Hallo Birgit27,
das was Du beschreibst kann sooo gut nachvollziehen. Diese Traurigkeit und Enttäuschung, weil einem so überhaupt nicht in den Kopf will welcher Sinn und Zweck hinter so einem Verhalten steht.
Du hast sehr schön Deine vermuteten und wahrscheinlich richtigen Gründe gefunden, warum er sich so verhält wie er sich verhält. Das schräge daran, es hilft einem nur kurzfristig weiter.
Da kannst du noch 20 Jahre weitersuchen, es wird nichts dazu beitragen,wenn diese Erkenntnis nicht genutzt wird.
Denn auch, wenn Du siehst, dass er Dich erniedrigt und sich selbst zu erhöhen, um sich für den kleinen mickrigen Moment besseres zu fühlen und diese vielen kleinen Momente wie eine Perlenkette aufreiht... Wenn Du es zulässt dass er weiter Perlen aufreiht, dann ist er bald reich geschmückt und Du immer enttäuschter. Denn weil man denkt, dass da Seites Deines Vaters noch eine Bringschuld da wäre, versucht man immer wieder so freundlich wie möglich damit umzugehen, in der Hoffnung, wenn man selbst nur lieb genug ist, dann wird er es doch irgendwann erkennen und dann macht er "alles wieder gut".
Vielleicht passiert das auch in Millimomenten, und bewertet dann auch solche Momente so, die für Andere völlig normal sind, einfach weil man sich so sehr sehnt.
So schade wie es auch ist, denn Deine Erwartungen sind absolut richtig und gesund... Er wird sich nicht ändern.. nicht weil Du irgendwas sagst oder tust..
Bis das passiert müsste in ihm die Erkenntnis reifen, dass sein Verhalten verletzend ist und so kein für beide Seiten erfreuliches Miteinander möglich ist.
Das Einzige was Du in der Hand hast ist, wenn Du nicht willst dass Du egal von wem so behandelt wirst, zu sagen was nicht passt.
Sag, und zwar postwendend und in dem Moment.: Das ist nicht akzeptabel" und lässt ihn stehen. Nicht diskutieren oder rechtfertigen. Die Botschaft ist schließlich klar und unmissverständlich.
Und wenn das nicht hilft und er dann anfängt doof rumzulabern oder noch eins oben drauf setzen will um vielleicht noch nachzusetzen. Nicht regieren. Einfach weghören.
Das machst Du als Karrenzzeit so lange wie es sich für Dich gut anfühlt.
Und wenn das alles nicht hilft, nimm Dich raus.
Du hast es nicht nötig, dass man Dich behandelt wie einen Lappen.
Du bist schön und wertvoll und wunderbar, so wie Du bist. Und wenn er als Dein Vater nicht wertschätzen kann, was er gewinnen kann mit Dir,dann hat er genau das verwirkt.
Wie Du das dann umsetzen kannst liegt bei Dir und dem was Du tragen/ertragen kannst.
Das Einzige was hier hilft, das ist meine Erfahrung, ist Konsequenz.
Das ist total schwer, ich weiß, aber es hilft ungemein.
Und je eher Du damit anfängst um so länger hast Du Zeit zum Üben.
Liebe Grüße
Fluse