Hallo Merlin,
da mache ich gar nicht fest. Habe ich auch nicht so geschrieben, denn die Römer zogen die Steuern mit ihren eigenen Leuten ein. Aber zusätzlich dazu pochte die Priesterschaft auf ihre Pfründe und verlangte das letzte vom Volk - und so diese nicht 'opferten' konnte der Bann gesprochen werden. Davor fürchtete sie sich sehr.
Was Jesus im Tempel getan hatte, war nach jüdischem Verständnis Ketzerei und dafür stand nach jüdischem Recht der Tod durch Steinigung. Siehe den Tod Stephanus in der Apostelgeschichte 6 oder auch:
3. Moses 24[16] Wer des Herrn Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen ...
Indem Du diese beiden Dinge miteinander verbindest, bringst Du zum Ausdruck, dass es Deiner Ansicht nach Gotteslästerung war, was Jesus im Tempel getan hat (Räumung von den Geldwechslern, Viehhändler und Gesindel aller Art).
Schon in der Primarschule haben wir gelernt, dass Jesus von einem heiligen Zorn ermannt wurde, einen Strick knotete und sagte: "Dies ist das Haus meines Vaters - - ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht!" Worauf er das ganze Gesindel aus dem Tempel verjagte.
Vom ethischen Standpunkt aus ist es kristallklar, dass der Zweck des Tempels durch diese Kleinkriminelle entheiligt wurde. Sollten diese aber mit ausdrücklicher oder stillschweigender Genehmigung der Priesterschaft, gegen entsprechenden Obulus, gehandelt haben, ist dies in moralischem Sinne keinen Deut besser. Ob dies daher jedoch als Gesetzesverstoss zu werten ist, ist für mich höchst fraglich.
Nicht nachvollziehbar jedoch ist, hier eine 'Gotteslästerung' zu erkennen - im Gegenteil! Kommt mir so ähnlich vor, wie wenn jemand die Inquisition der katholischen Kirche als rechtens darzustellen versucht, nur weil der Papst diese befohlen hat - nein, diese waren abscheliche Greueltaten und alles andere als im Sinne Gottes.
Und so ist es auch, wenn Jesus den Tempel von diesem Gesindel räumte und diesen dem ursprünglichen Zweck wieder zuführte. Es war damals so und hielt sich noch über viele Jahrhunderte, dass nicht alles, was der Priester sagt, sei Gotteslästerung, es auch tatsächlich ist. Meist sagt er es aus Macht- und Geldgier!
Die Römer sahen sein Verhalten aus ihrer Sicht als Aufruhr gegen die Ordnung und somit auch gegen die Gesetze Roms.
Lukas 23[1] Und der ganze Haufe stand auf, und führten ihn (Jesus) vor Pilatus [2] und fingen an ihn zu verklagen, und sprachen: Diesen finden wir, dass er das Volk abwendet und verbietet, den Schoß des Kaisers zu geben, und spricht, er sei der König.
Wie oben schon erwähnt, waren es nicht die Römer, die Jesus verklagten, oder vielmehr verleumdeten, sondern die Juden. Zwar waren es die römischen Büttel, die Jesus verhafteten - aber Pilatus musste gleichsam überredet werden, dem Todesurteil zuzustimmen - auch gab er den Massenmörder Barnabas frei - weil er hoffte, die Wahl würde auf Jesus fallen. Hier hatte Luzifer mit seinen Helfern ganze Arbeit geleistet.
Letztlich möchte ich noch bemerken, dass der Lügengriffel nicht von Jesus stammt, sondern aus Jeremia 8[8] der Thora. In diesem Vers geht es aber um den Anspruch der Weisheit zu Gottes Wort.
Merlin
Den Lügengriffel hatte ich im NT ebenfalls klar gefunden. Daraufhin angesprochen vor etwa 6 Monaten, war die Stelle einfach nicht mehr zu finden - ich nehme es aber nochmals in Agriff.