Warum essen viele vegetarier fisch?

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wir leben in einer situation, in der ein aspekt sehr gut ist: man muß nicht töten.
Kann sein, daß ich das schon mal geschrieben habe... Ich frage mich manchmal, ob nicht jeder, der Fleisch ißt, wenigstens einmal getötet haben sollte. Dann weiß er, daß Fleisch nicht aus der Kühltheke stammt, sondern von einem Lebewesen, und vielleicht würde er dann ein wenig dankbarer und weniger verschwenderisch damit umgehen (ich hasse verschwendetes Essen, egal, ob Fleisch oder nicht).

LG
Grauer Wolf
 
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Oder willst Du künstlich Zuchtanlagen zur Arterhaltung einrichten, nebst Seniorenheimen für Kühe, Enten, Schafe, Hühner, Katzen, Hunde usw.?

es ist irgendwie so lustig: wenn einer kein fleisch ißt, dann muß er schon die biologische und ökonomische gesamtlösung für die gesamte fleischindustrie bereitstellen :-D

in bezug auf (buddh.) mönch sagen die leute oft: aber wenn alle mönch werden, stirbt die menschheit aus! -- aber es werden doch nie alle menschen mönche/nonnen! was für ein unsinn :-D und das bei DER überbevölkerung?

wer so denkt, hat eine art zwang, alle zur selben ansicht zu bekehren; alle müssen konform sein; entweder wir ALLE essen fleisch oder wir ALLE essen kein fleisch -- ich bin aber nicht "BORG" :-D
 
Die Initiative (oder den Verein) "Rette das Huhn" gibts schon, da kann man gegen Schutzgebühr und entsprechende Auflagen den Hühnern einen Platz auf Lebenszeit bieten.

Any, nicht eben mal Bedarf für 3000 Hühner? :D

:D mein Platz an Senioren ist schon voll. Und die bleiben da auch, bis der Tod sie auf natürlichem Wege dahinraffen wird.
 
es ist irgendwie so lustig: wenn einer kein fleisch ißt, dann muß er schon die biologische und ökonomische gesamtlösung für die gesamte fleischindustrie bereitstellen :-D

in bezug auf (buddh.) mönch sagen die leute oft: aber wenn alle mönch werden, stirbt die menschheit aus! -- aber es werden doch nie alle menschen mönche/nonnen! was für ein unsinn :-D und das bei DER überbevölkerung?

wer so denkt, hat eine art zwang, alle zur selben ansicht zu bekehren; alle müssen konform sein; entweder wir ALLE essen fleisch oder wir ALLE essen kein fleisch -- ich bin aber nicht "BORG" :-D

Ich fordere das nicht, ich möchte nur dazu anregen Konsequenzen zu bedenken.
 
Hier hake ich nochmal nach...

...man sollte nie "heftig" reagieren, sondern gegebenenfalls bewußtmachen, daß dies falsch ist. und was man nicht ändern kann, das läßt einen sein "wie holz".
Nicht in dem Sinne, daß ich laut werde o.ä. Aber ich reibe demjenigen dann schon ein paar biologische Fakten deutlich unter die Nase.

ich weiß nicht, wer sich "ekelt".
Ich hab da einschlägige Erfahrung mit militanten Veganern aus meiner Studentenzeit: Obgleich die halbe Mensa frei war, setzten die sich mit demonstrativer Leidensmiene an den gleichen Tisch und faselten was von Leichenteilen, Bienenkotze (Honig), Hühnerembryonen (Eier) usw. usf. Und in der WG hatten wir auch so ein Exemplar, die keinen Tag ausließ, uns unter die Nase zu reiben, was für schlechte Menschen wir doch wären, bis wir sie rauskomplimentierten (sprich, sie kündigte "freiwillig"). Heute kann ich drüber lachen, damals nervte es nur tierisch.

ich würde es mögen, aber ich denke an die tötung, und dann möchte ich es nicht essen. manchmal esse ich es, aber nicht leichtfertig und zum spaß. beispielsweise, wenn vegetarismus im sozialen system gerade relativ störend ist -- als gast bei leuten, die das nicht verstehen und kein einziges vegetarisches essen haben.
ich spreche nicht mit jedem darüber. hier schon :-)
Das ist ja auch völlig in Ordnung. Übrigens, wenn ich einen Gast habe, der kein Fleisch mag, dann kommt eben etwas mehr Salatiges o.ä. auf den Tisch und umgekehrt kann ich bei einer Einladung zu Vegetariern auch mal ohne Fleisch leben. Alles kein Problem.
Nur wenn angefangen wird, aggressiv zu missionieren oder mit unflätigen Bemerkungen um sich zu werfen, dann verziehe ich mich oder werde auch mal deutlich, wenn ich mich nicht einfach verziehen kann.
Mit etwas Toleranz für die Lebensweise des anderen wären das alles keine Probleme. Bei dem heutigen Warenangebot gibt es für jeden Geschmack das passende.

LG
Grauer Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kann sein, daß ich das schon mal geschrieben habe... Ich frage mich manchmal, ob nicht jeder, der Fleisch ißt, wenigstens einmal getötet haben sollte. Dann weiß er, daß Fleisch nicht aus der Kühltheke stammt, sondern von einem Lebewesen, und vielleicht würde er dann ein wenig dankbarer und weniger verschwenderisch damit umgehen (ich hasse verschwendetes Essen, egal, ob Fleisch oder nicht).

theoretisch hast du recht -- aber man sollte nicht töten.

ich habe als kind tiere getötet, viele kleine und sogar ein paar größere. ich bereue dies sehr. ich habe damals eigentlich gleich gemerkt, daß es nicht richtig ist. dennoch habe ich noch sehr lange fleisch gegessen -- bis mein lehrer vegetarisch und auch sonst selbstdiszipliniert bei uns bei tisch saß; er hat darüber nie geredet, aber da wurden wir alle schnell vegetarier -- unter anderem; man lernt ja durch vorbild.

ein paar dinge im leben kann man mit sehr wenig mühe zum guten wenden: fleischlosigkeit und drogenfreiheit sind sehr einfach zu bewerkstelligen. erst wenn man die "drogen" aufgibt, sieht man auch, daß sie drogen sind -- anhaftungen. man glaubt, es geht nicht ohne. deshalb gibt es "askese" = entsagung.

am anfang ist man zu sich selbst strikt, später handelt man im sinne entspannter gutheit. eines tages ist mein lehrer dann mit mir auf einen schnaps ins wirtshaus gegangen. und es war keine änderung der regeln, sondern es war "völlig egal" geworden.

-- ich esse ungefähr halb so oft fleisch, wie ich alkohol trinke ... nicht sehr oft :-)
 
> Nicht in dem Sinne, daß ich laut werde o.ä. Aber ich reibe
> demjenigen dann schon ein paar biologische Fakten deutlich
> unter die Nase.
sag's ihm/ihr einfach :-)

>> ich weiß nicht, wer sich "ekelt".
> Ich hab da einschlägige Erfahrung mit militanten Veganern
> aus meiner Studentenzeit: Obgleich die halbe Mensa frei war,
das kenne ich nicht. ein kollege ist vegan, und wenn er darauf angesprochen wird, sagt er evtl: "wir können auch über was interessantes sprechen." er diskutiert das nie.

> die keinen Tag ausließ, uns unter die Nase zu reiben, was
> für schlechte Menschen wir doch wären, bis wir sie
> rauskomplimentierten (sprich, sie kündigte "freiwillig").
> Heute kann ich drüber lachen, damals nervte es nur tierisch.
das problem liegt darin, daß alle ihren standpunkt externalisieren und verabsolutieren. man kann niemandem vorschreiben, wie ein gutes leben ist. man kann es immer nur selbst leben.

ethik, so heinz von foerster, muß implizit bleiben. wenn man sie explizit macht, ist es eine "moral", eine verhaltensvorschrift für andere. ethik ist, wie man selbst handelt.

man kann sein verhalten erklären, nicht vorschriften machen.

ich kenne derlei natürlich von der fleischesserseite, weil ich halt manchmal auf das thema antworte. nicht, um jemanden zu bekehren, sondern um meinen standpunkt klarzumachen. mit der möglichkeit, daß jemand es nachvollziehbar findet und seine eigenen schlüsse zieht.

> Das ist ja auch völlig in Ordnung. Übrigens, wenn ich einen
> Gast habe, der kein Fleisch mag, dann kommt eben etwas mehr
> Salatiges o.ä. auf den Tisch und umgekehrt kann ich bei einer
> Einladung zu Vegetariern auch mal ohne Fleisch leben. Alles
> kein Problem.
das hat mit kooperation zu tun, nicht mit vegetarismus.

> Nur wenn angefangen wird, aggressiv zu missionieren oder mit
> unflätigen Bemerkungen um sich zu werfen, dann verziehe ich
> mich oder werde auch mal deutlich, wenn ich mich nicht einfach
> verziehen kann.
das kenne ich nicht.

oder doch: ... ich finde, daß die tierschützer am hauptplatz keine ethik haben, sondern nur eine moral, die zufällig meiner ethik ähnlichsieht. sie wollen oft eher jemanden anschwärzen als jemandem helfen.

> Mit etwas Toleranz für die Lebensweise des anderen wären das
> alles keine Probleme. Bei dem heutigen Warenangebot gibt es
> für jeden Geschmack das passende.
ja. das ist eigentlich klar. andererseits mag ich das wort "toleranz" nicht. ich bin nicht intolerant -- und nicht tolerant. ich habe eine ethik, und das bedeutet, ich habe ziemlich klare sichtweisen auf manche dinge, versuche diese aber nie "durchzusetzen". ich habe sie nur. bei toleranz fühle ich immer so eine art wurschtigkeit, das mag ich nicht, denn ich versuche immer, für mich selbst sehr klar zu sein.
 
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ich habe als kind tiere getötet, viele kleine und sogar ein paar größere. ich bereue dies sehr. ich habe damals eigentlich gleich gemerkt, daß es nicht richtig ist.
Das beschränkt sich (mangels Jagdlizenz) bei mir auf Fische für die Pfanne. Ich könnte durchaus, ohne psychische Probleme zu bekommen, für die Küche jagen, und das Zerlegen/Portionieren usw. lernt man ohnehin, wenn man 3 große Hunde ernährt.
Ich würde aber (außer in Notwehr) niemals ein Tier töten, das ich nicht essen will. Aus Spaß oder Hobby töten geht überhaupt nicht! Selbst eine ins Haus verirrte Waldmaus wird mit einer Lebendfalle gefangen und rauskomplimentiert, dto. Spinnen, wenn sie stören (ich mag die Viecher eigentlich, weil sie die Fliegen und Mücken kurzhalten).

LG
Grauer Wolf
 
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