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Ich bin eben im Buch Der direkte Weg von Ajahn Tong, einem thailändischen Mönch, auf eine Meditationsmethode gestoßen, bei der man nicht still zu sitzen braucht. Diese Methode eignet sich vielleicht besonders für Menschen, denen es schwer fällt, während der Meditation still zu sitzen.
1. Meditationsübung
Die achtsame Verbeugung
Ausgangsstellung:
Falls möglich, beginne sitzend im Knien, wobei die Hände mit den Handflächen nach unten auf den Oberschenkeln liegen: die rechte Hand auf dem rechten Oberschenkel, die linke Hand auf dem linken Oberschenkel, die Finger berühren sich; der Oberkörper ist aufrecht und die Schultern sind entspannt. Wenn Männer in Thailand im Knien auf den Fersen sitzen, sind die Füße traditionellerweise mit stark gebeugten Zehen zum Zehenstand aufgerichtet, während bei Frauen die Füße unter dem Gesäß nach hinten zeigen. Wem es nicht möglich ist, in dieser Weise zu sitzen, der kann in anderer Haltung oder, falls nötig, auch auf einem Kissen oder Stuhl sitzen.
1. Lenke jetzt deine Achtsamkeit (bzw. Aufmerksamkeit) auf das Wahrnehmen der Sitzhaltung und benenne sie im Geiste mit: Sitzen, Sitzen, Sitzen!", wobei du bei jedem Etikett ein klares Gewahrsein der Sitzhaltung aufrechterhältst.
2. Nun richtest du deine Achtsamkeit auf deine rechte Hand und drehst sie langsam auf der Handkante um 90° nach rechts, während du achtsam feststellst: Drehen, Drehen, Drehen!" Achte darauf, dass dein Gewahrsein bei der Bewegung der rechten Hand bleibt.
3. Dann hebst du deine rechte Hand langsam an und führst den Daumen bis zum Brustbein. Etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
4. Jetzt berührst du mit dem Daumen der rechten Hand das Brustbein und etikettierst: Berühren, Berühren, Berühren!"
5. Dann richtest du deine Aufmerksamkeit auf deine linke Hand, drehst sie auf der Handkante langsam um 90° nach links und benennst die Drehung im Geiste: Drehen, Drehen, Drehen!"
6. Hebe deine linke Hand zur Brust und etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
7. Lege nun beide Handflächen vor dem Brustbein zusammen (wie beim Beten) 1 und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
8. Hebe beide Hände zur Stirn hoch und etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
9. Berühre mit beiden Händen die Stirn2 und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
10. Senke beide Hände zum Brustbein und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
11. Berühre das Brustbein mit beiden Händen und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
12. Beuge den Oberkörper um 45° nach vorn und etikettiere: Beugen, Beugen, Beugen!"
13. Senke die rechte Hand zum Fußboden ab und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
14. Berühre mit der rechten Handkante den Fußboden und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
15. Drehe die rechte Hand auf der Handkante nach links, bis die Handfläche den Fußboden bedeckt und etikettiere: Bedecken, Bedecken, Bedecken!" (Der rechte Arm sollte gestreckt sein; ein Teil des Gewichts kann auf der rechten Hand ruhen.)
16. Lass jetzt die linke Hand nach unten sinken und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
17. Berühre mit der linken Handkante den Fußboden und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
18. Drehe die linke Hand auf der Handkante nach rechts, bis die Handfläche den Fußboden bedeckt und etikettiere: Bedecken, Bedecken, Bedecken!" (Beide Arme sollten gestreckt sein; die beiden Daumen berühren sich, zwischen den Zeigefingern ist etwa eine Handbreite Abstand und die Finger zeigen gerade nach vorn.)
19. Beuge dich nach vorn, bis deine Ellbogen den Fußboden berühren und deine Stirn knapp über dem Daumen ist; etikettiere: Beugen, Beugen, Beugen!"
20. Berühre den Fußboden mit der Stirn und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
21. Richte jetzt deinen Körper langsam auf, bis deine Arme wieder gestreckt sind und etikettiere: Aufrichten, Aufrichten, Aufrichten!"
22. Drehe nun deine rechte Hand wieder um 90° und etikettiere: Drehen, Drehen, Drehen!"
23. Hebe deine rechte Hand zum Brustbein und etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
24. Berühre das Brustbein und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
25. Drehe nun deine linke Hand um 90° und etikettiere: Drehen, Drehen, Drehen!"
26. Hebe deine linke Hand zum Brustbein und richte gleichzeitig deinen Körper auf; etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
27. Berühre mit zusammengelegten Händen die Mitte des Brustkorbs (añjali) und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
28. Hebe beide Hände zur Stirn hoch und etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
29. Berühre die Stirn mit beiden Händen und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
30. Senke beide Hände zur Brust und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
31. Berühre mit beiden Händen das Brustbein und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
32. Wiederhole die Schritte 12 - 31 noch zwei Mal, um drei vollständige Verbeugungen1 auszuführen. Dann kehre in folgenden Schritten zur Ausgangsstellung zurück:
33. Senke deine rechte Hand zum rechten Oberschenkel hin ab und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
34. Berühre den rechten Oberschenkel mit der rechten Handkante und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
35. Drehe die rechte Hand auf der Handkante nach links, so dass die Handfläche den Oberschenkel bedeckt; etikettiere: Bedecken, Bedecken, Bedecken!"
36. Senke deine linke Hand zum linken Oberschenkel hin ab und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
37. Berühre den linken Oberschenkel mit der linken Handkante und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
38. Drehe die linke Hand auf der Handkante nach rechts, so dass die Handfläche den Oberschenkel bedeckt; etikettiere: Bedecken, Bedecken, Bedecken!"
39. Nun bist du zur Ausgangsstellung zurückgekehrt. Etikettiere sie: Sitzen, Sitzen, Sitzen!"
Hinweis: Die Übung der achtsamen Verbeugung ist relativ langsam auszuführen. Je nach Person soll sie etwa 1 - 3 Minuten benötigen. Die Bewegungen sollten natürlich sein und langsam genug, um die Achtsamkeit und das Verständnis zu fördern, jedoch nicht so langsam, dass der Geist abzuschweifen beginnt. Andererseits soll man es mit den Bewegungen nicht eilig haben, weil es dazu führt, dass sich die Aufmerksamkeit schon in die Zukunft richtet. Die Achtsamkeit und gesammelte Aufmerksamkeit sollen ganz dem gegenwärtigen Augenblick gewidmet sein.
1 Diese 'Handhaltung, bei der die Hände vor der Brust zusammengelegt sind' (añjali m.) dient in Südasien auch der ehrerbietigen Begrüßung.
2 Diese Geste drückt große Ehrfurcht aus. Ajahn Tong, DER DIREKTE WEG
1. Meditationsübung
Die achtsame Verbeugung
Ausgangsstellung:
Falls möglich, beginne sitzend im Knien, wobei die Hände mit den Handflächen nach unten auf den Oberschenkeln liegen: die rechte Hand auf dem rechten Oberschenkel, die linke Hand auf dem linken Oberschenkel, die Finger berühren sich; der Oberkörper ist aufrecht und die Schultern sind entspannt. Wenn Männer in Thailand im Knien auf den Fersen sitzen, sind die Füße traditionellerweise mit stark gebeugten Zehen zum Zehenstand aufgerichtet, während bei Frauen die Füße unter dem Gesäß nach hinten zeigen. Wem es nicht möglich ist, in dieser Weise zu sitzen, der kann in anderer Haltung oder, falls nötig, auch auf einem Kissen oder Stuhl sitzen.
1. Lenke jetzt deine Achtsamkeit (bzw. Aufmerksamkeit) auf das Wahrnehmen der Sitzhaltung und benenne sie im Geiste mit: Sitzen, Sitzen, Sitzen!", wobei du bei jedem Etikett ein klares Gewahrsein der Sitzhaltung aufrechterhältst.
2. Nun richtest du deine Achtsamkeit auf deine rechte Hand und drehst sie langsam auf der Handkante um 90° nach rechts, während du achtsam feststellst: Drehen, Drehen, Drehen!" Achte darauf, dass dein Gewahrsein bei der Bewegung der rechten Hand bleibt.
3. Dann hebst du deine rechte Hand langsam an und führst den Daumen bis zum Brustbein. Etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
4. Jetzt berührst du mit dem Daumen der rechten Hand das Brustbein und etikettierst: Berühren, Berühren, Berühren!"
5. Dann richtest du deine Aufmerksamkeit auf deine linke Hand, drehst sie auf der Handkante langsam um 90° nach links und benennst die Drehung im Geiste: Drehen, Drehen, Drehen!"
6. Hebe deine linke Hand zur Brust und etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
7. Lege nun beide Handflächen vor dem Brustbein zusammen (wie beim Beten) 1 und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
8. Hebe beide Hände zur Stirn hoch und etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
9. Berühre mit beiden Händen die Stirn2 und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
10. Senke beide Hände zum Brustbein und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
11. Berühre das Brustbein mit beiden Händen und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
12. Beuge den Oberkörper um 45° nach vorn und etikettiere: Beugen, Beugen, Beugen!"
13. Senke die rechte Hand zum Fußboden ab und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
14. Berühre mit der rechten Handkante den Fußboden und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
15. Drehe die rechte Hand auf der Handkante nach links, bis die Handfläche den Fußboden bedeckt und etikettiere: Bedecken, Bedecken, Bedecken!" (Der rechte Arm sollte gestreckt sein; ein Teil des Gewichts kann auf der rechten Hand ruhen.)
16. Lass jetzt die linke Hand nach unten sinken und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
17. Berühre mit der linken Handkante den Fußboden und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
18. Drehe die linke Hand auf der Handkante nach rechts, bis die Handfläche den Fußboden bedeckt und etikettiere: Bedecken, Bedecken, Bedecken!" (Beide Arme sollten gestreckt sein; die beiden Daumen berühren sich, zwischen den Zeigefingern ist etwa eine Handbreite Abstand und die Finger zeigen gerade nach vorn.)
19. Beuge dich nach vorn, bis deine Ellbogen den Fußboden berühren und deine Stirn knapp über dem Daumen ist; etikettiere: Beugen, Beugen, Beugen!"
20. Berühre den Fußboden mit der Stirn und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
21. Richte jetzt deinen Körper langsam auf, bis deine Arme wieder gestreckt sind und etikettiere: Aufrichten, Aufrichten, Aufrichten!"
22. Drehe nun deine rechte Hand wieder um 90° und etikettiere: Drehen, Drehen, Drehen!"
23. Hebe deine rechte Hand zum Brustbein und etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
24. Berühre das Brustbein und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
25. Drehe nun deine linke Hand um 90° und etikettiere: Drehen, Drehen, Drehen!"
26. Hebe deine linke Hand zum Brustbein und richte gleichzeitig deinen Körper auf; etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
27. Berühre mit zusammengelegten Händen die Mitte des Brustkorbs (añjali) und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
28. Hebe beide Hände zur Stirn hoch und etikettiere: Heben, Heben, Heben!"
29. Berühre die Stirn mit beiden Händen und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
30. Senke beide Hände zur Brust und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
31. Berühre mit beiden Händen das Brustbein und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
32. Wiederhole die Schritte 12 - 31 noch zwei Mal, um drei vollständige Verbeugungen1 auszuführen. Dann kehre in folgenden Schritten zur Ausgangsstellung zurück:
33. Senke deine rechte Hand zum rechten Oberschenkel hin ab und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
34. Berühre den rechten Oberschenkel mit der rechten Handkante und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
35. Drehe die rechte Hand auf der Handkante nach links, so dass die Handfläche den Oberschenkel bedeckt; etikettiere: Bedecken, Bedecken, Bedecken!"
36. Senke deine linke Hand zum linken Oberschenkel hin ab und etikettiere: Senken, Senken, Senken!"
37. Berühre den linken Oberschenkel mit der linken Handkante und etikettiere: Berühren, Berühren, Berühren!"
38. Drehe die linke Hand auf der Handkante nach rechts, so dass die Handfläche den Oberschenkel bedeckt; etikettiere: Bedecken, Bedecken, Bedecken!"
39. Nun bist du zur Ausgangsstellung zurückgekehrt. Etikettiere sie: Sitzen, Sitzen, Sitzen!"
Hinweis: Die Übung der achtsamen Verbeugung ist relativ langsam auszuführen. Je nach Person soll sie etwa 1 - 3 Minuten benötigen. Die Bewegungen sollten natürlich sein und langsam genug, um die Achtsamkeit und das Verständnis zu fördern, jedoch nicht so langsam, dass der Geist abzuschweifen beginnt. Andererseits soll man es mit den Bewegungen nicht eilig haben, weil es dazu führt, dass sich die Aufmerksamkeit schon in die Zukunft richtet. Die Achtsamkeit und gesammelte Aufmerksamkeit sollen ganz dem gegenwärtigen Augenblick gewidmet sein.
1 Diese 'Handhaltung, bei der die Hände vor der Brust zusammengelegt sind' (añjali m.) dient in Südasien auch der ehrerbietigen Begrüßung.
2 Diese Geste drückt große Ehrfurcht aus. Ajahn Tong, DER DIREKTE WEG