Hallo Jacques!
Kleine Richtigstellung: ich habe nie eine Ausbildung abgebrochen, sondern gleich Musik studiert- und keine Stunde bereut. Es ging drum, ob es vernünftig ist, sich mit "brotloser Kunst" zu befassen... Denn objektiv gesehen hat man dabei viel Arbeit und wenig Geld und täglich eine enorme Herausforderung... (Wir haben mal ein paar Jahre von meinen Musikgroschen überlebt, bis mein Mann aus der Arbeitslosigkeit gefunden hatte...)
Aber die Musik selber ist der Mathematik tatsächlich sehr verwandt, da hast du recht. Allein die Harmonik- die Schwingungsverhältnisse in der diatonischen Skala- beruht auf reinsten, geometrischen Verhältnissen. Kompositionen sind im allgemeinen in logischen Proportionen gestaltet. Und die Musikanalyse, das Erfassen von Kompositionen, verlangt Vernunft... aber die andre Seite ist genauso wesentlich, die Intuition, das Gefühl, das Lesen zwischen den Zeilen. Die Balance der rechten und linken Gehirnhälfte ist erforderlich. Und ein gutes Körpergefühl, Reaktionsfähigkeit, Koordinationsfähigkeit. Also für den inneren Weg ist es vernünftig Musik zu üben... Körper-Seele-Geist-Einklang...
Ich bleibe dabei... Vernunft ja, aber nur in Verbindung mit Gefühl. Und nicht für alles. Kann es sein, dass ich ganz früher in der Kirche am Schluss immer folgenden Segen gehört habe:
"Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft... " wie ging's noch weiter??
lg Kalihan