Anselm Grün bringt diesen vernünftigen Gedanken, mit dem sich Christen beschäftigen, sehr gut auf den Punkt. Er schreibt: Ich werde immer wieder mit Vorstellungen von Erlösung konfrontiert, die mir weh tun. Da ist auf der einen Seite die Vorstellung von dem blutrünstigen Gott, der den Tod seines Sohnes braucht, um uns vergeben zu können.
Auf der anderen Seite ist die Geschichte doch ein Apell an unser Herz, Jesus wirklich zu lieben. Und damit auch unsere Mitmenschen.
Padgett-Channel:
Wahre Erlösung bedeutet Eins-Werden mit Gott.
Ich bin hier, Lukas – der Evangelist.
Ich komme heute Nacht, um dir von einer Wahrheit zu erzählen, die von sehr großer
Bedeutung ist – für dich und die gesamte Menschheit. Aus diesem Grund bitte ich dich, all
deine Fähigkeiten für den exakten Empfang meiner Botschaft einzusetzen. Die Fülle der
Liebe, die in meinem Herzen verankert ist, soll dir als Unterpfand dafür dienen, dass das, was
ich dir jetzt schreibe, die Wahrheit ist.
Ausschließlich die Göttliche Liebe, von der wir dir ständig schreiben, ist in der Lage,
dass der Menschen – sei er auf Erden oder ein spirituelles Wesen – eins mit dem Vater wird,
um als erlöstes Kind Gottes auf ewig mit Ihm versöhnt zu werden. Diese Versöhnung ist die
direkte Folge der Göttlichen Liebe und fordert keine Sühne, wie es die Kirchen lehren. Wenn
die Bibel den Ausdruck Sühne verwendet, so ist damit immer die Begleichung einer Schuld
oder der Ausgleich einer noch offenen Rechnung gemeint, die Jesus stellvertretend bezahlen
muss, um die Strafe zu vermeiden, die der sündigen Menschheit bevorstehen würde. Dies
setzt natürlich ein Gottesbild voraus, welches Gott als zornig und unersättlich beschreibt, der
die Menschen nur dann von den Konsequenzen ihres Ungehorsams befreit, wenn sie den
Preis, den Er festgelegt hat, bezahlen würden.
In der christlichen Theologie kann dieser hohe Preis nur von einer Person bezahlt
werden, die rechtschaffen, rein und von absoluter, innerer Vollkommenheit ist, um der
gewaltigen Übertretung der göttlichen Gesetze ein entsprechendes Gegengewicht zu liefern.
Um also den gerechten Zorn Gottes zu stillen, ist in ihren Augen ausschließlich Jesus in der
Lage, durch seinen Tod am Kreuz diese Schuld zu bezahlen, denn nur er kann alle
erforderlichen Voraussetzungen erfüllen. Nur wenn er stellvertretend sein Blut für die Welt
vergießen würde, könnte die Schuld, die der Mensch zu begleichen hat, gesühnt werden,
was die christlichen Kirchen als einzigen Weg anerkennen, um Gott mit der Menschheit zu
versöhnen. Um also die ungeheure Schuld zu begleichen, die der Mensch aufgehäuft hat,
muss ein vollkommener Mensch, der selbst frei von Sünde ist, geopfert werden, um – durch
dieses Blutopfer reingewaschen – die Forderungen eines rachsüchtigen Gottes zu erfüllen,
bevor sich dieser bereit erklärt, Seine sündigen Kinder wieder in die Arme zu schließen.
Diese Vorstellung von Erlösung jedoch ist vollkommen falsch und hat nichts mit der
Frohbotschaft zu tun, die zu verkünden Jesus gekommen ist. Auch die Jünger, die das Werk
Jesu fortsetzten, haben niemals behauptet, dass dies der Weg wäre, den der Vater als
Heilsplan für Seine Kinder erdacht hat. Wahre Erlösung bedeutet Eins-Werden mit dem
Vater, und diese Versöhnung erfolgt durch das Wirken Seiner Göttlichen Liebe, und nicht
durch das Vergießen von Blut!
Ich weiß, dass das Neue Testament an vielen Stellen beschreibt, dass nur das Blut
Jesu die Sünden der Menschen wegwaschen und nur sein Tod am Kreuz die Rechnung
begleichen könne, die der Vater für den Ungehorsam der Menschen festgesetzt habe, aber
dies ist nicht richtig, weil es einen Gott voraussetzt, der zornig ist und nach Rache dürstet.
Gott aber ist ein Gott der Liebe! Als die einzelnen Manuskripte verfasst wurden, die jetzt im
Neuen Testament gesammelt sind, war niemals die Rede davon, dass Gott ein Blutopfer oder
ähnliches verlangt hätte. Dieses Gedankengut fand erst Eingang in die Schriften der Bibel, als
die Original-Manuskripte überarbeitet, kopiert und übersetzt worden sind. Viele falsche
Lehren und Vorstellungen wurden auf diese Weise Teil der ursprünglichen Fassung und
stehen im krassen Gegensatz zu dem, was damals aufgeschrieben worden war.
Der Bibelkanon, wie er heute gebräuchlich ist, ist im vierten Jahrhundert entstanden,
als sich die junge Kirche unter der Schirmherrschaft Konstantins der Aufgabe widmete, eine
einheitliche, allgemeingültige Fassung der Heiligen Schrift zu erstellen, um die vielen
verschiedenen Strömungen und Glaubenslehren unter einem gemeinsamen Dach zu
vereinen. Dabei fand nur jenes Eingang in den offiziellen Kanon, was von der Mehrheit der
anwesenden Kirchenfürsten für richtig befunden wurde. Der Bibelkanon wurde also nicht
nur geschaffen, um die Lehre Jesu zu bewahren, sondern auch, um die Machtposition
Einzelner zu stärken. Dabei wurde vieles Teil der Heiligen Schrift, was nichts mit der
ursprünglichen Lehre des Meisters zu tun hatte und aus der Frohbotschaft Jesu, dass es die
Göttliche Liebe ist, die den Menschen mit Gott versöhnt, eine Theologie des
stellvertretenden Opfers und der Irrglaube, Jesu Blut hätte unsere Schuld beglichen, seit
beinahe zweitausend Jahren die zentrale, aber falsche Aussage der sogenannten christlichen
Kirchen. Seit dieser Zeit glauben die Christen, dass alles, was ihre Erlösung anbelangt, bereits
getan ist, weil Jesus ja stellvertretend sein Blut am Kalvarienberg für sie vergossen und so
ihre Sünden weggewaschen habe, um das Himmelreich betreten zu können.
Es ist höchste Zeit, dass die Menschen begreifen, dass Jesu Tod am Kreuz weder
geeignet ist, die Menschen zu erlösen, noch dass sein Blut Sünden abwaschen oder
irgendeine Schuld dem Vater gegenüber beglichen kann. Alle, die sich durch dieses angeblich
stellvertretende Blutopfer in Sicherheit wiegen und selbst keinen Beitrag leisten, ihre Seele
zu entwickeln, werden eine böse Überraschung erleben. Es gibt nur einen Weg, auf dem der
Mensch wahrhaft mit Gott versöhnt wird, und dieser Heilsplan Gottes entfaltet sich nur,
wenn der Mensch um die Göttliche Liebe des Vaters bittet. Nur so kann sich die menschliche
Seele entwickeln und zurück in die Harmonie finden, die Gottes gesamtem Universum
zugrunde liegt.
Erlösung bedeutet also nicht, dass eine Schuld beglichen oder eine Rechnung bezahlt
werden muss – denn Gott ist weder zornig, noch muss er besänftigt werden, sondern der
Mensch muss durch Verinnerlichung göttlicher Eigenschaften selbst göttlich werden, um aus
dem rein Menschlichen ins Göttliche verwandelt zu werden. Erst wenn der Mensch durch
den Besitz der Göttlichen Liebe Anteil an der Göttlichkeit und der Unsterblichkeit des Vaters
erlangt hat, wird seine Seele aus dem Stand des Abbilds erhoben und in die göttliche
Substanz transformiert. Dieser Vorgang bedeutet, eins mit dem Vater zu werden, um als Sein
erlöstes Kind ewige Versöhnung zu erfahren. Dies ist die Botschaft, die zu verkünden Jesus
auf die Erde gekommen ist. Weder sein Blut, das für uns vergossen worden sein soll, noch
irgendein stellvertretendes Opfer kann die Seele des Menschen reinigen, läutern und
erheben.
Gottes Universum wird von ewigen Gesetzen geregelt, die vollkommen, universell
und unveränderlich sind. Der Mensch, der sich aufgrund der Entscheidung seines freien
Willens aus dieser Harmonie entfernt hat, muss also versuchen, zurück in diese Einheit zu
finden, denn Sünde bedeutet nichts anderes als einen Verstoß gegen die göttliche Ordnung.
Gott hat also einen Plan ersonnen, um den Menschen zurück in Seine Harmonie zu führen
und ihn ein für alle Mal von seinen Sünden zu befreien. Diesen Weg der Versöhnung, des
Eins-Werdens mit Gott, haben Jesus und seine Jünger verkündet, indem sie die Erneuerung
und das Wirken der Göttlichen Liebe verbreitet haben. Als Gott den Menschen schuf, gab er
ihm die natürliche Liebe mit auf den Weg. Diese Liebe war geeignet, den Menschen in
Harmonie mit der göttlichen Schöpfung zu halten, so lange diese rein und unversehrt war.
Aber der Mensch widersetzte sich der göttlichen Ordnung und erschuf dadurch die Sünde,
die als Übertretung der göttlichen Harmonie zur Folge hatte, dass seine Seele beschmutzt
wurde und aus der Einheit, in die er als Teil der Schöpfung Gottes geschaffen wurde, gefallen
ist. Versöhnung mit Gott bedeutet also nichts anderes als zu versuchen, seine Seele in den
Zustand ihrer ursprünglichen Reinheit zurückzuführen.
Jeder Mensch muss also danach trachten, alles aus seiner Seele zu entfernen, was ihn
davon abhält, zurück in die universelle Harmonie zu finden. Was aber kann Jesu Blut
bewirken, um eine Seele vom Schmutz zu befreien, mit dem sie sich ganz individuell beladen
hat? Weder sein Tod am Kreuz noch das Blut, das er für die Welt vergossen haben soll, kann
die einzelne Seele reinwaschen und von all dem Übel befreien, das der Mensch begangen
hat. Es gilt also nicht, einen rachsüchtigen Gott zu beschwichtigen und einen Sündenbock zu
opfern, der stellvertretend eine Schuld bezahlt, die jedes Individuum begangen hat, sondern
die Versöhnung mit Gott bedeutet, zurück in Seine Harmonie zu finden, indem jeder Mensch
für sich allein versucht, der Verschmutzung seiner Seele ein Ende zu bereiten und einen Weg
zu finden, auf dem die Seele und somit die natürliche Liebe des Menschen gereinigt wird.
Der einzige Weg, dieses Ziel zu erreichen, besteht also darin, die natürliche Liebe des
Menschen von all dem zu befreien, was sie verschmutzt und unrein macht. Da diese Aufgabe
von jedem Menschen selbst bewerkstelligt werden muss, kannst du dir jetzt selbst
ausrechnen, dass weder Jesu Tod am Kreuz, noch das Blut, das er angeblich für uns
vergossen hat, geeignet ist, der individuellen Beschmutzung der Seele zu begegnen. Würde
Gott mit einem stellvertretenden Opfer zufrieden sein, dann würde Er es dulden, dass die
Menschheit weiterhin außerhalb Seiner universellen Ordnung verharrt, denn trotz dem Tod
Jesu hat der Mensch dem Bösen nicht abgeschworen; zwar wären dann die Rache Gottes
und Sein angeblicher Durst nach Blut gestillt, Seine Harmonie aber weiterhin gestört. Dies ist
so offensichtlich unsinnig und vollkommen abwegig, wie wenn ein Mann auf Erden einen
Unschuldigen bestraft, um den Ungehorsam eines seiner Kinder zu sühnen.
Ich werde meine Botschaft später fortsetzen, weil ich sehe, dass jemand dringend mit
dir Kontakt aufzunehmen versucht.
Dein Bruder in Christus,
Lukas