Warum essen viele vegetarier fisch?

  • Ersteller Ersteller silberelfe
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Dann ist ein Tier ein niederes Wesen....hab ich noch nie so empfunden....aber vielleicht liegt´s daran, daß ich Fleisch esse...eben weil ich ein omnivores Säugetier bin...denn das ist der Mensch immer noch...ein Säugetier...und wird nie etwas anderes sein...
Eben! :thumbup:
Unter den First Nations sagt man: Lerne das Sozialverhalten vom Wolf und die Eßgewohnheiten vom Bären. Und genau so paßt es!

LG
Grauer Wolf
 
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Na ja, dass der Mensch ein Säugetier ist, hat erstmal mit Omnivoren nichts zu tun - Säugetiere können sowohl Carnivoren, Herbivoren oder Omnivoren sein. Die Klassifizierung "Säugetier" verpflichtet nicht automatisch zum Fleischverzehr ;).

Abgesehen von omnivor oder nicht - der moderne Mensch ist nicht mehr so unbedingt irgendwelchen Notwendigkeiten unterworfen. Interessant dabei ist, dass auch Fleischesser (menschliche) aber ethische Abstriche beim Verzehr von selbigem machen. Zum Beispiel würden die wenigsten Fleischesser in unseren Breitengraden genüßlich einen Hund oder eine Katze verspeisen. Im Prinzip wäre der Mensch als Omnivore darauf aber durchaus ausgelegt. Er könnte auch durchaus Menschen verspachteln. Wäre theoretisch machbar.

Worauf ich hinauswill - die Argumentation, der Mensch sei darauf ausgelegt, hinkt einfach. Will ich vermitteln, ich sei meiner "Natur" absolut unterworfen, habe ich bei der Ethik ein Argumentationsloch. Denn Ethik in unserem Sinne spielt in der Natur so gar keine Rolle. Sich aber dafür auszusprechen, die Strassenhunde und Katzen in Ungarn doch einfach zu kochen als sie zu retten will niemand. Sondern das sind arme Schmusetiere und Schmusetiere isst man nicht. Provokant? Ja, vielleicht. Aber im Grunde genommen einfach wahr.

Der moderne Mensch wertet in Hierarchien, je nach kulturellem und sozialem Hintergrund. Er beruft sich auf den Omnivoren, um die Kuh zu schlachten, aber verneint denselben, um die Katze zu streicheln. Und das ist auch völlig normal - wir sitzen nicht mehr auf den Bäumen, wir leben in einer sozialen Gemeinschaft mit Normen und Werten (denn auch die Normen, die wir heute leben, haben wenig mit den "ursprünglichen" gemein) und haben den Luxus, unsere Nahrung aussuchen zu können statt sie suchen/sammeln/jagen zu müssen. Da kann man es sich leisten, manche Tiere als Nahrung zu züchten und andere zum liebhaben. Auch wenn man vielleicht manchmal nicht weiß, wie gerne man zum Beispiel auch ein Schwein haben kann ;).

Ich bin kein Missionar und ich lasse jedem sein Steak. Schließlich will ich auch nicht belabert werden, was ich zu essen oder nicht zu essen habe. Worum es mir aber geht, ist Ehrlichkeit. Und es ist heutzutage nicht ehrlich zu sagen "der Mensch ist seiner Natur unterworfen" wenn ich mir nur die Rosinen rauspicke. Viel ehrlicher ist es zu sagen, ich hab Bock auf Fleisch, Tiere haben bei mir unterschiedliche Stellenwerte, ich mag es gerne, mich stört es nicht, wenn eine Kuh dafür stirbt. Ist doch in Ordnung. Dafür muss ich nicht die Biologie bemühen - kommt mir vor wie die Bibel zitieren, wenn´s um Schwule geht, aber sich an den Rest selbst nicht halten.

Das ist nicht als Angriff gemeint. Es gibt nur Dutzend ehrlichere Argumente oder Meinungen um den eigenen Fleischverzehr zu begründen.
 
Na ja, dass der Mensch ein Säugetier ist, hat erstmal mit Omnivoren nichts zu tun - Säugetiere können sowohl Carnivoren, Herbivoren oder Omnivoren sein. Die Klassifizierung "Säugetier" verpflichtet nicht automatisch zum Fleischverzehr ;).

Abgesehen von omnivor oder nicht - der moderne Mensch ist nicht mehr so unbedingt irgendwelchen Notwendigkeiten unterworfen. Interessant dabei ist, dass auch Fleischesser (menschliche) aber ethische Abstriche beim Verzehr von selbigem machen. Zum Beispiel würden die wenigsten Fleischesser in unseren Breitengraden genüßlich einen Hund oder eine Katze verspeisen. Im Prinzip wäre der Mensch als Omnivore darauf aber durchaus ausgelegt. Er könnte auch durchaus Menschen verspachteln. Wäre theoretisch machbar.

Worauf ich hinauswill - die Argumentation, der Mensch sei darauf ausgelegt, hinkt einfach. Will ich vermitteln, ich sei meiner "Natur" absolut unterworfen, habe ich bei der Ethik ein Argumentationsloch. Denn Ethik in unserem Sinne spielt in der Natur so gar keine Rolle. Sich aber dafür auszusprechen, die Strassenhunde und Katzen in Ungarn doch einfach zu kochen als sie zu retten will niemand. Sondern das sind arme Schmusetiere und Schmusetiere isst man nicht. Provokant? Ja, vielleicht. Aber im Grunde genommen einfach wahr.

Der moderne Mensch wertet in Hierarchien, je nach kulturellem und sozialem Hintergrund. Er beruft sich auf den Omnivoren, um die Kuh zu schlachten, aber verneint denselben, um die Katze zu streicheln. Und das ist auch völlig normal - wir sitzen nicht mehr auf den Bäumen, wir leben in einer sozialen Gemeinschaft mit Normen und Werten (denn auch die Normen, die wir heute leben, haben wenig mit den "ursprünglichen" gemein) und haben den Luxus, unsere Nahrung aussuchen zu können statt sie suchen/sammeln/jagen zu müssen. Da kann man es sich leisten, manche Tiere als Nahrung zu züchten und andere zum liebhaben. Auch wenn man vielleicht manchmal nicht weiß, wie gerne man zum Beispiel auch ein Schwein haben kann ;).

Ich bin kein Missionar und ich lasse jedem sein Steak. Schließlich will ich auch nicht belabert werden, was ich zu essen oder nicht zu essen habe. Worum es mir aber geht, ist Ehrlichkeit. Und es ist heutzutage nicht ehrlich zu sagen "der Mensch ist seiner Natur unterworfen" wenn ich mir nur die Rosinen rauspicke. Viel ehrlicher ist es zu sagen, ich hab Bock auf Fleisch, Tiere haben bei mir unterschiedliche Stellenwerte, ich mag es gerne, mich stört es nicht, wenn eine Kuh dafür stirbt. Ist doch in Ordnung. Dafür muss ich nicht die Biologie bemühen - kommt mir vor wie die Bibel zitieren, wenn´s um Schwule geht, aber sich an den Rest selbst nicht halten.

Das ist nicht als Angriff gemeint. Es gibt nur Dutzend ehrlichere Argumente oder Meinungen um den eigenen Fleischverzehr zu begründen.


Der Mensch hat aber auch sowas wie Kulturen entwickelt. Und dieses Unterscheiden, welches Tier man isst und welches nicht hat einfach kulturelle Hintergründe.

Manche Kulturen essen kein Rind, andere kein Schwein, manche essen Hunde, manche Flughunde und manche sogar Meerschweinchen.


:o
Zippe
 
Sondern das sind arme Schmusetiere und Schmusetiere isst man nicht. Provokant? Ja, vielleicht. Aber im Grunde genommen einfach wahr.
Man ißt keine Hunde, nicht weil sie "Schmusetiere" sind, sondern weil sie Familie/Clan sind (manche Verhaltensforscher sprechen von gemischtartlichen Familienverbänden): Die Gemeinschaft Mensch-Hund/Wolf ist fossil belegt rund 40.000 Jahre, nach mtDNA-Untersuchung wahrscheinlich 80.000-135.000 Jahre und nach vagen Hinweisen durch Funde in China möglicherweise über 400.000 Jahre alt. Alleine beim Gedanken, einen Hund (oder Wolf) zu essen, wird mir physisch übel und Gedanken an Kanibalismus kommen auf. Ich würde eher verhungern, zumal Canis lupus (der Hund ist letztlich nichts anderes) für mich tabu ist...
Ist das jetzt "Ethik" oder eine Jahrzehntausende alte, tiefsitzende, instinktive Reaktion? Ich weiß es wirklich nicht.

LG
Grauer Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Gemeinschaft Mensch-Hund/Wolf ist fossil belegt rund 40.000 Jahre, nach mtDNA-Untersuchung wahrscheinlich 80.000-135.000 Jahre und nach vagen Hinweisen durch Funde in China möglicherweise über 400.000 Jahre alt.

Und gerade in China sind Hunde doch besonders gefährdet von Menschen verspeist zu werden, wenn mich meine Erinnerung (an Gelesenes - es kann natürlich auch Blödsinn geschrieben sein) nicht täuscht.

Dass Du keine Hunde essen würdest, liegt vielleicht auch daran, dass Du Dich persönlich mit ihnen verbunden fühlst. Dein Glück, dass wir nicht in einer Gesellschaft leben, in der Hunde essen selbstverständlich ist (wie bei uns z.B. Schwein und Rind).
 
Und gerade in China sind Hunde doch besonders gefährdet von Menschen verspeist zu werden, wenn mich meine Erinnerung (an Gelesenes - es kann natürlich auch Blödsinn geschrieben sein) nicht täuscht.
Kein Blödsinn, leider. Aber man versucht dagegen vorzugehen, weil es ein ziemlich mieses Bild in der Öffentlichkeit zeichnet (es ist ohnehin ein sehr teurer Luxus) und auch die chinesische Gesellschaft sich zunehmend umorientiert.

...(wie bei uns z.B. Schwein und Rind).
Hmmm, Paarhufer (plus Pferde und andere Pflanzenfresser) waren in der Menschheitsgeschichte immer Beute...

LG
Grauer Wolf
 
Genau darauf wollte ich ja hinaus.

Der Mensch hat unterschiedliche Normen und Werte, je nach kulturellem Hintergrund. Die Chinesen essen z.B. Hunde, wir hier nicht. Das drückt genau das aus, was ich meine - beruft man sich darauf, von Natur aus Fleischesser sein zu müssen, kann man nicht mit Ethik kommen. In der Natur interessiert es nicht, ob Hund, Rind, Meerschweinchen oder Singvogel.

Mir ging es auch nicht um eine grundsätzliche Diskussion über "essbare Tiere", sondern darum, dass auf der einen Seite die Natur als Rechtfertigung hergenommen wird, auf der anderen Seite aber soziokulturelle Wertungen vorgenommen werden. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Mir geht es auch nicht darum darüber zu diskutieren, ob man Tiere überhaupt essen soll oder darf. Sondern darum, dass hinsichtlich dem Argument "natürlich" ein "künstlich" entgegengestellt wird.

So ist es zum Beispiel auch mit dem eigentlichen Thema hier - Fisch essen. Fische sind nicht "süß", also hat man da weniger Skrupel.

Das hierzulande Rinder, Rehe, Kaninchen und Co. verzehrt wurden/werden, liegt einfach an den Gegebenheiten. In Afrika isst man Affen, in der Wüste Schlangen, im Urwald Insekten. Einfach das, was die heimische Fauna hergibt. Auch wenn die heutigen Mittel und Wege, Fleisch zur Verfügung zu stellen, meilenweit vom "Ursprung" entfernt liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ist es zum Beispiel auch mit dem eigentlichen Thema hier - Fisch essen. Fische sind nicht "süß", also hat man da weniger Skrupel.

Eben. Und wie Pflanzen können sie sich nicht artikulieren, nicht gefressen werden zu wollen. Noch für uns Menschen Schmerzen ausdrücken, sodass wir es verstehen.

Und je mehr Entfremdung ggü. den Gesetzmäßigkeiten der Natur geschieht (z.B. durch die Kulturen), desto seltsamer und künstlicher die Auswüchse. Was einerseits dazu führt, dass wier Menschen Tiere unter grausamen Bedingungen produzieren und einen Großteil des Fleisches für den Müll produzieren und andererseits die Auswüchse einer angeblich ethischen Ernährungsform als Gegenpol. Die nicht minder destruktive Folgen für die Umwelt hat.

LG
Any
 
Eben. Und wie Pflanzen können sie sich nicht artikulieren, nicht gefressen werden zu wollen. Noch für uns Menschen Schmerzen ausdrücken, sodass wir es verstehen.

Und je mehr Entfremdung ggü. den Gesetzmäßigkeiten der Natur geschieht (z.B. durch die Kulturen), desto seltsamer und künstlicher die Auswüchse. Was einerseits dazu führt, dass wier Menschen Tiere unter grausamen Bedingungen produzieren und einen Großteil des Fleisches für den Müll produzieren und andererseits die Auswüchse einer angeblich ethischen Ernährungsform als Gegenpol. Die nicht minder destruktive Folgen für die Umwelt hat.

LG
Any

Ganz genau.
 
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Es ist aber auch nicht jedes Grünzeug und jede Knolle genießbar. Und von dem was genießbar ist schmeckt auch nicht jedes jedem ...


:rolleyes:
Zippe
 
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