Verhätschelte Kinder ... wo führt das noch hin?

Ja, viel mehr würde mir auch nicht einfallen. Dann müssten wir jetzt nur noch die Sozial- und Gesundheitsämter stürmen, ihnen das unterbreiten und uns daraufhin anhören, dass die Idee zwar gut aber leider kein Geld vorhanden ist. :zauberer1
Dafür gibt es nun ja Mutterkindkuren, die machen ja alle Probleme weg.........
Kommunikations- und Konfliktbearbeitungsunterricht in der Schule würde ich mir noch wünschen und den schon in der Grundschule.
Naja zumindest ich hätt ihn damals dringend benötigt, und heut auch noch manchmal. :clown:
Aber ich glaube das geht jetzt über die Friseur- und Supermarktprobleme hinaus, auch wenn die oft nur der Anfang sind.
Eben sagte eine bekannte Dame der FDP mir in den Nachrichten, daß man Kinder europaweit befragt hat nach ihrer Zufriedenheitssituation. Die deutschen Kinder haben am meisten bemängelt, daß die Eltern zu wenig mit ihnen kommunizieren. Aber auch das einfache Kümmern um das Kind komme im Alltag bei der repräsentativ befragten Allgemeinheit der Kinder zu kurz.

Wir haben hier ja 2 Threads gerade- einer geht um die Verhätschelung und einer um die Verwahrlosung. Das sind beides Dinge, die jeder Einzelne von uns in Teilaspekten in unterschiedlicher Ausprägung in der Kindheit auch selber erfahren hat.

Bei uns zuhause war das z.B. so, daß sehr wenig miteinander kommuniziert wurde. Es wurde mehr übereinander gesprochen als miteinander. Der Grund war eine grundsätzliche Unsicherheit über das Existieren der Familie ohne Vater mit drei Kindern, einer alleinerziehenden Mutter, einem neugekauften Haus und einem ständig kranken Kind, das meinereiner war. Das ist ja keine Spaß-Situation. Und ich beobachte in meiner Familie, daß sich das fortsetzt. Auch die Kinder meiner Schwester wachsen ohne Väter auf. Sie sind von 2 verschiedenen Vätern und 4 an der Zahl und meine Schwester ist im gleichen emotionalen Verhaltensmuster beheimatet wie meine Mutter. Nur ist sie quasi die "andere Seite". Wo meine Mutter dachte, daß uns ein neuer Vater nicht gut tue, nimmt sich meine Schwester scheint's einen der nächstbesten als Mann im Haus, ohne den sie irgendwie nicht kann mit 4 Kindern und einem neugekauften Haus. Und stellt dann fest: ist nicht der Richtige.

So eine Familie ist ja wie ein Mandala.

Was ist ein Mann? Da! Voila. Da steht er und mehr braucht man nicht zu wissen. papa.

Und was ist eine Frau? Mama. Voila. Und mehr kann man dann natürlich an Wissen erwerben, jedoch das, was eine Frau ist, das ist leider nach 3-4 Jahren im Menschen fest inthronisiert und setzt sich in eigenes Verhalten um. Da kann man dann nur noch drunter "leiden". Was an unreflektiertem Verhalten vorgeturnt wird, das turnt das Kind im Leben nach. Nach diesem Prinzip setzt sich ja auch die Aktivierung genetischer Veranlagung dann in die Tat um. So hat denn auch meine Schwester ein Kind wie mich, das logischerweise mein Paten(t)-Kind ist, (das Patent der Familie, eine Krankheit im Kinde zu "haben".)

Man trägt so viel mehr Verantwortung, als man das so meint.

Und das Ganze ist nicht das Drama eine Einzelnen. Es ist das Drama jeder Familie in der Zeit, in die sie ihre Kinder gebiert. Und die Zeit und die Rahmenbedingungen entscheiden dann darüber, auf welches Verhalten das Kind trifft. Vater und Mutter sind zunächst einmal menschliche Verhaltensweisen, die ungeprägt von gesellschaftlichen Einflüssen und Lehrmeinungen sind. Vatersein und Muttersein ist innerlich spürbar und wird wie unser gesamtes Leben zwischen Chemie und Zinsen durch schöne Worte um einfachste Sachen nur kaputt geredet. Von Medien, die Geld damit verdienen. Von Politikern, die Lösungen dafür schaffen, daß die Familien zerrissen werden können aus marktwirtschaftlichen Erfordernissen heraus.

Da reicht es nicht aus zu den Behörden zu gehen. Da ist so richtig Aktion von Masse gefragt. Sauintelligentes Darstellen von Fakten, die jedem einzelnen inneren Schweinehund wehtun werden. Weil man sich in ihnen wiedererkennen wird, das eigene Leid, das man trägt. Heute. Im Hier und Jetzt.


liebend.
 
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Klar reicht es nicht aus zu den Behörden zu gehen, deshalb war ja der :zauberer1 am Schluss meines Satzes
Immerhin wurde bei dir noch gesprochen, bei uns wurde geschrieen, was mich zum verstummen brachte. Ich bin als das stillste und brävste aller Kinder im Umkreis bekannt gewesen. Mein Patenkind ist übrigens ADS diagnostiziert. :confused:

Und woher nun die Masse kriegen, vor allem die Masse in Aktion?? Wie kann man was bewegen, wenn man es anscheinend schon nicht schafft die erkannten Prägungen in der eigenen Familie zu durchbrechen? Siehe deine Schwester, siehe meine Brüder, siehe überall, wohin auch immer, und ich selbst kann mich da auch nicht ausschließen.
Großflächiges darstellen von Fakten, so dass sie in die Wohnzimmer eindringen geht doch auch wieder nur über die Medien. Aber wollen die intelligent sein? Geld wäre ja anscheinend damit zu verdienen. Siehe Nanny, die läuft ja jetzt wieder, oder? Besser als nichts, aber nicht mal ein Tropfen auf nem heißen Stein.
Also, wie stellst du dir die Bewegung der Masse vor? Zumindest klang es für mich so, als ob du da eine Vorstellung hättest.

Smile Maili
 
@ Trixi Maus

Uuphs, war gestern etwas abgelenkt, du hattest ja geschrieben, dass dir nicht viel mehr einfällt. Die letzte Frage nehme ich hiermit zurück. :)
 
Meine Kinder dürfen:

-wütend sein
-langeweile haben
-traurig sein
-fröhlich sein..........und das auch laut zeigen.

Meine Kinder dürfen:

-mich wütend erleben
-mich traurig erleben
-mich fröhlich erleben........und in erster Linie dürfen sie erleben, dass ich ein ganz normaler Mensch mit Fehlern bin und trotzdem geliebt werde wie auch sie geliebt werden.

Wenn ich was nicht will, dann ist es ihnen ein Bild der Übermutter malen, mich höher stellen als ich bin trotz aller Autorität, die mich schon sehr wichtig ist.

Respekt lernen Kinder duch den Respekt den man ihnen entgegenbringt.

Natürlich hat lila recht: wenn ich meinen Kindern einimpfe, wie aufregend ein Friseurbesuch ist brauche ich mich nicht wundern wenn sie aufgewühlt sind.

Ansonsten bin ich der Meinung , muss man aus Erziehung keine Wissenschaft machen.
 
Kinder müssen nicht immer gleich reagieren,wie wir es erwarten.
Ist es nicht so,das unser Ego unbewusst und bewusst oft Dinge in kinder reinprojeziert,wie sie sein sollten-und wir dann so auch dementsprechend reagieren?Wir kennen diese Kinder oft nur ein Augenblick,aber nicht länger...und doch tun wir sie kennen wollen.


Lg Beate
 
Ansonsten bin ich der Meinung , muss man aus Erziehung keine Wissenschaft machen.
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Huhu East,

das ist auch meine Meinung. Die Erziehung-Methoden meinen Kindern gegenüber könnte ich als Toleranz mit Grenzen diffinieren. Aber zum großen Teil ist Erziehung einfach Glücksache. Und ich hatte einfach Glück mit meinen beiden. Sie waren und sind von Anfang an "pflegeleichte" Kinder gewesen. An dem Friseur-Besuch hatte z.B. besonders meine Tochter ihre Freude. Sie durfte dort die Lockenwickler nach Farben sortieren, deswegen war sie immer ganz angetan, wenn es zum Haareschneiden ging. Aber mein Sohn fragte dort schon mal gelangweilt: "Nu endlich fertig???" Es hätte aber auch Geschrei geben können. Hätte ich als Mutter darauf Einfluss nehmen können? Wohl nur bedingt.
Der Sohn meiner Freundin hatte beim Friseur auch immer Mordio und Terzio geschrien (durfte ich einmal miterleben:clown: ). Aber keine Bange, der Junge ist heute ein ausgesprochen nettes, hilfsbereites Kerlchen von 17 Jahren geworden.... Also, was soll uns das ganze sagen, wenn die Kinderchen mal nicht so wollen, wie wir Erwachsenen? Richtig: Lockerbleiben!




LG
Urajup
 
Huhu East,

das ist auch meine Meinung. Die Erziehung-Methoden meinen Kindern gegenüber könnte ich als Toleranz mit Grenzen diffinieren. Aber zum großen Teil ist Erziehung einfach Glücksache. Und ich hatte einfach Glück mit meinen beiden. Sie waren und sind von Anfang an "pflegeleichte" Kinder gewesen. An dem Friseur-Besuch hatte z.B. besonders meine Tochter ihre Freude. Sie durfte dort die Lockenwickler nach Farben sortieren, deswegen war sie immer ganz angetan, wenn es zum Haareschneiden ging. Aber mein Sohn fragte dort schon mal gelangweilt: "Nu endlich fertig???" Es hätte aber auch Geschrei geben können. Hätte ich als Mutter darauf Einfluss nehmen können? Wohl nur bedingt.
Der Sohn meiner Freundin hatte beim Friseur auch immer Mordio und Terzio geschrien (durfte ich einmal miterleben:clown: ). Aber keine Bange, der Junge ist heute ein ausgesprochen nettes, hilfsbereites Kerlchen von 17 Jahren geworden.... Also, was soll uns das ganze sagen, wenn die Kinderchen mal nicht so wollen, wie wir Erwachsenen? Richtig: Lockerbleiben!




LG
Urajup

Danke für deinen herzerfrischenden text! ist auch ganz genau meine meinung :D

ich hab schon mal irgendwo erwähnt, dass ich ein kindlein hatte - nämlich das zweite von dreien - welches nach meinem damaligen verständnis absolut UNERZIEHBAR war....
alle die mit diesem herzerl zu tun hatten (kindergärtnerin, lehrer, erzieher, eltern, grosseltern usw.) bissen sich die zähne aus .....der war sowas von uneinsichtig und stur wie ein esel....einfach zum verzweifeln!!!
er ging unbeirrbar seinen weg ohne rücksicht auf verluste....war aber ein begnadet intelligentes kind, das hat ihn immer vom rausschmiss aus der jeweiligen schule gerettet :D

doch siehe da, als erwachsener war er ein äußerst umgänglicher, liebevoller, sehr warmherziger mensch geworden...was ich nieeee für möglich hielt :confused:

keine ahnung, wie das ging....ggg

leider lebt er nicht mehr, aber gerade weil er soo schwierig war, hab ich ihn ganz besonders ins herz geschlossen

lg
sandy
 
:) ....sollte das etwa wirklich wahr sein? *ungläubigstaun* *sageheutesuch*

Du wirst es nicht für möglich halten, aber Sage hat noch ein Leben außerhalb des Forums.
Ob Eure Kinder schreien oder toben, solange ich es nicht ertragen muß, viel Spaß dabei.
Allerdings möchte ich mal, nur als Test, bei so toleranten Eltern auftauchen, einen netten Rottweiler im Schlepptau, der mit seinen schmutzigen Pfoten auf´s Sofa springt, an alle Essachen rangeht, drüberschleckt und es dann doch nicht frißt, der mal eben die Bodenvase umrasselt und sich halt wie richtiger freier Hund aufführt...
Da würde ich wahrscheinlich schnell Adressen von Hundeschulen rausgesucht bekommen.
Und nie wieder eingeladen werden.
Und ich möchte nicht von schreienden und tobenden Kindern beim Essen oder im Supermarkt belästigt werden.
Auch Kinder müssen beizeiten lernen, sich zu benehmen.
Wie die Eltern das hinbekommen, interessiert mich nicht.
Mich interessiert nur das Ergebnis


Sage
 
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Es gab Zeiten da wurde den Kindern noch beigebracht, wie sich besser im Leben klar kommen Kinder. Und auch damals gab es Kinder die diese Ratschläge nicht Annahmen, und Ihre Eltern blamierten. Ich nähme an das die Eltern es inzwischen aufgegeben haben es den Kindern beizubringen. Viele Kinder werden ja auch geboren weil man die Berufung zu Mutter in sich spürt,
und seine Lebensaufgabe darin sieht.

L.G. Maud
 
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