Lotusz
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Laut Neuem Testament hat Jesus am dritten Tag sein Grab verlassen und ist auferstanden. Er ist Frauen und Jüngern erschienen, zuletzt bei Damaskus dem Christenverfolger Saulus, der daraufhin zum Christen und zum Apostel Paulus wurde. Der Auferstandene ist mit zwei Jüngern von Jerusalem nach Emmaus gewandert. Er hat mit weiteren Jüngern gesprochen und gegessen, ist durch eine geschlossene Tür gegangen, hat dem ungläubigen Jünger Thomas die Wunden der Kreuzigung gezeigt und ist nach 40 Erdentagen aufgefahren gen Himmel.
Kein anderes Wort des Apostels Paulus wird seit nahezu zweitausend Jahren so oft wiederholt und bekräftigt wie eine Stelle in seinem ersten Brief, den er den Korinthern schrieb: "Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich."
Vieles andere, was einst als Glaubenswahrheit galt, ist klammheimlich aufgegeben worden. Es gibt auch unter Kirchgängern und Theologen kaum noch Streit darüber, ob Jesus von einer Jungfrau geboren wurde, ob er Tote auferweckt und über Wasser gewandelt ist. Und auch die Himmelfahrt verteidigt im Zeitalter der Raketen kaum noch jemand. Nur der Papst und seine Bischöfe führen die letzten Gefechte um dieses antiquierte Glaubensgut, und manch Kritiker meint, daß etliche Bischöfe dies lediglich des frommen Scheins wegen tun.
"Bei der Auferstehung aber", so stellte der Theologieprofessor Ingo Broer (Gesamthochschule Siegen) fest, "wird der historischen Kritik kein Pardon gewährt. Die Auferstehung soll, muß und kann - wenigstens nach Meinung vieler Theologen - das leisten, was früher die Evangelien insgesamt leisteten: dem Glauben einen Grund geben."
Nun wird auch das noch durch das seit langem kritischste Buch über die Auferstehung ("Die Auferstehung Jesu" vom Göttinger Theologieprofessors Gerd Lüdemann) in Frage gestellt. Und es ist nicht mal mehr sicher, daß sich alle Theologen, konservative und moderne, wenigstens in einem Punkt einig bleiben: daß es einen "historischen Kern" der Osterereignisse gibt.
Oft wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß die Jünger nach der Gefangennahme Jesu ihren Herrn verlassen hätten und geflüchtet seien, daß sich aber gleichwohl bald nach dem Tode Jesu eine Gemeinde von Christen gebildet habe.
Populär geworden ist die Argumentation des Neutestamentlers Martin Dibelius: "Es muß also etwas eingetreten sein, was binnen kurzem nicht nur einen völligen Umschlag ihrer Stimmung hervorrief, sondern sie auch zu neuer Aktivität und zur Gründung der Gemeinde befähigte. Dieses ,Etwas' ist der historische Kern des Osterglaubens."
Über dieses "Etwas" gibt es fast so viele Meinungen wie Theologen, die sich dazu äußern. Aber immerhin braucht man nur bis drei zu zählen, um einen konservativen von einem moderaten Theologen, diesen wiederum von einem modernen zu unterscheiden.
Für den konservativen sind drei Männer von Jerusalem nach Emmaus gewandert, wie es in der Bibel steht: zwei Jünger und der auferstandene Jesus ("Da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen").
Für den moderaten waren es zwei - die beiden Jünger, die eine Vision hatten.
Für den modernen ist niemand gewandert, weil er den ganzen Bericht für eine Legende hält.
Und auch die Frage, ob Jesus das Grab verlassen hat, treibt die Theologen in drei Richtungen auseinander.
Alles Liebe. Gerrit
Kein anderes Wort des Apostels Paulus wird seit nahezu zweitausend Jahren so oft wiederholt und bekräftigt wie eine Stelle in seinem ersten Brief, den er den Korinthern schrieb: "Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich."
Vieles andere, was einst als Glaubenswahrheit galt, ist klammheimlich aufgegeben worden. Es gibt auch unter Kirchgängern und Theologen kaum noch Streit darüber, ob Jesus von einer Jungfrau geboren wurde, ob er Tote auferweckt und über Wasser gewandelt ist. Und auch die Himmelfahrt verteidigt im Zeitalter der Raketen kaum noch jemand. Nur der Papst und seine Bischöfe führen die letzten Gefechte um dieses antiquierte Glaubensgut, und manch Kritiker meint, daß etliche Bischöfe dies lediglich des frommen Scheins wegen tun.
"Bei der Auferstehung aber", so stellte der Theologieprofessor Ingo Broer (Gesamthochschule Siegen) fest, "wird der historischen Kritik kein Pardon gewährt. Die Auferstehung soll, muß und kann - wenigstens nach Meinung vieler Theologen - das leisten, was früher die Evangelien insgesamt leisteten: dem Glauben einen Grund geben."
Nun wird auch das noch durch das seit langem kritischste Buch über die Auferstehung ("Die Auferstehung Jesu" vom Göttinger Theologieprofessors Gerd Lüdemann) in Frage gestellt. Und es ist nicht mal mehr sicher, daß sich alle Theologen, konservative und moderne, wenigstens in einem Punkt einig bleiben: daß es einen "historischen Kern" der Osterereignisse gibt.
Oft wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß die Jünger nach der Gefangennahme Jesu ihren Herrn verlassen hätten und geflüchtet seien, daß sich aber gleichwohl bald nach dem Tode Jesu eine Gemeinde von Christen gebildet habe.
Populär geworden ist die Argumentation des Neutestamentlers Martin Dibelius: "Es muß also etwas eingetreten sein, was binnen kurzem nicht nur einen völligen Umschlag ihrer Stimmung hervorrief, sondern sie auch zu neuer Aktivität und zur Gründung der Gemeinde befähigte. Dieses ,Etwas' ist der historische Kern des Osterglaubens."
Über dieses "Etwas" gibt es fast so viele Meinungen wie Theologen, die sich dazu äußern. Aber immerhin braucht man nur bis drei zu zählen, um einen konservativen von einem moderaten Theologen, diesen wiederum von einem modernen zu unterscheiden.
Für den konservativen sind drei Männer von Jerusalem nach Emmaus gewandert, wie es in der Bibel steht: zwei Jünger und der auferstandene Jesus ("Da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen").
Für den moderaten waren es zwei - die beiden Jünger, die eine Vision hatten.
Für den modernen ist niemand gewandert, weil er den ganzen Bericht für eine Legende hält.
Und auch die Frage, ob Jesus das Grab verlassen hat, treibt die Theologen in drei Richtungen auseinander.
Alles Liebe. Gerrit