorthin. Für ihn war mit der Seele die ständige Anwesenheit Gottes in uns verbunden. Zitat: "Wie ein Fünklein, das niemals erlischt."
Wenn ich Eckhart auch nicht in allen seinen Gedanken folgen mag, so teile ich mit ihm dennoch seine Wichtigkeit der Seele, denn nur durch sie können wir das Göttliche erfahren. Gerade er erklärte die Welt Gottes und dazu muss man nicht lange den Gott nicht in den Rätseln und Gleichnissen der Bibel suchen. So ist das auch mit der Seele, die ja in der Bibel ein eher stiefmütterliches Dasein fristet.
Für Hildegard von Bingen war die Gotteserfahrung, neben dem Verstehen auch ein wichtiger Aspekt. Sie hatte deshalb auch die Musik und den Tanz meisterlich als Weg zur spirituellen Erfahrung mit in ihre Andachten eingebunden. Sie hatte es im Gegensatz zu Eckhart besser verstanden, die gefährlichen Klippen der Inquisition klug zu umschiffen.
Ein Zitat von Hildegard: "Der Mensch sollte alle seine Werke zunächst einmal in seinem Herzen erwägen, bevor er sie ausführt."
Wenn Du magst, kannst Du dich ja auch einmal von Hildegards Musik in ihre Welt entführen lassen:
http://www.youtube.com/watch?v=jMnXjLD7J24
(Augenschließen nicht vergessen)
Merlin
Wenn ich Eckhart auch nicht in allen seinen Gedanken folgen mag, so teile ich mit ihm dennoch seine Wichtigkeit der Seele, denn nur durch sie können wir das Göttliche erfahren. Gerade er erklärte die Welt Gottes und dazu muss man nicht lange den Gott nicht in den Rätseln und Gleichnissen der Bibel suchen. So ist das auch mit der Seele, die ja in der Bibel ein eher stiefmütterliches Dasein fristet.
Für Hildegard von Bingen war die Gotteserfahrung, neben dem Verstehen auch ein wichtiger Aspekt. Sie hatte deshalb auch die Musik und den Tanz meisterlich als Weg zur spirituellen Erfahrung mit in ihre Andachten eingebunden. Sie hatte es im Gegensatz zu Eckhart besser verstanden, die gefährlichen Klippen der Inquisition klug zu umschiffen.
Ein Zitat von Hildegard: "Der Mensch sollte alle seine Werke zunächst einmal in seinem Herzen erwägen, bevor er sie ausführt."
Wenn Du magst, kannst Du dich ja auch einmal von Hildegards Musik in ihre Welt entführen lassen:
http://www.youtube.com/watch?v=jMnXjLD7J24
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Merlin