Ja, beim durchlesen der Umfrage hatte ich auch ein Problem mit der Definition des Verliebtseins. Ich finde reine Verliebtheit sogar irgendwie störrend, aber wenn ich wie du meintest ein warmes Gefühl im Herzen habe, also Liebe für jemanden empfinde, dann hätte ich kein Problem damit mit demjenigen eine Beziehung an zu fangen. Verliebtheit kann für mich quasi vor Beginn einer Beziehung fehlen, aber keine Liebe.
ich kann ja mal die Worte so bestimmen, wie ich sie verstehe
"Verliebtsein" ist für mich eine Art "Idealisierung" des anderen und zugleich fühlt man sich vollkommen angenommen und wertvoll, weil der andere so wertvoll erscheint. Es ist wie ein großes Glück, nahezu ein glückshafter Rausch, einfach in der NÄhe des anderen zu sein oder an ihn denken zu können. Bauchkribbeln, Sonnengefühl, Frühling, etc. ....
Liebe ist meines Erachtens etwas anderes. Beides kann miteinander einhergehen, aber Liebe zielt zunächst einmal auf den anderen Menschen, wie er wirklich ist. Um jemanden wirklich lieben zu können, muss man ihn deshalb auch schon eine Weile kennen; das muss nicht in der Beziehung sein, vielleicht kennt man ihn auch schon vorher als Freund, etc. .
Zum Verhältnis von Verliebtsein und Liebe:
Wenn man beispielsweise anfangs sehr verliebt ist, dann treten in einer Beziehung oftmals hiernach Situationen auf, in welchen dieses Bild des anderen "zerbricht". Die Frage ist dann immer, ob man dann nur enttäuscht ist, weil das "Bild" zerbricht oder ein Mensch genau in diesen Situationen in der Lage ist, den anderen so zu lieben, wie er hier wirklich ist.
Es ist recht leicht zu lieben, wenn es dem anderen mal nicht gut geht oder wenn man ihm etwas Schönes machen möchte, etc. . Aber in diesen Situationen, in welchen der andere ganz anders erscheint, als wir das vielleicht mögen und als wir es wollten, als wir verliebt waren, tritt ganz klar die Frage auf, ob wir den Partner wirklich lieben können.
Das Verliebtsein kann aber im Verlaufe der Beziehung auch eine sehr positive Wirkung haben, nämlich dann, wenn wir uns immer wieder ineinande verlieben können, gerade dann, wenn man mal eine schwierige Zeit miteinander durchleben konnte. Das VErliebtsein streift dann immer mehr die Idealisierungen ab und geht immer mehr in Liebe über und die Liebe nimmt dann immer mehr dieses VErliebtsein auf.
Neben Liebe und Verliebtsein gibt es noch
Liebhaben. Man kann einen Menschen sehr, sehr lieb haben, wenn man mit ihm sehr mitfühlt, ein warmes Gefühl für ihn fühlt, ihm Gutes möchte, sich mit ihm wohl fühlt, geborgen fühlt etc. .
"Liebhaben" ist warm, wohlig, aber nicht ganz so prickelnd, leicht, glücklich wie Verliebtsein. Liebhaben ist für den anderen offener als Verliebtsein, aber doch nicht so offen wie die Liebe.
LG,
E.