Was ist das Ich?

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In der anatomischen Entsprechungslehre ist das Ich oder das Ego aktiv, wenn die Gedankenenergie im Bereich der Hypophyse angesiedelt wird. Die Hypophyse oder Hirnanhangdrüse befindet sich direkt hinter dem sogenannten Türkensattel, dem Knochen, der zwischen den beiden konkreten Augen lokalisiert ist. Dies ist nicht unschlüssig, denn wenn man aus dieser Perspektive denkt, glaubt man nur das, was die beiden materiellen Augen wahrnehmen. Doch wird dem esoterisch Versierten bewusst sein, dass der Gegenpol der materiellen Augen das abstrakte, geistige oder auch dritte Auge ist. Dieses entspricht dem sogenannten Selbst, oder auch Über-Ich. Es wird aktiviert, wenn man die Gedankenenergie im Bereich der Epiphyse ansiedelt. Diese ist lokalisiert auf Höhe des Dreieckpunktes, der sich genau über dem Türkensattel befindet, dort wo die Hinduisten den roten Punkt tragen, allerdings im hinteren Bereich des Gehirns.

Aus dieser Perspektive schaut man mit dem abstrakten Auge durch die beiden konkreten Augen. Man nimmt die Welt abstrakt-konkret wahr, heißt, man WEISS, was die beiden materiellen Augen wahrnehmen.

Diese Denkweise hat die nötige Distanz, die der reinen Hypophysenperspektive fehlt. Hier sind Schulmediziner keine einseitigen Götter mehr, sondern lediglich Diener. Ebenso Gurus oder Päpste. Jegliche Form von pubertärem Heroismus wird hier direkt relativiert, as well: Eifersucht, Neid, glühender Stolz oder inadäquates Vergleichsdenken. Diese Dinge werden hier nicht mehr als normal oder selbstverständlich qualifiziert, sondern als definitives Symptom - Symptom einer Unzentriertheit, auch Krankheit genannt.

Doch darf man hier nicht zu hart ins Gericht gehen, stammen diese Verzerrtheiten doch fraglos aus dem mathematisch unvollständigen Erziehungssystem des Fischezeitalters, derer wir alle Opfer sind, welches aber gottlob in naher Zukunft zu Ende geht.

:kuss1:
 
Sansara schrieb:
Na, dann versuche ich mal drauf einzugehen. Eins vorweg: Mein Sohn ist erst um 9 eingeschlafen, ich sitz eigentlich am Bildschirm, um Arbeit nachzuholen, die ich heute vormittag nicht geschafft habe. Bin also sehr müde.

Ich glaube ja, dass "Erleuchtung" einen rein objektiven Zustand beschreibt. Ich weiß nicht, ob ihn je ein Mensch erreicht hat, aber in diesem gäbe es keinen subjektiven Gott.

Engel und eigentlich auch das Wesen Gott bezeichne ich als Folklore. Das sind ja nur bildhafte und kulturell differierende Vorstellungen. Unter Erleuchtung verstehe ich die Substanz, die hinter allem steckt. Also nein, die ganzen verschiedenen Religionen der Welt müssen einen Sinnsuchenden nicht erschrecken ;). Eher die Frage, ob es eine Substanz hinter allem gibt.

Den Mut alleine dazustehen habe ich nicht. Die Vorstellung, dass es keinen spirituellen Hintergrund zu unserer Welt gibt, finde ich nämlich erschreckend. Schließlich hungert ein Großteil der Menschheit, wieviele werden unterdrückt. Na ja, das Elend der Welt ist ja allgemein bekannt.

Aber Du hast Recht: Ob das alles Sinn macht oder nicht - es geht darum, das Leben im hier und jetzt zu leben. Nur so kann ich das Elend auch minimieren helfen.

LG von Sansara


Ok, also das ist schonmal gut, du siehst selbst, dass "Gott" usw. bloß die von dir erwähnten kulturell - motivierten Vorstellungen sind, die letztendlich keine Realität beanspruchen können, eben weil sie bloß menschliche Gedankenkonstrukte sind. Ein "Gott" der von der Willkür irgendwelcher Hanseln abhängig ist kann's ja wohl nicht sein.

Nun ist es so, dass du dich auf "Erleuchtung" als einen rein objektiven Zustand berufst. Er bildet, wenn ich dich richtig verstanden habe, so eine Art "Sicherung" für dein Selbst- und Weltverständnis. Wenn du ihn nicht "hättest" würde die Welt völlig sinnlos erscheinen, was kaum zu verkraften wäre.

Ich glaube - und es kann sehr wohl sein, dass ich mich irre, das musst du für dich selbst herausfinden - dass es bei dir folgendermaßen aussieht:
Du siehst zwar viele "spirituelle" Bereiche recht nüchtern und meinst sie quasi "entlarvt" zu haben (Engel usw.) gleichzeitig gibt es aber in deinem Weltverständnis diesen "objektiven Zustand", der für dich aus deiner Perspektive absolut notwendig erscheint.
Das hier ist quasi der Punkt, wo meist der eigene "Glauben" verdrängt wird, und sich eingeredet wird, es sei Wissen, welches man hier hat. Du bist zwar bereit viele Vorstellungen loszulassen, aber hier ist dann sozusagen Schluss - es muss quasi ja irgendeinen "Grund" - die von dir erwähnte "Substanz" geben um nicht völlig nackt in einer sinnlosen Welt zu stehen.

Ich sage dir jetzt folgendes - du musst es mir nicht glauben, aber ich schreibe es einfach mal hin:

Genau so wie bei dir, war es auch bei mir, und so ist es im Prinzip bei fast jedem. Du hast für dich, quasi als sinnstiftendes Element diesen "objektiven Zustand". Du weißt letztendlich ja nicht mit absoluter Sicherheit, dass es ihn gibt, du hoffst es nur, und kannst nur an ihn glauben. So geht es aber wie gesagt fast jeden: Einer der z.B. an den christlichen Gott glaubt, hält diese ganze Eso-Ecke quasi für irre, Buddha für einen Größenwahnsinnigen usw. - aber sein eigener Gott, der muss schon "echt" sein. Er ist zwar bereit die ganzen Vorstellungen anderer recht rational zu verwerfen, aber wo es an sein eigenes Fundament geht lässt er sich auf nichts ein.

Bei mir war es ja genauso. Ich hielt "Gott" schon immer für ein recht fragwürdiges Konstrukt, konnte mit "Lichtenergie" und co. noch nie was anfangen und hielt mich auch immer für recht "vernünftig" - und doch hatte auch ich meine Glaubenssätze, auch wenn man das selbst kaum merkt.

Das eigentlich Wichtige ist nun folgendes:
Solange man sich an irgendwelche dieser Glaubenssätze klammert, entgeht einem eben die "eigentliche" Wirklichkeit! Solange man glaubt, kann man nicht wissen. Dazu ist natürlich Mut nötig, weil es scheinbar keine Versicherung gibt. Es ist wie der Sturz in ein Dunkel, bei dem man nicht weiß, ob man aufgefangen wird, oder nicht.
Es reicht aber eben nicht irgendwelche an der Peripherie gelegenen Vorstellungen loszuwerden, sondern der tragende Grund selbst muss wegbrechen.

Solange man das nicht erfahren hat, scheint es ja wie ein guter Kompromiss: "Ich habe zwar keine absolute Gewissheit, mit meinem Glauben an einen "Urgrund", aber es klingt recht vernünftig, und bevor ich mich auf eine sinnlose Welt einlasse, bleibe ich dabei - lieber nicht zu viel riskieren, was entgeht mir schon?"

Das Problem dabei ist eben, dass einem dabei _alles_ entgeht. Der eigentliche "Sinn", der dann in jedem einzelnen Ding aufscheint, die Schönheit, die dann nicht mehr verschleiert ist, Freiheit und auch Gewissheit.

All das gibt es, ganz real - alles was es braucht ist Vertrauen. Wer bereit ist, sich aufzugeben wird alles empfangen.

liebe Grüße
 
Worauf ich hinaus will?
Ich verstehe die ganze Angelegenheit (noch) nicht so gut, aber es geht hier um die Entwicklung von unterscheidender Weisheit. Bekannt sind normalerweise die beiden Wege von Hingabe (bhakti) als nicht unterscheidende Weisheit oder vereinigende Weisheit, und, nennen wir es mal, geistige Klarheit bzw. unterscheidende/trennende Weisheit (jnana). Man könnte sie ev. auch den weiblichen und den männlichen Pfad nennen. Je nach individueller Veranlagung fühlt sich ein Mensch eher zum einen oder anderen hingezogen. Ab einem gewissen Punkt gehen offenbar beide ineinander über. Dazu fehlt mir momentan die persönliche Erfahrung, dass ich das vollauf bestätigen könnte.

Worum es mir geht, ist, dass die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Ich eine dermassen grosse Schubkraft besitzt, dass sie einen unmittelbar des Selbst gewahrwerden lässt. Dafür muss einer aber wirklich der Sache auf den Grund gehen wollen. Das heisst: Die eigenen Konzepte wenn nötig endlos lange geistig wiederkäuen, bis sie sich als widersprüchlich entpuppen. Am Ende der Sache steht die unmittelbare, lebendige Erkennntis der Nicht-Existenz des Ichs.

Das versteht aber einer erst danach wirklich. Vorher ist es reine graue Theorie. Und es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um einen Gewaltakt handeln kann. Es ist eben NICHT so, dass die Beschäftigung mit der Frage automatisch die Erkenntnis der Nicht-Existenz des Ichs nach sich zieht. Erkenntnis mag eintreten oder auch nicht, es ist nichts, was das Ich bewirken könnte (schliesslich ist es ja daran, sich selbst zu dekonstruieren).

Natürlich glauben das viele Leute hier im Forum nicht. Es sind denn auch dieselben Leute, die mich ständig wieder fragen: "Warum soll das alles so wichtig sein?" Anstatt dass sie selbst den Versuch unternehmen, die Antwort zu finden, und es auszuprobieren. Sie wollen halt nicht wirklich, das akzeptiere ich, es ist ihre Entscheidung. Niemand muss sich die Frage stellen.
Es verhält sich wie in der Schule. Dort muss ein Schüler erst viele langwierige Fächer büffeln, ohne genau den Sinn einzusehen. Erst wenn er schon weit über die Materie hinausgelangt ist, erkennt er dann den Wert des Gelernten.
 
xyto schrieb:
Ok, also das ist schonmal gut, du siehst selbst, dass "Gott" usw. bloß die von dir erwähnten kulturell - motivierten Vorstellungen sind, die letztendlich keine Realität beanspruchen können, eben weil sie bloß menschliche Gedankenkonstrukte sind. Ein "Gott" der von der Willkür irgendwelcher Hanseln abhängig ist kann's ja wohl nicht sein.

Okay, volle Zustimmung.

Nun ist es so, dass du dich auf "Erleuchtung" als einen rein objektiven Zustand berufst. Er bildet, wenn ich dich richtig verstanden habe, so eine Art "Sicherung" für dein Selbst- und Weltverständnis. Wenn du ihn nicht "hättest" würde die Welt völlig sinnlos erscheinen, was kaum zu verkraften wäre.

Hmm... Nicht ganz. Unter Erleuchtung verstehe ich auch, das Ego (nicht das Ich) abzulegen. D.h. sich selber nicht mehr ernst nehmen, keinen Drang mehr zu haben nach Karriere, Liebe, Schönheit, Macht.... Aber es stimmt schon: Das ist ein Gedankenkonstrukt (an das ich nicht glaube, sondern hoffe). Ich hab es halt so allgemein konstruiert wie möglich. Aber es ist und bleibt ein Konstrukt, das das Leben (nicht meins, sondern allgemein) sinnvoll erscheinen lassen soll (Von Karriere und Konsumieren bin ich nämlich nicht angefixt worden, also bietet mir der Materialismus keinen Trost).

Ich glaube - und es kann sehr wohl sein, dass ich mich irre, das musst du für dich selbst herausfinden - dass es bei dir folgendermaßen aussieht:
Du siehst zwar viele "spirituelle" Bereiche recht nüchtern und meinst sie quasi "entlarvt" zu haben (Engel usw.) gleichzeitig gibt es aber in deinem Weltverständnis diesen "objektiven Zustand", der für dich aus deiner Perspektive absolut notwendig erscheint.
Das hier ist quasi der Punkt, wo meist der eigene "Glauben" verdrängt wird, und sich eingeredet wird, es sei Wissen, welches man hier hat. Du bist zwar bereit viele Vorstellungen loszulassen, aber hier ist dann sozusagen Schluss - es muss quasi ja irgendeinen "Grund" - die von dir erwähnte "Substanz" geben um nicht völlig nackt in einer sinnlosen Welt zu stehen.
Hmm... Jein. Dieser "objektive Zustand" ist ja ein Wunschgedanke von mir, nichts woran ich glaube. Es ist eher eine Hoffnung, aber es stimmt so gesehen trotzdem: Es ist halt nur ein kleiner Anker.

Ich sage dir jetzt folgendes - du musst es mir nicht glauben, aber ich schreibe es einfach mal hin:

Genau so wie bei dir, war es auch bei mir, und so ist es im Prinzip bei fast jedem. Du hast für dich, quasi als sinnstiftendes Element diesen "objektiven Zustand". Du weißt letztendlich ja nicht mit absoluter Sicherheit, dass es ihn gibt, du hoffst es nur, und kannst nur an ihn glauben. So geht es aber wie gesagt fast jeden: Einer der z.B. an den christlichen Gott glaubt, hält diese ganze Eso-Ecke quasi für irre, Buddha für einen Größenwahnsinnigen usw. - aber sein eigener Gott, der muss schon "echt" sein. Er ist zwar bereit die ganzen Vorstellungen anderer recht rational zu verwerfen, aber wo es an sein eigenes Fundament geht lässt er sich auf nichts ein.
Nicht ganz. Ich behaupte, dass wir im Kern alle an das Gleiche glauben/nciht glauben. Ob Nirvana/Gott als Wesen/Energie --> alles dasgleiche.
Bei mir war es ja genauso. Ich hielt "Gott" schon immer für ein recht fragwürdiges Konstrukt, konnte mit "Lichtenergie" und co. noch nie was anfangen und hielt mich auch immer für recht "vernünftig" - und doch hatte auch ich meine Glaubenssätze, auch wenn man das selbst kaum merkt.

Das eigentlich Wichtige ist nun folgendes:
Solange man sich an irgendwelche dieser Glaubenssätze klammert, entgeht einem eben die "eigentliche" Wirklichkeit! Solange man glaubt, kann man nicht wissen. Dazu ist natürlich Mut nötig, weil es scheinbar keine Versicherung gibt. Es ist wie der Sturz in ein Dunkel, bei dem man nicht weiß, ob man aufgefangen wird, oder nicht.
Es reicht aber eben nicht irgendwelche an der Peripherie gelegenen Vorstellungen loszuwerden, sondern der tragende Grund selbst muss wegbrechen.
Okay, mein Glaubensansatz ist ja nur 'ne Hoffnung und vereint alle Richtungen weltweit (meiner Meinung nach ;)). Aber das kommt ja aufs Gleiche raus, wie das, was Du schreibst.
Tja, vielleicht sollte ich das wirklich versuchen, mein Glaubensansatz ist nämlich so instabil, dass er mich oft zweifeln lässt. Wie macht man das denn?

Solange man das nicht erfahren hat, scheint es ja wie ein guter Kompromiss: "Ich habe zwar keine absolute Gewissheit, mit meinem Glauben an einen "Urgrund", aber es klingt recht vernünftig, und bevor ich mich auf eine sinnlose Welt einlasse, bleibe ich dabei - lieber nicht zu viel riskieren, was entgeht mir schon?"
Na ja, dauernd zweifeln, dabei entgeht einem schon einiges. Bzw. andere Seite der Medaille: Wer sich in eine Welt mit Feen und Engeln träumt, dem entgeht auch einiges.

Das Problem dabei ist eben, dass einem dabei _alles_ entgeht. Der eigentliche "Sinn", der dann in jedem einzelnen Ding aufscheint, die Schönheit, die dann nicht mehr verschleiert ist, Freiheit und auch Gewissheit.

All das gibt es, ganz real - alles was es braucht ist Vertrauen. Wer bereit ist, sich aufzugeben wird alles empfangen.
Danke für die Worte, die scheinen mir Substanz zu haben. Wie hast Du das Vertrauen gefunden? Oder hat es Dich gefunden?

LG von Sansara
 
fckw schrieb:
Natürlich glauben das viele Leute hier im Forum nicht. Es sind denn auch dieselben Leute, die mich ständig wieder fragen: "Warum soll das alles so wichtig sein?"

"Leute", hört auf FCKW ständig zu fragen, was an seiner Erkenntnis wichtig ist und findet es selbst heraus.
 
fckw schrieb:
(Anmerkung: Es ist erstaunlich, dass von so vielen Mitdiskutierenden in diesem Thread Milon einer der wenigen ist, der sich mit der Kernfrage auseinandersetzt, während alle anderen darum herum oder um andere Belanglosigkeiten diskutieren. Nur Sansara hat irgendwo noch die Frage aufgeworfen, ob es ein Objekt OHNE Subjekt geben könne. Nun, da kann ich die Gegenfrage stellen: Kann es ein "Rechts" geben, ohne dass gleichzeitig auch ein "Links" da ist? Oder kann es ein Kaufgeschäft geben, wo zwar ein Verkäufer da ist, es aber keinen Käufer gibt?)

Zufällig hab ich das beim Überfliegen der vielen Beiträge gefunden, deswegen spinne ich das Gedankenspiel gerne weiter mit:
Rechts und Links gehören zusammen, weil sie sich nur beschreiben, indem sie sich voneinander abgrenzen. Aber das ist nur ein Hilfskonstrukt, um einen Weg zu beschreiben. Und wenn Du Dich umdrehst, dann ist rechts, wo vorher links war und umgekehrt. Je nach Perspektive ist Rechts also Links.

Geschäfte mit Verkäufern aber ohne Käufer gibt es zuhauf, aber die machen nach einiger Zeit pleite ;).

Was schlägst Du denn nun eigentlich als Subjekt zum Objekt ich vor?
Die anderen Ichs oder so was wie eine Weltseele (<-- der Begriff ist jetzt bewusst schwammig gewählt)? Oder noch was anderes?

LG von Sansara
 
fckw schrieb:
Sehr gut - bleiben wir mal bei deinem Einwand. Nehmen wir an, dass das Subjekt KEIN Teil des Ichs ist. Wenn es kein Teil des Ichs ist, dann muss es etwas sein, was ausserhalb des Ichs existiert und von diesem getrennt ist. (Wäre es nicht getrennt, so müsste es ein Teil des Ichs sein.) Mit andern Worten: Das Subjekt ist etwas, was zwar alle die Dinge "erlebt", also den Körper, den Verstand, die Gefühle usw., aber trotzdem nicht Teil des Ichs ist. Folglich müsste es da sowas wie eine "Drittpartei" sein, welche "mich lebt". Wie ein Beobachter durch ein kleines Loch in das Wohnzimmer hineinschaut, aber nicht zum Familienleben gehört, so müsste dieses Subjekt auch reingucken, ohne zum Ich zu gehören.

Meine Frage ist nun: Entspricht das deiner persönlichen Erfahrung oder nicht?

Nein, das entspricht überhaupt mich meiner Erfahrung.
 
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Wozu wird im Zusammenhang mit der Frage nach dem Ich Meditation benötigt bzw. warum ist sie vorteilhaft? Nun, es scheint so zu sein (leider fehlt mir auch hier die weitere Erfahrung, um das präzise überprüfen zu können), dass die meisten Menschen von Natur aus geistig "zu schwach" bzw. "zu abgelenkt" sind, als dass sie sich mit voller Konzentration und Entschlossenheit der Aufgabe widmen können, eine Antwort zu finden. Ich selbst brauchte mehrere Anläufe, bevor ich in eine ungeheure Wut über die nicht zu lösende Frage geriet, welche die notwendige Schubkraft zur Verfügung stellte, um schliesslich eine Antwort "zu finden". (Genau genommen ist es kein Finden, sondern eher ein Nicht-Finden.)
Es ist darum hilfreich, den Geist zu schulen und zu fokussieren, und genau dabei hilft Meditation. Meditation ist eine Art vorbereitende Übung, als dass man sich vollauf dem Lösen der Frage widmen kann. Sie ist damit nicht notwendig, aber hilfreich.
 
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