Was ist denn ein "Christ"?

Druide
ist der Geist nach allgemeinem Verständnis nicht ein Gedanke, Idee oder Plan?
Genau - das ist das, was in uns Menschen als geistiges wahrgenommen werden kann.
Als ein geistiges, das getrennt wahrgenommen werden kann vom seelischen (Gefühlsbereich) und vom physischen.

Abgesehen davon, dass ich davon ausgehe, dass die Grundsubstanz bei allen diesen Ebenen des Seins das Geistige ist, kann ich aber die einzelnen Ebenen beim Menschen getrennt voneinander wahrnehmen und auch innerhalb dieser Ebenen wieder noch Unterschiede erkennen. Denn wenn wir z.B. die Physische Ebene des menschlichen Körpers nehmen, sehen wir die "Substanz", die Knochen, das Blut die Muskeln etc. die widerum runtergebrochen werden können auf Zellen und diese auf Moleküle etc. Dies ist die physische Ebene der Materie. Die Verbindung zum Leben, hin zum geistigen ist die Physiologie, also die Funktionen der jeweiligen Organe im Körper. Denn diese Zusammenwirkung der verschiedensten physischen Organe machen erst die Basis des Lebens des Menschen aus.

Aber auch im geistigen Sein des Menschen kann man Unterschiede wahrnehmen. Und da sagte ich, dass die materiellste Ebene des menschlich Geistigen der Verstand mit dem Denken ist. Ich erlebe im "geistigen" unterschiedliche Ebenen mit unterschiedlichen Kräften. Das "logische Denken" erlebe ich als hart und klar strukturiert, es hat klare Konturen, es ist von anderem gut zu unterscheiden - im Gegensatz dazu gibt es das "verwaschene Denken", das halt nicht logisch aufgebaut ist, oder einfach nur Beschreibungen sind. Oft werden auch irgendwelche Motivationen aus dem Gefühlsbereich im Bereich des Denkens oder des gesprochenen oder geschriebenen Denkens bewegt und dargelegt. Das sind schon mal verschiedene Ebenen im geistigen Bereich des Menschen. Dazu kommen dann noch "spezielle" geistige Ebenen, wie z.B. die Inspiration, die Intuition und die Imagination.
Worin siehst Du in einem Gedanken etwas Materielles?
Von all diesen geistigen Ebenen erscheint mir die logische Ebene als die "unterste", die festeste, die klarste, die unveränderbarste, die starrste, deshalb nannte ich diese Ebene die "materiellste". Ich halte diese Ebene für sehr wichtig und ich finde es gut, dass die Aufklärung damit den Menschen stark geerdet hat, aber wir dürfen dort nicht stehenbleiben, sondern müssen (sollten, dürfen, können) fest verankert wieder nach oben in die "dünnere Luft" expandieren.

Der Heilige Geist wäre demnach also der Gedanke und der Plan Gottes – oder nicht? Damit verbände sich dann auch der Wille Gottes.
So wie Igmu auch sagt, sehe ich Gott als Allumfassend an, somit ist Alles Gott, sei es (in unserer Wahrnehmung) materiell/physisch, seelisch oder auch geistig.

LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Die meisten Religionen (von den bekannteren ist der Buddhismus da die Ausnahme) gehen von einem "allumfassenden Gott" aus. Jetzt wirst du mir zustimmen müssen, dass ein Gott nur "allumfassend" sein kann wenn er die Materie einschliesst.

Im christlichen Glauben (ich gehöre übrigens selbst keiner Glaubensgemeinschaft an, habe aber etliche verschiedene Versionen der Bibel gelesen) gibt es nur einen Gott der 3faltig ist. Gott Vater ist Gott, Gottes Sohn ist Gott und der heilige Geist ist auch Gott und alle 3 zusammen sind laut der christlichen Lehre ein Gott (nicht 3 Teile von einem Gott die unabhängig von einander existieren).

Ich vermute dass Götter, vor allem allumfassende, nicht teilbar sind, deswegen dürfte es - wenn es diesen Gott gibt - der heilige Geist kaum erlöschen. Was bliebe wenn dieser Gott die Materie abschafft und den materienlosen Zustand (wieder? - noch gibt es keine Anzeichen dass der je geherrscht hätte) herstellt und der Geist erlischt - aus wär´s mit der Dreifaltigkeit (was dann bleibt ist vielleicht die allumfassende Einfältigkeit)...
Ist nicht so, dass sich die Materie im Universum erst lange nach dem Urknall gebildet hatte? Es gibt auch viele Anzeichen dafür, dass das Universum der Gesetzmäßigkeit vom Kommen und Vergehen unterliegen könnte. Ein Beispiel dafür sind die Prozesse rund um das Phänomen der Schwarzen Löcher. So wie die Sterne am Ende ihrer Zeit zu einem Zwerg zusammenstürzen, so kann das auch mit dem Universum geschehen. Ein Urzustand wird hergestellt, aus dem dann wieder etwas Neues entstehen kann (Multiversum).

Zwei Kräfte bestimmen das Universum, das eine ist die Schwarze Energie und das andere die Gravitation. Das Ende des Universums wird eingeläutet, wenn eine dieser Energien ihre Kraft verliert. Ist es die Schwarze Energie (Expansion), wird die Gravitation das Universum wieder zu einem Zwerg stürzen lassen. Wenn hingegen die Gravitation ihre Kraft verliert, wird sich das ganze Universum von außen nach innen auflösen: zunächst die Galaxien, dann die Sonnensysteme, die Sonnen, die Planeten und letztlich die Atome. Damit würde also auch die Materie aufhören zu bestehen.​

Wenn wir nun das Ganze mit einem Gott verbinden, wird doch deutlich, dass dieser kein Wesen der Materie sein kann, sondern der Energie. Materie bewegt nichts, es ist die Energie, mit der die Dinge erschaffen und bewegt werden können.

Nun noch ein paar Gedanken zur Dreifaltigkeit. Wenn Du die Bibel aufmerksam gelesen hast, wirst Du sicherlich bemerkt haben, dass es im Alten Testament keine Dreifaltigkeit gibt, sondern nur den einen Gott (der Herr oder Vater) mit seinem Geist (Wille). Der Gedanke von der Dreifaltigkeit ist erst durch den hellenistischen Einfluß der Heidenchristen entstanden. Begonnen hatte es mit Paulus, während der Gedanke erst im 4. Jahrhundert fester Bestandteil der Lehre wurde.

Gerade weil Gott von seinem Geist nicht trennbar ist und weil es eine Zeit ohne Materie gab, steckt doch der Widerspruch zu deiner These, dass der Geist zwingend mit der Materie verbunden sei. Deshalb hatte ich ja auch diese Parabel von Gott und seinem Geist angeführt.

Zum Bewusstsein möchte ich noch anfügen, dass wir nur 0,1% von dem, was in uns vorgeht, bewusst wahrnehmen. Das Gehirn gleicht einem brodelnden Kessel, aus dem gelegentlich ein paar Luftbläschen des Bewusstseins aufsteigen.

Ein Gedanke - zumindest wenn ein Mensch ihn denkt - bewirkt immer etwas Materielles. Wenn schon nichts anderes, ist zumindest die Gehirnaktivität, die er auslöst mess- und darstellbar. Wenn du einen Gedanken denken könntest der keine materiellen Auswirkungen hätte, wie könntest du dann überhaupt wissen, dass du ihn gedacht hast? - ohne "Materie" nimmst du nichts wahr und was nicht wahrnehmbar ist, hat auch keinerlei Auswirkung.
Mir ist schon klar, was Du mir damit sagen möchtest – aber Du hast diesen Gedanken nicht zu Ende gedacht. Die Denkeprozesse des Menschen unterliegen der Bioenergetik, deshalb bedeutet die vorhandene Materie des Gehirns noch lange nicht, dass daraus ein Gedanke entstehen muss (z. B. im Koma). So ist das auch mit der Seele – der materielle Körper eines Lebewesens muss nicht zwangsweise mit Leben erfüllt sein.

Der Vergleich vom menschlichen Geist und Gott hinkt daran, dass hier zwei Wesen aus unterschiedlichen Welten beschrieben werden. Gott in seiner andere Welt, in der die Gesetzmäßigkeiten dieser Welt außer Kraft gesetzt werden. Wie man in der Genesis lesen kann, war dieser Gott mit seinem Geist schon da, als es weder einen Himmel noch eine Erde gab. Das bedeutet doch, dass dieser Gott in einer materienlosen Welt existieren kann, wir aber nicht. Als etwas Gegenstandsloses bedarf er auch keines Gehirns, um in allem seinen Plan (Geist) zu hinterlegen.​

Unterstellen wir einmal diesem Gott, dass er über einen freien Willen verfügt und deshalb seinem Tun mit keiner Motivation verbunden ist. Damit würde klar, dass er dieses Universum und auch die Materie einfach nur so aus einer Laune heraus erschaffen hatte. Das Problem wäre hier jedoch, dass eine Laune oder auch ein Plan, als Motivation dem freien Willen wiederum im Wege stünde.

Du siehst, dass wir mit diesem Gott unsern Geist mit Dingen beschäftigen, die uns in Sachen Menschlichkeit nicht weiterbringen. Würden wir diese Energie mit der Frage verbinden, wie wir alle glücklich werden können – wäre das sicherlich sinnvoller. Brauchen wir wirklich solche überfrachtete und in die Ferne gerückte Götter – die kaum noch jemand verstehen kann? Manchmal ist weniger oft mehr.​

Dazu fällt mir zum Schluss noch ein Satz aus dem Tao Te King ein:
"Der Weise vermeidet das Zusehr, Zuviel und das Zugroß ..."
(Vers 29)



Merlin​
 
Ist nicht so, dass sich die Materie im Universum erst lange nach dem Urknall gebildet hatte? Es gibt auch viele Anzeichen dafür, dass das Universum der Gesetzmäßigkeit vom Kommen und Vergehen unterliegen könnte. Ein Beispiel dafür sind die Prozesse rund um das Phänomen der Schwarzen Löcher. So wie die Sterne am Ende ihrer Zeit zu einem Zwerg zusammenstürzen, so kann das auch mit dem Universum geschehen. Ein Urzustand wird hergestellt, aus dem dann wieder etwas Neues entstehen kann (Multiversum).

Zwei Kräfte bestimmen das Universum, das eine ist die Schwarze Energie und das andere die Gravitation. Das Ende des Universums wird eingeläutet, wenn eine dieser Energien ihre Kraft verliert. Ist es die Schwarze Energie (Expansion), wird die Gravitation das Universum wieder zu einem Zwerg stürzen lassen. Wenn hingegen die Gravitation ihre Kraft verliert, wird sich das ganze Universum von außen nach innen auflösen: zunächst die Galaxien, dann die Sonnensysteme, die Sonnen, die Planeten und letztlich die Atome. Damit würde also auch die Materie aufhören zu bestehen.​

Wenn wir nun das Ganze mit einem Gott verbinden, wird doch deutlich, dass dieser kein Wesen der Materie sein kann, sondern der Energie. Materie bewegt nichts, es ist die Energie, mit der die Dinge erschaffen und bewegt werden können.

Nun noch ein paar Gedanken zur Dreifaltigkeit. Wenn Du die Bibel aufmerksam gelesen hast, wirst Du sicherlich bemerkt haben, dass es im Alten Testament keine Dreifaltigkeit gibt, sondern nur den einen Gott (der Herr oder Vater) mit seinem Geist (Wille). Der Gedanke von der Dreifaltigkeit ist erst durch den hellenistischen Einfluß der Heidenchristen entstanden. Begonnen hatte es mit Paulus, während der Gedanke erst im 4. Jahrhundert fester Bestandteil der Lehre wurde.

Gerade weil Gott von seinem Geist nicht trennbar ist und weil es eine Zeit ohne Materie gab, steckt doch der Widerspruch zu deiner These, dass der Geist zwingend mit der Materie verbunden sei. Deshalb hatte ich ja auch diese Parabel von Gott und seinem Geist angeführt.

Zum Bewusstsein möchte ich noch anfügen, dass wir nur 0,1% von dem, was in uns vorgeht, bewusst wahrnehmen. Das Gehirn gleicht einem brodelnden Kessel, aus dem gelegentlich ein paar Luftbläschen des Bewusstseins aufsteigen.


Mir ist schon klar, was Du mir damit sagen möchtest – aber Du hast diesen Gedanken nicht zu Ende gedacht. Die Denkeprozesse des Menschen unterliegen der Bioenergetik, deshalb bedeutet die vorhandene Materie des Gehirns noch lange nicht, dass daraus ein Gedanke entstehen muss (z. B. im Koma). So ist das auch mit der Seele – der materielle Körper eines Lebewesens muss nicht zwangsweise mit Leben erfüllt sein.

Der Vergleich vom menschlichen Geist und Gott hinkt daran, dass hier zwei Wesen aus unterschiedlichen Welten beschrieben werden. Gott in seiner andere Welt, in der die Gesetzmäßigkeiten dieser Welt außer Kraft gesetzt werden. Wie man in der Genesis lesen kann, war dieser Gott mit seinem Geist schon da, als es weder einen Himmel noch eine Erde gab. Das bedeutet doch, dass dieser Gott in einer materienlosen Welt existieren kann, wir aber nicht. Als etwas Gegenstandsloses bedarf er auch keines Gehirns, um in allem seinen Plan (Geist) zu hinterlegen.​

Unterstellen wir einmal diesem Gott, dass er über einen freien Willen verfügt und deshalb seinem Tun mit keiner Motivation verbunden ist. Damit würde klar, dass er dieses Universum und auch die Materie einfach nur so aus einer Laune heraus erschaffen hatte. Das Problem wäre hier jedoch, dass eine Laune oder auch ein Plan, als Motivation dem freien Willen wiederum im Wege stünde.

Du siehst, dass wir mit diesem Gott unsern Geist mit Dingen beschäftigen, die uns in Sachen Menschlichkeit nicht weiterbringen. Würden wir diese Energie mit der Frage verbinden, wie wir alle glücklich werden können – wäre das sicherlich sinnvoller. Brauchen wir wirklich solche überfrachtete und in die Ferne gerückte Götter – die kaum noch jemand verstehen kann? Manchmal ist weniger oft mehr.​

Dazu fällt mir zum Schluss noch ein Satz aus dem Tao Te King ein:
"Der Weise vermeidet das Zusehr, Zuviel und das Zugroß ..."
(Vers 29)



Merlin​

Nur zwei schnelle Anmerkungen: Ich mache überhaupt keinen Unterschied zwischen "menschlichem" und "göttlichem" Geist - Geist ist für mich Geist, genauso wie Energie Energie ist.
Und wenn du meinst das Gott keine Materie sondern Energie ist, dann versuch Mal was mit der Energie passiert wenn du in der Gleichung E=mc2 die Masse (=Materie) gleich Null setzt. Materie=Energie mein lieber Merlin.
 
Abgesehen davon, dass ich davon ausgehe, dass die Grundsubstanz bei allen diesen Ebenen des Seins das Geistige ist, kann ich aber die einzelnen Ebenen beim Menschen getrennt voneinander wahrnehmen und auch innerhalb dieser Ebenen wieder noch Unterschiede erkennen. Denn wenn wir z.B. die Physische Ebene des menschlichen Körpers nehmen, sehen wir die "Substanz", die Knochen, das Blut die Muskeln etc. die widerum runtergebrochen werden können auf Zellen und diese auf Moleküle etc. Dies ist die physische Ebene der Materie. Die Verbindung zum Leben, hin zum geistigen ist die Physiologie, also die Funktionen der jeweiligen Organe im Körper. Denn diese Zusammenwirkung der verschiedensten physischen Organe machen erst die Basis des Lebens des Menschen aus.
Hallo Inti,

gestatte mir wegen der Fülle, dass ich hier nur auf einen Punkt eingehen möchte. Aus der Praxis mit den Entspannungstechniken weiß ich, dass viele Menschen ein großes Problem mit der Wahrnehmung ihres Körpers haben.

Ich bin mir da also ziemlich sicher, dass wir die von dir erwähnten physischen Ebenen nur sehr oberflächlich wahrnehmen können. Das hängt zum größten Teil mit unserem räumlichen Verständnis von unserer Persönlichkeit zusammen. Bedenke dazu, wie lange es braucht, bis sich ein Kleinkind überhaupt als Persönlichkeit wahrnehmen kann. So wenig wir unserer physischen Ebene bewusst sind, so wenig sind wir unserer psychologischen Ebene bewusst.​

Damit wird deutlich, dass wir die Grenzen nur rudimentär kennen, zumal es, da keine klare Abgrenzung gibt, sondern alles eher fließend ist. Nur weil wir das Bewusste wahrnehmen können, glauben wir an die Dominanz des Rationalen. Dass im Hippocampus und der Amygdala darüber bestimmt wird, was überhaupt an die Oberfläche des Bewusstseins gelangen soll, wird geflissentlich übersehen. Abgesehen davon werden dabei zu den reinen Fakten auch Dinge angefügt, die das ganze in ein bestimmtes Licht rücken sollen. Dass Du das logische Denken klar und deutlich zu sehen glaubst, ist also nur eine Illusion.

Ich möchte dich auch fragen, was uns diese übersteigerte Fokussierung auf den rationalen Aspekt des Menschen gebracht hatte? Kann es auch gar nicht, weil die Komponenten, die über unser unser Wesen und die sozialen Fähigkeiten bestimmen im Verborgenen liegen. Ein Astrophysiker oder ein Mathematiker wird durch sein Wissen nicht automatisch zu einem besseren Menschen.

Im Geist liegt auch die Quelle des Bösen, weil wir damit trotz besserem Wissen Dinge tun, mit denen wir anderen Leid und Elend zufügen. Oft sind einfache Menschen die besseren Menschen, weil sie ihrem Herzen folgen und sich nicht damit beschäftigen, wie sie andere am besten übervorteilen können.

Wie man bei Matthäus 23[13] sehen kann, ersannen sich die geistig Reichen schon in der Zeit von Jesus Mittel und Wege – wie sie andere sogar vom Seelenheil ausschließen konnten. Ich erinnere mich auch an die Gottgewollte Ordnung aus unserer eigenen feudalen Geschichte, wie sich manche durch das Wort von den besseren Menschen ihre Pfründe verteidigten.​

Wir fliegen auf den Mond, aber wir haben nicht gelernt, ein friedliches Zusammenleben auf dieser Erde zu gestalten (siehe bei unseren mittelbaren Nächsten oder anderswo in der Ukraine, Syrien usw.).



Merlin​
 
Ist nicht so, dass sich die Materie im Universum erst lange nach dem Urknall gebildet hatte? Es gibt auch viele Anzeichen dafür, dass das Universum der Gesetzmäßigkeit vom Kommen und Vergehen unterliegen könnte. Ein Beispiel dafür sind die Prozesse rund um das Phänomen der Schwarzen Löcher. So wie die Sterne am Ende ihrer Zeit zu einem Zwerg zusammenstürzen, so kann das auch mit dem Universum geschehen. Ein Urzustand wird hergestellt, aus dem dann wieder etwas Neues entstehen kann (Multiversum).

Zwei Kräfte bestimmen das Universum, das eine ist die Schwarze Energie und das andere die Gravitation. Das Ende des Universums wird eingeläutet, wenn eine dieser Energien ihre Kraft verliert. Ist es die Schwarze Energie (Expansion), wird die Gravitation das Universum wieder zu einem Zwerg stürzen lassen. Wenn hingegen die Gravitation ihre Kraft verliert, wird sich das ganze Universum von außen nach innen auflösen: zunächst die Galaxien, dann die Sonnensysteme, die Sonnen, die Planeten und letztlich die Atome. Damit würde also auch die Materie aufhören zu bestehen.​

Wenn wir nun das Ganze mit einem Gott verbinden, wird doch deutlich, dass dieser kein Wesen der Materie sein kann, sondern der Energie. Materie bewegt nichts, es ist die Energie, mit der die Dinge erschaffen und bewegt werden können.

Nun noch ein paar Gedanken zur Dreifaltigkeit. Wenn Du die Bibel aufmerksam gelesen hast, wirst Du sicherlich bemerkt haben, dass es im Alten Testament keine Dreifaltigkeit gibt, sondern nur den einen Gott (der Herr oder Vater) mit seinem Geist (Wille). Der Gedanke von der Dreifaltigkeit ist erst durch den hellenistischen Einfluß der Heidenchristen entstanden. Begonnen hatte es mit Paulus, während der Gedanke erst im 4. Jahrhundert fester Bestandteil der Lehre wurde.

Gerade weil Gott von seinem Geist nicht trennbar ist und weil es eine Zeit ohne Materie gab, steckt doch der Widerspruch zu deiner These, dass der Geist zwingend mit der Materie verbunden sei. Deshalb hatte ich ja auch diese Parabel von Gott und seinem Geist angeführt.

Zum Bewusstsein möchte ich noch anfügen, dass wir nur 0,1% von dem, was in uns vorgeht, bewusst wahrnehmen. Das Gehirn gleicht einem brodelnden Kessel, aus dem gelegentlich ein paar Luftbläschen des Bewusstseins aufsteigen.


Mir ist schon klar, was Du mir damit sagen möchtest – aber Du hast diesen Gedanken nicht zu Ende gedacht. Die Denkeprozesse des Menschen unterliegen der Bioenergetik, deshalb bedeutet die vorhandene Materie des Gehirns noch lange nicht, dass daraus ein Gedanke entstehen muss (z. B. im Koma). So ist das auch mit der Seele – der materielle Körper eines Lebewesens muss nicht zwangsweise mit Leben erfüllt sein.

Der Vergleich vom menschlichen Geist und Gott hinkt daran, dass hier zwei Wesen aus unterschiedlichen Welten beschrieben werden. Gott in seiner andere Welt, in der die Gesetzmäßigkeiten dieser Welt außer Kraft gesetzt werden. Wie man in der Genesis lesen kann, war dieser Gott mit seinem Geist schon da, als es weder einen Himmel noch eine Erde gab. Das bedeutet doch, dass dieser Gott in einer materienlosen Welt existieren kann, wir aber nicht. Als etwas Gegenstandsloses bedarf er auch keines Gehirns, um in allem seinen Plan (Geist) zu hinterlegen.​

Unterstellen wir einmal diesem Gott, dass er über einen freien Willen verfügt und deshalb seinem Tun mit keiner Motivation verbunden ist. Damit würde klar, dass er dieses Universum und auch die Materie einfach nur so aus einer Laune heraus erschaffen hatte. Das Problem wäre hier jedoch, dass eine Laune oder auch ein Plan, als Motivation dem freien Willen wiederum im Wege stünde.

Du siehst, dass wir mit diesem Gott unsern Geist mit Dingen beschäftigen, die uns in Sachen Menschlichkeit nicht weiterbringen. Würden wir diese Energie mit der Frage verbinden, wie wir alle glücklich werden können – wäre das sicherlich sinnvoller. Brauchen wir wirklich solche überfrachtete und in die Ferne gerückte Götter – die kaum noch jemand verstehen kann? Manchmal ist weniger oft mehr.​

Dazu fällt mir zum Schluss noch ein Satz aus dem Tao Te King ein:
"Der Weise vermeidet das Zusehr, Zuviel und das Zugroß ..."
(Vers 29)



Merlin​
okay nun noch ein paar pünktchen: "vor dem urknall" war laut dem zurzeit gültigen physikalischen modell alle energie und masse in einem punkt konzentriert. und natürlich gilt im universum der "energieerhaltungssatz" - die energie eines geschlossenen systems ist konstant (da können schwarze löcher fressen was sie wollen und galaxien schmelzen, sterne explodieren, erlöschen, sich gegenseitig verspeisen oder sich zu erdbeermarmelade verkochen - die energie im universum wird weder weniger noch mehr). und wie ich im vorherigen post schon gezeigt habe hat ein gewisser herr albert einstein schon vor fast einem jahrhundert festgestellt dass masse und energie einen zusammenhang haben - ohne messe keine energie und ohne energie keine masse. materie ist also energie.

hellenismus ist eine vorchristliche geschichtliche epoche, somit können "hellenistische heidenchristen" nur schwer einfluss auf den inhalt des neuen testaments genommen haben, zumal diese hellenistischen heidenchristen auch hellseherische fähigkeiten haben mussten da sie offensichtlich schon christen (wenn auch heidenchristen) waren bevor der begründer des christentums geboren war.
lustig ist natürlich auch dass du in einem post das neue testament als hellenistisch heidenchristlich beeinflusst abtust und im nächsten post daraus matthäus zitierst.

wie du erlesenes verstehst ist natürlich deine sache - ich sehe in der genesis und im gesamten alten testament die beschreibung der entwicklung des menschlichen geistes (darauf bin ich allerdings nicht selbst gekommen sondern habe es mir von kaballistischen gelehrten und/bzw. deren schriften erklären lassen). aber auch wenn du es wörtlich nimmst steht da: am anfang schuf gott himmel und erde (wenn du´s nicht wörtlich nimmst - geist und materie).
und wenn du von der ewigkeit ausgehst die weder anfang noch ende hat kann "am anfang schuf..." nur bedeuten dass himmel und erde (geist und materie) schon immer da waren...oder so (oder auch wie du willst :-))
 
Druide
Schade, dass du die wichtigen Aspekte meines posts nicht beachtet hast und den einzigen Aspekt, den du raussuchtest, anders interpretiert hast, als ich ihn darstellte.

In meinem post habe ich versucht, den Unterschied von Materie (Physis), Seele (Gefühl) und Geist (die verschiedenen Ebenen) darzustellen. Die Ratio ist da nur ein kleiner Aspekt und sie hat ihren Platz, ich sehe sie nicht so bestimmend und überragend wie du sie darstellst. Das ist eher das Bild der NaturWissenschaft. Die Naturwissenschaft ist zuständig für die Materie (auch wenn sie diese mithilfe des Geistes beleuchtet). Es ist die Betrachtung eines Außen, es fehlt die Betrachtung des Innen.

Und auch bei deiner Darstellung kommt raus, dass du wie die Naturwissenschaftler das Außen als Ursprung des Innen siehst, also die Materie den Geist geboren hat:
Dass im Hippocampus und der Amygdala darüber bestimmt wird, was überhaupt an die Oberfläche des Bewusstseins gelangen soll

Ich bin mir da also ziemlich sicher, dass wir die von dir erwähnten physischen Ebenen nur sehr oberflächlich wahrnehmen können.
Die Naturwissenschaft ist da die letzten zwei Jahrhunderte schon sehr weit gekommen in der Betrachtung des Außen. Und auch in der inneren Wahrnehmung von Physis hat sich einiges getan, z.B. durch Feldenkrais - und in Verbindung mit Erkenntnis der Gefühlswelt kann man auch noch Bio-Energetik und andere humanistische Psychotherapiemethoden erwähnen. Allerdings tut sich die Menschheit schwer, neben der Naturwissenschaft neue Methoden der Erkenntnis zuzulassen.

LGInti
 
... hellenismus ist eine vorchristliche geschichtliche epoche, somit können "hellenistische heidenchristen" nur schwer einfluss auf den inhalt des neuen testaments genommen haben, zumal diese hellenistischen heidenchristen auch hellseherische fähigkeiten haben mussten da sie offensichtlich schon christen (wenn auch heidenchristen) waren bevor der begründer des christentums geboren war.
lustig ist natürlich auch dass du in einem post das neue testament als hellenistisch heidenchristlich beeinflusst abtust und im nächsten post daraus matthäus zitierst ...

Meinst Du jetzt wirklich, dass die Heidenchristen vor ihrer Bekehrung in einem religiösen und kulturellen Vakuum gelebt haben? Der gesamte Orient wurde nach den Feldzügen Alexander des Großen mit der griechischen Kultur durchdrungen. Etwas, das ihre Nachwirkungen bis weit in die Spätantike trug. Selbst die Römer schätzten die hellenistische Denkschule. Wer es sich in der römischen Gesellschaft leisten konnte, hielt sich als Lehrer einen griechischen Sklaven.

Die älteste heidenchristliche Gemeinde war die in Ephesos. Dort stand zunächst der Tempel der Artemis, die Göttin der Jagd und die Hüterin der Frauen und Kinder. Unter der römischen Herrschaft wurde sie von der Göttin Diana mit den gleichen Attributen abgelöst. Als Paulus zum ersten Mal die Gemeinde in Ephesos besucht, bekam er Ärger mit den Devotionalienhändlern – weil diese mit dem neuen Glauben um ihre Einkünfte fürchteten.

Interessant ist dann, dass einer Legende nach Maria und Maria Magdalena nach dem Tod Jesus, just nach Ephesos gezogen waren und dort auch gestorben sein sollen. Die Marienverehrungen im Neuen Testament ist erst durch den hellenistischen Einfluß der Epheser entstanden. Deshalb hatte sich auch Lukas so sehr mit der Geburtsgeschichte befasst, dessen Evangelium sich an die hellenistischen Christen wandte.

Ich erinnere daran, dass Paulus aus Tarsus kahm und mit der hellenistischen Denkschule bestens vertraut war. Die Bedeutung des Hellenismus in dieser Region sieht man auch daran, dass alle Schriften des neuen Testaments in Griechisch verfasst wurden. Einzige Ausnahme soll nach Aussage des Kirchenvaters Papias das Evangelium nach Matthäus sein – zudem es eine hebräische Urfassung gegeben haben soll.

Das paulinische Christentum weicht in viel Dingen von dem Judenchristentum ab, dessen Ursache in den Bedürfnissen der Heidenchristen lag. So zum Beispiel auch der damals weit verbreitete Mithraskult, der in starker Konkurrenz zum Christentum stand.

Mithras stieg auch als Erlöser vom Himmel herab und wurde bei seiner Geburt von den Hirten angebetet. Nach seinem gewaltsamen Tod stieg er in den Himmel auf und wurde vom Sonnengott Sol inthronisiert und mit seiner göttlichen Allmacht verbunden. Auch bei Mithras gibt es die Erwartung seiner Wiederkunft. Aus diesem Kult findet man einige Elemente, die Eingang in die christliche Liturgie fand.

Religionen entstehen nicht aus einem Vakuum, sondern spiegeln die Bedürfnisse, Sehnsüchte und den gemeinsamen Wertekanon der Menschen wider, die ihm folgen wollen. Auch das Judentum selbst hatte sich vor den hellenistischen Gedanken nicht gänzlich verschlossen, so wie auch zuvor bei all den anderen Kulturen, mit der sie in Berührung kahmen.

Es ist doch unverkennbar, dass es im Christentum Gedanken gibt, die ihren Ursprung nicht im Judentum haben. Neben dem Verbindenden gibt es auch das Trennende – deshalb kam es bereits bei den Urchristen zum ersten Schisma der Lehre (Juden- und Heidenchristen).

Ich wüsste jetzt keinen Grund, worin da nun ein Widerspruch entsanden sein soll, wenn ich einerseits die Worte Jesus zitiere und anderseits die hellenistischen Einflüsse in den Evangelien beleuchte.



Merlin​
 
Ja
Joh 10, 11 ; 26-.28 "
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für seine Schafe
Denn meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie; und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen."


jeder, der sein Angebot annehmen und daran glauben, dass Jesus denen das ewiges Leben schenkt, die gehören zu Ihm...zu CHRISTUS...und Er erfült solchen mit seinem Geist, der Jesus tugenden (früchte) tragen..er befähigt seine schafe, so leben, wie er gelebt hat.

irgendwie geht es da um Schafe, aber wenn Du Dich dabei angesprochen fühlst, solls so sein...:LOL: :whistle:
 
Druide
Schade, dass du die wichtigen Aspekte meines posts nicht beachtet hast und den einzigen Aspekt, den du raussuchtest, anders interpretiert hast, als ich ihn darstellte.
In meinem post habe ich versucht, den Unterschied von Materie (Physis), Seele (Gefühl) und Geist (die verschiedenen Ebenen) darzustellen. Die Ratio ist da nur ein kleiner Aspekt und sie hat ihren Platz, ich sehe sie nicht so bestimmend und überragend wie du sie darstellst. Das ist eher das Bild der NaturWissenschaft. Die Naturwissenschaft ist zuständig für die Materie (auch wenn sie diese mithilfe des Geistes beleuchtet). Es ist die Betrachtung eines Außen, es fehlt die Betrachtung des Innen.
Hm ..., irgendwie hast Du meinen Beitrag nicht richtig verstanden. Hatte ich die Gewichtigkeit der Ratio nicht in Frage gestellt?​

Und auch bei deiner Darstellung kommt raus, dass du wie die Naturwissenschaftler das Außen als Ursprung des Innen siehst, also die Materie den Geist geboren hat:
Du drängst mich hier in eine Ecke, mit der ich eigentlich nicht verbunden sein möchte. Für mich ist das Seelenheil von zentraler Bedeutung und nicht der Geist und schon gar nicht die Materie.

Deshalb hatte ich doch davon geschrieben, wie schwer es für die Menschen ist diese so wichtige Innenwelt wahrnehmen zu können. Der Grund liegt darin, dass die vorlaute Ratio ständig dazwischen quatscht, um ihre rationalen Interessen ins recht Licht zu rücken. Materie ist für mich in erster Linie etwas, das weder mit einer Seele, noch mit einem Geist verbunden ist, und überlasse es deshalb den Rationalisten darüber nachzudenken.​


Die Naturwissenschaft ist da die letzten zwei Jahrhunderte schon sehr weit gekommen in der Betrachtung des Außen. Und auch in der inneren Wahrnehmung von Physis hat sich einiges getan, z.B. durch Feldenkrais - und in Verbindung mit Erkenntnis der Gefühlswelt kann man auch noch Bio-Energetik und andere humanistische Psychotherapiemethoden erwähnen. Allerdings tut sich die Menschheit schwer, neben der Naturwissenschaft neue Methoden der Erkenntnis zuzulassen.
Eventuell könnte man auch mit einer ganzheitlichen Betrachtung der Dinge beginnen und nicht versuchen die naturwissenschaftliche und spirituelle Sichtweise, als etwas gegenseitig Ausschließlichendes zu verstehen.



Merlin​
 
Werbung:
Zurück
Oben