Wir müssen hier zwischen Deduktion und Induktion als Methode unterscheiden.
Entweder, wir wissen mit Sicherheit, dass hier eine Person aus einer Vergewaltigung entstanden ist, und suchen dann nach Hinweisen, ob wir das astrologisch feststellen können. Oder wir haben astrologische Hinweise, dass diese Person aufgrund einer Vergewaltigung gezeugt wurde, und versuchen nun, faktische Beweise zu finden, dass das der Fall ist. (Das wird uns logischerweise nicht gelingen, weil dafür irgendwelche Briefe oder Gerichtsakten oder sonstwas benötigt wären, oder zumindest ein glaubwürdiges Interview mit Frau Lollobrigada, in welchem sie davon berichtet. Ich habe kurz im Internet gesucht, konnte aber nichts finden, was das bestätigt hätte. Vielleicht hat jemand anders mehr Glück.)
Wenn weder das eine noch das andere gegeben ist, dann bleibt alles bloss Rätselraten, Mutmassen, im Dunkel stochern. Es könnte sein, aber es könnte genauso gut nicht sein. Selbst wenn das ein eher ungewöhnliches Horoskop mit einigen Schwierigkeiten ist, daraus können keine Fakten abgeleitet werden.
Was beispielsweise, wenn wir jetzt das Horoskop analysieren würden, und zum Schluss kämen, dass hier "tatsächlich" die Person durch eine Vergewaltigung entstanden sei, das dann aber gar nicht wahr wäre? Dann hätten wir den Vater dieses Horoskopeigners fälschlicherweise einer Sache bezichtigt, die er nicht begangen hat, und wir hätten überdies den Horoskopeigner selbst und die Mutter des Horoskopeigners zu Opfern stilisiert, die sie nicht sind. Und das dann durch eine nach wissenschaftlichen Standards ungültige Vorgehensweise.
Insofern: Klar, könnte sein. Würde mich bei der Konstellation nicht unbedingt verwundern. Könnte aber genauso gut nicht sein, dann hätten wir eine üble Geschichte in die Welt gesetzt, die nicht stimmt. Also bitte, bitte, bitte Vorsicht walten lassen bei sowas. Im Zweifelsfall sollte erstmal immer die Unschuldsvermutung gelten, nicht die Schuldsvermutung.
