Wahrnehmung und Stimmigkeit

Heute früh um 6h am Frühstücksstisch war bei uns das Thema bereits Zufall und Entropie in Bezug auf den Milchschaum auf unserem Kaffee. Falls mir wer meinen reduzierten Erläuterungsansätzen nicht folgen kann: daran liegt es dann. :lachen:
Wegen Deinem Milchschaum auf dem Kaffee kann man Dir nicht folgen? Das ist mal ne Logik .... :D
 
Werbung:
Schaum ist eine hoch komplexe Angelegenheit.

Wenn du ganz nah rangehst, siehst Du riesige Seifenblasen ohne sichtbare Ordnung. Gehst Du weiter weg, einen runden weißen weich anmutenden Tuff. :D
 
Wenn wir theoretisch feststellen, dass es uns nicht gut geht mag es stimmig sein und wahr. Praktisch aber ist es besser, wenn wir den Geist auf das Wohlergehen der anderen richten, dass hat sich die Theorie der eigenen Befindlichkeit überraschenderweise in null komma nichts zum Besseren umgekehrt.
 
Die Arbeiten von u.a. Dean Radin, die hier erwähnt werden, sind mir zumindest teilweise bekannt. Ebenso bekannt sollte aber auch sein, dass es zu diesen Arbeiten auch sachliche Kritik gibt.
Z.B. von http://www.richardwiseman.com/research/parapsychology.html

oder allgemeiner angerissen auf wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Parapsychologie#Ganzfeldversuche):

Ganzfeldversuche. Yeah. :)

Du hattest ja schon des öfteren empfohlen, wer den Kritikversuchen der GWUP nicht vertraut, solle sich doch bitte an die Gesellschaft für Anomalistik wenden (Edgar Wunder).

Da habe ich mal reingeschaut, and here you are: :)

Ganzfeld-Experimente – Eine Reanalyse der Befunde eines erfolgreichen Ansatzes der experimentellen Parapsychologie

Studie des Monats

Das in den frühen 1970er Jahren entwickelte sogenannte Ganzfeld-Paradigma stellt einen der bislang erfolgreichsten experimentellen Ansätze der parapsychologischen Forschung dar. Wenngleich – wie man es ja aus der experimentellen Parapsychologie gewohnt ist – nicht jedes Experiment ‚erfolgreich‘ war, in dem Sinne, dass es zuverlässig signifikant von der Zufallserwartung abweichende Trefferquoten der Versuchsteilnehmer hervorbrachte, wurden im Laufe der nun fast vierzigjährigen Geschichte dieses Ansatzes mit bemerkenswerter Konstanz ‚erfolgreiche‘ Experimente durchgeführt. Die Studie des Monats stellt eine Reanalyse dieses Ansatzes vor, die Bryan J. Williams durchgeführt hat.

Der Artikel bringt zunächst einen Überblick über die inzwischen ebenfalls jahrzehntelang andauernden Auseinandersetzungen zwischen Parapsychologen und Skeptikern zur Bewertung der Ergebnisse der Ganzfeld-Forschung. In einem zweiten Teil nimmt Williams eine Neubewertung derjenigen Ganzfeldexperimente vor, die nach der Einführung von strengen methodischen Richtlinien und Empfehlungen zur Durchführung solcher Experimente stattfanden. Er stellte auch für diese in fünfzehn verschiedenen Labors durchgeführten Experimente eine signifikante Overall-Trefferquote fest.

Bryan J. Williams (2011). Revisiting the Ganzfeld ESP Debate: A Basic Review and Assessment. Journal of Scientific Exploration. Vol. 25, No. 4, pp. 639–661.

http://www.deanradin.com/evidence/Williams2011Ganz.pdf

http://www.anomalistik.de/aktuell/s...tzes-der-experimentellen-parapsychologie.html

:)

Was sind Ganzfeld-Experimente?

Bei "Ganzfeld"-Experimenten geht es darum, unter wissenschaftlich extrem gut kontrollierten Bedingungen die Existenz von sog. "Gedankenübertragung" ("Telepathie") oder auch von "Hellsehen" zu überprüfen. Tatsächlich finden sich in diesen seit mittlerweile fast 30 Jahre durchgeführten Experimenten hochsignifikante Effekte, die immer wieder erfolgreich repliziert werden konnten und für die bisher - trotz größter Bemühungen - keinerlei "konventionelle" Erklärungen gefunden werden konnten. Die Ganzfeld-Effekte sind damit ein faszinierendes Beispiel für relativ gut etablierte und belegte Anomalien, die eine Herausforderung für die zukünftige Entwicklung der Wissenschaft darstellen.

http://www.anomalistik.de/aktuell/sdm/ganzfeld-experimente.html
 
http://en.wikipedia.org/wiki/Ganzfeld_experiment

wikipedia schrieb:
There are several common criticisms of some or all of the ganzfeld experiments:

Isolation — Richard Wiseman and others argue that not all of the studies used soundproof rooms, so it is possible that when videos were playing, the experimenter could have heard it, and later given involuntary cues to the receiver during the selection process. It could even have been possible that the receiver themselves could hear the video.[21]
Randomization — When subjects are asked to choose from a variety of selections, there is an inherent bias to choose the first selection they are shown. If the order in which they are shown the selections is randomized each time, this bias will be averaged out. The randomization procedures used in the experiment have been criticized for not randomizing satisfactorily.[34]

The psi assumption — The assumption that any statistical deviation from chance is evidence for telepathy is highly controversial. Strictly speaking, a deviation from chance is only evidence that either this was a rare, statistically unlikely occurrence that happened by chance, or something was causing a deviation from chance. Flaws in the experimental design are a common cause of this, and so the assumption that it must be telepathy is fallacious.[35]

Writing in 1985, C. E. M. Hansel discovered weaknesses in the design and possibilities of sensory leakage in the ganzfeld experiments reported by Carl Sargent and other parapsychologists. Hansel concluded the ganzfeld studies had not been independently replicated and that "ESP is no nearer to being established than it was a hundred years ago."[36]

Terence Hines wrote in 2003 that the ganzfeld studies could not be said to provide evidence for psi as the alleged evidence disappears as the tightness of experimental controls is increased. As research progresses variables in science become clearer as more studies are published that describe under what specific condition the particular effect can be demonstrated. This is in opposition to the ganzfeld studies. According to Hines, there was "no clear way to obtain results showing any psychic phenomenon reliably" and that "the most reasonable conclusion" was that the effect did not exist and had never existed.[37]

In a 2007 review, Ray Hyman wrote that parapsychologists agree they have no positive theory of psi as it is negatively defined as any effect that cannot be currently explained in terms of chance or normal causes. Hyman saw this as a fallacy, as it encouraged parapsychologists to use any peculiarity in the data as a characteristic of psi. Hyman also wrote that parapsychologists have admitted it is impossible to eliminate the possibility of non-paranormal causes in the ganzfeld experiment. There is no independent method to indicate the presence or absence of psi.[14]

Until parapsychologists can provide a positive way to indicate the presence of psi, the different effect sizes that occur in experiments are just as likely to result from many different things rather than one thing called psi. Indeed given the obvious instability and elusiveness of the findings, the best guess might very well be that we are dealing with a variety of Murphy's Law rather than a revolutionary anomaly called psi.
—Ray Hyman, Evaluating Parapsychological Claims, 2007[14]

In a 2013 podcast, Brian Dunning reviewed the flaws of the ganzfeld studies and came to the conclusion the technique had failed as evidence for psi and interest in ganzfeld has declined.[38]

Als "keine konventionelle Erklärungen" würde ich diese Ansätze, die hier erwähnt werden (Fehler bei der Isolation und bei der Randomisierung), nicht betrachten.
 
Ein Zufallsprinzip ist die Annahme, dass etwas "einfach so" geschehen kann. Das ist eine Aussage darüber, dass das Universum die Eigenschaft hat, dass etwas einfach so passieren kann.

"Keine Annahme" macht keine Aussage darüber, ob etwas einfach so geschehen kann oder durch einen bestimmten Grund verursacht wird (beispielsweise durch eine Inteligenz gesteuert).

Ich sehe da keinen Unterschied. Denn auch unter "keiner Annahme" macht man ja immernoch Aussagen darüber, dass Dinge geschehen.

Unter "keiner Annahme" macht man aber keine Aussage darüber, wie es dazu kommt, dass Dinge geschehen, in denen wir keine Systematik erkennen. Man unterscheidet also nicht, ob es zu solchen Geschehnissen kommt wegen der Existenz eines Zufallsprinzips vs. aus einem Grund wie etwa eine steuernde Intelligenz. "Keine Annahme" ist daher nicht identisch mit der Annahme eines Zufallsprinzips.


Desweiteren müsste man nun die verschiedenen Arten von Zufall nochmal unterscheiden. Wir im Alltag erleben nunmal den Zufall, wo die Endergebnisse sehr empfindlich von den Anfangsbedingungen abhängen - so, dass wir das nicht determinieren geschweige denn beeinflussen können.

Das Ergebnis eines Würfelwurfes hängt davon z.B. dann vielleicht auch von geringen Luftdruckschwankungen ab. Steuert eine Intelligenz da dann diese Luftdurckschwankungen? Steuert die Intelligenz - wenn man von einer Intelligenz hinter dem Zufall ausgeht - da dann z.B. auch, wer im Lotto gewinnt und wer nicht?
Das könnte man in der Tat noch genauer differenzieren.

Ich würde mal sagen: Wenn man davon ausgeht, dass die Generierung einer Gewinnzahl auf Quantenereignissen beruht, die derzeit als zufällig gelten, stellt sich die Frage, ob es sich tatsächlich um einen echten Zufall handelt, eine steuernde Intelligenz dahinter steckt oder doch alles kausal ist und diese Quantenereignisse auf Anfangsbedingungen beruhen, die wir nicht kennen.

Wenn man schon weiss, dass der Zufallszahlengenerator bei Kenntniss aller Anfangsbedingungen zumindest teilweise durch kausal wirkende Naturgesetze vorhergesagt werden kann, stellt sich die Frage, ob zusätzlich zu dieser Kausalität noch ein echter Zufall bzw. eine steuernde Intelligenz hinzukommt.

Falls das Zustandekommen der Gewinnzahl bereits zu 100% durch die Naturgesetze vorhergesagt werden könnte bei vollständiger Kenntnis der Anfangsbedingungen, gibt es weder für den echten Zufall noch für eine steuernde Intelligenz noch einen Handlungsspielraum. Darüber hinaus könnte man allenfalls die allgemeine Frage aufwerfen, ob die Naturgesetze selbst durch Zufall entstanden sind oder durch eine steuernde Intelligenz. Es wäre durchaus möglich, dass es durch Trial & Error eine Evolution der Naturkräfte gab, sodass nur diejenigen Naturkräfte überdauerten, die in Kombination miteinander einen länger andauernden, organisierten Zustand des Universums verursachten. Möglich, dass durch Zufall auch immer wieder andere Naturkräfte entstanden, die aber gleich wieder in sich zusammenfielen. Diese Evolution könnte doch noch andauern?
 
Unter "keiner Annahme" macht man aber keine Aussage darüber, wie es dazu kommt, dass Dinge geschehen, in denen wir keine Systematik erkennen. Man unterscheidet also nicht, ob es zu solchen Geschehnissen kommt wegen der Existenz eines Zufallsprinzips vs. aus einem Grund wie etwa eine steuernde Intelligenz. "Keine Annahme" ist daher nicht identisch mit der Annahme eines Zufallsprinzips.

Ok, ich verstehe, was Du meinst. Der "echte Zufall" wäre allerdings kein Prinzip. Das Wort beschreibt nur, dass da keine Systematik hinter steckt. Keine lokalen versteckten Variablen. ist aber wohl eine Frage der Definition. Und die verschiedenen Arten von Zufall wird man empirisch wohl nicht wirklich unterscheiden können.
 
Werbung:
Zurück
Oben